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Ende der Beziehung aber nicht der Liebe - Phase 1-3

G
Hallo und guten Morgen in die Runde,

das ist mein drittes Thema, weil doch alle guten Dinge drei sind. Meistens so um diese Uhrzeit, lag ich immer wach und habe mich gefragt, warum ich dieses Gefühl von Einsamkeit, Trauer und Hoffnungslosigkeit habe. Die Antwort kam auch immer prompt, den sie war auch in mir, sie war immer present. Es war nicht der Stress im Büro, die Existenzangst oder die Angst vor Krankheit und Tod. Es hat was gefehlt. Genau genommen fehlte ein Teil von mir. Es fehlte mein Gegenstück, der Deckel zu Topf oder auch umgekehrt. ER fehlte mir. Von Montag bis Donnerstag - jede Woche, fast jeden Monat seit gut 10 Jahren. Das Spiel der Dekaden, lasst es mich euch erzählen.. Wir lernten uns vor 30 Jahren kennen und lieben. Wir haben 10 Jahre ohne Trauschein zusammengelebt und dann geheiratet. 10 Jahre haben wir eine ganz 'normale' Ehe geführt. Alle die uns kannten, dachten wir sind das perfekte Paar (obwohl sie uns zu Beginn der Beziehung keine 3 Wochen gaben). Die nächsten 10 Jahre mussten wir diese Wochendehe führen. 10+10+10

Wir waren so stolz, dass unsere Liebe so stark war, dass wir einander hatten, dass es entgegen allen Unkenrufen in der Verwandtschaft und im Freundeskreis diese Ehe funktionierte. Mit der Zeit wandelten sich die Schmetterlinge im Bauch in andere Gefühle. In das Gefühl der Geborgenheit, der Sicherheit, des unendlichen Vertrauens. Wir dachten wir kannten einander. Wir waren in der Lage zu erkennen, was der andere wollte, was er brauchte. Es gab da diese Vertrautheit, dieses Blitzen in den Augen, dieses Lächeln, die wortlosen Gesten, die Zärtlichkeit. JA, ich denke und glaube, dass es von beiden so gespürt wurde und es gibt nichts was mich vom Gegenteil überzeugen kann. Da bin ich mir sicher. Oh, wie war ich stolz sagen zu können, 'Hallo, ihr Frauenversteher, ihr habt keine Chance, auch wenn mein Mann nicht da ist, ich vertraue ihm, denn ich kenne ihn. Er liebt mich, dass weiss ich, und ihr könnt mir sonst noch was erzählen über Männer, die ihre Frauen betrügen, wenn sie unterwegs sind.' Ich liebe meinen Mann. Immer wenn er da war, kehrte diese Ruhe ein und ich schlief wie ein Baby in seinen Armen ein. Es ist schön und immer wieder neu' sagte auch er,' das schweisst uns zusamemen.'

Doch irgendwo auf unserem Weg holte uns die Wirklichkeit ein. Schleichend, hinterlistig und gemein, zerrte die Routine, drängelte die Tristesse, sucht sich die Kälte Raum in unseren Herzen und langsam, langsam, still und leise, wurde die Liebe von allen den kleinen Nadelstichen gestochen, mit Narben und Wunden durch die Entäuschungen des Lebens in die Enge gedrängt. Ja, ich spüre die Liebe in mir, wie sie sich zu wehren versucht, wie sie nach Hilfe schreit aber ihre Stimme ist zu leise, müde geworden, zermürbt. Nur ich höre ihr Flehen aber bin wie gelähmt, unfähig was zu tun. Irgendwas hält mich davor zurück meine Hand auszustrecken und nach Hilfe zu schreien. Stolz, Wut, falsch verstandene Rücksicht, egal, was auch immer es war - ich erklärt mir, dass alles gut werden würde, denn er war da. Er war immer da, jedes Wochenende. Nun ja, jetzt schlief er auf der Couch und ich im Bett aber doch nur weil er körperlich angeschlagen war. Naja, vielleicht sieht er mich an und findet mich nciht mehr attraktiv. Wir sind doch auch zusammen alt geworden. Wie hat er gesagt, im Alter ist es nicht mehr so wie mit 20 Jahren. Ja, stimmt wohl in unserem Lebensabschnitt sind wir keine Teenager mehr, nicht mal Twens. Doch da war doch dieses Gefühl in mir. Es hatte keinen Namen, ich konnte es in keine Schublade stecken. Ich ignorierte es. Die Liebe hörte auf zu flehen aber sie war da. Wartete geduldig. Nun, dass ging in mir vor.

Was in ihm vorging weiß ich nicht. Er hatte seine Ängste, seine Sorgen, seine Probleme, seine Nöte. Er und ich hatten aufgehört diese miteinander zu teilen. Irgendwann und irgendwo, sah er was, dass ihm schöner, besser, vielversprechender erschien und ging diesem Weg nach. Da fand er sie, die andere.
Ich glaube ihm, wenn er sagt, dass er es nicht darauf angelegt hatte. Ich will ihm einfach glauben. Er beteuert, dass er mich noch mag, dass da noch Gefühle für mich da sind, dass er auch nach Trennung und Scheidung für mich da sein will. Auch all das will ich glauben. Warum auch nicht - bis auf die Sache mit der anderen - hat er das immer getan. Er will nur nicht mehr so weiter machen. Er sieht noch eine Chance der Routine zu entfliehen, seinem Leben einen Sinn zugeben. Das kann doch nicht alles gewesen sein. Das ist seine Sicht der Dinge.

Wie in den anderen Postings beschrieben, geht bei mir sofort die Achterbahn der Gefühle los. Es gibt kein Gefühl, dass ich nicht durchlebe, keinen Vorwurf den ich auslasse. Tränen, heulen, zusammenbrechen. Aber auch Aggression und Selbstaufgabe. Mit mir gehen die Pferde durch. Fühle mich betrogen und belogen. Du willst die Scheidung gut, ich bin einverstanden. Du willst die schnelle Scheidung, weil sie sich von dir trennen will oder weil sie dir gesagt hat, dass es vielleicht einen anderen gibt. Du wurdest also gezwungen zu wählen. Es ist unwichtig, das wieso und warum. Ach, nein, ich vergaß, du hast 4 Jahre gebraucht, um den Mut zu finden, die Ehefrau zu entsorgen. Dumme Worte und Gefühle der betrogenen Ehefau, sorry.

Tja, ich habe dir vieles im Leben abgenommen und du hast viel für mich getan. Lass mir dir ein letztes Geschenk machen. Ich brauche keine 4 Jahre oder vier Wochen. Ich habe gerade mal 4 Tage gebraucht, um das auszuführen, was du dir gewünscht hast. Jetzt langsam dämmert mir was mich erwartet. Es wird keine Wochenende mehr geben, die ich ruhig schlafen kann. Zumindest nicht in nächster Zeit. Du wirst nicht mehr an meiner Seite sein, um den letzten Abschnitt des Lebensweges mit mir gemeinsam zu gehen. Du sagst, du weißt nicht ob es mit deiner neuen Beziehung weitegeht oder nicht und ich glaube dir meine Liebe beweisen zu müssen, indem ich dir gute Ratschläge gebe. Deine Change sagt eine innere Stimme, wenn du ihn liebst dann kämpfe um ihn. Nein, sage ich, weil ich ihn liebe werden ich ihn loslassen. Ich will nicht, dass er mich hasst, und mir die Schuld gibt, wenn seine neue Beziehung zu Ende ist. Also schenke ich ihm seine Freiheit. Dumm nicht? Ja, würden vielleicht viele sagen. Aber ich kann mir nicht helfen, ich tue es trotzdem. Warum? Nun, ich will glauben, dass ich es aus Liebe zu dir tue. Damit dieses Drama zu mindest ein Happy End hat. Wenn auch nicht für mich doch für dich. Du weißt doch wie ich dramatische Happy Ends liebe.

Ich seh dir in die Augen Kleiner. Casablanca läßt grüßen. Vorhang, Applaus. Eine Woche vorbei und wir sind am Ende der Phase 3. Es bleibt nur noch abzuwarten, was am Tag der Entscheidung, was am Tag des letzten Vorhangs passiert.

Also liebe Forum-Mitglieder und Gäste, bleibt dran, es geht weiter.

04.10.2015 03:42 • x 2 #1


Chrisi
Geo, es tut einfach weh verlassen zu werden. In deinen Gedanken ist auch viel schöne Emotionalität. Aber ich habe mal gelesen, dass man einfach die zusammen gelebte Vergangenheit satt hatte bzw. nicht mehr hören möchte.
Man möchte nicht nur andere Haut, nein auch andere Charaktere, Gedanken. Ich denke, solange man gesund ist hat man wohl diesen Egoismus. Niemand will heute alt werden. Also müssen einfach neue Inputs kommen. Dadurch fühlt man sich jünger und frischer.
Eigentlich furchtbar. Scheint aber in Mode zu kommen.

04.10.2015 03:58 • #2


A


Ende der Beziehung aber nicht der Liebe - Phase 1-3

x 3


G
Chrisi,

danke für deine Antwort. Ich schreibe in diesem Forum, poste Threads und SMS, Briefe, einfach auf der suche nach Trost oder einfach um die Meinung anderer zu hören, die sich auch in so einer Situation befinden oder befanden und darüber hinweggekommen sind. Dass Männer in Alter um die 50 J anfangen nach dem Sinn des Lebens zu suchen und wenn sie das gefunden haben was sie suchen, alle Brücken abbrechen und sich auf dem Weg machen, habe ich oft gehört (auch von meinem Mann, wenn er über solche Männer sprach). Jetzt ist er selber in so eine Situation und handelt genauso. Er sagt, er mache seine Gefühle mit sich selber aus. Für mich bedeutet das, dass er Jahre lang mich auf seiner 'Abschußliste' hatte, er hat selber zugegeben, dass er schon einmal 2010 an Trennung gedacht hat. Nun, er hat wohl gewartet bis er was neues hatte, damit es ihm einfacher fällt.

Ich werde Ende des Jahre 61 J alt und diese Trennung hat mich bis ins Mark getroffen. Ich kann nichts anderes denken, als dass mein Leben zu Ende ist und ich einsam und verlassen irgendwo dahin vegetieren werde. Hängt wohl mit der Depression zusammen, die mit einer Trennung einhergeht. Den ich liebe ihn noch und kann mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen. Kommt wohl auch davon, dass ich mein Leben ganz nach ihm und seinen Wünschen eingerichtet habe.

Vielleicht hast du Zeit und Lust, das eine oder andere Mal mir zu schreiben. Ich würde mich freuen.

Liebe Grüße

_________________
Grüße

17.10.2015 10:23 • #3


Chrisi
Liebe Geo,
gerne können wir auch über Pn unsere Privatmailadressen tauschen. Ich kann mich in deine Situation, in dein Trauma hineinversetzen.
Mich hatte es ja auch erwischt, sonst wäre ich nicht hier.
Blöd, das ich gleichzeitig auch noch in den Vorruhestand gegangen bin. Also keine Ablenkung durch Arbeit. Gut, ich konnte mich hängen lassen. Nach einer langen Zeit der Trauer um die verlorene Zukunft, Trauer mir nur eine kleine Wohnung leisten zu können, Trauer weil das Bett so groß und doch so leer ist, Trauer weil ich an manchen Tagen hätte laute Selbstgespräche führen müssen um meine Stimme zu hören, fing meine Seele wieder an ein wenig auf den Kopf zu hören.
Ich fing an zu denken er ist im 7. Liebeshimmel und du hängst hier durch !
Ich werde nicht krank werden ! Ich bin nur auf der Suche nach einem neuen Leben. Ich wusste garnicht was mir allein Spaß machen sollte ?!
Allein leben kam mir vor, wie stehen auf einem Bein. Geht, aber ist einfach blöd !
Nun ist das alles 14 Monate her.
Ich habe durch das Internet 2 neue Freundinnen kennen gelernt und sogar einen Mann. In diesem Forum wurden mir auch die Augen geöffnet.
Heute hat mein Leben wieder eine Lebensqualität, die ich mir damals, in meinem Schmerz, nie hätte vorstellen können.
Aber es richtet nur die Zeit ! Das Trauma ist einer Wehmut gewichen, die beherrschbar für mich ist. Meinen (ex)Mann habe ich losgelassen. Was für ein Egoist !
Also Geo, fühl dich gedrückt. Ich verstehe dich. Aber es wird besser werden für dich. Aber der Weg ist eben lang und der Fortschritt kommt schleichend daher.
Liebe Grüße!

18.10.2015 00:57 • #4


G
Hallo Chrissi,

wollte dir eine pn senden aber es ging nicht.

Versuche es später noch einmal.

18.10.2015 04:58 • #5


G
Hallo,

an alle die, die an diesem letzten Eintrag in diesem Thread interessiert sind.

Wir befinden uns jetzt in den Nachwehen der finalen Phase. Die Scheidung ist bereits im November 2015 über die Bühne gegangen, ironischer Weise am Hochzeittag (Geschenk das Amtsgerichts) und wie geplannt auch die so ersehnte Hochzeit des Ex mit der Next.

Mit Zeitverzögerung kam auch der Zusammenbruch, das Heulen, das Verzweifeln und das sich-die-Schuld-geben an allem. Das Pendel der Emotionen schlug und schlägt alle paar Stunden von der einen in die andere Richtung und die Gedanken drehen sich wie zu Anfang immer wieder und wieder um das eine Wort 'Warum'.

Doch es ist nicht mehr nur 'Warum hat er mir das angetan?' sondern es mischt sich auch das 'Warum hänge ich noch an ihm oder denke ihn zu lieben?' oder das 'Warum trifft es mich so?'

Ich weiß, dass ich den EX eigentlich schon lange losgelassen habe (habe ihm ja sogar 'Alles Gute zur Vermählung' gewünscht). Es ist nicht er an dem mein Herz hängt. Die Liebe zu ihm ging an dem Tag verloren, an welchem mir klar wurde, dass er bereits in einer ganz anderen Welt lebt. In einer Welt, in der ich keinen Platz mehr habe oder wenn doch, dann nur in der Schublade, wo man die vergilbten Fotos und die Erinnerungen verstaut, die man ab und zu raus holt, um sie dann ganz schnell wieder dort verschwinden zu lassen.

Mein Herz klammert sich an ein Leben, dass ich eigentlich nicht gelebt habe, sondern an dem ich nur unbeteiligter Beobachter war, denn ich habe zugelassen, dass mein EX alles bestimmt und habe nur funktioniert. Mein Herz klammert sich an eine Illusion von einer heilen Welt, die es so nie gab. Mein Herz zittert vor einer Zukunft, die einem vorkommt als ob es nur grau und düster sein wird, beherscht von Verzweiflung und Schmerz. Deshalb heult mein Herz, ist verzweifelt, traurig, mutlos, kraftlos und zerfleischt sich in der Selbstreflektion.

Doch irgendwo spüre ich auch etwas anderes. So etwas wie die Angst des Kindes vor dem Neuen, dem Unbekannten aber auch die Neugierde des Kindes. Ich traue mich noch nicht aus meinem Versteck aber ich schau schon um die Ecke und ich weiß, dass ich bald aus meinem Versteck raus kommen werde. Ich werde die ersten Schritte auf dieses Unbekannte zugehen, um dann festzustellen, dass es eigentlich nicht so schlimm ist, wie gedacht. Die Vorsicht wird bleiben und vielleicht auch die eine oder andere Narbe, da bin ich mir sicher.

Vielleicht werde ich nie wieder Vertrauen können oder nie wieder einen Partner an meiner Seite haben, doch das schreckt mich nicht mehr so. Ich werde alles annehmen was das Leben mir noch bieten kann, das Schlechte, das Gute, das Aufregende, das Langweilige, denn ich bin stark. -Habe ich denn nicht alles überstanden, habe ich nicht alles mit erhobenen Kopf und einem Lächeln im Gesicht über mich ergehen lassen? Oh ja und dabei habe ich mich nicht einmal verbogen - nein diesmal nicht, ich habe ihm zu Weihnachten ein Frohes Fest gewünscht und einen Guten Rutsch im neuen Jahr. Ich habe ihn und die Next in mein Haus gelassen und sogar zu Hochzeit gratuliert. My way!

Ich kann, will und werde jetzt einen ganz dicken, fetten Strich unter diesem Kapitel meines Lebens setzen.

Irgendwann, wenn der Schmerz, die Trauer, die Verzweiglung und das Selbstmitleid langsam verklungen sind, dann werde ich der Frau, in deren Haut ich stecke, auf die Schulter klopfen und sagen, 'Lady, alle Achtung, das hast du gut gemacht! Well done my dear. Chapeau, Madame. Bien hecho. Hai fatto bene!'.

...und dann werde ich tief durchatmen und meine Reise ins Abenteuer antreten und mit dem alten Cajun-Spruch 'Laissez les bon temps rouler' werde ich mir bunte Ketten kaufen und mich ins Getümmel des Lebens stürzen....und leben, leben.............
..

17.01.2016 23:22 • x 1 #6


Chrisi
Geo wie schön, da bist du wieder ! Die Phase in der du dich befindest ist ganz normal. Als emphatischer Mensch darf man auch über die nicht gelebte Zukunft trauern. Ich bin im August 2014 mit erhobenen Haupt gegangen und habe es Monate als Trauma empfunden. 2015 bin ich nur gereist. Zu neuen Freundinnen aus dem Internet, habe Ablenkung bei Elitepartner gesucht, mich in einen hübschen aber unpassenden Mann verliebt ( oder mehr getröstet ?) Nun. bin ich mit 62Jahren Mr. Right begegnet. Witwer und mit dem Wunsch noch einmal und für den Rest des Lebens. 91 Matchingpunkte haben wir und sind beide verliebt und freuen uns auf die Zukunft und das im Januar 2016 !
warum ich das schreibe ? Weil das Leben doch wie ein Film ist. Alles braucht seine Zeit, alles ist möglich. Die Trauer weicht am Anfang nur in homöopathischen Dosen. Aber eines Tages kommt die Persönlichkeit wieder durch und damit auch ein neues Leben.
Liebe Grüße Chrisi

18.01.2016 00:24 • x 2 #7


R
Guten Morgen Geo,

irgendwie freue ich mich immer darüber etwas von Dir zu lesen. Ich finde es schön, dass Du nun mehr an Dich denken kannst und darüber wie Dein eigener Weg weitergehen kann. Du bist eine ungewöhnliche und kraftvolle Frau und eines wohl nicht allzu fernen Tages wirst Du sicherlich die Neugier finden, um die Ecke zu laufen, um die Du bis jetzt nur schauen kannst.

Chrisi schreibt von Reisen, die haben auch mir sehr gut getan. Sie helfen beim Blick über den Tellerrand und ich habe dadurch wieder Menschen kennengelernt und erfahren, dass ich gemocht werde, meinen Humor wieder ausgebuddelt und mich z.T. sauwohl gefühlt. Zuletzt habe ich eine Frauenreise gemacht, es war eine bunt gemischte Truppe auch vom Alter her (ich bin 56) und es hat unheimlich viel Spaß gemacht.

Auch mir erscheint alles zwischendurch immer mal wieder unwirklich. Mir fehlen immer noch Träume und manchmal habe ich Angst davor im Alter alleine zu sein. Auch ich weiß nicht, ob ich wieder jemandem vertrauen kann oder will, ob ich noch einmal jemand sehen und finden werde für mich. Auf der anderen Seite steht, dass ich die letzten Jahre nie so viele neue Leute kennen gelernt habe wie im letzten Jahr. Oder dass ich Sachen gemacht habe, die ich in der Beziehung nie getan hätte. Mein Leben ist irgendwie reicher geworden, wenn ich ehrlich zu mir bin. Und trotzdem begleitet mich die Trauer, manchmal weiß ich gar nicht mehr worüber, aber sie ist in mein Leben eingekehrt, neben vielen anderen Gefühlen ist sie an meiner Seite. Naja das was wirklich stimmt ist, dass es besser wird, dass es vieles zu entdecken gibt, das es Rückfälle gibt, dass es Glück gibt, dass auch das Lachen wieder da ist, das das Leben lebenswert ist und das man auch alleine die Welt entdecken kann.

Dir einen wunderschönen Tag

18.01.2016 07:14 • #8


G
Halllo,

ich habe gerade deinen ersten Post gelesen und kann alles so gut nachempfinden. Ich bin entsetzt wie schnell das alles bei dir ging... innerhalb von 4 Wochen? . Ich bin selbst noch in der ersten Schock Phase und die Vorstellung, dass er einer anderen alleine seine Aufmerksamkeit schenkt, und nicht mehr mir, ist so verletzend nd ich weine nur noch... ich kann mur gar nicht vorstellen, was das bedeuten würde...

Fühl dich gedrückt.

19.01.2016 00:42 • #9


A


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