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Endgültige Trennung nach 25 Jahren

H
Hallo liebes Forum,

ich bin heute das erste mal hier, und gebe meine Gefühle sonst nicht so öffentlich preis. Aber was ich bis jetzt so gelesen habe, hat mir schon ziemlich weitergeholfen also hier mein Geschichte. Vielleicht hilft es ja beim verarbeiten wenn ich es niederschreibe.

Meine Frau und ich waren jetzt seit 25 Jahren zusammen, seit 16 Jahren sind wir verheiratet und wir haben 2 Kinder.
Vor etwa 4 Jahren begann es zu krieseln, ansich ohne speziellen Grund, aber meine Frau sagte sie habe keine Gefühle mehr für mich. Für mich kam das aus heiterem Himmel, einfach so und auf Nachfrage konnte Sie mir auch keinen Grund nennen, nur das kein anderer Mann dahinter stecke. Da meine Gefühle für Sie aber keineswegs weg waren, wollte ich uns Zeit geben, an der Beziehung zu arbeiten. Klar waren da noch viele andere Gründe, Kinder Hausbau, gemeinsame Pläne, Zukunftsangst, all das was einen neben der Liebe kämpfen lässt. Zwischenzeitlich erkrankte meine Mutter noch an Krebs und ich habe mich bis zu ihrem Tod sehr viel um sie gekümmert, was natürlich auch der Beziehung nicht gerade zuträglich war. Nach dem Tod meiner Mutter blockte meine Frau jedwelche Annäherung völlig ab, behandelte mich wie einen Fremden (zu denen Sie meist sogar noch freundlicher war), bis ich schliesslch den Schmerz dieser Zurückweisung nicht mehr ertragen habe und zunächst als Trennung auf Zeit, auch ein bisschen im Zorn ausgezogen bin. Kontakt zu den Kindern habe ich natürlich weiter gehalten, und wir haben auch versucht möglichdt offen mit dem Thema umzugehen, und dass natürlich nicht sie der Grund für die Trennung sind. Allerdings war meine Frau, bei meinen Besuchen weiterhin sehr abweisend oder ging mir sogar völlig aus dem Weg. Für mich war und ist das furchtbar weil ich Sie weiterhin liebe, und auch Sie mir nicht sagen kann oder will, was ich falsch gemacht habe. Kurzum, hatte ich jetzt an heilig Abend die Kinder, weil meine Frau arbeiten musste. An einem solchen Tag wird einem natürlich noch sehr viel bewusster, was man eigentlich vermisst, oder verloren hat. Ich habe daraufhin eine mail an meine Frau geschrieben mit all dem was ich meine noch sagen zu müssen. Ihre Reaktion, war kurz zusammengefasst, das sie keine Zukunft mehr sieht, Sie sich verändert hat, in ihr altes Leben nicht mehr zurück will und frei sein will und ich mich neu orientieren solle und loslassen müsse. Und das wo ich mich gerade von der Orientierung wie ein Schiffsbrüchiger auf hoher See fühle, der sich verzweifelt an ein Stück Treibholz klammert.....
Ich fühle mich natürlich heute ziemlich besch...... bin mal traurig, mal verzweifelt, mal ratlos, weil ich nicht weiss wie ich einfach so loslassen kann, wie es weitergeht, mit Haus, Kindern, Zukunft. Verdrängen hat in der Trennung bisher wohl gut geklappt, aber jetzt, wo es garkeine Hoffnung mehr gibt, bleibt mir wohl blos loslassen. Tipps dafür habe ich ja schon einige im Forum gefunden und werde das ausprobieren.
Und was jetzt schon seltsam ist (positiv),nachdem ich mir das jetzt alles von der Seele geschrieben habe, geht es mir schon etwas besser.


Lg Hans

25.12.2013 14:16 • x 1 #1


S
Hallo hafli63,
erstmal willkommen hier im Forum.
Ich kann mich sehr gut in deine Situation versetzen, habe dass ganze auch hinter mir. Falls du meine Geschichte lesen willst, du findest sie unter Frau ist ausgezogen, was tun?
Es ist bei mir ca. 2 Jahre her, wo meine Ex ausgezogen ist. Ich hatte die gleiche Ängste und Gedanken wie du sie hier beschrieben hast. Besser wurde es bei mir erst, als ich mich endlich dazu durchgerungen habe, was mir hier alle schon lange geraten haben, nämlich den Kontakt so weit wie möglich einzustellen. Mittlerweile verstehen meine Ex und ich uns einigermaßen gut, nicht nur was Kinderfragen angeht.
Eins kann ich dir gleich sagen, es dauert einfach seine Zeit. Hier im Forum sind ja so einige Rubriken, wie die Phasen der Trennung usw. Mein Tipp, lies dich hier ein wenig durch, dann versteht man so manche Reaktion und kann seine Situation besser einordnen.
Wenn man die Geschichten der anderen hier liest, fühlt man sich mit seinen Problemen nicht so alleine. Man sieht dann, anderen geht es genauso.
Mir hat dieses Forum hier damals sehr geholfen.
Ich habe mittlerweile wieder jemanden kennengelernt, es ist zwar noch recht frisch und auch nicht immer einfach, aber das hatte ich letztes Jahr niemals für möglich gehalten. Du siehst also, und das werden dir hier viele bestätigen, es wird wieder besser.
Mein Tipp: Konzentriere dich auf dich und deine Kinder.
Ich habe mich durch viel Sport abgelenkt, bin jetzt topfit und fühle mich deutlich besser als früher. Triff dich mit Freunden, geh raus.
Viel Glück auf deinem neuen Weg, Scooter67

25.12.2013 15:16 • #2


A


Endgültige Trennung nach 25 Jahren

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H
Danke Scooter67,
werde mich mal im Forum umsehen. Momentan meine ich bloss mir wird der Boden unter den Füssen wegezogen. Da hilft es schon zu hören, daß es andern auch schon so ergangen ist, und die auch wieder auf die Beine gekommen sind.
Kontakte über FB, Whatsapp usw. habe ich schon gesperrt, Handy muss bleiben wegen der Kids. Aber ich werde sie nicht mehr mit SMS oder mail belämmern. Nur wenns was wichtiges wegen der formalen Trennung ist.
Das mit dem Sport stimmt, ohne den hätte ich wohl auch die letzten 4 Monate nicht durchgestanden.
Dir selbst viel Glück in deiner neuen Beziehung

Hali63

25.12.2013 15:35 • #3


H
hab heute nochmal mit meiner NF gesimst und Funkstille vereinbart. Sie hat mich aber auch nochmal an das Gedicht von Hesse, Stufen erinnert, das so viele Dinge und Tipps aus dem Forum trefflich zusammenfasst:

Stufen

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

Ich glaube das ist das passende Mantra für mich, um zu gesunden. Viellicht für ander auch

25.12.2013 20:25 • #4


R
Hallo hafli63
Da können wir uns die Hand geben; vor zwei Tagen hat mir meine Frau nach 23 Jahren Ehe und 30 Jahren Zusammensein einfach gekündigt. Wir haben auch zwei Kinder die auf dem Weg ins Leben sind, Ich habe die letzten 20 Jahre im Job nur gearbeitet, in der freien Zeit ein Haus renoviert und dabei vergessen, dass es auch noch so etwas wie Leben gibt. Meine Frau hatte viele Depressionen war suchtkrank und hat durch den langen Weg der Therapien zu sich finden können. Ich bin halt irgendwo stehengeblieben und damit nicht mehr auf Augenhöhe.
Wenn ich die Beziehung retten will, dann muss ich endlich anfangen mich wieder wichtig zu nehmen und mich um mich selbst zu kümmern. Wenn es mir gut geht kann ich meiner Frau auch zeigen, dass wir zusammen auch wieder harmonisch leben können. Ich bin momentan nur etwas gelähmt und habe keine Power was zu tun. Mir fehlen die Ideen und die Kraft und ich habe Angst vor dem Alleinsein und vor dem was kommen wird, Im Moment ist das ein hoher Berg im Dunklen und ich weiss noch nicht wan es wieder Tag wird.

rpeters

26.12.2013 23:47 • #5




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