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Enttäuschung zu glauben, dass man einen Mensch kennt

H
Hallo.
NUN warum ich mich hier angemeldet habe?Weil es in einem Buch einen Link zu dieser Seite gab.Und nun schreibe ich hier. Warum weiss ich nicht genau.Vielleicht um mal alles loszuwerden ohne das mich jemand kennt.Vielleicht weil MEIN Umfeld denkt es müsste an der Zeit sein dass ich über all das hinweg bin,vielleicht weil Ich denke ich müsste das alles doch hinter mir lassen können,drüber stehen und es nicht kann. Ich bin am Sonntag ein Jahr allein.Mein Mann verliess mich und meine zwei Kinder am 5.11.2016 weil er keinen Sinn mehr in unserer Ehe sah.Nach 13 Jahren wollte er nicht mehr kämpfen(das tat er bisher nie),er habe keine Gefühle mehr.Was ich zu dem Zeitpunkt nicht wusste:er hatte seine Affäre wieder aufgenommen die im August ans Tageslicht kam und eigentlich beendet war,da er sich für mich entschieden hatte.Wir begannen auf seinen Wunsch auch eine Paartherapie. aber all das wollte er im November wohl nicht mehr.Was folgte war eine Zeit voller Wut und Enttäuschung.Wir verstanden uns von März bis Juli 2017 dann wieder recht gut.Er kümmerte sich um die Kinder,war oft bei uns und spielte mit mir,wie sich herausstellte. Er machte mir und den Kindern etwas vor und dann wieder kurz vor den Sommerferien teilte er uns mit,dass es so nicht weitergehen könne und er nun nicht mehr bei uns schlafen würde(jedes zweite Wochenende wenn er die Kids hatte war dies der Fall da meine Tochter nicht zu ihm in die Wohnung wollte),wir nichts mehr zu viert machen können und er versetzte die Kinder zweimal. Das Vertrauen war dann ganz dahin als er mitteilte,dass seine Affäre nun auch seine Freundin sei und er seit einem Jahr mit ihr zusammen sei.Ich fühlte mich benutzt,aber noch schwerer war und ist es, die Kinder aufzufangen.Er hielt sich an diverse Abmachungen nicht und akzeptiert nur schwer den Wunsch meiner Tochter,dass sie die neue noch nicht kennenlernen will. Er kümmert sich nur so weit um seine Kinder wie er muss.Also kein Zusatztag(wie Feiertag),keine Frage wie die Ferien abgedeckt sind oder wie es den Kinder geht.Er stellt mich vor den Kindern als arme verlassene Frau hin, der er nicht weh tun möchte und daher sollten Sie mir viele Dinge nicht erzählen bzw.stiftete sie sogar zum lügen an.Meine Tochter kann ihm kaum noch vertrauen und mein Sohn tat sich lange schwer mit der neuen Situation.Zumindest geht er seit zwei Wochen mal wieder zu ihm am Wochenende,was mir Luft verschafft,da ich keine freie Zeit mehr für mich habe.Ich liebe meine Kinder aber ich muss all das was passiert ist verarbeiten und zu dem Alltag auch die Kids auffangen.Ich verstehe nicht warum er all das gemacht hat,nach all den Jahren.Zu glauben einem Menschen zu kennen und dann diese Enttäuschung. vielleicht war ich naiv und sicher will man vieles nicht sehen.Gut lief es auch nicht,sonst hätte keine dritte Person dazwischen funken können.Aber wir haben so viel durch gemacht und dann hätte man es auch anders beenden können.Zumal diese Affäre/Freundin zeitgleich mit ihm auch etwas mit seinem besten Freund hatte(wissentlich von ihrer Seite aus).Aldo charakterlich ist sie sowieso schon unten durch bei mir.Aber das er auch die Freundschaft,seine Familie usw für so jemanden auf gibt. Und dann im Grunde zweigleisig mit mir und ihr nach der offiziellen Trennung von mir fährt. die alte warm halten und checken wie es mit der neuen läuft. Ich kann gar nicht ausdrücken wie entsetzt ich über diese Person/Exmann bin.Und das er mich mit den Kindern so hängen lässt ist nochmal so schlimm.Sicher könnte ich auf die Treffen bestehen und mich dauernd melden,aber ich habe keine Kraft mehr mich immer wieder an ihn zu wenden. Ich habe sooft vermittelt zwischen ihm und den Kindern,ihn entschuldigt und versucht sein Verhalten zu erklären.Doch es kam nie was zurück.3 Monate hat er fast nichts mit mir geredet bzw.mir zumindest geschrieben.Als wäre ich die Fremdgängerin gewesen.Er tritt das was die Therapeuten der Kids haben mit Füssen und sieht sich nur im Recht.ich bin entsetzt.

01.11.2017 23:08 • x 1 #1


aquarius2
Da machst du ja im Moment eine ganze Menge mit, sei es auf der Paarebene, dein Mann betrügt und verlässt dich und als Vater der Kinder da zieht er auch nicht mit dir an einem Strang.
Auch die Kinder hängen nun zwischen euch, die brauchen Vater und Mutter und wenn die sich trennen und ein Elternteil sich zurückzieht, beziehen sie das in einem gewissen Alter auf sich. Das muss dein Mann irgendwie hinbekommen, aber wie gesagt, es ist sein Ding, da einen Weg zu finden.
Schwer ist es diese beiden Ebenen (Paar/Elternebene) immer sauber zu trennen, das fällt dir schwer, deinem Mann aber noch viel mehr. Du kannst keinen Einfluss darauf nehmen, wie er sich den Kindern gegenüber verhält, aber du kannst alles von deiner Seite tun, dass du nicht genauso handelst wie er. Die Kinder werden es dir danken. Rede wenig über deinen Mann werte sein Verhalten nur in deinem Kopf und nicht vor den Kindern. Sag ihnen, das sie mit dir über alles reden können aber auch nicht alles erzählen müssen
Deinen Kinder brauchen jetzt klare Regeln, sie wollen wissen, woran sie sind bei dir und beim Vater. Dein Verhalten kannst du steuern, für das was dein Mann sagt, tut bist du nicht verantwortlich.
Die AF finde ich eher uninteressant, es hätte jede andere sein können. Gehe nicht zu sehr auf sie ein, nicht sie ist das Problem, sondern dein Mann.

02.11.2017 00:04 • x 1 #2


A


Enttäuschung zu glauben, dass man einen Mensch kennt

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Aragorn
Das er dich so betrogen hat ist schon schlimm. Aber das er auch noch die Kinder mit Missachtung behandelt ist einfach nur charakterlos.

Sie zu instrumentalisieren, zum Lügen dir gegenüber zu bewegen und sie auch noch zu versetzen, das ist einfach nur dreckig zu nennen.

Das er eine neue hat, gut das muss er wissen wie er das hin bekommt und was ihm wichtig ist. Aber sich seiner Familie gegenüber, also dir und denn Kindern, so zu verhalten, das ist einfach nur schäbig zu nennen.

Wünsche dir wirklich sehr viel Kraft damit zurecht zu kommen. Der Mann ist wirklich keine Träne wert.

02.11.2017 00:40 • x 1 #3


Snowy
Ohje, das ist echt harter Tobak.
Dein Titel spiegelt wohl wieder, was viele Menschen zuerst denken... mit wem war ich da überhaupt die ganze Zeit zusammen?!
Aber es ist einfach so, dass man das akzeptieren muss, trotz furchterregender und ekligen Details (zweigleisig fahren etc.)
Wichtig ist, dass du deine Kinder auffängt, mit den Mitteln die die zur Verfügung stehen.
Bitte vergiss dich selbst dabei nicht, du bist ja nicht nur Mama sondern auch Frau. Hast du denn Familie/Freunde die dich unterstützen sodass du mal was für dich tun kannst?

Dein Ex wird jetzt sicher Chaos haben, die Familie, die neue beglücken... er wird seine Gründe für seinen charakterschwachen Rückzug haben. Diese solltest du aber nicht ergründen müssen, sondern er muss damit leben.
Es ist traurig für eure gemeinsame Zeit und die Kinder, aber man kann es nicht forcieren wie er sich kümmern soll.

Ich wünsche dir alles Liebe!

02.11.2017 02:59 • x 1 #4


H
Ich danke Euch vielmals.Ich habe von Anfang zu den Kinder gesagt dass ich für Sie da bin,sie mit mir über alles reden können wenn sie es wollen. Ich denke es ist schwer sich nicht selbst zu vergessen,denn der Alltag und die daraus entstandenen Probleme bei den Kindern durch die Trennung nehmen einem sehr in Anspruch. Ich merke wie ich langsam an meine Grenzen stosse trotz Hilfe von meiner Mutter und meiner Schwester und Freunden.Jeder hat auch sein Päckchen zu tragen und ich bin es gewohnt allein klar zu kommen,da will man sich nicht noch anderen aufdrängen.Aber ich muss lernen Hilfe anzunehmen denn das alles ist etwas zu viel zu bewältigen. Meine Kinder (9 1/2 und fast 8 Jahre) waren vor der Trennung nicht einfach aber nun- allein und die zusätzlichen Probleme wie Verlustangst und Vertrauensverlust- ist es noch schwieriger das aufzufangen.Beide gehen in Therapie(mein Sohn schon vor der Trennung weil er etwas schwieriger ist) damit sie auch jemand Außenstehenden haben dem sie sich anvertrauen können ohne Rücksicht nehmen zu müssen Mama oder Papa evtl zu verletzen.Vorallem für meine Große ist das wichtig.Mein kleiner ist eher aggressiv und unruhig,kann vieles auch noch nicht wirklich verstehen was ihn so beschäftigt.Ich habe bis zu einem gewissen Punkt vermittelt aber irgendwann muss der Vater zu seinem Verhalten auch stehen und die Kinder müssen lernen damit dann umzugehen.Sicher mit meiner Unterstützung aber ihm den Weg immer zu ebnen und ihm entgegen zu kommen geht nicht.Ich versuche das Beste aus mir rauszuholen aber ob es genügt wird man sehen.Eure Worte und Anteilnahme haben mir sehr gut getan.Vielen Dank dafür.

02.11.2017 22:32 • #5


G
Guten Tag,
vielleicht würde es Dir helfen wenn Du mit professioneller Hilfe mal eine andere, härtere Gangart zeigst.
Ich habe mir damals einen Anwalt gesucht, Prozesskostenbeihilfe beantragt und alles was mir und den Kindern zusteht
eingeklagt.Man kann auch das Umgangsrecht einklagen.
Zeige Deine Grenzen, ziehe klare Linien uns komme aus Deiner Opferstarre raus.
Alles Gute Dir.

04.11.2017 11:07 • x 1 #6


juliet
hallo, Heike ,
ich fühle mit dir!
ich weiß, wie das ist, wenn man den Menschen, den man zu kennen glaubt, nicht mehr wiedererkennt.
ich für mich habe gelernt:
jemand anderen zu kennen, bedeutet immer nur eine Momentaufnahme.
schon morgen kann das ganz anders aussehen. Ich muss im Grunde genommen jeden Tag wieder ausloten, wo der andere steht und wo ich stehe.
beide Partner entwickeln sich weiter.

vertrauen ist auch eine Sache, die für mich persönlich mit einbezieht, dass ich die Fehlbarkeit des anderen einkalkuliere.
nie wieder würde ich einen Menschen 100-prozentig vertrauen. Ich weiß einfach, dass jeder von uns Grenzen hat.

für dich in der gegenwärtigen Situation ist natürlich ganz schlimm, unter welchem Druck du stehst. Hast du Familie, Freunde, die dir zur Seite stehen?
hier wurde auch schon professionelle Hilfe angesprochen .
Familienhilfe, Beratung, selbsthilfegruppen - egal was.... schau dich doch einmal um, ob es Beratungs- oder Unterstützungsangebote gibt. für dich, aber auch für deine Kinder, die einen geschützten Raum brauchen, um über ihren Kummer zu sprechen ....
wichtig ist, dass du nicht nur ihn als Hilfe und Unterstützung ansiehst, denn dort wirst du eben immer wieder scheitern.

glaub mir, diese Zeit, die wirklich hart sein muss für dich, wird nicht immer so weitergehen. Aber für eine vorübergehende Zeit wirst du sicher viel kraft brauchen und dir daher Hilfe suchen müssen, wo immer es geht. Nur nicht bei deinem ExMann ....

pass bitte auf, dass du finanziell abgesichert bist, dass der Unterhalt gezahlt wird.
ich sende dir ein dickes Kraftpaket

04.11.2017 12:04 • x 1 #7