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Er ist sich unsicher mit uns

L
Hallo,
Ich benötige irgendwie Beistand. Ich bin 28 Jahre und verheiratet. Ein Paar sind wir seit 6 Jahren und verheiratet seit 3 Jahren. Wir haben eine wundervoll Tochter. Und unser Leben läuft eigentlich rund. Es gibt keinerlei Probleme. Allerdings hat mein Ehemann mir eröffnet das er unglücklich ist. Sich seinen Gefühlen nicht mehr sicher. Kurze Zeit später sagt er dann wieder er liebt mich. Aber es sei nicht ideal wie es ist. Meine Frage was sich ändern soll oder was das Problem ist, kann er nicht beantworten. Dieser Zustand ist jetzt seit knapp drei Wochen. Seit vier Monaten sagt er immer wieder er sei unzufrieden und die Arbeit wäre der Grund. Jetzt seit drei Wochen sind es plötzlich seine Gefühle. Meiner bitte das er sich entscheiden soll, kommt er nicht wirklich nach. Ich hänge in den Seilen und langsam zerrt es an mir. Mal sagt er er hat kein Interesse an mir, einen Tag später fragt er was ich mache und reagiert gereizt weil er meint ich hätte einen Anderen. So ist das seit drei Wochen ständig.

Er fährt jetzt eine Woche zu seiner Familie und will nachdenken. Ich weiß nicht wie ich weiter vorgehen soll. Habt ihr Tipps? Ich versuche ihn nicht unter Druck zu setzen und sage ihm das ich nicht streiten will. Aber ich bin wirklich überfordert mit der Situation.

Danke im Voraus für die Hilfe.

09.11.2017 21:00 • x 1 #1


Sashimi
Hier kannst nur Du die Entscheidung für Dich treffen. Überlege mal ganz rational wie die Aktien stehen: Dein Partner offenbart Dir direkt dass er schwindende Gefühle hat, bietet aber keine Lösung an. Stattdessen beginnt er ganz offen die Beziehung zu torpedieren.

Zitat von Livelovebesad:
Mal sagt er er hat kein Interesse an mir, einen Tag später fragt er was ich mache und reagiert gereizt weil er meint ich hätte einen Anderen. So ist das seit drei Wochen ständig.

Ab hier musst Du eine Grenze ziehen. Solch Aussagen zeugen von mangelnden Entscheidungswillen, er wartet bis die Bombe platzt. Ich würde an Deiner Stelle so ein Spiel schnell beenden. Er soll gehen oder an euch arbeiten. Alles andere bringt Dir null.

09.11.2017 21:39 • x 3 #2


A


Er ist sich unsicher mit uns

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Sabine
Hallo und willkommen bei uns

Hm, ich kann das gut nachvollziehen. Mein Sohn hatte letztes Jahr ähnliches durchgemacht. Deine Entscheidung, ihn nicht unter Druck zu setzen ist sehr gut. Noch besser wäre es, wenn ihr einen längeren Abstand voneinander haben könntet, damit er mehr Zeit findet, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen.

Mein Sohn trennte sich letztes Jahr vier Monate. In der Zeit fuhren seine Gefühle mit ihm Achterbahn im wahrsten Sinne des Wortes.

Er hatte in der Beziehung keine Zeit mehr für sich selbst gefunden. Nicht einmal sein Hobby hatte er noch für sich allein.

Mit seiner Arbeit war er auch gleichzeitig unzufrieden. Er war mit sich selbst überfordert.

In den vier Monaten machte er viel Sport, ging Angeln, ja auch mal mit Freunden unterwegs und feiern.

Er fand dann in sich, was er suchte, warum er so Achterbahngefühle hatte. Wir sprachen viel darüber. Nun sind sie seit letztes Jahr Oktober wieder zusammen. Ein kleines Mädchen kam vor drei Wochen dazu.

Sie lässt ihm etwas mehr Freiraum und nimmt in sich selbst auch. Die Kinder werden dann in der Freizeit für den Partner gegenseitig betreut. Sie machen auch viel zusammen. Nun haben sie aber auch wieder viel mehr einander zu erzählen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass es ihm ähnlich geht. Er weiß so attock sicher nicht, warum es ihm geht, wie es ihm geht. Auch nach der einen Woche wird er es nicht wissen.

Liebe verändert sich. Schmetterlinge werden weniger. Es werden andere Werte wichtig. Wenn die Schmetterlinge verschwinden, dann hat man das Gefühl, genau diese zu vermissen.

Lasse ihm Zeit sich zu finden. Habe Geduld. Es hilft nur Geduld und Arbeit an sich selbst.

Wie war eure Freizeitgestalltung?

Dir alles Liebe

Lilly

Zitat von Sashimi:
Ich würde an Deiner Stelle so ein Spiel schnell beenden. Er soll gehen oder an euch arbeiten. Alles andere bringt Dir null.


relativ. Es ist schnell beendet, manches Leben ruiniert. Grenzen setzen ja, Abstand schaffen ja. Aber nicht mit der Entweder / Oder Keule durch die Gegend rennen. Das bringt nix.

Ich habe es auch so gedacht in meiner Ehe. Nur ist das so was von Kontraproduktiv. Es geht immer um beide Anteile. Sie wird auch einen Anteil daran haben, den sie jetzt noch nicht wahr nehmen kann.

Diese Achterbahngefühle sind heute oft in Beziehungen vorhanden. Durch ständigen möglichen Kontakt ist die Kommunikation eine ganz andere. Beziehungen sind auch dadurch, durch ständige Verfügbarkeit und Kontrolle, weniger beständig.

Es wäre und war mir zu einfach, mich umzudrehen, den Unterhalt von meinem Mann zu kassieren, und dann meine Ruhe zu finden.

Im Grunde genommen, zweifelt er an sich selbst. Durchaus können auch Depris oder Melancholie anteilig vorhanden sein. Wechselstimmungen, Gereiztheit und falsche Wahrnehmung von Signalen, sind durchaus mögliche Anzeichen dafür.

09.11.2017 21:39 • #3


Sashimi
Zitat von machiennelilly:
Es ist schnell beendet, manches Leben ruiniert. Grenzen setzen ja, Abstand schaffen ja. Aber nicht mit der Entweder / Oder Keule durch die Gegend rennen. Das bringt nix.


Grundsätzlich hast Du recht. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass in diesem Fall der Ehe-Partner hier schon mit fiktiven Gründen argumentiert, was nachhaltig ein vernünftiges miteinander ausschließen könnte. Der Passus Fremdgehen, ist grob fahrlässig. Die Fragestellerin würde soziale Konsequenzen ziehen müssen, sofern dies als Grund genommen wird. Eine Trennung aufgrund einer feigen Lüge muss sehr wohl im Keim erstickt werden. Dann muss er sich ordentlich trennen.

09.11.2017 23:56 • #4


L
Ja ich habe ihn auch darum gebeten sich zu entscheiden. Ich warte ja nicht ewig um dann gesagt zu bekommen du bist zu langweilig, ich habe keine Lust mehr auf dich. Unsere Freizeitgestaltung sieht folgend aus. Einmal im Monat haben wir eine Datenight. Städtetrips machen wir auch relativ viel. Ansonsten sehen wir uns unter der Woche recht wenig, da er sehr viel arbeitet. Ich denke das ist such ein Faktor für seine Konstante schlechte Laune. Ansonsten treffe ich mich schon häufig mit Freundinnen aber er selbst hat nicht wirklich Lust auf seine Freunde. Er wollte nicht mal seinen Geburtstag feiern. Obwohl ich vorgeschlagen habe eine kleine Party zu organisieren. Irgendwie hat er die letzte Zeit auf nichts mehr Lust.

Zu dem Fremdgehen Thema, er weiß das dass für mich das schlimmste wäre. Deshalb kann ich den Vorwurf nicht verstehen und lasse mich da auf gar keine Diskussion ein.

10.11.2017 00:31 • #5


Sashimi
Wenn er für seine Unzufriedenheit ganz klar die Ehe als Grund nennt, liegt es an Dir für Dich eine Entscheidung zu treffen. Natürlich ist es ein harter Cut wenn man dann mit der Keule rumfuchtelt und es werden viele Beantworter, Dich eingeschlossen, damit argumentieren wie schwierig das ist mit Kind und Kegel. Aber bedenke, nicht Du bist es der eure Ehe unter Druck setzt sondern er. Ich glaube er ist sich gegenwärtig gar nicht bewusst was er da veranstaltet und gibt sich seiner Lethargie voll hin. Selbstmitleid ist schön und gut, aber zieh da für Dich die Grenze. Will er etwas ändern, ja oder nein. Das zählt. Ich finde die Anschuldigungen und sein Verhalten schon für harten Tobak.
Klingt für mich eher depressiv.

10.11.2017 00:42 • #6


A
Sein Verhalten wirkt auf mich wie eine faule Ausrede, sogar ggf. auch noch nach Verdrehungen (DU würdest fremdgehen - ist ER tatsächlich derjenigem der es tut ?)

Irgendwas stimmt da nicht, stinkt zum Himmel sozusagen.

ER hat ne Schieflage/ irgendetwas zu laufen (ob nun tatsächlich mangelnde Gefühle, eine Andere oder was auch immer), es scheint als wäre er zu feige, Farbe zu bekennen.

Sag ihm klar, dass Du so nicht mit Dir umgehen lässt, sonst bist Du weg.

Und setz ihm dazu ne Deadline. Eine kurze,

10.11.2017 01:05 • #7


L
Ich habe auch das ungute Gefühl das da eine andere sein könnte. Habe ihn auch schon damit konfrontiert aber er sagt immer da sei keine andere. Ich versteh nicht warum er sich nicht einfach trennt. Letztendlich würde es ihm das doch alles leichter machen.

10.11.2017 09:44 • #8


G
Guten Tag,
liest sich so als hätte er sich schon anders orientiert.
Wie auch immer,Du solltest Dich aus Deiner Starre lösen und selbst aktiv werden.Ich würde nicht abwarten bis der endgültige A_tritt kommt.....
Alles Gute Dir.

10.11.2017 09:57 • #9


L
Ich denke ich warte die Woche ab in der er weg ist und werde dann definitiv fragen was Sache ist. Und von ihm eine Entscheidung verlangen. Entweder für mich/uns oder dagegen. Aufjeden Fall lasse ch mich nicht auf irgendwelche Spielchen von ihm ein, ob er nun depressiv ist (was er nicht sagt) oder eine andere Frau im Spiel.

10.11.2017 11:50 • #10


Sabine
Zitat von Livelovebesad:
Und von ihm eine Entscheidung verlangen. Entweder für mich/uns oder dagegen. Aufjeden Fall lasse ch mich nicht auf irgendwelche Spielchen von ihm ein, ob er nun depressiv ist (was er nicht sagt) oder eine andere Frau im Spiel.


Ich glaube nicht, dass er da irgendwelche Spielchen spielt. Ein Mann, depressiv. Weißt du, wie ein Mann eine solche Diagnose selbst erstellen kann? Ganz davon abgesehen, wie es sein Bild von einem Mann sein, zerstört.

In guten wie in schlechten Tagen, scheint wenig wert zu haben. Frauen sind auf Grund ihrer Genetik ganz anders aufgestellt. Sie handeln ganz anders.

Was du von deinem Mann schreibst, sieht für mich schon nach einer Depression aus. Der Mensch selbst sieht es ganz anders, weil er eine ganz andere verfälschte Wahrnehmung zu sich hat.

Das löst in dir gerade Wut aus. Unverständnis. Eine ungünstige Situation auch für dich, daraus eine Entscheidung zu treffen, ohne den nötigen Abstand auf eure Beziehung zu haben.

Geduld, viel Geduld, hast du sie? Liebst du ihn wirklich?

Ziehe deine Grenzen. Rege eine Eheberatung an. Bitte ihn, mit eurem Hausarzt über seine Gedanken zu sprechen. Vielleicht kommt eine Psychotherapie über Umwege für ihn in Frage?

Stelle ihm Fragen, die ihn weiter helfen. Druck, mit Druck erreichst du da gar nichts.

10.11.2017 12:00 • #11


_Tara_
Zitat von Livelovebesad:
Ich habe auch das ungute Gefühl das da eine andere sein könnte.

Ich vermute das auch.
Es ist das typische Verhalten dafür, was Dein Mann da an den Tag legt. Plötzliche Zweifel an der Beziehung, abwesendes Verhalten, was angeblich mit der Arbeit zusammenhängt, hin- und herschwanken zwischen Ich liebe Dich und Ich weiß es nicht, vermehrt neue Freizeitaktivitäten (alleine), emotionaler Rückzug und schlussendlich dann räumlicher Abstand zum Nachdenken. . .

Hmm. Keine schöne Situation für Dich.
Du kannst ihn ja nicht mit Waffengewalt zwingen, Dir die Wahrheit zu sagen.
Vielleicht wäre es am besten (und sicher für Dich auch am schwierigsten), Du würdest ihm sagen, dass er nicht in einer Woche zurückkommen soll, sondern erst, wenn er sich sicher ist, ob er Eure Ehe noch möchte, oder nicht.

10.11.2017 12:13 • #12


G
Bei ihrem Mann ist auf jeden Fall was faul. Ob nun andere Frau oder krank oder sonst was. Das zermürbt die TE und wie lange soll sie auf irgendwelche schwammigen Entscheidungen warten. Furchtbar sowas. Man macht sich ja allein schon durch die Entscheidungs-Auflage zum Vollhorst/in.

Von daher befürworte ich auch, nie eine Ehe einzugehen, geschweige zusammen zu wohnen.

Wenn er jetzt bei ihr bleibt weil er Angst hat alleine zu leben, geht das ganze Dilemma in spätestens 24 Monaten wieder los.
Ich denke, da ist der Wurm drin, frißt sich weiter.
Die TE benötigt einen verläßlichen und integeren Mann/Freund. Und nicht so einen Waschlappen, der die Zähne nicht auseinanderkriegt.

An ihrer Stelle würde ich ausziehen und die Scheidung einreichen.

10.11.2017 12:23 • #13


L
Ich weiß auch gar nicht was ich von seinem Verhalten halten soll. Es spricht viel für eine Depression Bzw Burnout aber immer wenn ich sage das die Arbeit unsere Ehe angreift oder sage das er die Probleme der Arbeit mit Nachhause nimmt, wird er richtig sauer. Das hätte gar nichts mit der Arbeit zu tun etc. Ich weiß auch gar nicht wie ich handeln soll. Ja ich liebe ihn über alles aber ich kann mich nicht von jemand zerstören lassen weil er unzufrieden mit sich selbst ist. Ich war ihm immer eine große Stütze aber ich kann das nicht weiter sein wenn er mein Handeln mit den Füßen tritt. Ich weiß auch absolut nicht ob eine andere Frau im Spiel sein könnte. Wenn ich das wüsste wäre ich weg. Aber wie kann ich das herausfinden. Ich mein ich will nicht in seinem Handy rum schnüffeln.

10.11.2017 12:36 • x 1 #14


Sabine
Nun, es ist schwer dir zu sagen, wie du deine Entscheidung finden kannst. Es hängt immer viel zusammen. Und es kommt auch nicht von heute auf morgen.

Was ihn nötigt, sich mit sich auseinanderzusetzen ist Verlustangst. Es hört sich tragisch an und wird es auch für ihn sein.

Wie sehr vertraust du dir selbst?

Meist hilft wirklich nur, ihm zu sagen, dass du es soooo nicht weiter aushältst und ihn die Konsequenzen spüren lassen musst, damit er sich bewegt. Du kannst ihm da nicht helfen, wenn er sich selbst nicht helfen möchte.

Manche müssen wirklich tief fallen, um wieder in das Leben zu finden. Ich habe so einige Menschen, Frauen wie auch Männer, auf einer Reha kennen gelernt, die sich erst auf drohenden Verlust von Familie oder Job, in sich bewegten.

Was sagt dir dein Inneres, wenn Wut und Unverständnis nicht dagegen halten?

Eine zeitweise Trennung hilft da manchmal wirklich sehr. Mir hatte sie sehr geholfen, mich wieder zu finden.

Ich hatte da viele Fragen an mich selbst gefunden.

Was will er jetzt leben? Er lebt ja eher wenig, wenn ich deine Beiträge so lese. Nur Arbeit und nur andere Erwartungen erfüllen müssen, darin kann man sich selbst sehr verstricken.

Ich denke, er kann selbst gerade wenig definieren, was ihm zum Leben fehlt. Man hat alles und doch nichts.

10.11.2017 12:59 • #15


A


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