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Er klammert nach langer Partnerschaft

M
Hallo,
Ich hab Frust. Und muss ihn irgendwie loswerden.
Kurz zu mir, ich bin 41, hab drei Kinder und ein Pflegekind, bin seit 20 Jahren mit meinem Mann zusammen, und seit 13 Jahren verheiratet.
Ich habe mich nach langen hin und her viel Streit und wenig Verständnis, von meinem Mann getrennt.
Problem ist aber, das ich leider nicht einfach aus dem Gemeinsamen Haushalt ausziehen kann, da ich durch meine Arbeit ein Kind in meinem Haushalt betreue und das Haus eine Art Wohngruppe darstellt. Es müssen hierfür bestimmte Auflagen erfüllt werden.
Mein Mann weigert sich aber beharrlich auszuziehen. Es gab anfangs viel Geschrei und Tränen. Mittlerweile reden wir so gut wie gar nicht mehr, und wenn bin ich inzwischen so angespannt und gereizt, das es immer laut wird.
Ich habe ihn angebettelt, angefleht und gefragt, ich habe im Vorschlägt unterbreitet, nichts. Ich habe gehofft, er kann mich irgendwann mal verstehen, aber leider passiert nichts. Er sagt, dass er mich aufrichtig liebt. Aber er klammert so sehr, dass es mir die Luft zu atmen nimmt.
Das Alles habe ich ihm gesagt. Von ihm kommt aber nur, aus seinem Haus lässt er sich nicht vertreiben. Ich hab ihn gefragt, ob er mich hier nicht zur Miete Wohnen lassen kann, NEIN!
Nicht mal zum wohl der Kinder. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll.
Beim Anwalt habe ich mich beraten lassen. Die sagt mir, dass er eine Aufforderung zu Auszug erhält und wenn er der nicht nachkommt, erwirkt sie eine Gerichtliche Zuweisung der Wohnung. Das hat mich alles so fertig gemacht, denn ich will ihn nicht rausschmeißen, ich möchte dass er mich einmal im Leben versteht und ernst nimmt. Meine Freundin hat daraufhin einen Termin bei einer Psychotherapeutin für uns gemacht, da ich nicht in der Lage war. Ich erhoffe mir hier einfach mehr Einsicht von ihm. Der Termin ist im Januar, und mittlerweile bin ich wieder kurz davor, den Termin zu känzeln und ihm den Brief der Anwältin zustellen zu lassen. Es sagt solange er nicht den Scheidungsantrag auf dem Tisch hat, wird er nichts machen.
Und nun?

27.12.2014 22:46 • #1


VictoriaSiempre
Genau, mibi: Entweder - oder.

Entweder Du schickst Deine Anwältin los und lässt über das Gericht klären, dass er ausziehen muss (die Chancen stehen wegen der Kinder gut) oder Du nimmst den Januartermin wahr und hoffst auf seine Einsicht. Und falls die nicht kommt, gehst Du den Weg über das Gericht.

Ich würde wahrscheinlich die Zähne zusammenbeißen und die oder-Variante wählen in der Hoffnung, dass es eine friedliche Lösung gibt. Das würde wahrscheinlich alles weitere ein wenig einfacher machen, auch wenn es in Richtung Scheidung geht.

Trotzdem kann ich sehr gut verstehen, dass Dir die Situation an die Nieren geht. Es ist sehr schwer, nach einer Trennung noch unter einem Dach bleiben zu müssen.

Konntet ihr denn getrennte Wohnbereiche schaffen, so dass Du ihm aus dem Weg gehen kannst? Ist es sein Haus oder gehört es Euch beiden? Wie alt sind die Kinder - die bekommen die allgemeine Stimmung doch auch mit?

Ich wünsche Dir gute Nerven!

28.12.2014 00:14 • x 1 #2


A


Er klammert nach langer Partnerschaft

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M
Hallo danke für deine Antwort.
Die Kinder sind 15, 13, 11, und 11. natürlich bekommen die alles mit. Wir wohnen in einem Haus. Das gehört uns beiden. Ich bin irgendwann aus dem Schlafzimmer ausgezogen, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe. Ich habe schon überall im Haus geschlafen. Dann bin ich bei meiner Mittleren untergekrochen, erst auf ihrem Schlafsofa und dann sagte sie, das das so nicht geht und hat meine Matratze aus dem Schlafzimmer geholt. Jetzt penn ich schon seit 2-3 Monaten bei ihr.
Ich bin den ganzen Tag im Haus und bin die einzige die kein Ort zum zurückziehen hat.
Ich hab keine Luft zum atmen und schon 5 kg abgenommen. Ich wieg eh schon nicht viel.

28.12.2014 01:24 • #3


A
Hi mibi,

hast du Frust oder bist du vielleicht auch zu sehr gestresst? Kann der Stress ein Grund sein, dass die Partnerschaft leidet / litt?

Ich würde euch zunächst zu Paargesprächen raten

3 eigene Kinder im Heranwachsen plus ein Pflegekind stelle ich mir sehr nervenaufreibend vor. Eure Platzverhältnisse scheinen nicht ausreichend zu sein; ins Zimmer eines der Kinder auszuweichen, erscheint mir keine gute Idee. Ich weiß nicht so recht, aber kann deinen Mann schon auch verstehen, dass er bockt. Es ist auch sein Haus, es sind auch seine Kinder ....

Versuch auch seine Seite zu verstehen und ein wenig die Luft aus eurem Zwist zu nehmen, dass ihr zu einem Kompromiss kommt, der euch beiden gerecht wird.

LG

28.12.2014 02:11 • #4


M
Gestresst bin ich schon seit der Geburt der Kinder und meiner gleich im Anschluss beginnenden Arbeit. Mein Mann ist selbständig und nie zu Hause kommt/kam immer sehr spät nach Hause. Ich hab alles mit den Kindern immer allein gemacht. Dazu das Haus und den Garten. Wenn ich nach mehr Zeit für mich und die Kinder gefragt habe, bekam ich immer die Antwort, wie stellst du dir das vor. Dazu noch: einer muss das Geld verdienen. Das ich auch schon seit 8 Jahren mein komplettes Geld in den Haushalt stecke scheint nicht relevant zu sein. Gab mir immer das Gefühl das meine Arbeit weniger wert ist als seine. Ich halt diesen Zustand nicht mehr aus. Ich möchte nicht mehr hoffen, das sich was ändert. Darum hab ich ihn schon immer und immer gebeten. Es ist nie was passiert. Und jetzt will ich auch einfach nicht mehr meine Gefühle für ihn sind einfach verbraucht. Wenn ich den Wagen auf der Auffahrt sehe wird mir schlecht. Ich werde verschwiegen und traurig.

28.12.2014 02:28 • #5


A
Das tut mir leid für euch, dass euer Zerwürfnis schon so weit gediehen ist

Es ist nichts passiert klingt so passiv, Mibi. Dein Mann schätzt sicher deine Arbeit als Hausfrau und Mutter! Möglicherweise hat sich da so eine Selbstverständlichkeit eingeschlichen, weil du zuviel geschluckt hast. Und weil ihr nicht finanziell Tabula rasa gemacht habt? Selbständigkeit ist seit einigen Jahren kein Zuckerschlecken mehr. Vielleicht hatte er Angst, dass sein Geschäft den Bach runter geht?

Und wenn genug Geld da war / ist, dich zu entlasten, dann hättest du auf Entlastung bestehen müssen. Ohne wenn und aber. Ohne Streit.

Bedenke, wenn ihr euch nun trennt, kommen mehr Belastungen auf euch zu. Hausverkauf? (wenn es ihm anteilig gehört), Sorgerechtsregelungen. Du wirst noch mehr Stress haben.

Nicht, dass du deswegen bei einem Mann bleiben müsstest, den du nicht mehr liebst. Doch überstürze das nicht, weil du im Moment kein Land mehr siehst. Wut runterfahren, Paargespräche, und dann eine gute Regelung treffen.

Ich wünsch dir und deiner Familie viel Kraft!

LG

28.12.2014 09:22 • #6


totti28
Hallo Mibi,
bei mir herrschen ähnliche Verhältnisse, allerdings bin ich der Mann.
Meine Frau und ich haben uns auseinandergelebt, ich wollte das aber nicht wahr haben.
Sie hat sich vor vier Wochen von mir getrennt, wir haben zwei Kinder, 8 und 2.
Ich habe meine Frau schon lange nicht mehr geliebt, war nur noch mit ihr zusammen wegen der Kinder und unserer finanziellen Verpflichtungen. Gefühl füreinander war aber keins mehr da, und das reicht auf Dauer nicht. Ich habe meiner Frau gesagt, sie soll zum Amt, damit sie finanziell abgesichert ist, aber sie will nicht! Die Folgen der Trennung sind ihr glaube ich noch nicht klar. Ich denke das es evtl. bei ihrem Mann ähnlich ist. Ich lebe zwar erst vier Wochen mit der Gewissheit, aber ich habe mir schon etliche Infos eingeholt, wie es weitergehen kann. Zu diesem Punkt muss ihr Mann auch kommen. Sie können ihm nur dabei helfen, indem sie ihn vor vollendete Tatsachen stellen, das hat meine Frau mit mir auch gemacht.
Über einen regen Erfahrungsaustausch würde ich mich freuen!

28.12.2014 22:46 • #7


Rheinländer
@mibi07
das ist immer traurig wenn es soweit gekomen ist. Ich kann euch nur empfehlen den Therapietermin wie auch von abigail14 empfohlen wahrzunehmen um eine gütliche Lösung herbeizusuchen. Da der Therapeut aber kein Jurist ist, würde ich darüber hinaus auch versuchen, natürlich in Abhängigkeit des Gesprächsergebnis, eine Familienmediation durchzuführen. Hier wird versucht auf rechtlicher Basis ein für beiden Seiten zufriedenstellender Weg zu finden. Recht haben und dann auch Recht bekommen, führt vielleicht nicht zu einer optimalen Lösung.

Dir viel Kraft und Erfolg



@totti28

Jetzt muß ich nochwas loswerden. Vielleicht tu ich dir unrecht aufgrund der geringen Information, aber das waren meine ersten Gedanken, als ich deine Zeilen gelesen habe.


Sie hat sich vor vier Wochen von mir getrennt, wir haben zwei Kinder, 8 und 2.
Ich habe meine Frau schon lange nicht mehr geliebt, war nur noch mit ihr zusammen wegen der Kinder und unserer finanziellen Verpflichtungen


Ich kann nur für dich und dein jüngstes Kind hoffen, dass du sie zum Zeitpunkt der Zeugung noch geliebt hast, ansonsten fehlt mir jedes Verständnis für dein Handeln.

Ich habe meiner Frau gesagt, sie soll zum Amt, damit sie finanziell abgesichert ist, aber sie will nicht!

Wie wäre es denn, wenn du deine Frau und deine Kinder unterstützt und sie nicht zum Amt gehen muß. Schon mal drüber nachgedacht? Das nennt man Verantwortung übernehmen.

29.12.2014 00:16 • #8


M
Danke für eure aufmunternden Worte und Ratschläge.
Es ist ja nicht so das ich mich nicht schon durch amtliche Foren Internetseiten und Beiträge gelesen habe. Ich werde jetzt auf den Termin bei der Therapeutin warten, und dann mal sehen was passiert. Zum Glück sind diese entsetzlichen Feiertage endlich vorbei. Das hilft mir schon enorm.

29.12.2014 01:47 • #9


A


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