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Er trennt sich, als ich ihn am meisten brauche

lalelu26
Mein Leben bricht auseinander, ich habe Schmerzen am ganzen Körper und bin am Ende meiner Kräfte.
Vor 4 Jahren haben wir uns kennen gelernt, beide 43 Jahre alt und jeder mit einer Tochter aus vergangener Beziehung. Von Anfang an gab er mir das Gefühl, etwas ganz Besonderes zu sein. Er vergötterte mich und trug mich auf Händen. Noch nie hatte ich mich so geliebt und geborgen gefühlt. Ich war am Anfang noch verhalten, aber er hat mich mit seiner Art gefangen genommen. Er konnte seine Gefühle zeigen und machte keinen Hehl daraus, dass er mit mir sein Leben verbringen will. Er war der warmherzigste und großzügigste Mann, der mir je begegnet war. Mit mir zusammenziehen wollte er schon nach einem halben Jahr. Ich zögerte lange, da dies einen Schulwechsel und eine andere Stadt für meine 13jährige Tochter bedeutete. Nun sind wir im November 2015 tatsächlich zusammengezogen, in seine Stadt, 50 km entfernt . Und die schlimmste Zeit meines Lebens begann. Meine Tochter hatte von Anfang an extreme Probleme mit der Umstellung. Zudem sind beide, mein Freund und meine Tochter extrem ruhig, so dass sich die Unterhaltungen zwischen Ihnen auf hallo und tschüss beschränkten. Im Januar brach dann bei meiner Tochter eine Magersucht aus, verbunden mit Depressionen. Sie vermisste ihre alte Schule, die gewohnte Umgebung. Ich beschloss, im Juni wieder mit ihr zurück zu ziehen, da ich das Gefühl hatte, sie verhungert auch emotional, trotz Therapie. Seitdem hat sich alles verändert. Mein Freund versteht meine Entscheidung nicht und hat sich zunächst emotional völlig zurückgezogen. Es herrschte eine eiskalte Atmosphäre und permanente Anschuldigungen, ich hätte ihn in die Entscheidung nicht einbezogen. Was ja stimmt, gebe ich zu. Aber ich konnte in meiner Not nicht anders. Mit meiner Sorge stand ich komplett allein da. Wobei ich zugeben muss, ich habe ihn da auch nicht richtig einbezogen, weil die beiden eigentlich gar keine Beziehung zueinander haben. Vorgestern hat er Schluss gemacht, mit der Begründung, unsere Beziehung hätte keine Perspektive mehr und wahrscheinlich hätte sie nur in einfachen Zeiten funktioniert. Ich bin am Boden zerstört. Kann ihn nicht verstehen. Ich hätte ihn und seine Kraft jetzt so gebraucht. Hat er mich nie wirklich geliebt? Oder ist seine Liebe an diesem Problem zugrunde gegangen? Unglücklicherweise muss ich die ganze Zeit an die schönen Zeiten denken und an die Geborgenheit und Wärme, die er mir früher gab. Und die mir gerade jetzt so fehlt. Wie kann ich bloß mit allem fertig werden? Ich brauche Hilfe!

25.03.2016 23:10 • #1


S
Ganz ehrlich? Hut ab, vor deiner Entscheidung für deine Tochter!

Zum Kerl: deine Tochter ist 13, vielleicht wäre es etwas umständlich aber es ist doch ein überschaubarer Zeitraum bis Sie dann mal ganz ihre eigenen Wege geht. 50km ist ja jetzt auch nicht sooo die Entfernung.

In Ihn und sein Verhalten könnte man auf jeden Fall eine ganze Menge Manipulatives hinein interpretieren...

Ich wünsche dir viel Kraft.

25.03.2016 23:54 • x 2 #2


A


Er trennt sich, als ich ihn am meisten brauche

x 3


Momoo
Also irgendwie sehe ich das anders, wenn der lebenspartner nicht einbezogen wird in so eine entscheidung die ihn ja auch betrifft da du plötzlich ausziehen muss und du fragst ihn nicht nach seiner meinung, denkt er sicher dass du ihn nicht brauchst und keinen vertrauen hast zu ihm. Ist schon logisch wenn er dann schluss macht oder soll er ohne mitspracherecht jedes problem einer 13-jährige mitmachen?
Wenn du mit deiner tochter zusammen zu ihm ziehst dann kannst du doch nicht einfach jederzeit wieder ausziehen ohne zu fragen. Ich verstehe dass deine tochter krank ist und hilfe braucht aber eben mit absprache mit partner da du ja nicht mehr alleine gelebt hast.
Vielleicht kannst du es mit ihm nochmal in ruhe durchsprechen und eine gemeinsame lösung finden für deine Tochter? Ich drücke dir die daumen und ich hoffe dass es deiner tochter jetzt schnell besser geht, das ist natürlich erstmal das wichtigste.

26.03.2016 00:28 • #3


S
Ich weiss ja nicht, wie wenig man miteinander reden oder von einander mitbekommen kann, wenn man unter einem Dach lebt. Aber dass das jetzt sooo die Überraschung war über seinen Kopf und ohne ihn einzubeziehen, kann ich kaum glauben.

Ich denke ihn einbeziehen in die Entscheidung, heisst da schon eher, dass die Lösung doch lieber vor Ort gefunden und bleiben sollte.

Kann sich ja lalelu noch mal genauer zu äussern, wenn sie mag. Ich kann nur für mich reden, aber ICH würde sowas von mir aus vorschlagen wenn ich sehe dass Kinder unter einer Partnerschaft/Wohnort leiden. Kann der nächste natürlich auch der Meinung sein die Kurzen sind beim Psychiater gut aufgehoben und man muss sich nicht länger nach den Kindern richten. Jeder halt wie er meint...

26.03.2016 00:39 • x 3 #4


lalelu26
Klar hätte ich ihn einbeziehen sollen. Hab ich ihm auch gesagt und zugegeben, dass das ein Fehler war. Aber für ihn wäre nur hierzubleiben eine Option gewesen. Und einbeziehen ist halt auch leichter wenn vorher eine Beziehung zwischen den beiden Beständen hätte. Und deshalb Schluss machen? Wenn der andere seinen Fehler zugibt.... Und jetzt Sitz ich hier und heule und er geht wortlos an mir vorbei wie an einer Fremden...

26.03.2016 00:51 • #5


Mona Lisa
Wenn ich sehe, dass meine Tochter leiden würde, dann kann oder muss ICH allein und gegebenenfalls noch der Kindsvater, eine Entscheidung zum Wohle des Kindes treffen. Da frage/bitte ich niemanden um Erlaubnis! Natürlich sollte eine Entscheidung auch immer mit dem Partner kommuniziert werden, aber nicht um sich dafür rechtfertigen zu müssen.
Für lalelus Tochter war es ohnehin der größte Schritt aller Beteiligten, vom vertrauten Umfeld und Wohnort wegzuziehen, hatte sie da auch ein Mitspracherecht? Ich denke wohl eher nicht.
Viel bemüht scheint sich der neue Partner ja auch nicht gerade um lalelus Tochter, warum sollte er dann mit entscheiden dürfen? Nur weil sie zusammen wohnen?
Ich finde, das lalelu absolut richtig gehandelt hat und wünsche ihr und ihrer Tochter, dass sie schnell wieder zur Ruhe kommen und den verständnislosen Ex vergessen können.

26.03.2016 01:22 • x 3 #6


L
Hallo,

Zuerst einmal Respekt, dass Du dich wirklich so gut um Deine Tochter kümmerst und Dir ihr Wohlergehen so wichtig ist. Du bist eine gute Mutter!

Ich selbst habe einen Stiefvater. Es war nicht immer leicht, einen Draht bzw. gemeinsamen Nenner zu finden, ich kann da deine Tochter verstehen. Deinen Ex-Freund jedoch auch. Wie darf / sollte er mit ihr reden? Wie weit darf man mit Offenheit und Ehrlichkeit bei einem Mädchen gehen, welche nicht die eigene Tochter ist? Schwierige Fragen, die ihm garantiert durch den Kopf gegangen sind. Habt ihr darüber geredet?

Wichtig ist, dass Du dir bewusst wirst, dass sich Deine Gefühle und Dein daraus folgender Gemütszustand auch auf deine Tochter überträgt. Sie benötigt jetzt halt und Unterstützung. Die gibst Du ihr, definitiv. Sie darf jetzt aber keine Schuldgefühle aufbauen, weil es Dir nicht gut geht.

Aber vergiss nicht, auch an Dich zu denken! Hast Du mit ihm darüber geredet, dass Du die Idee hast, dass ihr zurückkehren wollt? Redet miteinander.

Du stellst ihn vor vollendeten Tatsachen ohne, dass er in irgendeiner Weise die Chance hatte, es zu Beeinflussen oder ein Kompromiss für Euch zu finden.

Du musst versuchen, für Dich und Deine Tochter eine Lösung zu finden, die Deine Tochter und auch Dich zufrieden stellt und glücklich macht. Redet!

Ich wünsche Euch viel Kraft!

26.03.2016 02:13 • #7


Momoo
Zitat von lalelu26:
Klar hätte ich ihn einbeziehen sollen. Hab ich ihm auch gesagt und zugegeben, dass das ein Fehler war. Aber für ihn wäre nur hierzubleiben eine Option gewesen. Und deshalb Schluss machen? Wenn der andere seinen Fehler zugibt.... Und jetzt Sitz ich hier und heule und er geht wortlos an mir vorbei wie an einer Fremden...

Hallo lalelu, ich habe auch nicht gesagt dass du die falsche entscheidung getroffen hast, nur eben versucht zu erklären warum er schluss gemacht hat. Soll aber nicht bedeuten dass er dich jetzt abstrafen darf oder deine entscheidung nicht respektieren muss.
Sein jetziges verhalten ist nicht gerade die feine art, anschweigen ist auch eine ziemlich harte Strafe und tut besonders weh. Hat er dir gar nicht gesagt dass er schluss macht wenn du ausziehst?

26.03.2016 02:53 • #8


lalelu26
Ich danke euch erstmal für eure Unterstützung, das hilft mir wirklich sehr!
Geredet haben wir hundert mal in den letzten Wochen. Ich hab ihm gesagt dass der Alleingang ein Fehler war, hab Vorschläge gemacht, wie wir die Fernbeziehung organisieren könnten, etc.
Aber er hat sich keinen Millimeter auf mich zubewegt. Blieb eiskalt. Wochenlang. Bis zum Schlussstrich. Liebe kann doch nicht innerhalb von 2 Monaten wegen so etwas erlöschen. Ich habe das Gefühl, ein völlig Fremder steht vor mir, der nichts mit dem Mann zu tun hat, der er war. Vielleicht hat er ja auch schon eine Andere und hat deshalb so Oberwasser. Denn die längste Zeit, die er mal alleine war, waren 2 Monate. So jemand macht doch nicht so einen radikalen Schnitt ohne was Neues in der Hinterhand.

26.03.2016 08:16 • #9


G
Meine Tochter ist mit 13 an Magersucht erkrankt und das finale Ende war Zwangsaufenthalt in einer Klinik, da sie sich auf 39 kg runter gehungert hat.

Es war die schlimmste Zeit meines Lebens.

Da ich, wie du, allein erziehend bin, ist man es gewohnt Entscheidungen allein zu treffen. Wenn die beiden keinen guten Draht zueinander haben, ist es für dich wie zwischen 2 Stühlen, eine schreckliche Situation.

Ich würde nicht mehr bis Juni warten, sondern jetzt schon an eine Rückkehr denken und organisieren.

Es hat 2 Jahre gedauert bis mein Kind übern Berg war und ich mag mir nicht vorstellen wie es gewesen wäre, wenn sie in dieser Zeit neben ihrer Krankheit noch Stress bei mir mitbekommen hätte. Was ihr beide braucht ist Ruhe und Beständigkeit und sie braucht eine Mutter, die für sie zu 100% da ist.

Sorge gut für dich und deine Maus.

Alles Liebe,
Grace

26.03.2016 08:42 • x 1 #10


lalelu26
Grace, ich danke dir für deine Worte. Du weißt ja, dass man in solch einer Zeit durch die Hölle geht. Und wenn der Partner dann eiskalt ist weil er nicht genug Beachtung bekommt, ist das menschlich ganz einfach furchtbar egoistisch. Meine Tochter hatte mir einen Brief geschrieben und dort stand, dass sie sich so überflüssig vorkommt und sicher alle froh sind wenn sie in der Klinik ist. Ich habe ihm diesen Brief gezeigt und selbst da konnte er nicht ein winziges bisschen auf die zugeben. Ich Frage mich während ich das schreibe gerade, warum ich eigentlich an so einem Mann hänge .....

26.03.2016 18:41 • #11


Momoo
Zitat von lalelu26:
Ich danke euch erstmal für eure Unterstützung, das hilft mir wirklich sehr!
Geredet haben wir hundert mal in den letzten Wochen. Ich hab ihm gesagt dass der Alleingang ein Fehler war, hab Vorschläge gemacht, wie wir die Fernbeziehung organisieren könnten, etc.
Aber er hat sich keinen Millimeter auf mich zubewegt.

Hallo liebe lalelu na dann hast du ihn doch mit einbezogen bei deiner entscheidung aber er will anscheinend keine fernbeziehung. Weiter darüber diskutieren bringt nichts, ich glaube gar nicht dass er eine andere hat, er will dass du bleibst ohne wenn und aber..
Hast du eine alternative? vielleicht weiter zusammen wohnen aber da wo deine tochter in die schule will bzw. Therapieplatz bekommt? Was hat er dir konkret als Alternative vorgeschlagen?
Ich schicke dir und deiner Maus liebe grüsse und ich wüsste jetzt auch keine passende lösung, männer sind extrem stressig manchmal! Ohne ist es meist einfacher

26.03.2016 19:07 • x 1 #12


lalelu26
Er hat mir keine Alternative vorgeschlagen. Das ist es ja, was mich so fertig macht. Er hat Schluss gemacht ohne nach Möglichkeiten mit mir zu suchen. Wahrscheinlich ist ihm das alles zu stressig.

26.03.2016 19:54 • #13


G
Zitat von lalelu26:
Grace, ich danke dir für deine Worte. Du weißt ja, dass man in solch einer Zeit durch die Hölle geht. Und wenn der Partner dann eiskalt ist weil er nicht genug Beachtung bekommt, ist das menschlich ganz einfach furchtbar egoistisch. Meine Tochter hatte mir einen Brief geschrieben und dort stand, dass sie sich so überflüssig vorkommt und sicher alle froh sind wenn sie in der Klinik ist. Ich habe ihm diesen Brief gezeigt und selbst da konnte er nicht ein winziges bisschen auf die zugeben. Ich Frage mich während ich das schreibe gerade, warum ich eigentlich an so einem Mann hänge .....


Ja ich weiß genau wie es dir geht.

Der Brief deiner Tochter macht mich unendlich traurig, auch dies kommt mir bekannt vor, allerdings gings bei meiner Tochter um ihren leiblichen Vater, der sich nicht interessiert.

Das dein Partner da so unempathisch reagiert, bricht mir das Herz, wie schrecklich für deine Tochter. Da offenbart sie alles und von ihm kommt nichts.

Es tut mir sehr leid, dass du in solch einer Phase erkennen musst, was das für ein Mensch ist.

Aber bitte glaube mir: Deine Tochter und du, ihr seit eine Einheit und ihr werdet die Krise meistern und euch enger zusammen bringen. Und du wirst gefestigt aus dieser Misere rausgehen, denn dieser Mann ist nicht der richtige. Und wenn du das alles überstanden hast, wirst du merken, dass du alles überleben wirst.

VLG
Grace

26.03.2016 20:58 • x 1 #14


lalelu26
Wie lange ist denn die Krankheit seiner Tochter her? Geht es ihr mittlerweile wieder gut?

26.03.2016 21:07 • #15


A


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