Hallo Lilablümchen,
fühl Dich einfach mal ganz doll gedrückt.
Die Situation beim Notar, kann ich sehr gut nachempfinden,- sicherlich ein sehr schlimmes Gefühl für dich, plötzlich nur noch Vertragspartner zu sein.
Bin gespannt, wie es bei mir einmal ablaufen wird, bisher habe ich ja noch nichts vom Anwalt gehört. Bin sehr gespannt darauf, ob ich dann eines Tages einfach Post in meinem Briefkasten finde, oder ob er wenigstens noch so viel Stil beweist, und es mir vorher selbst sagt, wenn es dann soweit ist.
Der Tag, an welchem ich dann irgendwann seine Hündin zum letzten Mal morgens gebracht bekomme, wird für mich ebenfalls super schwer werden. Ich hatte ja nun 2,5 Wochen den Vorgeschmack davon, da er da Urlaub hatte, und ich sie dann natürlich nicht betreuen musste. In dieser Zeit wußte ich natürlich, dass sie danach wieder kommt.
Ich versuche mir immer wieder klar zu machen, dass sie sein Hund ist, und ich weiß (zumindest hoffe), dass er alles für ihr Wohlergehen tun wird. Bin nur sehr froh, dass ich meine Maus behalten kann, und sie auch mit zu meiner Arbeit nehmen kann, sie schickt sich dort ganz toll, und ist super lieb.
Dass du nun auch noch so viel Unschönes auf der Arbeit erlebst, macht natürlich alles nur noch schlimmer. Bei mir war die Zeit, welche ich bei meiner Arbeit und beim Hundesport war, gerade anfangs die, in welcher es mir am Besten ging.
In diesen Stunden konnte ich die Gedanken an ihn, am ehesten völlig ausblenden.
Ja, es ist wirklich unser ganzes Leben, welches sich von jetzt auf gleich einfach so völlig verändert. Im Nachhinein betrachtet denke ich fast, dass es nicht nur die Trennung vom Partner, sondern eben auch diese Veränderung ist, welche so schwer fällt.
Mir hat es sehr viel gebracht, diese anfangs sehr negative Veränderung, in eine immer mehr positive umzugestalten. Ich gebe mir ja immer Mühe zu versuchen, alle negativen Dinge als sinnvolle Herrausforderungen des Lebens zu sehen,- und das Beste aus ihnen zu machen.
Nachdem er ganz weg war, bin ich einige Tage in ein ganz tiefes Loch gefallen, und habe jedes Gefühl zugelassen, und ausgelebt.
Ich habe gemerkt, dass es mir dann besser ging, als wenn ich versucht habe mich dagegen zu wehren....
Danach habe ich schleichend in Minischritten mein ganzes Leben neu gestaltet. Nur noch Dinge getan, welche ich immer gerne mal für mich tun wollte, welche mir Spaß machen....
Besonders gerne habe ich etwas gemacht, von dem ich wußte dass er es nicht leiden kann, sodass ich wärend unserer Partnerschaft meist drauf verzichtet habe.
Ich denke ganz bestimmt, dass auch du deinen Weg finden wirst, um wieder zu einem glücklichen Leben zurückzukehren.
Ja,- die Zeit des Auszugs,- dieses Gefühl des Entgültigen, war auch bei mir die aller Schlimmste. Ich denke erst in dieser Zeit beginnt man wirklich zu realisieren, dass all dies kein böser Traum ist, und wirklich geschieht...
Aber genau dieses Realisieren halte ich im Nachhinein für so wichtig. Denn nur dadurch kann man es langsam schaffen, sich emotional mehr und mehr vom Expartner zu entfernen, und zu sich selbst zurückzufinden.
Gestern Abend ist mein kleiner Bruder aus Berlin zu mir gekommen. Er bleibt bis Mitte nächster Woche bei mir. - Dies ist etwas, worüber ich mich inzwischen wieder richtig freuen kann. Noch vor einiger Zeit war ich in dem Glauben, mich überhaupt nie wieder über etwas freuen zu können.
Eines habe ich festgestellt. In keiner Zeit meines Lebens, habe ich so viele Dinge über mich selbst erfahren und gelernt,- wie in dieser.
Ich drück dich nochmal, und wünsche dir ganz viel Kraft, und vorallem, dass du bald wieder etwas zur Ruhe kommst.