Hallo Lilablümchen,
Du hast recht, all dies wirklich zu realisieren, fällt wirklich sehr schwer, und dauert wohl auch sehr lange.
Ich habe das Gefühl, dass bei mir die Phase des Realisieren, momentan gerade beginnt. Hatte ich anfangs noch das Gefühl, es ist alles so unwahr, und vielleicht noch zu ändern, so merke ich nun gerade, dass all dies wirklich so ist. Inzwischen weiß ich auch gar nicht mehr, ob ich von meiner Seite aus noch bereit dazu wäre, ihn zurück zu nehmen.
Langsam wird mir das Nein,- ich will ihn nicht mehr,- immer klarer.
Ich grübel zur Zeit auch sehr viel. Über mein neues Leben, nun ganz allein, und über eine Zukunft, in der alles anders sein wird als es bisher war.
Irgendwie macht mir dies auch ein wenig Angst. Ich finde es viel leichter, Probleme im Leben, zu zweit zu meistern, als ganz allein. Nicht dass ich dies nicht könnte, aber ich finde es rein gefühlsmäßig ganz anders, wenn jemand da ist, mit dem man reden, und an den man sich anlehnen kann. Vielleicht ist es auch einfach eine Sache der Gewohnheit.
Früher ging ja auch alles alleine, es ist halt nur schon so lange her, dass es nicht leicht fällt, mir diese Zeit bildlich zurück zu holen.
Ich werde es schaffen, so wie ich schon so vieles geschafft habe.
Schön, dass es dir heute nicht schwer gefallen ist, abends alleine zu Hause zu bleiben. Die ist mir anfangs auch sehr schwer gefallen, doch dann habe ich festgestellt, dass dieses ewige Flüchten auch nichts bringt. So habe ich mir dann bewußt, sozusagen als Übung, Tage fest eingeplant, die ich ganz alleine verbringe. Dies fällt mir inzwischen wieder recht leicht, und es gibt auch schon einige Dinge, die ich nun auch wieder ganz alleine genießen kann. Langeweile habe ich sowieso nie. Wenn ich es genau überlege, war ich wärend unseres letzten, gemeinsammen Jahres, ja auch ständig alleine, da er nur noch auf dem Hundeplatz war. Da wußte ich halt nur, dass er irgendwann abends nach Hause kommt.
Einen Film schauen, oder ein Buch lesen, sind Tätigkeiten, welche bei mir merkwürdiger Weise ebenfalls kaum drin sind. Meine Gedanken schweifen dabei immer wieder woanders hin. Auch im Wohnzimmer, bin ich alleine noch nicht gerne. Aber es gibt halt viele andere Dinge, welche alleine sehr gut funktionieren. Zum Beispiel auf dem Balkon sein, etwas mit meiner Hündin machen, mit Kopfhörer ganz intensiv Musik hören, Entspannungsübungen, etwas schreiben.....
Heute habe ich mir wieder einen schönen Sonntag mit meinem Kumpel gemacht. Wir waren im Wald, und ich habe mit Rani das Erlernte vom Mantrailingseminar, welches ich letzte Woche hatte, vertieft. Mein Kumpel hat sich für uns als Runner zu Verfügung gestellt, und sich im Wald versteckt. Die Maus hat ihn jedes Mal gefunden, und es hat viel Spaß gemacht. Danach haben wir uns wieder ein leckeres Essen gezaubert, und waren auf dem Balkon.
Nun ist der Sonntag schon wieder um,- ging schnell.
Werde jetzt bald schlafen gehen, denn eins meiner nächsten Ziele ist es, endlich mal wieder normale Schlafzeiten einzuhalten. Habe ja bisher immer die halbe Nacht zum Tag gemacht, und war dann morgens total kaputt. Gestern bin ich sogar schon um 24.00 Uhr schlafen gegangen, und dies obwohl Samstag war. Habe dann 10 Stunden durchgeschlafen, so müde war ich, und Jippieh!,- ich habe nichts geträumt.
Ich denke schon, dass du ihn noch liebst. So schnell kann man sich, denke ich nicht entlieben, besonders nicht, wenn es die große Liebe war, und auch nicht, nach so langer Zeit. Dein Verstand sagt dir nur, dass es keinen Sinn mehr macht, ihn noch zu lieben, er deine Liebe nicht mehr Wert ist. Deshalb möchtest du ihn nicht mehr lieben, und deshalb meinst du nun, so zu fühlen...
Ich denke mir geht es ähnlich. Ich dachte auch immer mein NM. wäre meine ganz große Liebe gewesen. Wenn ich mir dies nun genau durch den Kopf gehen lasse, stelle ich fest,- dass er es nicht gewesen sein kann.
Wenn er die große Liebe gewesen wäre, wären wir doch noch zusammen. Wenn man von jemanden so belogen, betrogen und verletzt wird, kann von Liebe doch nicht die Rede sein....
Inzwischen frage ich mich eher, hat er mich überhaupt je geliebt? Warum war er 22 Jahre mit mir zusammen? Aus Bequemlichkeit? Weil gerade nichts besseres greifbar war, und er nicht alleine sein wollte? Eigentlich wenn ich ehrlich bin, war er schon immer ein Riesenegoist, und ich habe ihm durch meine unkomplizierte Art, alles viel zu einfach gemacht.
Im Nachhinein ärgert mich dies sehr, und ich kann mich selbst kaum noch verstehen, so gehandelt zu haben. Ich denke, dies passiert mir kein zweites Mal.
Werde zukünftig viel mehr Wert, auf Dinge legen, die mir für mich wichtig sind. Natürlich (hoffendlich) ohne solch ein Egomonster zu werden, wie er eines ist, denn so möchte ich ebenfalls nicht enden. Aber es muss ja auch einen mittleren Weg geben.
Wir werden unseren Weg gehen, und wir werden eines Tages wieder ganz glücklich sein,- ganz bestimmt.
Also ganz positiv in die Zukunft schauen, wir haben unsere große Liebe halt noch nicht gefunden, und nun steht uns wieder alles offen.
Schlaf gut.