Es macht Alles einen Sinn

Guten Morgen ihr Lieben,
ich möchte Euch kurz was sagen. Meine Trennung liegt nun 8 Monate zurück. Es war hart, er hat sich von heute auf morgen per Whats-app getrennt, sehr unfair...ohne Gespräch, ohne eine Möglichkeit auf eine Rettung. Danach überall geblockt.

Natürlich konnte ich am Anfang nicht verstehen, warum er so handelte. Ich sah mich als Opfer. Ich schaute nur auf die Art, wie er Schluss machte und das brach mir mein Herz. Er sagte er wollte Freiheit, ohne Druck leben. Ich konnte es nicht verstehen..

Doch jetzt nach 8 Monaten verstehe ich es, ich war unglücklich in meinem Leben und sah ihn als meine Rettung. Ich war am Ende meines Studiums (genau wie er), hatte Depressionen und Zukunftsängste. Ich wollte irgendwann anfangen zu leben, ein Haus, Urlaube..am Besten bis 30. Ich habe mich und ihn dadurch unter Druck gesetzt, weil ich unglücklich war. Er konnte diese Last nicht mehr tragen und jetzt verstehe ich ihn und bin ihm dankbar. Ich habe meine Einstellung geändert.
Keiner ist für uns und für unser Glück verantwortlich. Viele suchen die Rettung bei ihrem Partner und wenn er den Vorstellungen nicht mehr entspricht,wird rumgenörgelt. Ich habe weniger auf ihn rumgehakt und sagte nur ich bin unglücklich, ich will anfangen zu leben und das macht Druck.

Ich bereue es, doch bin ich ihm dankbar. Ich habe eine Arbeit gefunden und mache im Sommer meine erste eigenständige Reise. Ich habe mich von dem Druck befreit. Mein Leben ist nur von mir und meinen Handlungen abhängig. Ich habe aufgehört meinem Ex für etwas die Schuld zu geben. Er konnte nicht mehr anders. Die Art der Trennung war zwar hart, aber ich denke es ging nicht anders.
Doch ich vermisse ihn auch, jedoch wünsche ich ihm Glück und will, dass er seine Ziele erreicht. Ich liebe ihn immernoch, doch es reicht zu wissen, dass es ihm gut geht. Ich muss ihn nicht zurück haben. Nichts mehr von ihm zu hören tut weh, aber so verarbeitet die Sache wahrscheinlich. Am liebsten würde ich ihm das ganze sagen und ihm danken, ihn zum letzten Mal auf die Stirn küssen und loslassen. Ein Abschied... Ich habe keine Wut.

Was ich damit sagen will..jede Trennung kann uns verändern. Zum Positiven. Unsere Werte und Prioritäten werden sich verändern Wir werden Dinge zu schätzen lernen. Natürlich gibt es auch Bespiele, wo die Verlasser unfair sind und narzisstisch. Vllt war mein Ex auch einer, aber trotzdem habe ich Vieles über mich gelernt. Ich traue um die alte Person, die ich mal war, alte Zeiten. Jedoch bin ich eine andere geworden und ich danke ihm dafür.

Ich schreibe hier rein, weil ich heute das erste Mal seit Monaten wieder geweint habe. Nicht um die Beziehung, aber um einen Menschen, den ich liebe. Ich weiß, wir beide kommen nie wieder zusammen, doch ich verspüre den Drang ihn zu sehen. Warum? Damit die alten Erinnerungen weg sind und ich einen neuen Menschen und seine Entwicklung vor mir sehe. Das wäre dann mein Abschluss.

Schöner Text.

Zitat:

Ich habe weniger auf ihn rumgehakt und sagte nur ich bin unglücklich, ich will anfangen zu leben und das macht Druck.

Mir geht es ganz ähnlich, mir wurde durch die unfreiwillige Trennung auch die Möglichkeit eröffnet ein neuer Mensch zu werden und mein Leben schließlich als unabhängig von anderen Menschen zu begreifen...
Etwas was meine Ex und ich damals komplett falsch angegangen sind. Wir wollten beide anfangen zu leben und am gegenseitigen Druck sind wir dann zerbrochen.

Ich befinde mich jetzt auf meinem Weg und weiß nicht was schlussendlich auf mich wartet, aber ich versuche nicht mehr krampfhaft nach diversen Zielen zu streben und den Druck auf mich (und dann immer auch auf die Partnerin) zu erhöhen.

Sie wird sich höchstwahrscheinlich nie wieder bei mir melden und trotzdem bin ich ihr zutiefst dankbar.
Für die gemeinsame Zeit. Und ja, ich liebe sie auch immer noch. Und ich wünsche mir für sie, dass sie es ebenfalls versucht aus ihrer eigenen Person heraus Glück zu finden und dass sie anfängt zu leben.

Ich bin guter Dinge und vielleicht werde ich sie nochmal irgendwann kontaktieren, um einen würdigen Abschluss hinzubekommen.
Vielleicht macht das dann Sinn.

Genau das ist die Sache mit dem Druck, Ich kann mich daran erinnern,wie unzufrieden ich war, dass wir noch Studenten waren und kein Geld hatten. Wohingegen meine und seine Freunde schicke Urlaube gehabt haben und schöne Wohnungen. Mein Ex war ein armer Junge, der seine 1000% immer gegeben hat, wollte aus sich was machen und es und auch zu ermöglichen. Danach wurde mir aber die Zeit zu wenig, welche wir zusammen verbrachten.
Rückbliickend kann ich sagen, dass ich unzufrieden war mit der Situation und dass ich ihn immernoch liebe. Nein, es ist keine Liebe, welche egoistisch ist. Es ist die seltene Liebe, wo ich weiß , dass es ihm gut geht und ich mich für ihn freue. Dass er endlich die Früchte seiner harten Arbeit erntet, endlich in Urlaub fliegt. Er hat es verdient, weil er von niemandem was bekommen hat. Mein kleiner Schatz...

Ich habe vieles daraus gelernt und werde Menschen schätzen. Wir müssen das Glück in uns finden und dieses mit dem liebsten teilen und nicht nur fordern, dass die Partner und glücklich machen. Das innere Loch muss gefüllt werden. Nur dann kann man eine gute Beziehung führen. lernt daraus, lernt euch selbst kennen.

Ja, man liest raus, dass deine Liebe zu ihm wahrhaftig ist und du trotzdem losgelassen hast.
Glückwunsch! Auch wenn es sicherlich hart ist und war.

bei mir wird die Kontaktaufnahme erst dann kommen, wenn ich emotional weit, weit weg bin und mein inneres Loch gefüllt ist...ich schreibe bis dahin alles auf.

Alles Gute dir.

Gute Worte. Gute Erkenntnisse.
Wirklich wunderbar.

Und was macht derjenige, der das vorher schon irgendwie naja nicht wusste,
aber danach lebte? Keinen Druck machen..es ergibt sich..Erwartungen ergeben sich auch.
Man hat Vorstellungen, aber macht den anderen nicht mit Druck kaputt.
Erwartungen werden an sich selbst gestellt, aber niemals überhöht auf den Partner projiziert..wozu auch?
Wenn diese Erwartungen nicht überhöht sind, sind erstens die Enttäuschungen nicht so groß,
wenn etwas anders seinen Weg nimmt und b) werden auch Diskussionen um manche Themen niemals so hoch gekocht.

Ja, was macht derjenige Mensch, der weiß, dass man mit sich selbst glücklich sein muss, darf,
um dann einen guten Widerpart in einer Beziehung darzustellen und zusammen bastelt man ein Zusammenglück,
aus 2 Einzelglücken.Wenn man das alles weiß und danach lebt, eigentlich...und das Gefühl hat, dass man das den anderen fast beibringen muss..weil man den Eindruck hat, dass nur so, eine Beziehung tiefgründig Bestand hat.
Was lernt man, wenn man dennoch an Menschen gerät, die sich an einem abreagieren? Einen vom Weg abbringen wollen.
Einem einreden, dass man zu egoistisch ist, nur weil man mal piano macht und einfach weiß,
dass man sich nicht in einer Beziehung auflösen sollte. Wenn einem all das immer schön um die Ohren fliegt
und man irgendwann dann doch zweifelt auf dem für einen selbst richtigen Weg zu sein.