1

Es tut einfach weh

T
Hallo.
Das erste Mal in meinem Leben das ich etwas in ein Forum schriebe bzw. in einem angemeldet bin.
Kurzum, es geht mir, sicher wie den meisten hier, nicht gut.
Zur Situation, vor knapp 18 Monaten lernte ich nach einem Arbeitsplatzwechsel eine Frau kennen die mich vom ersten Moment an faszinierte. Ich war zu diesem Zeitpunkt jedoch seit 17Jahren in einer Beziehung aus der 2 Kinder hervorgegangen sind, in dieser Beziehung war ich nicht wirklich glücklich und zufrieden. Einer der Hauptgründe ist sicher mein Problem mit dem "Reden" , ich habe Probleme oder Bedürfnisse nie wirklich angesprochen, auch fällt und fiel es mir schwer körperliche Nähe (Kuscheln, sich in die Arme nehmen) zu zulassen bzw zugeniessen. Mit S. habe ich keine Probleme bzw ist mit dieser sogar sehr wichtig.
Naja, jedenfalls kamen wir, also die neue Frau in meinem Leben und ich uns näher, und es kam mehr als nur einmal zum S, 3 Jahre davor hatte ich schonmal eine reine S. die dann rausgekommen ist und in meiner alten (17jährigen Beziehung) fast zur Trennung geführt hat.
Gefühlt hatte ich mich in den letzten Jahren langsam aber sicher bereits von meiner Partnerin entfernt und so kam es Mitte 2019 zur Trennung durch mich und ich bin ausgezogen, die Kinder sind wechselseitig bei mir und meiner Ex. Das einer der Gründe eine neue Frau war, hab ich meiner Ex verheimlicht, ich wollte keinen Streit vom Zaun brechen unter dem dann schlimmenfalls die Kinder leiden. Die neue Frau ging ein ähnlichen Weg, auch sie hatte eine mehrjährige Partnerschaft mit Kind.
Wir führten zunächst über mehrere Monate eine Beziehung im wie sie es nannte, Affärenstatus, ich bin ehrlich, es war für mich ok. Nicht nur weil es unkompliziert war, sondern ich hatte so auch meinen Freiraum den ich mir vorher immer gewünscht habe, und hatte das Gefühl meine Ex Partnerin nicht zu verletzen. Trotzdem hatte ich Zweifel ob diese neue Verbindung funktioniert, meine neue Partnerin wollte mich "mehr" sie war total verknallt in mich, ich hatte eher Angst wieder in diese "Vereinnahmung" zukommen, und natürlich hab ich wiedermal darüber nicht "geredet".
In den letzten Wochen merkte ich bereits das sich seitens meiner neuen Partnerin eine Art "Abkühlung" einstellte, obwohl eine Dinge, z.B. der S. weiter wunderschön war und sie ehrlicherweise danach scheinbar ein größeres Verlangen hatte als ich. Es kam zu Gesprächen bzw eher zu Hinweisen, ich wäre nicht emotional genug, mache mir keine Gedanken über die gemeinsame Zukunft, usw.
Das ich nicht der bin, der seine Emotionen gern bespricht wusste sie, ich hatte es ihr zum Anfang gesagt. Und hab ihr auch gesagt, weil ich nicht darüber spreche, heißt das nicht, das ich nicht darüber nachdenke.
Vor 3 Wochen, ich war zu einer Weiterbildung, in den Tagen davor war die Kommunikation schon etwas eigenartig. Sagte sie mir am Telefon es ist Schluss, ich lag dabei im Hotelbett, 400km von zuhause entfernt und musste mir danach noch 12h theoretischen Unterricht geben. Ich glaube ihr könnt euch vorstellen wie es mir ging, ich war kurz vorm durchdrehen.
2 Tage später, haben wir uns nach einem längeren Telefonat getroffen, ich hab ihr offen und ehrlich meine Gefühle gestanden und was ich bereit bin zu tun, sprich ich habe mir einen Termin beim Psychologen besorgt, um dieses Problem mit dem "Reden" zu analysieren und zu verbessern. Ich dachte wir sind somit auf dem Weg, aus dieser Krise gestärkt hervorzugehen.
Am Karfreitag war noch alles , oder auch nicht, ok. Ich war bei ihr, wir hatten fantastischen S. und sind Arm in Arm eingeschlafen, morgens mussten wir beide raus wegen unserer Arbeit im Gesundheitssystem.
Nachmittags haben wir uns getroffen und sind spazieren gegangen, ich merkte, es stimmt was nicht und habe sie gefragt, ihr liefen die Tränen, sie zählte meine guten Seiten auf und dann kam leider viel zu oft "ABER", zusammengefasst war sie sich ihrer Gefühle für mich nicht sicher, wir hätten uns im "Timing" verpasst (sie war für mehr Beziehung früher bereit als ich). Wir sind Arm in Arm zu den Autos zurück und sie nahm mich fest in die Arme und führen nach Hause, eine Nachricht abends ggf nochmal bei ihr vorbeizukommen ließ sie unbeantwortet.
Mein Weltbild geriet aus den Fugen, ich war plötzlich total am Ende als ich verstand worauf das gerade hinausläuft. Nämlich auf Schluss, Aus, Ende.
Ich war so neben der Spur, das ich am Ostersonntag, als eine Nacht später beim Treffen mit meiner Ex und unseren Kindern mir diese zur Seite nahm, ihr , weil ich unglaubliches Bedürfnis nach Wahrheit und Ehrlichkeit verspürte, ihr reinen Wein einschenkte und dabei geheult habe wie gefühlt nie zuvor in meinem Leben.
Ich war gefühlt nicht am Abgrund sondern einen Schritt weiter. Das Gespräch mit meiner Ex tat mir trotzdem extrem gut, sie hält bzw hielt zu mir.
Danach hatte ich bereits einen Termin beim Psychologen, da ich wirklich denke bzgl meiner Emotionen und dem ausdrücken von Gefühlen ein Problem zuhaben, natürlich habe ich da noch keine "Diagnose".
Zwischenzeitlich hatte ich auch nichts gehört, wie es jetzt mit der aktuellen Beziehung weitergeht (sie war sich ja nicht sicher).
Ich hatte gestern noch ein Gespräch in einer Trennungs-/Paar-/Singleberatung, ihr merkt ich greife nach jedem Strohhalm. Danach ging es mir wirklich besser, ich hatte wieder etwas Aufwind, da im Ergebnis ein Scheitern der neuen Beziehung nicht nur bei mir zu suchen ist.
Und ich meine Neue um eine Aussage zum weiteren Verlauf unserer Beziehung bitten sollte.

Das ist die Antwort.

"Guten Morgen,
Es tut mir leid, wenn ich dich im Unklaren gelassen habe und mich nicht deutlich ausdrücken konnte. Es fällt mir schwer und ich bin so tief traurig über die Situation, dass die Welt unserer Gefühle sich einmal komplett umgedreht hat, dass ich einfach nicht klar sein konnte bei unserem Gespräch.
Ich liebe dich nicht mehr und sehe nicht mehr so in die Zukunft, wie ich es damals getan habe.
Ich habe lange überlegt ob wir noch mal reden sollten oder ob ich auf diesem Weg klarer bin. Ich hoffe es ist ok. Du kannst dich natürlich jeder Zeit melden, wenn Du reden möchtest, aber ich würde auch gern zur Ruhe kommen, denn auch für mich ist es nicht leicht, wenn wir getrennte Wege gehen."

Komischerweise ist es im Moment ein Gefühl von Trauer und auch Wut was mich beherrscht, keine Angst, ich werde nicht ausrasten.
Es nervt mich, das eine 35jährige Frau, mit hohem Bildungsniveau. Ich bin übrigens 42, ebenfalls hohes Bildungsniveau. Mich so abbügelt, die Beraterin gestern, meinte auch, sie weiß scheinbar nicht was sie will und das Verhalten mich 5 Tage schmorten zulassen wäre auch nicht besonders fair und erwachsen.
Trotzdem würde ich sie zurückwollen.

Deshalb habe ich hier auch geantwortet.

"Guten Morgen.
Ich hätte lieber mit dir gesprochen.
Meine Gefühle für dich sind unverändert stark, und ich vermisse dich unendlich. Auch mein Blick in eine gemeinsame Zukunft hat sich nicht verändert und ich sehe die Krise zwischen uns als Chance, die Chance auf eine bessere, innige Beziehung, ich sehe und erinnere mich an viel schönes und positives, und weiß nicht ob es nötig ist, wenn dir deine Gefühle was anderes sagen zwingend an einer Trennung festzuhalten.
Ich wünsche mir das du zur Ruhe kommst, genau wie ich.
Falls du reden möchtest, mich sehen möchtest, melde dich."

Ob das richtig war weiß ich nicht.

Zumindest tut es gut mal alles runterzuschreiben.
Wenn ihr es kommentiert, versucht mich bitte nicht weiter runterzuziehen. Es ist Sch. genug.

09.04.2021 10:35 • #1


Wollie
Erstmal tut mir leid was und wie es für dich gelaufen ist. Aber jetzt würde ich an deiner Stelle den Ball flachhalten. Sie weiß um deine Gefühle und Einstellung. Aber jetzt muss sie auf dich zukommen wenn sie weiß was sie möchte. Lauf ihr nicht hinterher, dies macht dich nur bedürftig.

09.04.2021 10:56 • x 1 #2


T
Schlimm ist es auch für mein Selbstwertgefühl, das gerade bei null zusein scheint. Und die aktuellen Zukunftsaussichten, naja, obwohl kleiner Teil meines Hirns sagt wird schon sagt der überwiegende, das war sie, so eine kommt nicht nochmal um die Ecke. Es ist zum heulen.

09.04.2021 12:55 • #3




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag