Es tut immer noch so weh

E
Hallo Ihr Lieben,
ich habe lange nichts geschrieben seit meiner Trennung und die ist jetzt über 5 Monate her....aber heute hat es mich wieder an diesen Platz gezogen, an dem ich anfangs meinen ganzen Kummer von der Seele schreiben konnte.

Ja 5 Monate sind vergangen und ich muss sagen ich habe oft das Gefühl der Schmerz ist kein bisschen gewichen, es tut immer noch so weh und mein EX kann mich noch immer treffen. Ich weiss bald nicht mehr, was ich dagegen machen soll. Ich sitze hier und heule mir die Augen aus, währenddessen er seiner neuen Liebe fröhnt.

Ich habe das Gefühl, wenn ich nichts von ihm höre dann geht es mir so einigermassen, aber das Hören bleibt nicht aus, wir waren 16 Jahre verheiratet und es gibt noch Kontaktpunkte und sei es nur durch unsere gemeinsamen Freunde, von denen mir auch nicht mehr allzu viele geblieben sind.....nur wenn sie den Namen von ihm in den Mund nehmen, merke ich, wie es mir mein Herz zusammen zieht und ich möchte am liebsten Schreien vor Schmerz.

Gerade vorhin erzählte mir eine wirklich liebe Nachbarin, dass sie ihn mit seiner neuen händchenhaltend, völlig verliebt in der Stadt gesehen hat....sie fragte mich zwar, was er mit dieser Frau wolle.....aber da fehlten mir schon die Worte. Ich kapiere das alles immer noch nicht, sitze oft da und denke wann hört der Alptraum mal auf. Natürlich hat sich mein Leben schon ein wenig ohne ihn eingependelt, aber ich merke, ich hänge immer noch an der Vergangenheit, kann immerzu nur nach hinten schauen, schaffe es nie den Blick nach vorne zu richten, komme nicht mal auf dem Nullpunkt an. Diese Vergangenheit, die da hoch kommt, mit all ihren posiviten Dingen, das Verstehen, dass es so etwas nicht mehr geben wird, nicht mit ihm.......wie soll ich das verarbeiten?

Ich merke, dass ich meine Schotten völlig dicht gemacht habe, mich immer noch in meinem Schneckenhaus verkrieche und ich einfach nicht raus kann um etwas positives zu erleben, geht nicht, auch wenn ich mich zwinge, hat keinen Sinn.

Alle Männer die sich für mich nur im Ansatz interessieren blocke ich ab und denke mir, das ist alles nur Notlösung, ich werde niemals mehr wirklich lieben können und glücklich sein. Ich könnte heulen, vor Wut, vor Schmerz, habe die übelsten Gedanken gegenüber meinem EX......der es auch nicht mal geschafft hat mir ein gesundes neues Jahr zu wünschen....ich dachte der Anstand gebietet so etwas schon, wir hatten ja nicht nur mal so 3 Monate Liason........*beep*, es ist gerade wieder mächtig dunkel um mich herum.

Würde mich freuen, wenn ihr mir ein paar Erfahrungstipps geben könntet, ob ihr so etwas auch kennt.

Seid umarmt
Sabs

06.01.2003 21:40 • #1


E
Hallo Sabs,

ich kenne diesen Schmerz. Und auch mir erscheint er nach 1,5 Jahre fast so intensiv und nicht nachlassend wollen wie am Anfang. ABer trotzdem merke ich, dass es nicht mehr ganz so sehr weh tut, dass ich mir nicht mehr so lange die Augen ausheule. Und mittlerweile kann ich mich wieder freuen und nach vorne schauen. Und ich denke, du solltest deinen Schmerz zulassen. Setz dich in eine Ecke und weine. Danach aber solltest du aufstehen und dir sagen genug gelitten Versuch dich abzulenken, geh' ins Kino, nimm ein Vollbad oder mach irgendetwas was du schon immer mal tun wolltest, aber wegen deinem Mann nie gemacht hast. Und versuche das genauso intensiv zu erleben wie zuvor den Schmerz. Und du wirst spüren, dass du noch lebst und dass es weitergeht. Auch ohne ihn. Und auch wenn es dir jetzt noch schwerfällt.

Alles Liebe für dich

Chiara

06.01.2003 22:23 • #2


A


Es tut immer noch so weh

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K
Hallo Sabs,

Du könntest zum Beispiel versuchen Deinen Blickwinkel zu verändern. Etwas Positives das Du geschrieben hast, war:

Natürlich hat sich mein Leben schon ein wenig ohne ihn eingependelt,..

Na immerhin, muss der Schmerz schon ein gaaanz kleines bisschen gewichen sein, oder? ;D

Versuche Deinen Blick einmal darauf zu lenken, dass es Dir vor UND nach schlechten Phasen immer wieder besser gegangen ist. ;D
Immerhin ist es Dir schon wieder so ein bisschen besser gegangen, dass sich Dein Leben einpendeln konnte!

Ich halte recht viel von 'Blickwinkelveränderung', auch wenn das bestimmt nicht alles ist. Den Schmerz insgesamt kann das ganz sicher nicht nehmen, der ist ja auch sehr natürlich. Aber besser gehen kann es einem schon, wenn man versucht, die Dinge in einem anderen Licht zu sehen.
Und Du kannst das auch, das kann jede/r. Du musst ja nicht glauben was Du denkst, das ist gar nicht nötig. Du brauchst einfach nur aus jedem deprimierenden Gedanken ohne Licht einen mit Licht machen - am besten schriftlich.

Ich habe Deine Geschichte nicht gelesen bzw. kann ich mich nicht daran erinnern, aber ich denke, dass es nach 16 Jahren legitim ist, dass es einem phasenweise länger schlecht geht.

Hast Du auch schon neue Freunde finden können, die ihn nicht kennen? Denn da müsstest Du nichts hören. Du kannst Deinen Freunden auch sagen, dass sie nichts erzählen sollen, weil Du noch nicht darüber hinweg bist.

Hast Du eigentlich auch schon aufgeschrieben was Du jetzt alles machen kannst, was vorher unmöglich war? Wo hat er Dich denn genervt? Hat er keine laute Musik gemocht, während Du darauf stehst, war es ihm zu stressig auf Familienfeste zu gehen, während Du das schon magst?

Und mach Dich nicht selbst fertig, weil es Dir schlecht geht. Du findest einen Weg für Dich. Entweder allein oder mit Freundinnen, vielleicht mit einer Therapeutin. Vielleicht triffst Du 'zufällig' auf jemand den Du helfen kannst, und wobei Du Deinen Kummer vergessen kannst, das kann ja auch sehr heilsam sein.

Ich wünsche Dir jedenfalls Alles Gute!

Kathi

06.01.2003 22:26 • #3


E
Hallo liebe Sabs,

ja, auch ich weiß, wie du dich fühlst. Mein Ex Mann hatte mich im Februar letzten Jahres, nach 23 Jahren zusammensein und 16 Jahren Ehe, verlassen. Wir haben zwei Kinder (Tochter 15, Sohn 11)

Du stehst jetzt da, wo ich im Juli stand und wenn ich von mir ausgehe, so muss ich sagen, dass es mir zu diesem Zeitpunkt auch nicht viel besser ging.

Der Schmerz schien immer schlimmer statt besser zu werden, obwohl ich ja eigentlich mit meinem Leben im Alltag ganz gut zurecht kam.

Mein Ex konnte mich auch immer noch mitten ins Herz, in meiner Seele treffen.
Es ging erst mit mir besser, als ich eine Kontaktsperre forderte, die wir beide, so gut es wegen der Kinder eben ging, auch einhielten. Diese Kontaktsperre konnte ich aber erst aussprechen, als ich hier im August ins Forum kam. Vorher war mir das nicht möglich. Trotzdem hatten wir natürlich auch immer wieder Berührungspunkte (Kinder, Anwälte, finanzielle Dinge usw.). Aber im großen und ganzen, hat mir diese Kontaktsperre sehr geholfen.

Natürlich habe auch ich das Eine oder Andere von meinem Ex gehört und es hat verdammt weh getan, wenn nur mal sein Name irgendwo fiel.

Was Chiara und Kathi geschrieben haben deckt sich mit den Dingen, die ich auch gemacht habe. Heule, wenn dir danach ist, solange bis du nicht mehr kannst. Danach steh auf und fang irgend etwas an. Auch wenn du keine Lust dazu hast oder dich nicht konzentrieren kannst. Das ist aber immer noch besser, als zu grübeln.

Ich wurde ständig von meiner Familie und Freundinnen nach vorn getrieben. Sie ließen mir einfach keine Ruhe. Das war oft sooo nervig, dass ich sie alle am liebsten sonstwohin gewünscht hätte und eigentlich nur meine Ruhe wollte, um meine Wunden zu *beep*, aber genau DAS hat mich mit kleinen Schritten vorwärts gebracht.

Ich hatte meine Fortschritte gar nicht bemerkt, weil ich immer noch in der Vergangenheit lebte und meinem tiefen Schmerz nachhing, aber mein Umfeld, auch meine Psychologin, bemerkte diese Fortschritte und waren sie auch noch so winzig.

Glaub mir Sabs, es geht vorbei. Du HAST schon Fortschritte gemacht, auch wenn du sie nicht wahrnimmst. Und es werden von Tag zu Tag mehr. Mit jedem Schritt kommst du ein kleines Stückchen vorwärts. Das geht nicht so schnell. Hab Geduld...mit dir selbst, aber auch mit der Zeit.

Nimm dir die Tips von Chiara und Kathi zu Herzen. Tu etwas, auch wenn es dich zur Zeit nicht ausfüllt. Genauso hab ich es auch gemacht.

Hab natürlich auch viel geweint. Mein Umfeld kannte mich nur noch mit verheultem Gesicht und verquollenen Augen, depremiert, wütend und agressiv. Ich hasste meinen Ex und seine Freundin, ich hasste alle Männer und die gesamte Menschheit.
Aber auch das ging vorbei.

Heute haben mein Ex und ich, nach knapp einem Jahr Trennung, einen friedlichen und lockeren Umgang. Ich habe mein Kriegsbeil begraben und lebe nun MEIN Leben, ohne ihn. Und ich lebe es gerne.

Es geht weiter, AUCH OHNE IHN.

DU SCHAFFST DAS.

Ich wünsche dir viel Kraft. Alles liebe und Gute
Wolfsfrau

06.01.2003 23:57 • #4


D
Hallo Sabs!

Es ist sehr schön, endlich wieder etwas von Dir zu lesen, wenn auch nicht unbedingt positives...
Oft habe ich versucht in Erfahrung zu bringen, wie es Dir wohl geht...

Nun... Nach Erfahrungen fragst Du... Da wäre wohl einiges zu schreiben... Ich denke jedoch, es ist noch etwas verfrüht, alles zu berichten, was in letzter Zeit so alles geschehen ist...
So viel aber: auch ich, nach nunmehr 13 Monate der Trennung, denke noch zu oft an meiner Ex... Nein: ich wünsche sie mir nicht zurück! Das ist es nicht, dieser Punkt habe ich hinter mir gelassen! Aber in vielen Situationen ertappe ich mich dabei mich zu fragen, was sie wohl von dieses oder jenes halten, denken würde... Ich frage mich auch noch zu oft, wie es ihr geht, obwohl mir sehr bewusst ist, dass es mich nichts mehr angeht... Schmerz? Ich denke nicht. Aber doch eine Pointe an der Stelle, wo sich das Herz befindet. 24 gemeinsamen Jahren lassen sich nicht so einfach über Bord werfen, auch dann nicht, wenn man es sich so sehr wünschen würde...
Eines jedoch ist eingetreten: es ist nicht mehr dunkel um mich herum! Licht ist wieder erschienen, Hoffnung und Glaube sind genesen!
Es ist also sehr wohl möglich, Sabs! Und wenn es „nur“ ein „Flugversuch“ sein sollte, sei es drum... Es ist es wert! Nur heraus aus diesem Tunnel, heraus aus der Dunkelheit und hinein in das Leben!

Sicher: die Vergangenheit lässt sich nicht verleugnen oder vergessen. Es ist auch sicher besser so, warum hätte man sonst dieser Weg beschreiten müssen?

Sabs: verliere bitte nicht der Glaube und die Hoffnung! Du schreibst, Du hast die übelsten Gedanken gegenüber Deinen Ex... Ich halte es für ein Zeichen der Entwicklung! Ich habe mich langer Zeit darüber gewundert, dass ich keinen „Hass“ verspürte, obwohl es überall als eine „Phase“ der Trennung beschrieben wird... Nun... Hass? Nein! Üble Gedanken? Manchmal. Oh ja! Vor allem dann, wenn sie versucht mich zu „treffen“... Und ich bin froh, diese Gedanken zu haben, denn es schützt mich vor Schmerzen.

Ich wünsche Dir alles nötige Kraft und sehr viel Zuversicht! Glaube an Dich und schaue vorwärts! Und mir wünsche ich wieder von Dir lesen zu dürfen. Und wenn möglich auch sehr bald etwas positives?

Dom

07.01.2003 10:24 • #5


E
Hallo Ihr Lieben,

erst einmal recht herzlichen Dank für eure Zeilen, sie haben mir ein wenig weiter geholfen....sie nehmen mir nicht den Schmerz, aber wenn ich lese, mir geht es nicht allein so, dann fühlt sich das oft schon besser an!

Habe wohl vergessen zu erzählen, was ich tue, um diese Situation zu bewältigen, ich mache wieder verstärkt Therapie, treffe mich schon mit dem ein oder anderen Freund (der übringens nichts mit meinem EX zu tun hat, bin froh, mir meine eigenen Freunde aufgebaut zu haben schon damals, sind allerdings nicht viele), heule oft Rotz und Wasser und wenn ich dann so vor mich hinheule, dann denke ich mir, selbst das ist alles so sinnlos, weil es doch an der Tatsache nichts ändert, ich kann Mio. Tränen vergiessen.....der Schmerz wird dann oft noch dumpfer, weil ich dachte Tränen sind eine Art Erleichterung...sind sie im Augenblick nicht. Ich fühle mich im Moment, als wäre ich in einer Art Niemandsland, in dem ich mich überhaupt nicht auskenne.....sehne mich auf der einen Seite so noch Geborgenheit und Liebe, aber alles was mich da von aussen erreicht, betrachte ich argwöhnisch.

Frage mich oft, ist nicht genug gelitten, wann hört das endlich mal auf, wann trifft es mich nicht mehr nur seinen Namen hören zu müssen, ohne dass ich wie eine versteinerte Salzsäule da stehe.

Lieber Gruss
Sabs

07.01.2003 18:39 • #6


K
Hallo Sabs,

mir ist dazu ganz spontan etwas eingefallen, kann natürlich auch Blödsinn sein.

Vielleicht kommen Deine vielen Tränen und Deine momentane Krise daher, dass Du es erst jetzt richtig akzeptierst? Vielleicht ist das nocheinmal so ein allerletztes Abschiednehmen, ein 'noch-nicht-Annehmen-Wollen' der Endgültigkeit?
Was meinst Du?

Alles Liebe

Kathi

07.01.2003 19:07 • #7


E
Liebe Kathi,

du könntest recht haben, so habe ich das bewusst noch gar nicht gesehen, aber wohl schon gefühlt......dieses Endgültige, das Loslassen sind wohl die Dinge, die mir gerade schwer zu schaffen machen.

Liebe Grüsse
Sabs

07.01.2003 19:16 • #8


E
liebe sabs,

ich habe nur 2 monate vorsprung vor dir und hatte die letzten wochen auch das gefühl, wieder komplett beim tag nach der trennung gelandet zu sein. eine entsetzliche rückentwicklung war mit mir passiert und ich hatte regelrecht panik, dass all der bereits erlebte schmerz wieder volle breitseite auf mich eintrümmert. und die tage gleichen sich so oft, dabei ist doch jeder ein meilenstein in einer ganz bestimmten phase. rückwirkend wirst du das genau sehen können, jetzt ist alles noch ein schmerzender einheitsbrei.

ich habe jetzt verstanden, dass es ein neuer schmerz ist; das endgültige kapieren, dass es VORBEI ist! ich habe endlich keine hoffnung mehr, endlich geht es mir schlechter, endlich wache ich nachts wieder gg. 4 uhr auf und grübele mich wach ... und endlich geht es nach vorne, und nicht mehr seitwärts wie in den letzten monaten. (ich habe gestern einen schlussstrich gezogen!).

sabs, du hast noch viel länger mit deinem mann verbracht als ich und euch einen noch mehr erinnerungen .. es ist ganz normal, dass du da stehst wo du stehst ... und glaube mir, es kommen wieder die tage, wo du dich nicht mehr als amputierter zwilling fühlst ... ich habe diese momente manchmal - wie ein kurzer lichtstrahl - und dann bekomme ich sogar appetit auf das, was ich noch nicht kenne!

lass dich von den guten freunden, die du hast, verwöhnen und auffangen, schäme dich nicht zu trauern und lass' es raus, es ist gesund und ein wichtiger schritt für dein gesunden.

eine ganz liebe umarmung,
c-c-l

07.01.2003 22:45 • #9


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Liebe C-C-L,

meinst du wirklich, dass das ein anderer Schmerz ist bzw. das er einen anderen weg zeigt, den nach vorne, habe immer noch so das gefühl ich verliere mich nach rückwärts anstatt nach vorne....glabue Kathi hat es auch ein wenig auf den punkt gebracht, dieses endgültige, das jetzt in mir hochkommt, nach all den monaten des nicht wahrhaben wollens, was passiert ist, kommt mir vor, wie so eine masse die sich jetzt setzt und widerrum dieses setzen tut so weh. und ich habe auch das gefühl, ich fange wieder da an, dieselben üblen gedanken, die angst keine geborgenheit mehr zu haben, allein auf der welt da stehen zu müssen, dieses single leben unfreiwillig führen müssen, denn ich konnte dem ganzen bisher nicht wirklich etwas positives abgewinnen, hatte in meiner ehe auch alle meine freiheiten......hmmmmmm, dachte zeit heilt wunden.....gerade brechen sie noch einmal so richtig auf.

sei lieb umarmt und ich wünsche dir eine gute nacht
Sabs

07.01.2003 23:03 • #10


E
vielen dank für diesen neuen tipp (neues aufbrechen alter wunden in der phase der entgültigen akzeptanz der realität) !

auch das bild mit es ist doch mehr licht als dunkelheit da finde ich sehr treffend.

wahrscheinlich ist es für alle mit langen ehen und kindern (zwangsläufige news durch kids oder treffen mit ex) heftiger und ich würde noch ergänzen mit zunehmendem alter auch, denn schließlich platzen hier ja erfolgreiche lebensabschnitte.

wichtig ist glaube ich, sich auch nicht unter druck zu setzen nach dem motto ich muß jetzt wieder irgendwann eine ähnlich tolle beziehung/partnerin finden, denn das klappt wirklich erfolgreich erst (und unverhofft), wenn wir wieder gesundet sind.

ich merke auch, daß sich meine freunde tw. wieder wundern über dieses wiederhochkommen (ich dachte, du bist schon drüber weg), aber das müssen sie halt aushalten.

übel ist auch (wie tw. oben beschrieben), wenn sich die exe stets fröhlich, super gut drauf, energiesprühend oder auch (bei scheidungsauseinandersetzungen) biestig (rosenkriege a la wieso hast du es denn so eilig mit der scheidung) verhalten bei gelegentlichen kontakten, während man sich selbst eher als stumpf und unattraktiv empfindet bzw. endlich diese juristischen kapitel abschließen möchte....

aber auch hier sehe ich langsam fortschritte und bin konsequenter im neinsagen (komisch, daß man als verlassener immer noch den ex fair behandeln möchte, obwohl dieser einem so viel schmerz zugefügt hat), realistischer in der rückschau uvm.

also gut, dann laßt uns 2003 als jahr des entgültigen abschiednehmens sehen, auch wenn dies noch ein paar wellentäler beinhaltet.

schön, daß wir an diesem punkt angelangt sind und hier darüber schreiben !

mick

08.01.2003 09:44 • #11


E
Hallo sabs, hallo alle anderen hier,

um auf den Anfangsbeitrag von Dir zu kommen - hier will ich schon was aus eigener Erfahrung schildern.

Mir hat meine EX ein ehrlich frohes Weihnachtsfest gewünscht - das erste Mal ohne meine Kinder... und ich habe auch einen guten Rutsch ins neue Jahr bekommen.

Ich weiß nicht, wie Du das siehst, aber ich hab damit enorme Probleme. Ich weiß nicht, ob ich Wünsche von dem Menschen erhalten will, der mich in die größte Krise meines Lebens gestürzt hat. Mich hat es nochmal VOLL entgleisen lassen. Ich kann noch nicht damit umgehen.

Hier sehe ich es wie mick, die/der Ex ist immer super gut drauf, voll souverän und versteht (anscheinend) nicht, was ich/wir durchmache(n).
Sie haben einfach i.d.R. den Vorsprung und lassen sich das so richtig raushängen. Und das nervt mich unendlich.

Hierzu nun mein Ansatz, den ich seit 1.1. verfolge. Ich versuche, nach Kirschner zu verfahren: Die Kunst, ein Egoist zu sein. Erstmal bin ich wichtig und dann lange erst einmal garnichts. Es geht um meine Ziele und Wünsche, die ich aber auch erst einmal wieder finden muß. Ich erinnere mich, daß ich allein war vor der Beziehung (ist auch schon 14 Jahre her) und ich jetzt wieder allein vorwärts kommen muß.

Dies ist nicht einfach, da auch ich alle 2 Wochen die Kinder habe und damit zwangsläufig Kontakt zur EX halten muß, aber es verschafft mir einen neuen Blickwinkel.

Ich hoffe, mein Bauwerk hält einigermaßen.

Gruß, Gerd

08.01.2003 16:01 • #12


E
hallo zusammen,

ich kann folgendes hinzufügen:

nach über 10 jahre beziehung (ohne ehe/kinder) hat mich meine freundin vor knapp einem jahr verlassen.
zu meinem geburtstag kam nichts (begr.: ich habe lange überlegt, ob ich sms, brief, tele, in persona und bin zum schluss gekommen, dass es dich nur wieder runterzieht!).

ich war sehr enttäuscht.

zu weihnachten habe ich ihr ein kleines geschenk gemacht, ein gegenstand, der uns einmal verbunden hat sowie ein paar kurze zeilen dazu mit der aussage, dass ich sie immer noch liebe.
ihre reaktion: sie freute sich über das geschenk, las die zeilen, weinte. sagte: ich habe kein geschenk für dich. das einzige geschenk, dass ich dir machen könnte, wäre zurück kommen! das will ich nicht! du wirst irgendwann darüber hinwegkommen.

ich war am boden zerstört.

silvester. weder sie noch ich haben uns gegenseitig glückwünsche für das neue jahr zukommen lassen.

mir geht es besser damit. auch wenn ich es enttäuschend finde, dass sich zwei menschen, deren weg so lange der gemeinnsame weg war, anscheinend nichts mehr zu sagen haben.

im grunde kann man sich auf niemanden mehr einlassen.


liebe grüsse
rasti


08.01.2003 18:26 • #13


K
Hallo Sabs,

wenn es das Loslassen ist, dann kannst Du es vielleicht beschleunigen, indem Du Dir einen Zettel und einen Stift nimmst und sowas aufschreibst (und dann laut liest) wie:

Unsere Beziehung ist nun endgültig und unwiderruflich beendet. Ich bin nun für mich und mein Leben verantwortlich. Und Du bist nur mehr für Dich selbst verantwortlich. Ich lasse Dich nun gehen.

Ich glaube zwar nicht, dass Du das beim ersten Mal gleich aufschreiben und sagen kannst, ohne furchtbar in Tränen auszubrechen, aber ich glaube, genau das, der Realität in die Augen zu blicken und nicht zu weichen, ist das Wahre, wenn man soweit ist. Bei jedem Mal wird das wahrscheinlich leichter sein. Ich kann das von der Ferne ohne Dich zu kennen nicht beurteilen, aber Du hast auf mich den Eindruck gemacht, als wolltest Du die Trauer nicht mehr.

Du kannst Dir ja gleich danach positive Gedanken geben: Ich schaffe das; ich sorge gut für mich; mit jedem Tag geht es mir besser; ich ziehe liebenswerte Menschen an;

Dass Du Widerstand gegen solche Sätze hast ist normal. Der sollte Dich nicht aufhalten. Was Dich jedoch aufhalten sollte, ist das Gefühl, dass Dir solche direkten Gedanken im Moment schaden würden. Dann tus lieber nicht.

Alles Liebe

Kathi

08.01.2003 18:47 • #14


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Hallo Ihr Lieben,

als ich das mit den Grüssen gelesen habe, wie ihr es handelt und wie es euch gegangen ist, dachte ich mir jetzt, hmmmmm scheint normal zu sein. Ich finde es aber dennoch traurig, dass man nach einer so langen Beziehung nicht mehr mal das notwendigste miteinenader redet. Warte schon seit Tagen auf eine Antwortmail von meinem Ex in der es um wichtige organisatorische Dinge geht, nicht mal das schafft er zu beantworten, obwohl ich mich jetzt 5 Monate total im Hintergrund gehalten habe, ihn nicht hören und sehen wollte und ihn somit auch völlig in Ruhe gelassen habe, also keine Mails wie ich liebe dich noch oder ähnliches....ich habe beschlossen, wenn er sich nicht meldet, dass ich das Zeugs alleine abhandle ohne ihn, dann muss er damit leben, was ICH entschieden habe....Punkt...nur bei allen Dingen geht es dann doch wieder nicht, ooooooooooooh wie mich das nervt.

Und es könnte schon sein, dass, wenn ich Grüsse bekommen hätte, es mich noch mehr nach unten gezogen hätte....

Kathi,

das mit dem Zettel schaffe ich noch nicht, jedenfalls das was du als erste Punkte genannt hast, ich kann loslassen, habe aber Angst vor dieser alleinigen Verantwortung, keinen mehr zu haben, der mich mal auffängt und ich hasse dieses Single-Dasein. Das ich in dieser Zeit neue Menschen kennenlerne, die ich und du mich wertvoll finden, dass ist eine einfachere Aufgabe.

Seid lieb umarmt und einen Gruss an die liebe Gia

08.01.2003 19:29 • #15


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