Es tut mir so unendlich leid

E
Hallo Forum,
ich weiss dass ihr fast alle verlassen wurdet, doch ich habe verlassen. Es ging nicht mehr. Wir waren knapp 4 Jahre zusammen, haben höhen und tiefen zusammen durchgestanden. Es war eine wunderbare Zeit.
Wir wurden 140km getrennt durch einen familiär bedingten Umzug, das war vor knapp 3 Jahren, und führten seitdem eine Fernbeziehung. Wir sahen uns hauptsächlich am Wochenende oder in den Ferien, waren oft zusammen im Urlaub. Doch als ich meine Ausbildung in der Gastronomie begann sahen wir uns immer seltener, alle 2 wochen und dann musste meißt noch einer arbeiten, hauptsächlich in der Woche. Ich nahm Dro. und wurde sehr krank, doch sie war immer da und unterstützte mich. Wir haben uns so unendlich geliebt, wir wollten sogar heiraten. Gestritten haben wir uns selten und wenn dann meist nur wegen mir. Sie ist eine so wundervolle und liebenswerte Frau, doch mein Leben drehte sich nur noch darum zu arbeiten(im Schichtdienst) und zu ihr zu fahren oder sie kam zu mir. Wenn wir zusammen waren haben wir meist nur Zeit zu zweit verbracht, dadurch bekam ich in meinem neuen Wohnort nie wirklich Kontakte. Und nach der Arbeit war ich meißt nur damit bechäftigt mich von der Arbeit zu erholen oder zu Schlafen. Sie hatte eine halbtagsstelle und dementsprechen genug Zeit sich mit Freunden zu treffen, quasi einen Ausgleich zu finden, welchen ich nicht hatte. Es ergab sich für mich einfach eine unheimliche Routine in der Beziehung. Also ich bin jetzt 20 Jahre und dachte mir, dass ich zu Jung bin schon so gebunden zu sein. Ich brauche einfach Zeit um mein eigenes Leben zu leben und so sah ich mich trotz der immernoch bestehenden Liebe gezwungen sie zu verlassen. Es war so so schwer, denn sie Liebt mich über alles. Ich kann sie einfach nicht so leiden sehen aber ist mein eigenes Leben nicht das wichtigste? Ich wünsche mir so sehr, dass sie loslassen kann und nicht an der Trennung kaputt geht. Mir geht es beschissen!!!
Nett, wenn sich wer dies hier durchgelesen hat und nett, falls wer mein Verhalten kommentieren, kritisieren oder nachvollziehen kann.

26.06.2005 21:56 • #1


E
Hallo KC,

schade, daß Du die Partnerschaft als Hindernis siehst, um Dein eigenes Leben zu leben.
Du schreibst, sie hätte den Ausgleich gefunden, welchen Du nie hattest und zuviel Routine - daher die Trennung. Ich gebe eine Partnerschaft auf anstatt andere Alternativen zu prüfen? Durchaus legitim - aber hast Du andere Alternativen geprüft? Was hast Du getan, um Routine zu durchbrechen?

Ist das, was Du in der Gastronomie tust wirklich Dein Traumjob? Hätte es die Möglichkeit gegeben, umzuziehen, umzuschulen, einen anderen Job, ob örtlich oder tätlich, auszuüben?
Hätte Deine EX die Möglichkeit gehabt, sich zu verändern?
Wäre es Dir lieber gewesen, sie wäre das Mauerblümchen gewesen, das nur zuhause sitzt und wartet, bis der Pascha nach hause kommt (und eben keinen Ausgleich sucht)?

Und was mir wichtiger erscheint: um was dreht es sich denn jetzt in Deinem Leben? Was hat sich durch die Trennung positiv für Dich verändert? Erzähl...

Wenn für Dich vieles besser wurde, muß Deine EX mit dem Schmerz fertigwerden - dann war Deine Entscheidung wohl richtig. Gab es keine andere Lösung, brauchst Du Dir auch keine Vorwürfe machen.
Ansonsten solltest Du Deine wahren Motive etwas genauer durchleuchten. Eine Partnerschaft kann ein Leben durchaus sehr bereichern - und man kann trotzdem sein eigenes Leben dabei leben. Gruß, Gerd

26.06.2005 22:37 • #2


A


Es tut mir so unendlich leid

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Also, ich habe bestehende Freundschaften wieder aufleben lassen und habe neue Freunde kennengelernt. Ich kann viel besser abschalten wenn ich jetzt zb. am Wochenende losgehe als vorher, da ich wie gesagt vorher selten weg war und meine freie Zeit stehts mit meiner ex verbracht habe. Kurz gesagt ich kann mich wieder mehr meinen Freunden widmen und das tut mir gut bzw. gibt mir den vermissten Ausgleich. Das eine Partnerschaft ein Leben bereichert ist keine Frage aber sie sollte das Leben nicht bestimmen, gerade das war ja bei mir der Fall. Ich habe ihr ja nicht den Vorwurf gemacht, dass sie einen Ausgleich sucht nur war das der Grund warum ihr, im Vergleich zu mir, die Beziehung nicht so einengend bzw. eintönig vorkam. Was meinen Beruf angeht, wie gesagt bin ich in der Lehre und möchte in der Gastronomie Fuss fassen. Was die Alternativen angeht ist es so, dass sie noch 2 Jahre in der Ausbildung ist und ich noch 1,5Jahre-andere Alternativen wären eh erst zu dem Zeitpunkt möglich und lange hätte ich die Umstände nicht mehr ertragen.
Ich hoffe es ist jetzt ein bissl klarer, danke für den post

26.06.2005 23:06 • #3


E
Hallo KC,

wieviel Leben eine Partnerschaft von Dir beansprucht, hast Du auf jeden Fall auch in der Hand. Wenn Du jede freie Minute in die Partnerschaft investiert hast - hast Du bewußt keinen Ausgleich gesucht.
Oder anders formuliert: Wenn Du versucht hättest, Dir in der Beziehung Freiräume zu schaffen, hättest Du Deine Interessen vertreten müssen und Dich auch durchsetzen müssen.

So hat sich ein Frustpotential aufgebaut... welches Du abbaust, indem Du Dich trennst.

Wenn Du wieder einmal in eine Beziehung gehst, solltest Du Dir im klaren sein, was Du willst und was eine Beziehung für Dich bedeutet. Auch daß Du Freiräume brauchst und forderst - und sie auch durchsetzt. Besser vorher oder in der Beziehung... als danach, wenn der Emotions-Scherbenhaufen zu groß ist.

Ein paar Fragen habe ich noch. Hast Du Deiner EX irgendwann gesagt, daß Du Freiräume brauchst und deswegen mal ein Wochenende nicht kommst? Habt Ihr das irgendwann mal ausdiskutiert und hat sie dann gesagt, daß sie das nicht ertragen kann? Habt Ihr Euch dann um Kompromisse bemüht?

Dann wäre auch geredet worden... und das wäre nur zu fair ihr gegenüber gewesen. Vielleicht würde sie - auch in der Nachanalyse - das warum war ich ihm nicht genug... besser verstehen und sie könnte mit ihrem Schmerz besser umgehen.
Die Wahrheit (auch noch in der Trennung), die hat nämlich ein jeder Verlassener - soweit als möglich - verdient. Auch wenn diese manchmal schmerzhaft ist. Gruß, Gerd

26.06.2005 23:20 • #4


E
Kann mich Gerd da nur vollends anschließen!

Aber mich würde interessieren, ob sie dir nicht fehlt! Natürlich hast du nun wieder mehr Zeit für allerlei, doch fehlt nicht etwas, was zulässt wieder glücklich sein? Es dürfte auf der Hand liegen, dass du die Entscheidung getroffen hast, mit dem Gedanken, dass es dir dann wieder besser geht und du glücklichere bist. Wie siehst du das jetzt, nachdem du dich getrennt hast? Gibt dir die Zeit, die du nun mehr für dich und auch für andere hast mehr als deine Liebe?

Ich wünsche dir alles Gute!

04.07.2005 11:11 • #5




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