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Es zerstört mich, aber ich komme nicht los

S
Liebes Forum

Es kostet mich auch jetzt, 1 Jahr nach der Trennung, eine riesen überwindung um darüber zu reden/schreiben.

Ich beginne ganz am Anfang.

Ich lernte meinen Partner vor 4 Jahren kennen. Kurze Zeit später wurden wir ein Paar und waren sehr glücklich. Wir waren damals beide sehr jung anfangs 20 und hatten beide noch ein Studium zu bewältigen weshalb wir auch noch zu Hause wohnten. Wir haben es trotz 2 Stunden entfernung immer geschafft das Wochenende bei einander zu verbringen und diese Zeit genossen wir beide.

Nach 3 Jahren Beziehung haben wir uns öfters darüber unterhalten den nächsten Schritt zu Wagen. Nach nur 3 weiteren Monaten machte er mich auf ein Inserat aufmerksam für eine wunderschöne Wohnung. Und 2 Monate später standen unsere Möbel in dieser Wohnung die von diesem Zeitpunkt an unser Heim werden sollte.

Mein Partner musste dann (kurz nach dem einzug) Dienst in der Armee leisten. Für mich keine Überraschung, das muss er schliesslich jedes Jahr für 3 Wochen.
Als wir das 3. Wochenende in unserem Heim verbracht hatten war er plötzlich sehr kalt zu mir. Die folgende Woche bekam ich keinen Anruf oder Nachrichten wie gewohnt. Er war nicht mehr erreichbar. Dann kam das nächste Wochenende und damit auch seine letzten 2 Sätze:
Schau, meine Gefühle für dich sind stark, aber leider schon lange Zeit zu schwach für eine Beziehung.
Ich werde die Zeit mit dir nicht vergessen und hoffe du findest jemanden der dich genau so liebt wie du ihn
. Diese Sätze brannten sich ein.

Nach 3 Wochen in einer Wohnung stand ich plötzlich alleine da. Eine Wohnung in der ich überall nur IHN sah. alles ist er und überall ist er. Ich drehte in den 4 Wänden durch.
Er ging und nahm alles mit was ich hatte, meine Träume, hoffnungen, mein gewohntes Umfeld und meine Liebe.
Zurück liess er jede Menge Schmerz und vorallem Angst.
Ich zog zurück zu meinen Eltern und bewohnte ein Sofa, während er mit seinen Jungs in den Ferien war.

Ich weinte, ich schrie, ich litt und ich trauerte. Aber ich konnte diesen Schmerz nicht loswerden.
Ich konnte nicht arbeiten, geschweigedenn aufstehen, essen oder mit jemandem Reden. Ich schämte mich. Nach 3 Wochen hatte er bereits genug von mir, einfach so hörte seine Liebe auf.

Und jezt ein Jahr später, liege ich Nachts wach. Ich habe keine Bilder oder Nachrichten mehr präsent von ihm. aber die Bilder, die Wohnung, die Erinnerungen ziehen nachts ständig an mir vorbei.In meinen Gedanken ist er immeenoch DER eine.

Ohne Schlaftabletten kann ich bereits seit Monaten nicht mehr. Meine Freunde geben sich mühe mich aus meiner eigener kleinen Wohnung zu holen, aber ich bin müde. Seit Monaten möchte ich ständig nur noch weinen und schlafen. Ich träume davon dass er Nachts neben mir liegt und alles gut ist. Und am Morgen ist er weg. Ich bin allein.

Liebes Forum, wer hat ähnliche Erfahrungen? Wann hört dieser unerträgliche Schmerz auf? Und nimmt diese Einsamkeit jemals ein ende?

Liebe Grüsse

19.08.2019 20:09 • x 3 #1


R
Zitat:
Ich weinte, ich schrie, ich litt und ich trauerte. Aber ich konnte diesen Schmerz nicht loswerden.
Ich konnte nicht arbeiten, geschweigedenn aufstehen, essen oder mit jemandem Reden. Ich schämte mich. Nach 3 Wochen hatte er bereits genug von mir, einfach so hörte seine Liebe auf.


So heftige Reaktionen haben vermutlich ihre Wurzel in deiner Vergangenheit und Kindheit. Ebenso, dass dein Liebeskummer nach einem Jahr noch so ausgeprägt ist. Hier scheint es weniger um ihn zu gehen, als um etwas Altes, dass in dir steckt und du dringend angehen solltest. Hast du Psychotherapeutische Hilfe schon in Erwägung gezogen oder bereits damit begonnen?

19.08.2019 20:17 • x 2 #2


A


Es zerstört mich, aber ich komme nicht los

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VictoriaSiempre
Liebe Skyler,

was Du erlebst hast, ist bitter und ich kann verstehen, dass es Dich mächtig umgehauen hat. Liebeskummer tut weh und dauert.

Aber das es Dich so völlig aus der Bahn gerissen hat, ist meiner Meinung nach nicht normal. Als Laie hört es sich für mich so an, als ob Du in eine Depression gerutscht bist - Du solltest das unbedingt ärztlich abklären und behandeln lassen. Lass Dir helfen.

19.08.2019 20:21 • x 2 #3


S
Hast du Psychotherapeutische Hilfe schon in Erwägung gezogen oder bereits damit begonnen? [/quote]

Ja das habe ich, während meinen Sitzungen habe ich auch immer das Gefühl es wird besser. Und dann stehe ich alleine in der Wohnung. Und dann setzt die einsamkeit ein...
Ich hoffe es ist einfach eine Frage der Zeit..

19.08.2019 20:32 • x 1 #4


R
Zitat von Skyler21:
Ja das habe ich, während meinen Sitzungen habe ich auch immer das Gefühl es wird besser. Und dann stehe ich alleine in der Wohnung. Und dann setzt die einsamkeit ein...
Ich hoffe es ist einfach eine Frage der Zeit..


Wie lange bist du schon in psychotherapeutischer Behandlung?

Natürlich ist es eine Frage der Zeit und es wird bestimmt besser werden. Es ist natürlich nicht Sinn und Zweck, wenn du die Erleichterung, die der Therapie erfährst, nicht mit nach Hause mitnehmen kannst. Aber auch das wirst du noch schaffen. Dafür musst du dem ganzen Zeit geben, bis du das Grundproblem kennen lernst.

Es sollte dir zeigen: Diese Gefühle liegen nicht so sehr an deiner Trennung, wie du vielleicht denkst. Während der Psychotherapie fühlst du dich entlastet - die Situation, dass ihr getrennt seit bleibt aber gleich. Also: Diese Gefühle stecken in dir drinnen.

Es mag gerade eine schwere und unangenehme Zeit für dich sein, aber sowas kann dich in deinem Leben auch sehr viel weiter bringen. Du lernst dabei Seiten von dir kennen, die du sonst nicht kennen lernen würdest. Du kannst Veränderungen anstreben, wo du vielleicht ansonsten keine Problem erkannt hättest. So eine Erfahrung mag hart sein, kann aber schlussendlich auch sehr bereichern. Schlussendlich wirst du als stärkere Persönlichkeiten wieder aufrecht stehen und wieder glücklich werden - das wünsche ich dir aufjedenfall auch.

19.08.2019 21:17 • x 1 #5


Spreefee
Hallo und Willkommen hier

Zitat von Skyler21:
Ja das habe ich, während meinen Sitzungen habe ich auch immer das Gefühl es wird besser. Und dann stehe ich alleine in der Wohnung. Und dann setzt die einsamkeit ein...
Ich hoffe es ist einfach eine Frage der Zeit..


Ich glaube nicht in deinem Fall. Ich kann dir aus meiner Erfahrungen aus der Tiefenpsychologie sagen, dass es wahrscheinlich gut ist, einige Monate stationär zu gehen.

So schmerzhaft ist eine Trennung idR nicht. Da schließe ich mich meinen Vorschreiben unbedingt an.

Du hast wahrscheinlich nicht nur eine Depressionsproblem, eher noch ein Abhängigkeitsproblem.

Bitte kleine Maus, lasse dir helfen.

Du wirst es nicht glauben, heute oder jetzt, doch auch Du wirst mit Hilfe bald wieder leben.

Das wird allerdings nur möglich sein, wenn du dir Hilfe holst.

In die Tiefenpsychologie kannst du ohne Anmeldung stationär aufgenommen werden. Farge deine Freunde, ob sie dich begleiten.

19.08.2019 21:53 • x 1 #6