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Eure Meinung zu Entschuldigung bei Trennung?

T
Hallo zusammen

Ich hätte gerne mal eure Meinungen zu einem Thema.

Das Abschlussgespräch mit meinem Ex ist nun eine Woche her. Es gibt einen Punkt der mich nicht los lässt.
Ich habe ihm gesagt, dass ich es schön gefunden hätte wenn er sich entschuldigt hätte.
Er hat sich nicht entschuldigt. Er ist der Meinung für eine Trennung muss man sich nicht entschuldigen.

Nun, dass ich von ihm keine Entschuldigung mehr bekommen werde ist mir klar.

Aber mich würde eure Meinung zu dem Thema interessieren.
Ich persönlich finde auch nicht, dass man sich dafür entschuldigen muss, dass man sich trennen will. Aber für das WIE der Trennung finde ich kann man sich durchaus entschuldigen (in meinem Fall mitten in der Nacht, seine Eltern zu Besuch, ich hatte kein Auto und war eine Stunde von zu Hause entfernt, Trennung aus dem nichts und ich war wirklich aufgeschmissen mitten in der Nacht)

Und selbst wenn die Trennung ohne solche Umstände statt fand oder wie im Fall meines ex man in dem Moment wirklich nicht in der Lage war anders zu handeln, finde ich ein es tut mir leid durchaus angebracht.

Man sagt damit doch aus es tut mir leid, dass ich dich verletzt habe
Denn genau das tut der verlasser doch in diesem Moment. Den anderen verletzen. Und auch wenn man diesen schritt gehen muss kann es einem doch leid tun, dass man der Person für die man mal Liebe empfunden hat nun weh tut und schmerz zufügt.

Und da empfinde ich eine Entschuldigung als Zeichen der Wertschätzung.

Jetzt bin ich gespannt wie ihr das seht

16.09.2018 03:05 • #1


W
In dem Fall fände ich eine Entschuldigung zwar auch für angebracht, aber anfangen könnte ich damit nichts, ehrlich gesagt.
Was soll denn das sein: mitten in der Nacht ganz plötzlich die Trennung? Das halte ich an sich schon für so stillos, daß das Nichtentschuldigen die Stillosigkeit ja gar nicht übertreffen kann.
Also wäre mir eine Entschuldigung hier ganz egal.

16.09.2018 03:59 • x 5 #2


A


Eure Meinung zu Entschuldigung bei Trennung?

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M
Hallo, ich finde wenn dann sollte die Entschuldigung ja auch ernst gemeint sein. Ist sie dies nicht, dann kannst du auch drauf verzichten. Aber so wie sich das liest, ist es ihm anscheinend egal. Er hat dich einfach so verlassen, mitten in der Nacht ohne einen erkennbaren Grund?! Das schmerzt, ob mit oder ohne Entschuldigung. Wie lange wart ihr denn zusammen? Alles gute dir

16.09.2018 04:54 • x 1 #3


Babs54
Mein Mann hat sich nach 27 Ehejahren von jetzt auf gleich, für mich ohne erkennbaren Grund, von mir getrennt. Es kamen die Worte es tut mir leid, dass ich dir weh tun muss, aber ich kann nicht anders...... ist das das, was du hättest hören wollen? Mir hilft das leider keinen Schritt weiter. Wirkliches Bedauern ist das nicht. vielleicht. klingt das ein wenig hart, aber ich denke, es gibt hier keine wirkliche Entschuldigung. Das wären und sind nur Worthülsen. Ich wünsche sie von Herzen alles Gute

16.09.2018 05:12 • x 1 #4


T
Vielen Dank für eure Antworten!

Es geht mir tatsächlich nicht so sehr um meine ex Beziehung in diesem Thread.

Denn ihr habt tatsächlich total recht, dass eine Entschuldigung nur Sinn macht wenn das gegenüber es ernst meint! Und es ist offensichtlich dass meinem ex alles was unsere beziehung betrifft egal ist.

Ich verstehe diese Einstellung, dass man sich grundsätzlich nicht entschuldigen braucht wenn man dem gegenüber mit einer trennung weh getan hat nicht.
Und frage mich ob ich total falsch ticke im kopf und wie die Allgemeinheit dass hier so sieht.. denn mein ex hat mir wirklich das Gefühl vermittelt dass ICH da die komplett falsche grundhaltung zu habe.

Zitat von Babs54:
Mein Mann hat sich nach 27 Ehejahren von jetzt auf gleich, für mich ohne erkennbaren Grund, von mir getrennt. Es kamen die Worte es tut mir leid, dass ich dir weh tun muss, aber ich kann nicht anders...... ist das das, was du hättest hören wollen?


Es tut mir sehr leid, was du da mit machen musstest. Ich glaube dir, dass das in deinem Fall wie blanker Hohn klang!
Während des schluss machens empfinde ich das auch so. Aber das Gespräch mit meinem ex in dem ich mir das gewünscht hätte war zwei monate nach der Trennung.
Ein wenig Einsicht seinerseits, was er da eigentlich getan hat wäre in diesem Moment erleichternd gewesen. Aber eben nur wenn von Herzen gemeint. Das kann man nunmal nicht erzwingen. Da sind sich hier ja bislang alle einig

Zitat von Malina84:
Er hat dich einfach so verlassen, mitten in der Nacht ohne einen erkennbaren Grund?! Das schmerzt, ob mit oder ohne Entschuldigung. Wie lange wart ihr denn zusammen? Alles gute dir


Wir waren ein Jahr zusammen. Im Nachhinein erkennt man Vorwarnungen für die Trennung. Taten vs Worte usw.
Aber in dem moment war es ohne jede vorwarnung. Hat er mir 2 minuten vorher sogar noch gesagt ich liebe dich und wir bekommen das alles hin!

16.09.2018 10:55 • x 1 #5


M
Er hat dir vorher noch gesagt er liebt dich und ihr bekommt das hin und dann trennt er sich? Das ist echt mies von ihm! Kann dann nur sagen sei froh das du ihn los bist, auch wenn das blöd klingt.

16.09.2018 11:27 • x 1 #6


Gorch_Fock
Hey Tomte,
zu einer Beziehung gehören immer zwei und es machen auch beide Fehler in der Beziehung. Ist einfach so. Auch ich finde, dass man sich für seine Fehler entschuldigen sollte. Habe ich bei meiner Ex, welche in eine Affaire gegangen ist, auch getan im Rahmen eines der berühmten Briefe, von denen wir hier im Forum gerne abraten.
Das ganze hat aber mit einer Erwartungshaltung zu tun. Und Du kannst von Ex-Partnern nicht mehr viel erwarten in der Hinsicht. Hier sind für den Verlassenen vollkommen unverständliche Motive involviert. Sei es der Arbeitskollege / die Arbeitskollegin, die mangelnden Gefühle oder die Depressionen. Die Verlasser treffen eine Entscheidung und setzen sie meist ohne Rücksicht auf Verluste um. Da ist auch nicht mehr viel zu entschuldigen. Vielleicht kann eine Ausprache nach einer Zeit (ca. 1 Jahr) mal helfen. Aber auch dann kommen meist nur manipulative Punkte in das Gespräch und mit Aufrichtigkeit hat das alles auch nicht viel zu tun. Du solltest die Sache abhacken, erkennen dass Du dich im Charakter getäuscht hast und für Dich analysieren, wo Deine und seine Schwächen lagen und worauf Du das nächste Mal besser achten möchtest.

16.09.2018 11:35 • x 2 #7


E
Hi du,

eine Entschuldigung finde ich in dem Punkt nicht richtig.
Sollte keiner machen. Was bringt es einem? Nichts!
Meiner hat sich an meinem Geburtstag getrennt.
Entschuldigung?
Nein. Nur er wolle mir mein Geburtstag schön machen.

16.09.2018 11:42 • #8


K
Ich würde differenzieren zwischen einer Entschuldigung und einem 'es tut mir leid'.

Eine Entschuldigung spricht man aus, wenn man wissentlich oder zunächst unwissentlich einen Fehler gemacht hat und das eingestehen möchte.

Leid tun, kann mir auch etwas, in dem ich ansonsten keine Aktien habe - einfach weil mir ein Schicksal leid tut. Darüber hinaus kann mir auch leid tun, wenn ich jemandem Unrecht getan oder denjenigen verletzt habe, aber das ist nicht mit einer Entschuldigung gleich zu setzen.

Mein Ex hat mehrmals gesagt, es täte ihm leid, dass er sich mir gegenüber wie ein A-Loch benommen hat und mir dann erklärt, dass er nun mit dieser schweren Schuld leben müsse. Eine Schuld, bei der ich davon ausgehe, dass sie -falls überhaupt - im Moment der Trennung empfunden wurde, denn er tanzte ja in dem Moment schon in ein neues Leben mit meiner Nachfolgerin. Mit den negativen Konsequenzen musste ich leben und nicht er.

Sein 'Tut mir leid' hätte er sich sonstwohin stecken können sowie auch sein Zugeständnis, dass er Fehler gemacht habe. Das nützt weder mir etwas noch ändert das etwas bei ihm. Letzteres kann mir ja eh egal sein. Was also habe ich davon? Nichts! Es ändert weder dir Vergangenheit noch die Zukunft oder gar die Gegenwart.

Wenn man noch in der Phase ist zu glauben, man hätte einen Anspruch darauf oder das würde irgendetwas ändern, hat man halt noch nicht losgelassen. Das ist, glaube ich, normal. Ich habe in jungen Jahren was-weiß-ich-was für Diskussionen geführt, damit jemand seine Schuld sieht und sich entschuldigt. Ich bin da echt beharrlich, um nicht zu sagen vollkommen nervtötend, gewesen. Und wenn dann jemand eingelenkt hat, hat mir das gar nichts genützt. Der Triumph, Recht bekommen zu haben (ob tatsächlich oder nur, damit der andere seine Ruhe hat), blieb aus. Das Ringen darum ist verschenkte Energie.

Energie ist bei einem selber besser eingesetzt als bei dem Anderen, denn den wird man nicht ändern, aber an sich selber und damit, wie man mit Dingen umgeht, kann man arbeiten.

16.09.2018 11:47 • x 3 #9


T
Zitat von KBR:
Ich würde differenzieren zwischen einer Entschuldigung und einem 'es tut mir leid'. Eine Entschuldigung spricht man aus, wenn man wissentlich oder zunächst unwissentlich einen Fehler gemacht hat und das eingestehen möchte. Leid tun, kann mir auch etwas, in dem ich ansonsten keine Aktien habe - einfach weil mir ein Schicksal leid tut. Darüber hinaus kann mir auch leid tun, wenn ich jemandem Unrecht getan oder denjenigen verletzt habe, aber das ist nicht mit einer Entschuldigung gleich zu setzen. Mein Ex hat mehrmals gesagt, es täte ihm leid, dass er sich mir gegenüber wie ...


Mit der Differenzierung entschuldigen und leid tun hast du es auf den Punkt gebracht. Danke dafür!
Da hätte ich den Titel des Threads vielleicht anders wählen sollen.

Auch danke für all deine anderen sehr klugen Worte

16.09.2018 11:55 • #10


Tiefes Meer
Hallo @tomte,

Es ist die eine Frage, ob eine Entschuldigung - bezogen auf das WIE der Trennung - angebracht ist . Und es ist eine zweite Frage , ob man als Verlassener nun wirklich was davon hätte .

Bezogen auf das WIE der Trennung hätte Deinem Verlasser eine Entschuldigung gut zu Gesicht gestanden . Er hat sich bei dem WIE Dir gegenüber unnötig mies verhalten . Wenn er das noch nicht mal im Nachhinein als Fehler anerkennen kann - dann ist das echt ein mega-schwaches Bild von seinem Charakter.

16.09.2018 12:06 • x 2 #11


Babs54
Mein Mann (Trennung nach 27 Ehejahren) hat mir, als er schon die andere hatte und ich es wusste, einen Strauss roter Rosen geschenkt, montags gesagt er will mit mir zusammenbleiben und dienstags bei der Eheberatung gesagt: es tut mir leid, ich weiss, dass ich dir weh tue, aber die anderen Gefühle sind stärker. Damit will ich nur sagen: alles ist möglich - und nichts ist zu verstehen. Meine Geschichte habe ich unter plötzliches Eheaus nach 27 Jahren geschrieben. Bei mir geht's seit Juli so und noch wohnen wir zusammen. Es ist unglaublich schwer und kräftezehrend. Nichts von dem hätte ich mir vorher vorstellen können. Liebe Grüsse und viel Kraft allen

16.09.2018 13:36 • x 1 #12


Gartenfee17
Tomte, du schreibst selbst ueber Worte versus Taten. Mein Noch-Ehemann hat mir mehrfach geschrieben, es taete ihm leid, was passiert sei. Um mir dann bei der nächsten persönlichen Begegnung im übertragenen Sinne sofort wieder mitten ins Gesicht zu treten. Ich würde nicht zwischen Entschuldigung und leidtun unterscheiden, sondern zwischen Reue und Entschuldigung. Zur Reue gehört auch ein verändertes Handeln, Verantwortung übernehmen für eine Trennung, die ein massiver Eingriff in das Leben des anderen ist. Hier nach 41 gemeinsamen Jahren haette zum Beispiel dazu gehört, mir die Abwicklung des gemeinsamen Eigentums nicht komplett allein zu überlassen und von sich aus Schritte einzuleiten, die mir die Furcht vor Altersarmut nehmen könnten. Da kam und kommt nichts. Und da empfinde ich die hohlen Worte dann mehr als Hohn bzw. den misslungenen Versuch, sich selbst ein wenig reinzuwaschen.

@ Gorch_Fock Zu einer Beziehung gehören zwei. Für eine Trennung genuegt einer oder, wie hier leider so oft zu lesen, gehören meist sogar drei dazu.

Man kann irgendwann auch ohne eine Entschuldigung und sogar ohne Reue des anderen vielleicht verzeihen, wenn all die tiefen Verletzungen verarbeitet sind. Verzeihen heißt aber auch noch lange nicht gut heißen.

16.09.2018 14:16 • x 1 #13


M
Hallo Babs54,

das tut mir auch leid für dich mit deinem Mann. Nach so langer Zeit. Und dann noch erst es würde doch gehen. Er hat dir unnötige hoffnungen gemacht. Wünsche dir viel Kraft und alles Gute!

16.09.2018 14:17 • x 1 #14


Babs54
Zitat von Gorch_Fock:
Hier sind für den Verlassenen vollkommen unverständliche Motive involviert. Sei es der Arbeitskollege / die Arbeitskollegin, die mangelnden Gefühle oder die Depressionen. Die Verlasser treffen eine Entscheidung und setzen sie meist ohne Rücksicht auf Verluste um. Da ist auch nicht mehr viel zu entschuldigen

So hab ich es auch erfahren müssen. Immer wieder hoffe ich, aus dem schlimmen Traum zu erwachen - eben weil nichts verstehe. Letztes Jahr in unsere Traumwohnung gezogen, im Juni Urlaub gemacht, Pläne gemacht, Anschaffungen gemacht und im Juli alles vorbei. Wer soll das verstehen?

16.09.2018 14:33 • #15


A


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