Hey Liebe Leute, habe schon viel in dem Forum gelesen und habe mich jetzt entschieden auch meine Geschichte zu teilen, könnte etwas länger werden
Vor 1,5 Monaten hat sich meine große Liebe von mir getrennt, wir waren 9 Jahre und 10 Monate ein Paar mit vielen Höhen und Tiefen und vielen Schicksalsschläge bis vor 1,5 Monaten wo sie sich getrennt hat mit der Begründung das sie nicht mehr kann und die Gefühle in den letzten Monaten sehr gelitten haben
Zur Geschichte, die Spielsucht und die Trennung:
Als wir uns kennen gelernt haben hat es sich recht schnell ergeben das wir uns ineinander verliebt haben und die ersten 2 Jahre waren auch sehr sehr schön, bis zu dem Tag als ihre Mutter die Diagnose Lungenkrebs im Endstadium bekommen hat, was meiner Ex natürlich sehr den Boden unter den Füßen weg gerissen hat, sie hat immer gehofft und gebetet das die Geschichte ein gutes Ende nimmt, irgendwann hieß es der Krebs hat gestreut und ist im ganzen Körper verteilt und ja es dauerte auch nicht mehr lange bis zum Tot. Meine Ex war am Ende und ich war natürlich die komplette Zeit immer an ihrer seite, hab sie getröstet und immer wieder mit ihr über ihre Trauer geredet.
Als sie es einigermaßen verdaut hat, die nächste böse Nachricht, ihr Opa und wieder Lungenkrebs, alles kam wieder hoch und es wurde ein weiterer vergeblicher Kampf.
Bei der Beerdigung ihres Opas hatte meine Ex plötzlich starke Kopfschmerzen und sie wurde vom Notdienst abgeholt, ich packte einige Sachen zusammen und bin hinterher gefahren und bei der Ankunft began die schlimmste Zeit meine Lebens, ich hatte ihre Tasche in der Hand und da hörte ich aus der ferne die Worte die ich niemals vergessen werde.
Die Tasche kannst du im Auto lassen, sie hat Hirnblutungen und keiner was ob sie es schafft
Ein Schock, 15 Minuten ein leerer Blick ins nichts, keine Gedanken, keine Gefühle, einfach nichts
Wir gingen noch kurz hoch zur Intensivstation, als sie an mir vorbei gefahren wurde, lag sie einfach nur da, Augen zu und hat selbst nichts mit bekommen. Sie sollte erst ins Koma gelegt werden, wurde sie aber doch nicht weil sie sich doch recht ruhig verhalten hat.
Am Dienstag folgte die erste Operation, Aneurysma Coiling. Bin natürlich mit den Gedanken zum Krankenhaus gefahren, das das schlimmste jetzt geschafft ist, weil sie ja heut operiert wurde aber Pustekuchen.
Sie haben es nicht geschafft die Coils ins Aneurymsa unter zu bringen.
Trauer machte sich breit und dann kam der absolut schlimmste Moment in meinem Leben, der mich für immer verfolgen wird.
Sie war noch in der Aufwachphase, fühlte Schmerz aber war nicht ansprechbar ich stand mit ihrem Bruder neben ihrem Bett und dann kamen von ihr die Worte.
Mama, Mama helf mir
Ich konnte nicht mehr bin zusammen gebrochen auch jetzt grade kommen mir wieder die Tränen
2 Tage später wurde sie nach Berlin verlegt, weil die in Brandenburg nicht mehr weiter wussten und am nächsten Tag der erlösende Anruf, die Coils wurden erfolgreich gesetzt.
Kann das Gefühl das ich hatte hier gar nicht beschreiben. Mit der Zeit wurde alles besser zumindest bei ihr aber ich habe in der Zeit wo sie im Krankenhaus war mit dem Spielen am Glücksspielautomat begonnen, weil ich einfach niemand zum reden hatte und nachdem mein Bruder mich gefragt hatte ob ich mit kommen will um abgelenkt zu sein habe ich zugestimmt, ein riesen Fehler, denn ich hatte am Automaten einfach das Gefühl nicht an das schlechte denken zu müssen was gerade um mich herum passiert.
Mit der Zeit wurde es immer schlimmer, denn ich hatte niemanden der mich mal in den Arm genommen hat oder mit dem ich einfach nur reden konnte.
Nach 6 Monate musste meine Ex zur Nachuntersuchung und dann der nächste Schock, die Coils sind wieder raus und das Aneurysma ist gewachsen Nach längerem überlegen der Ärzte kam nur noch ein Aneurysma Clipping in Frage.
Nach vielen hin und her, weil etwas mit ihrem Blut nicht stimmte kam denn die Operation am offenen Gehirn,
An dem morgen sind wir um 6 Uhr los gefahren nach Berlin, totale Anspannung und als ich auf dem Parkplatz war kam ein Anruf von ihr, wo seid ihr ich werde jetzt abgeholt.
Ich bin durch das ganze Krankenhaus gesprintet ( Neurochirugie war natürlich ganz am Ende )
Ich hab sie so lange gedrückt wie noch nie zuvor und hab sie noch bis zu den Operations Saal begleitet und habe jede Sekunde genutzt um mich zu verabschieden, man wusste ja nicht wie es ausgeht.
Op Beginn war 8:30 Uhr und die ging bis 14 Uhr und ja könnt ihr euch ja vorstellen wie ich gelitten habe.
Dann kurz vor 14 Uhr der große Moment, ein Bett wird von der Intensivstation zu den Op Saal gefahren und ich dachte nur das muss doch für sie sein und endlich, aus 100 Meter Entfernung habe ich schon ihren Kopf gesehen und war so glücklich das sie es gepackt hat, die Narkose Ärztin sagte nur das sie als erfolgreich geclippt übergeben wurde.
Endlich war diese Krankheit überstanden aber nur leider wurde meine Spielsucht schlimmer, denn ich hatte immernoch niemanden der für mich da war, habe es immer versucht zu verdecken wie es mir geht ihr gegenüber, denn ich wollte sie damit nicht belasten.
Keiner aber wirklich keiner hat mich nur ein einziges mal gefragt wie es mir geht oder ging in der ganzen Zeit, ich hab alles in mich rein gefressen, denn ich hatte ja die sche. Spielsucht wo ich auch mal auf andere gedanken kam und wo ich abschalten kann und wo ich auch mal einen kurzen Moment frei vom Kopf her war.
Naja die Zeit verging und zocken wurde schlimmer und denn kam noch dazu das wir pro Jahr wenigstens einen Todesfall in den Familien hatten aber wirklich jedes Jahr!
Meine Ex hat so dermaßen mit allem zu kämpfen, mit Ihrer Krankheit, mit den ganzen Todesfällen ( waren in den fast 10 Jahren Beziehung insgesamt 13 Stück ) und ihre Arbeit machte ihr zu schaffen ( restaurantfachfrau ) sie kam permanent bei mir an und hat mir ihr Herz ausgeschüttet was mich immer mehr dazu gedrängt hat zocken fahren zu müssen, denn ich wollte ihr nie vor den Kopf stoßen und sie zurück weisen wenn sie ein Problem hat aber ich konnte auch irgendwann nicht mehr damit umgehen immer alles in mich aufzunehmen ohne selbst mal ein Wort über meine Probleme zu verlieren, irgendwann kam dann die Phase wo ich überhaupt nicht mehr zurecht gekommen bin, war abweisend zu ihr, hab sie nur wenig im Haushalt unterstützt, arbeiten ging grad so noch aber war selbst sehr unglücklich auf der Arbeit und ja hatte das Gefühl das ich mich nur noch mit dem Zocken am leben halten kann ( Sportwetten kam mittlerweile auch dazu ), die finanzielle Lage war dementsprechend auch nicht so berauschend, was sie sehr belastete.
Sie hat mir öfters in den letzten Monaten gesagt das sie so nicht mehr kann und das sie mit der Kraft am Ende sei und hinter jedes Gespräch kam denn immer der Satz von ihr das sie mich deswegen niemals verlassen wurde.
Dies hat mich natürlich in Sicherheit gewogen, leider.
Ich hab verdammt nochmal nichts geändert und nicht an mir gearbeiten, es tut mir so wahnsinnig Leid das ich ihre Hilfeschreie nicht ernst genommen habe, obwohl ich gesehen habe wie sie gelitten hat
Es kam nie mal eine Blume von mir oder ein einfaches danke das du für mich da bist oder wie schaffst du das alles, lieber habe ich mich immer mehr in die Welt der Spielsucht verkrochen und habe sie einfach nicht mehr Unterstützt.
Ich fühl mich einfach nur miserabel, weil ich es hätte verhindern können
Ich würde sie so gerne zurück haben, bin mittlerweile bei der Caritas in Beratung wegen der Spielsucht und habe ab 01.09. eine neue Arbeitsstelle, weil ich jetzt begriffen habe das ich was an mir ändern muss, denn so wie ich die letzten Monate war will ich selbst nicht mehr sein.
Letztens kam von ihr nur das sie sich schon fast sicher ist das es keine gemeinsame Zukunft mehr gibt.
Habe natürlich die letzte Zeit viel nachgedacht, was falsch lief und was ich ändern muss um auch selbst wieder glücklicher zu werden aber mein Wunsch ist es natürlich das sie daran Teil hat.
Wir haben doch soviel gemeinsam durchgestanden, haben so viel gekämpft und hatten natürlich auch viele schöne Zeiten.
Ich belästige sie nicht und renne ihr auch nicht heulend hinterher, sie kommt aber ab und zu nach der Arbeit vorbei einen Cappucino trinken und schreiben tun wir auch ab und zu.
Sie ist meine Große Liebe und ja ich habe vieles falsch gemacht aber ich bin nie fremd gegangen und habe sie nie geschlagen oder sonst was.
Hoffe das einige den Beitrag lesen und ein Kommentar da lassen was ich machen kann, bin einfach nur verzweifelt
25.07.2018 15:48 •
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