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Ex-Freundin zurück nach ca 9 Monaten!?!

S
Liebe Community,
erst einmal Hallo. Ich bin 29, neu hier und habe mich ein wenig durch das Forum gelesen und eure Postings verfolgt. Bisher habe ich immer Freunden bei sowas geholfen, aber ich selbst befand mich noch nie in solch(!) einer Situation...

Mein Fall ist der folgende. Mein 4 jähriges nebenberufliches Studium ist seit Ende April beendet, war zeitlich sehr anstrengend. Während des Studiums habe ich sie kennengelernt und seit dem 8. Juli 2011 waren wir ein Paar - bis Mitte September 2013, also 2Jahre 2 Monate. Ich hatte mal eine über 3 jährige Beziehung, aber noch nie habe ich einen Mensch so geliebt wie sie, so frisch, frech, fröhlich, stürmig, lebenslustig und mit einem solch großen Herzen und wir haben uns auf Anhieb blendend verstanden.

Sie trennte sich dann im Sept.'13 von mir und dabei kullerten ihr Tränen über ihre Wange, dann ging sie. Schmerz! Ich hielt sie nicht auf. 7Monate vorher wäre es fast auch dazu gekommen, sie gestand mir am Telefon ihre Liebe unter Tränen, aber das sie einfach nicht mehr kann. Ich fuhr sofort zu ihr, redete mit ihr, weinte selbst, nahm sie in den Arm und bog es wieder gerade. Danach wurde es wieder gut, aber nach dem Sommer kamen die nächsten Klausuren, der Stress und ich kann manchmal uneinsichtig sein/ den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen . Ich bin auch nicht der einzige, dessen Beziehung am Studium zerbrochen ist.
Vielleicht hätte ich sie diesmal wieder umstimmen können, aber ich tat es nicht. - Nicht wegen mangelnder Liebe, sondern wegen zu viel davon! Ich habe also das gehen lassen, was mir am meisten bedeutet hat, sie. Das war hart. Ich tat es, weil ich ihren Schmerz gesehen und gefühlt habe. Schlimm sage ich euch. Schlimm auch: Damals war ich sauer, weil sie noch ein paar Wochen vorher mit mir zusammen ziehen wollte um mehr von mir zu haben, was vielleicht die Lösung gewesen wäre, denn sie benötigt Nähe, Wärme und viel Zuneigung. Aber an dem Abend konnte ich einfach nichts dazu sagen (unsouverän). Heute würde ich sie in den Arm nehmen und sagen, dass ich sie liebe, aber keinen anderen Weg sehe, ich erst wieder zu mir selbst finden muss um vollends für sie da zu sein und um ihr nicht noch mehr Leid zuzufügen. - Manchmal sieht man erst durch Abstand mehr.

Nun, ich habe viel Zeit verstreichen lassen um mir meiner Ziele wirklich bewusst zu werden, ich wollte oft zu viel auf einmal (Umzug wegen nervender Nachbarn, neuer Job, gutes Studium, Sport zum Ausgleich machen usw., vor allem Zeit für sie haben), jetzt gehe ich Step by Step.
Das Aus habe ich sacken lassen, verarbeitet, sie zwischendurch sogar vergessen. Die Beziehung habe ich reflektiert, habe richtig an mir gearbeitet und ich bin nun um einiges schlauer und, so finde ich, daran gewachsen. Klar habe ich mich abgelenkt, mich mit Freunden oder mit anderen Frauen getroffen. Morgen fange ich mit Bouldern an, als Ausgleich zur Arbeit. Endlich ! - Seit Ende März/ Anfang April weiß ich aber mit Bestimmtheit, die eine Frau soll es sein, die ich glücklich machen will. Ich bin mir also mehr als sicher!

Ich habe ihr einen kurzen Brief geschrieben (ca. 130 Wörter), kurz, weil ich sie nicht überfordern will und ich ihr damit zeige, auch ich kann den ersten Schritt machen. Wenn sie sich mit mir trifft ist immer noch Zeit über die geschehenen Dinge zu reden, falls es noch eine Chance gibt. Ich will es langsam angehen lassen, ich denke, das ist vernünftig und ich will es auch nicht schriftlich, sondern persönlich tun, denn sie warf mir auch mangelnde Kommunikation von Problemen vor. Meine Freunde haben immer gesagt, Stefan, dies ist die erste Frau, die dir richtig gut tut und dich abgöttisch liebt. - Und verdammt (sorry), sie hatten Recht. Ich kann nur sagen, ich habe meine Lektionen gelernt, in dem ich alles Passierte reflektiert habe. Mir ist klar geworden, dass ich sie vernachlässigt habe, sie immer hinter mir stand, für mich da war, und mein Studium mit Kraft ertragen hat. Ich habe ihr nie wirklich ausführlich gesagt, wie viel sie mir bedeutet und wie dankbar ich ihr dafür bin. - Fehler! Es war bei uns so, dass dies klar war, aber ich glaube einfach, immer langt das eben nicht aus. Daher ist es mir viel wert, um diese liebevolle Frau zu kämpfen. Was sind schon knappe 9 Monate, im Vergleich zum bis ans Ende des Lebens währenden miteinander (=Glück). Vielleicht hat sie noch keinen neuen Freund und es gilt das Sprichwort: Manchmal muss man etwas loslassen und wenn es dann zu dir zurückkommt, ist es auf ewig dein.

Puh! Herzlichen Dank für's Lesen ! Liebe Grüße, Stefan

Seht ihr eine Chance, da wieder was draus zu machen?
Was würdet ihr tun, wenn es zu einem Treffen kommt?
Was, wenn sie einen neuen Freund hat?
Wie weiter um sie kämpfen, wenn das so ist oder keine Reaktion erfolgt?

01.06.2014 12:04 • #1


sanin
Um ehrlich zu sein, ich weiss es nicht.
Du schreibst dir geht es wunderbar. Wozu?

Wenn es dir so wunderbar geht, warum willst du sie dann treffen?

Ich persönlich würde sie einfach anrufen, und sagen dass du sie gerne treffen würdest.

01.06.2014 13:10 • #2


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Ex-Freundin zurück nach ca 9 Monaten!?!

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bifi07
Hmmm...sind ja einige Fragen..aber die kann dir hier kaum einer beantworten!
Sind alles nur Ratschläge, aber was du daraus machtst ist deine Entscheidung und wie sie reagiert kann dir sicher keiner sagen.

Seht ihr eine Chance, da wieder was draus zu machen?
Ich denke, mit deinem Brief hast du erst einmal alles gesagt, was dir auf dem Herzen liegt, daher lass ihr Zeit. Wenn kein dritter zwischen euch steht, gibt es bestimmt noch eine Chance, aber man weiß leider nie...

Was würdet ihr tun, wenn es zu einem Treffen kommt?
Versuchen mich normal zu verhalten...nicht mitleidig und auch nicht cool und auf ihre Körpersprache zu achten.

Was, wenn sie einen neuen Freund hat?
Für mich wäre das ein NoGo für eine erneute Beziehung oder Annäherung.
Bei keiner Reaktion würde ich einfach abwarten und es auf mich zukommen lassen...erzwingen kannst du eh nichts und es würde sowieso eher nach hinten los gehen.

Hoffe ich konnte dir etwas helfen und wünsche dir viel Glück,
bifi07

01.06.2014 13:22 • #3


S
@sanin: Danke für deine Antwort. Natürlich geht es mit wunderbar, - nicht gerade toll, wenn ich mir geht es mies schreiben würde. Ha! Nein wirklich, mir geht es gut, bis auf das es mir mit ihr ernst ist, schließlich habe ich mir Zeit genommen, um alles zu reflektieren, reinen Tisch mit mir zu machen, daraus zu lernen, Spaß zu haben und wieder jemand zu sein, den Frau lieben kann. Wenn keine Reaktion auf den Brief kommt, dann werde ich genau das tun, sie anrufen, ein kurzer Brief kann schließlich negativ aufgefasst werden (warum so wenig, hat er sich nicht damit auseinandergesetzt, vielleicht kommt ja noch mehr, mal abwarten und zappeln lassen), aber auch positiv (hm, er verliert sich nicht in den Seiten und bringt es auf den Punkt, dass er mich treffen will um zu reden). Es geht mir einfach um das zusammen erlebte und die Zukunft mit ihr. Natürlich gibt es andere Frauen mit denen man auch was erleben kann und klar ist es einfacher, sich auf etwas neues einzulassen, als um etwas zu kämpfen. Fakt ist: Ja, ich könnte durchaus, aber ich will keine andere. Irgendwann weiß man das (wenn man sich auch dumm anstellt, wenn man es schon in den Händen hatte). Vielleicht muss man diesen Mensch erst verlieren um das zu schnallen.

@bifi07: Auch dir Danke! Natürlich nur Ratschläge oder Erfahrungen, niemand hat das Geheimrezept und jeder Mensch tickt anders. Ich warte jetzt mal ab und wenn nichts kommt, ruf ich sie an. Viel habe ich in dem Brief ja gar nicht geschrieben, weil ich es eigentlich eher persönlich kläre (Tele ist auch doof), daran habe ich es gegen Ende der Beziehung aber mangeln lassen, also an Kommunikation. Meine Freunde drücken mir alle Daumen und Zehen, das muss einfach klappen.

Vielleicht hätte ich sie nie gehen lassen dürfen (hatte es ja getan, um sie nicht weiter zu verletzen), auch nicht um an mir zu arbeiten und alles erstmal ins Lot zu bringen, was mich enorm und dann auch die Beziehung belastet hat, denn wie 'FlabberGasted' so schön in einem anderen Thread schrieb: wenn man sich wirklich liebt, lässt man den anderen nicht gehen, egal was kommt...

01.06.2014 19:55 • #4


S
Ich habe noch einmal nachgedacht und bin mir nicht sicher, ob der kurze Brief nach so langer Zeit ausreicht (ist schon seit Samstag eingeworfen) ...

Kurz: Liebe Lena,
heute Morgen war ich im Wald laufen und habe dabei an dich denken müssen. Der Sommer steht vor der Tür, daher geht es dir bestimmt gut, schließlich wärmt die Sonne deine kalten Füße.
Mir geht es soweit wunderbar. Das Studieren hat endlich ein Ende gefunden und am Montag fange ich mit einem neuen Sport an. Ich bin gespannt und kann es kaum erwarten.
Warum schreibe ich dir? Auch wenn der Grund so einfach ist, ein wenig Mut hat es mich gekostet. Ich weiß, dass einiges zwischen uns vorgefallen ist, doch das soll hier jetzt nicht weiter Thema sein. – Du hast mir einmal sehr viel bedeutet und bedeutest mir noch immer etwas. Gerne würde ich dich wiedersehen.
Ich fände es schön von dir zu hören.
Liebe Grüße
Stefan

... oder ob ich abwarten soll, ihr Zeit gebe und dann noch einen einwerfe, bevor ich anrufe. Ich habe das Gefühl, dass es zu wenig ist, kann aber auch an der Anspannung liegen.

Lang: Liebe Lena,
sicher hast du dich gewundert, von mir zu hören. Ich habe noch einmal nachgedacht und das Gefühl, dass es nach dieser langen Zeit ein wenig mehr der Worte meinerseits bedarf. Das ist nur fair, denn du hast einmal bei friendscout gesagt, dass du selber gerne mehr schreibst, damit die Nachrichten so ankommen, wie du es meinst. Ich wollte dich jedoch nicht gleich erschlagen und eigentlich mit dir darüber reden, was du schließlich so vermisst hast, aber auch diese Lektion habe ich mittlerweile gelernt.
Um zu erkennen, was ich damals schon wusste, musste ich erst das loslassen, was mir am meisten bedeutet hat. Du bist die Frau, die ich glücklich machen will. Es ist tragisch, dass man manche Fehler erst erkennt, wenn man emotional Abstand dazu genommen hat. Der Vorteil ist, dass man daraus für die Zukunft lernt, sofern die Bereitschaft da ist.
Die Zeit mit dir (((Zur Info: knapp 2J3M, steht nicht im Brief))) war für mich sehr wertvoll, da wir gemeinsam viel erlebt haben. Ich konnte, nein, ich wollte mich aber nicht früher melden, nicht bevor ich wieder zu mir selbst gefunden habe und die Belastung durch das nebenberufliche Studium hinweg ist. Du hast immer hinter mir gestanden, dafür habe ich mich nie wirklich bei dir bedankt. Ich habe das sehr zu schätzen gewusst und es war einer der vielen Gründe meiner Liebe zu dir.
An dem Abend, an dem du zu mir kamst und unter Tränen gesagt hast, dass du keine Kraft mehr hast, hätte ich dich am liebsten in den Arm genommen und gesagt, dass ich an uns glaube, aber es mir durch das Studium genauso geht und ich nicht weiß, wie ich allem gerecht werden soll, dabei wusstest du es für dich auch nicht. Die Wochen vorher hatte ich mir sehr sehr viele Gedanken über mein Verhalten dir Gegenüber in der letzten Zeit und um uns gemacht und wollte mich bei dir dafür entschuldigen, mit dir reden, selbst von mir aus auf dich zukommen. Für mich war es daher auch wie ein Schlag vor den Kopf, wollten wir doch zusammenziehen, daher habe ich kein Wort rausbekommen, was mir im Nachhinein sehr leid- und wehtat. Ich habe ein wenig Distanz gesucht, um mir mancher Dinge bewusst zu werden, wobei ich mich wahrscheinlich zu sehr zurückgezogen habe, denn ich kam damals mit deiner plötzlichen Eifersucht nicht zurecht, obwohl sie aus einer Unachtsamkeit meinerseits entstand und ich zudem noch uneinsichtig war. Ich weiß nicht, was mich damals geritten hat, dich nicht einfach mitzunehmen, Bescheid zu geben oder anzurufen. Ich habe dich jedoch niemals belogen oder betrogen. Du bist, und ich weiß das, eine sehr emotionale Frau mit einem großen Herzen, die viel gibt, aber die ebenfalls viel Nähe, Wärme und Zuneigung benötigt. Auch mit ein Grund meiner Liebe zu dir.
Auch wenn es die härteste Entscheidung war, die ich bis dahin treffen musste, ich habe dich gehen lassen. Möglicherweise hätte ich dich umstimmen können, aber deine Tränen haben mich tief berührt, ich habe deinen Schmerz gesehen und gefühlt und wollte nicht, dass du länger an mir leidest und dich schützen. Du weißt, dass ich ein sehr liebevoller Mensch bin, der ebenfalls viel gibt, immer da ist, sich einsetzt und an sich arbeiten kann und ich weiß seit langem, dass ich mir einfach selbst zu viel Druck gemacht habe, zu viel auf einmal wollte und unsere schöne Beziehung, sowie deine Bedürfnisse dabei aus den Augen verloren habe, daher mache ich jetzt eins nach dem anderen.
Wir haben uns bei der Trennung beide noch sehr geliebt und vielleicht gibt es Hoffnung, ich weiß es nicht. Gerne würde ich es versuchen, langsam, um das Vertrauen deinerseits wieder aufzubauen. Ich bin der Ansicht, dass es möglich ist, denn was ist schon diese Zeit gegen das Glück mit einem besonderen Menschen durch den Rest des Lebens zu gehen.
Ich stelle mich dir hier bloß, aber auch das ist nur fair, muss doch von meiner Seite etwas kommen. Einen solchen Brief habe ich noch nie an jemanden geschrieben, daher hoffe ich, die richtigen Worte gefunden zu haben. Ich will dir damit zeigen, dass ich mich in der Zeit dazwischen, ernsthaft mit mir, unserer Beziehung und dem, was zum Ende geführt hat, auseinandergesetzt und es reflektiert habe. Natürlich aber auch um dich wissen zu lassen, das ist mir wichtig anzufügen, du mir noch immer etwas bedeutest. Lena, du bist eine liebenswerte Frau, daher würde ich dich gerne wiedersehen.
Vorschlagen würde ich ja den Barfußpfad, auf den wir mal wollten, aber ich denke, Spazierengehen oder ein Kaffee in der Stadt werden dem ersten Treffen nach dieser Zeit gerechter.
Ich fände es schön von dir zu hören.
Liebe Grüße
Stefan

- Ich muss jetzt auf die Arbeit. Frohes Schaffen allen, bzw. einen schönen Tag.

02.06.2014 09:09 • #5


S
Eher sollte ich wohl schreiben, wenn überhaupt, dass ich weiß es wird gut (weil der Druck vom Studium neben dem Job weg ist und mehr viel Zeit da ist), anstatt vielleicht, denn das hört sich so unsicher an...

Würdet ihr überhaupt den zweiten Brief noch einwerfen oder es als Vorlage für das Gespräch mit ihr nehmen (wenn es dazu kommt)?

02.06.2014 10:35 • #6


H
Hallo Steve1984,

bin w ungefähr in Deinem Alter und ich denke die kurze Version ist ausreichend!
Die lange Version ist einfach tooo much, willst doch nicht gleich wieder in so`ne Softie-Schiene fallen! Die kurze Version wirkt auch auf mich viel interessanter...in der Kürze liegt die Würze
LG

02.06.2014 11:36 • #7


H
ach, habe jetzt erst gesehen, dass Du den kurzen schon eingeworfen hast ... auf keinen Fall den langen hinterher! Warte ab! Auch wenns schwer ist!
LG

02.06.2014 11:37 • #8


E
Hi Steve84,
was ist nun aus dem Brief geworden?
Kam eine Reaktion. Hat sie irgendwas geantwortet oder sich gerührt.

Grüße Einsicht

05.06.2014 13:48 • #9


S
Hallo Einsicht.

Leider kam bisher keine Reaktion. Ich weiß es nicht mit Sicherheit, aber ich glaube, dass sie im Urlaub ist. Den Brief hat sie also wahrscheinlich noch nicht gelesen. Wie auch immer, viele Freunde raten mir zum Anruf, daher werde ich sie heute Abend anrufen (erst @home, dann handy) und es erfahren, wenn sie abnimmt.
Bin mir schon fleißig am Notizen machen, was ich in etwa sagen werde, einfach nur ein Treffen auszumachen wird wohl nicht langen. Eine Erklärung, warum ich mich melde und so spät, muss da sicher noch irgendwie untergebracht werden.
Updates/Erfahrungen/Erkenntnisse werde ich aber hier posten.

Grüße

05.06.2014 15:52 • #10


S
Heute Abend gegen 21 Uhr habe ich den Menschen angerufen, der mir nach der Verarbeitung der Trennung doch wieder so viel bedeutet hat. Leider ging sie weder ans Telefon, noch an ihr Handy. Ich hinterließ eine Nachricht auf ihrem AB. Zu Hause angekommen fand ich einen Brief im Briefkasten, als Antwort auf meinen Brief. Auweia! Was muss sie sich bei den Anrufen gedacht haben?

Sie wunderte sich, nach so langer Zeit von mir zu hören (wohl wahr). Sie habe sich derweil damit auseinandergesetzt und akzeptiert, dass die Beziehung nicht immer so gelaufen ist, wie sie sich das für uns gewünscht hätte. Meinem Wunsch auf ein Treffen kann sie nicht nachkommen, da sie mit uns abgeschlossen hat und dieses Kapitel nicht mehr aufmachen möchte. Sie bittet mich das zu akzeptieren und es dabei zu belassen. (Verstehe ich)

Das klingt hart, da man ja auseinander gegangen ist, obwohl man sich noch dermaßen geliebt, zu dieser Zeit aber keinen Weg gesehen hat (oder sehen wollte/konnte), etwas an der Situation zu ändern . Ich frage mich, ob es was geändert hätte, hätte ich einen langen Brief geschrieben oder sie gleich angerufen oder irgendwo abgepasst, aber das sind wahrscheinlich nur diese hätte, wäre, wenn und aber Gedanken. Ich hätte (aber diesmal stimmt es!) einfach nicht so viel Zeit verstreichen lassen sollen
Da mir dieser Mensch mal so viel bedeutet hat, werde ich noch einen kurzen Brief senden, in dem ich schreibe, dass die Anrufe kamen, bevor ich ihren Brief las, mich sehr wohl mit mir und allem auseinandergesetzt habe und daher ihre Entscheidung verstehen kann und akzeptiere. Ich muss das ebenfalls einfach für mich machen, auch wenn das von euch als egoistisch angeklagt wird und es das tatsächlich auch ist. Für mich ist es wichtig, damit ich das Kapitel schließen kann, denn obwohl es (vielleicht aber auch nur zu 99%) geschlossen war, habe ich ja wieder alle Gefühle zugelassen, weil ich nach all der Reflektion dennoch eine Zukunft sah. Letztendlich war es mir der Versuch für diesen Menschen wert.

Es stimmt mich natürlich traurig, damals manche Gelegenheit verpasst zu haben, diesem geliebten Menschen das zu geben, was dieser so dringend benötigt hat und ihren Kampf um mich zwar wahrgenommen, aber nicht bewusst gehandelt zu haben, obwohl es eine Selbstverständlichkeit ist. Ebenfalls macht es mich traurig, sich bei Problemen zurückgezogen und nicht nach seinen eigenen Überzeugungen gehandelt zu haben, diese Probleme zu lösen und die unendliche Liebe und Geduld des anderen nicht in gleichem Maße erwidert zu haben. Ich sehe mich bei solchen Gedanken als dummen Jungen, der es zwar besser wusste, aber sich des Grunds des Nichthandelns/der Blockade nicht bewusst war - und somit nicht nach seinem eigentlichen Wesen und nicht wie ein Mann nach seinen eigentlichen Prinzipien gehandelt hat.

Abschließend kann ich nur sagen, ist es auch das, was ich daraus gelernt habe und mitnehme:
- Immer mit offenen Augen in der Beziehung zu leben (und das nicht nur am Anfang).
- Jeden Augenblick mit dem Partner in Liebe zu verbringen (denn es lohnt sich bei vielen Dingen einfach nicht zu streiten)
- Wieder einmal hat sich bewiesen, dass die Kommunikation von Gefühlen, Gedanken und Bedürfnissen das A und O ist. (auch wenn man vor dieser Beziehung einen manipulativen Partner hatte, der damit gespielt hat und man sich dadurch nicht mehr richtig traut sich auszudrücken - der aktuelle Partner kann nichts dafür!)
- Sich über seine Ziele bewusst sein, sich nicht übernehmen und wissen, was man von einer Beziehung erwartet und zu geben bereit ist und diese Vorstellungen dann auch dem (möglichen) Partner mitteilen
- Streitigkeiten, wenn sie denn wirklich sein müssen, konstruktiv zu diskutieren und sich nicht einzuigeln (letzteres gibt dem Partner ein Gefühl von Hilflosigkeit). Sagen was man über die Situation denkt, warum man sich ärgert, dem anderen dann zuhören und gemeinsam eine Lösung suchen.
- Nicht versuchen der perfekte Partner zu sein, dieser Rolle kann kein Mensch auf Dauer gerecht werden, man ärgert sich nur über sich selbst und wenn man dieser Rolle dann nicht mehr gerecht wird, der Partner Probleme kommuniziert, schiebt man die Schuld diesem zu und schadet damit sich, sowie letztendlich der Beziehung.
- Es müssen nicht die Sterne vom Himmel geholt werden, oft langt auch schon das Salz aus dem Regal. Damit meine ich, dass es doch die kleinen Aufmerksamkeiten sind, die eine Beziehung leben und wachsen lassen.

Menschen machen Fehler und daraus ihre Erfahrung. Eine krasse, aber eine wirkungsvolle Übung, die mir dabei geholfen hat, mein Handeln neu zu überdenken, ist folgende. Lege dich auf die Couch oder ins Bett. Denke daran, was du alles von deinem Partner erwartest, was dieser tun muss, damit DU glücklich bist. Stelle dir nun vor, dein Partner wird schwer krank und ihr habt vielleicht nur noch eine bestimmte Zeit miteinander.
Wenn man sich dies vorstellt, wird einem klar, wie unsinnig die vielen kleinen Streitigkeiten im Alltag doch sind und all die negativen Gedanken gegen seinen Partner lösen sich in Luft auf. Man stellt fest, welchen Wert der Partner an der Seite hat und fragt sich, wie es sein kann, auch nur einen Augenblick nicht aus der Liebe heraus gehandelt zu haben oder unaufmerksam gewesen zu sein. Das einzige was letztendlich zählt ist die Liebe und das wertvollste dabei ist die Beziehung zum Partner.

In diesem Sinne,
Grüße
Steve

Danke für eure Nachrichten![/quote]

06.06.2014 00:55 • x 2 #11


H
Hallo Steve,
ich bin erst heute auf dein Thema gestoßen. Ich habe zwar etwas mehr Jahre auf dem Buckel, doch ich möchte dir sagen, du hast es toll gemacht. Aber was das Schönste ist, du hast eingesehen, was es heißt, eine Beziehung zu führen. Ja man lernt, doch glaube nicht, dass es einfacher wird. Man nimmt sich viel vor, wenn etwas zerbricht, doch später, vergisst man so schnell wieder. Für mich steht heute eins fest, Liebe geht nicht so einfach weg! Wenn es die richtige starke Liebe in einem ist, hofft und kämpft man. Wenn etwas zerbricht, dann hat es auch Hintergründe. Bevor man sich trennt, geht man noch durch die Hölle, oder? Und es kommt immer auch noch auf die Trennungsgründe an. Werde ich misshandelt, ob Körperlich oder Seelisch, muss ich gehen. Du bist auf dem guten Weg etwas Neues zu finden. Hast durch diese Trennung gelernt und denke immer daran. Du bist du und niemand kann dich ändern! Wenn dich jemand wirklich liebt, dann bleibt dieser und versucht etwas zu kitten! Eins bleibt aber immer erhalten, die Erinnerungen! Ich wünsche dir ganz viel Glück und Erfolg. Und das Schöne ist halt bei dir, du kannst es als Schöne Beziehung in die Schublade legen, dass ist ganz viel wert! Viel Glück.....

06.06.2014 07:18 • #12


E
Zitat von steve1984:
Heute Abend gegen 21 Uhr habe ich den Menschen angerufen, der mir nach der Verarbeitung der Trennung doch wieder so viel bedeutet hat. Leider ging sie weder ans Telefon, noch an ihr Handy. Ich hinterließ eine Nachricht auf ihrem AB. Zu Hause angekommen fand ich einen Brief im Briefkasten, als Antwort auf meinen Brief. Auweia! Was muss sie sich bei den Anrufen gedacht haben?

Sie wunderte sich, nach so langer Zeit von mir zu hören (wohl wahr). Sie habe sich derweil damit auseinandergesetzt und akzeptiert, dass die Beziehung nicht immer so gelaufen ist, wie sie sich das für uns gewünscht hätte. Meinem Wunsch auf ein Treffen kann sie nicht nachkommen, da sie mit uns abgeschlossen hat und dieses Kapitel nicht mehr aufmachen möchte. Sie bittet mich das zu akzeptieren und es dabei zu belassen. (Verstehe ich)




Hi Steve,
traurig zu lesen daß die Frau für die Du nochmal alles versucht hast Dir so geantwortet hat, daß Du sie keine Perspektive auf einen Neuanfang mehr sieht.
Wie war das eigentlich in der Zeit als ihr euch getrennt habt.
Gab es SMS, whatsapp oder E-Mail Kontakt?

Liebe Grüße
Einsicht

06.06.2014 11:32 • #13


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