Ex-Partner und Trennung von Narzissten - Austausch

Zitat von Berlinerin91:

Lovebombig

ja das ist saugefährlich, da sie unsere tiefen Bedürfnisse lesen - und dann s tun als ob.

Zitat von Scheol:

BIST DU EINE ÄNGSTLICH VERMEIDENDE PERSÖNLICHKEIT?

Vergessen, darauf einzugehen: Ja, das ist definitiv so, hat auch meine Therapeutin gesagt. Vor allem vermeidend, aber das geht ja mit Angst einher. Habe auch Jahre gebraucht, um meinen Abschluss zu machen, weil ich so Angst hatte, mangelhafte Hausarbeiten abzugeben. Im Endeffekt alles im Einser-Bereich abgeschlossen..

Zitat von Scheol:

Wie war deine Kindheit ?

Eigentlich sehr liebevoll, deswegen ist es schwer für mich zu begreifen, wieso ich an so einen Mann geraten bin.

Vater immer für mich da gewesen, sämtliche Aktivitäten zusammen gemacht, gekuschelt, keine Anzeichen von Machismus. Bis heute in einem sehr guten Verhältnis, er sorgt sich und signalisiert mir immer seine Hilfe. Allerdings ist er auch ein ängstlicher Mensch, ist sehr verschlossen, was seine Gefühle angeht und nicht wirklich kritikfähig.

Mit meiner Mutter ebenfalls sehr eng, sie war immer mein großes Vorbild. Für mich war sie unfehlbar, glaube, deswegen hatte ich fast Angst vor ihr - ich wollte sie nie enttäuschen. Sie hat auch mit Depressionen zu kämpfen und ich denke, dass ich das schon als Kind gespürt habe; dass ich für ihr Glück verantwortlich bin. Sie hat mich schon auch häufiger kritisiert. Sie ist, wie ich, sehr emotional und sagt im Affekt auch mal gemeine Dinge, aber das ist sehr sehr selten - heute kann sie sich dafür entschuldigen, hat selbst viel Therapieerfahrung. Wir telefonieren jeden Tag, sie ist immer für mich da und eine große Unterstützung. Ich habe sie vom Podest runterholen können.

Es gab eine Zeit, in der sie viel gestritten haben, da war ich so 9 Jahre alt. Damals habe ich große Verlustängste gehabt. Sie sind immer noch zusammen, streiten auch, aber das bekomme ich nicht mehr viel mit, weil ich lange nicht mehr Zuhause wohne.

Vielleicht muss man dazu sagen, dass meine Eltern drei Jahre vor meiner Geburt aus der Sowjetunion nach Deutschland kamen. Sie mussten bei Null anfangen, ohne Sprachkenntnisse, kaum ein soziales Netz; besonders für meine Mutter war es eine traumatische Zeit, sie hat sich mir erst kürzlich anvertraut. Sie konnten sich einen bescheidenen Wohlstand aufbauen und haben unglaublich viel geleistet.

Viele Erziehungsmuster kommen sicherlich auch daher, aber wie gesagt - ich wurde immer gesehen und geliebt. Vielleicht ist es eher das Umgekehrte: Ich war besonders, das einzige Mädchen in der erweiterten Familie. Schwierigkeiten wurden von mir ferngehalten. Ich schätze das ein bisschen als Überbehütung ein.

Auch hier wieder: Hoffe, dass es nicht zu ausführlich ist. Und danke!

Zitat von Berlinerin91:

Eigentlich sehr liebevoll, deswegen ist es schwer für mich zu begreifen, wieso ich an so einen Mann geraten bin. Vater immer für mich da gewesen, ...

Das mit deiner Mutter kann schon reichen. Als ich angefangen habe dahin gehend meine Kindheit zu beleuchten kam heraus, das meine Kindheit doch nicht so toll war wie ich mir immer eingeredet habe. Weil ich es nicht anders kannte.

Zitat von Berlinerin91:

Sie ist, wie ich, sehr emotional und sagt im Affekt auch mal gemeine Dinge, aber das ist sehr sehr selten - heute kann sie sich dafür entschuldigen, hat selbst viel Therapieerfahrung.

Als Elternteil will man in der Regel für sein Kind besseres, als man selbst erfuhr - und macht dafür andere Fehler. Aber Fehler macht man immer.
dein Vater herzig - aber verschlossen, die Mutter selbst schon vorbelastet und leicht in Konkurrenz stehend, und du dazwischen, Dich als

Zitat von Berlinerin91:

verantwortlich

wahrnahmst.

Das alles nicht ohne. Um tiefe Verletzungen zu erfahren, die man im Erwachsenenalter gern als Pipifax abtut - nur das Kinderseelen sowas ganz anders wahr - und aufnehmen. Tiefe, dunkle Ängste. Oft und lang und besonders erfolgreich verdrängt.

Man kann sagen, vergib Ihnen, dann sie wussten nicht, was Sie tun. Und wie Nostraventjo schon erwähnte, weil man es nicht anders kennt - ja als Bestand wahrnimmt.
Bsp.: Vater schlägt Frau - Tochter lernt, es ist OK wenn Partner mir eine brettert, dann war ich nicht brav, folgsam usw.
Obwohl tief in dir das Unrechtsbewusstsein anschlägt, sich meldet - das Umfeld solche Erlebnisse nicht hat.

Man versucht sich zu bessern, man weiß zwar nicht, was man falsch gemacht haben soll, aber wenn es eine oder mehrere Watschen wert war, muss ich tiefer kriechen, unter seinem Radar bleiben und er wird es nicht mehr tun - aber, wir wissen es Alle - er tut es weiter. Weil er es kann und weil sie es zu lässt.

Zitat von Berlinerin91:

dass meine Eltern drei Jahre vor meiner Geburt aus der Sowjetunion nach Deutschland kamen.

Auch hier, kann man Bezüge zur Vorgeschichte ableiten, denn ich vermute, in der Sowjetunion war Kinderpsychologie nicht gerade Hauptfach für junge Paare - und auch im Deutschland bis um die 1970 Jahre war eine Tracht Prügel, nichts Schlechtes. Kinder brauchten das damals, weil gängiges Erziehungsbild.
Bekam man von seinen Eltern ja schon so vermittelt.

Wo ich, von hier aus nicht sagen will, bei dir und deinen Eltern war es so - aber Ähnlichkeiten können durchaus vorhanden sein.
Das alles ohne Wertung, denn wie bereits erwähnt - als Eltern will man seinen Kinder normal nix schlechtes mit auf den Weg geben, aber irgendwas gibt man Ihnen ja mit auf den Weg und was das im Einzelnen bei dir war - weißt du vermutlich noch nicht mal so exakt und genau.

Trivia:
Ich kann mich noch gut an eine Dose Kneipp-Bade-Salz erinnern. Der Tiegel war schon seinerzeit ziemlich teuer und ich bekam zuerst einen Einlauf, weil Dose leer, dann eine kräftige Watschen von Mutter und die Drohung einer wesentlich kräftigeren vom Vater, weil Dose leer - bis Ihr auffiel, das die volle Dose noch im Vorratsschrank stand - Sie (Muttern) diese noch nicht ins Bad gestellt hatte.
Entschuldigung kam keine - denn es hätte ja durchaus so sein können, ich hätte die blöde Dose auf einmal entleert.

(Ich hasse seitdem Badesalz)

Zitat von Berlinerin91:

Hoffe, dass es nicht zu ausführlich ist.

Eher zu wenig.

Es gibt Subjekte, die können, warum auch immer in uns lesen, wie in einem Buch. Und wie man Love bombt, lernen diese wie das kleine 1x1s. Sie lassen uns ein bisschen erzählen, stimmen dann ein wie ein siamesischer Zwilling und schwups, ist man in symbiotischer Beziehung zu einem Blender, einem Psychopathen, einem Narzisst, einer Borderlinerin...
Man glaubt, den Lottosechser als Partner zu haben und gibt bereitwillig und hoffnungsvoll viel von seinem Inneren in diese Beziehung ein - weil er mich ja so gut versteht - und spiegelt.
Aber das Spiegeln endet - irgendwann. Und dann beginnen die Probleme, die Abwärtsspirale und bis man weiß, das vieles nicht ok ist, falsch läuft - ist man oft so manipuliert, das man selbst glaubt - kaputt zu sein.
Tu das nicht.

Du bist nicht kaputt, dein Text nicht zu lang. Du bist unter gleich gesinnten. Menschen, die Dich verstehen können. Wo du nicht um den heißen Brei reden musst.

Ich schäme mich so sehr, ich schäme mich.
Ich schäme mich dafür, dass eure Worte, meine Worte, sich in Luft auflösten.
Ich schäme mich.
Ich schäme mich dafür, dass ich meine Therapie angebrochene habe, auch wenn es nach meinem Empfinden dafür gute Gründe gab.
Ich schäme mich dafür, mich einfach hier abgemeldet zu haben, ohne mich bei euch allen zu bedanken.

Aber am meisten schäme ich mich dafür, dass ich immer noch nicht aus meiner Haut kann, dass ich ihm wieder eine Chance gab, dass ich ihm wieder vertraute, bis er mir wieder zu verstehen gegeben hat, dass ich ihm sch...egal bin.

Auf so abartige Art und Weise, dass in dem Moment alle Gefühle in mir für diesen Menschen abgestorben sind.

Ganz plötzlich, auf ein Mal war es wie eine Befreiung.

Dennoch schäme ich mich so.

Hier ist Loveforfuture.

Ich hätte es besser wissen sollen, ich wusste es besser, hab so viel gelesen, gesprochen mit so vielen intelligenten Menschen.
Ich wusste es.
Doch bin so schwach....