Fernbeziehung hat sich aus Angst und Druck getrennt

H
Hallo erst einmal.

Ich habe, wie sicherlich die meisten hier, das Problem, dass meine Beziehung beendet wurde, da ich meinen Freunde damit nicht belasten möchte und ihnen noch weniger auf die Nerven gehen mag (die haben auch ihre eigenen Päckchen zu tragen), habe ich mir gedacht, dass ein anonymes Forum ein passender Ort wäre um a) meine Gedanken zu ordnen und b) ein paar neutrale Meinungen, ein bisschen Aufmunterung/Verständnis und vielleicht einige Tipps zu bekommen.

Dann will ich mal anfangen. Sie hat sich letzten Montag von mir getrennt. Es kam mehr oder weniger aus heiterem Himmel. Die Woche davor war in Skype schon ein bisschen was anders, sie wirkte bedrückter als sonst und ich hab sie halt ziemlich oft darauf angesprochen und meinte später auch, dass ich das Gefühl habe, dass es zwischen uns nicht mehr allzu gut liefe.
Ich lag im Bett und hab dann nur ne SMS mit dem Inhalt bekommen das wir was wichtiges zu bereden haben. Ich mich also noch einmal online gequält (und bei so einer SMS weiß man leider nur zu gut worum es geht) und dann kam die bittere Botschaft. Anfangs hat sie mir nur gesagt, dass sie Pfingsten nicht zu mir kommen möchte. Das an sich war natürlich eine bittere Pille, ich hab es aber verstanden und konnte ihre Entscheidung verstehen (was ich ihr aber leider nicht gesagt habe). Sie wollte dann schon offline gehen, als ich weitergebohrt habe und wissen wollte was denn los sei. Dann kam es am Ende dazu, dass sie die Beziehung entgültig beenden wollte. Ich erwähne es nochmal...es war eine Fernbeziehung und sie meinte sie könne nicht telefonieren, da ihr schlecht bei dem Gedanken sei was sie mir sagen will und daher kein Wort rausbrächte.

Ihre Gründe waren zunächst einmal unverständlich (kennt ihr sicher auch, wenn man mit so etwas überfallen wird...dann setzt das Gehirn komplett aus). Aber ich hatte ja jetzt ein paar Tage Zeit darüber nachzudenken. Sie meinte, dass sie sich zu sehr unter Druck gesetzt fühlt und Angst davor hat, wieder in die gleiche Situation wie in der Vergangenheit abzurutschen.

Zunächst einmal zu letzterem. Sie hat mit mir nie darüber gesprochen, nicht einmal wirklich Andeutungen gemacht. Aber soweit ich von ihrem Freund erfahren habe, war es wol damals so, dass sie nach der Trennung von ihrem damaligen Freund (sie hat sich getrennt, ihre erste und bis zu mir einzige Beziehung) eine Phase durchgemacht hat wo ihr wohl alles komplett egal und sie enorm gleichgültig war. Diese Phase dauerte ein knappes Jahr. Sie meinte halt, dass sie sich geschworen hat nie wieder dahin abzudriften und dieses Gefühl der Gleichgültigkeit eben wieder bei ihr aufgekommen ist. Daher zog sie die Reißleine und hat die Beziehung beendet. Mehr weiß ich darüber nicht.

Dann mal zu der Sache mit dem Druck. Das habe ich zuerst nicht verstanden, da sie das vorher nicht angesprochen hatte und es mir dann am Abend einfach an den Kopf geworfen hat. Aber wie gesagt, ich hatte ja schon ein wenig Zeit darüber nachzudenken.
Im nachhinein betrachtet, ja, sie hat Recht damit. Das muss ich mir ankreiden lassen. Wir haben letztes Jahr im August angefangen uns näher kennen zu lernen. Es ging los mit einfachen kleinen PN und wurde dann langsam aber sicher mehr. Anfang diesen Jahres haben wir uns dann getroffen und sind eine feste Beziehung eingegangen. Wir wohnen 600km auseinander und sind beide in einer Ausbildung (=wenig Geld) und mussten auch immer gucken ob wir zusammen Urlaub/Ferien haben, dementsprechend war es schwer, dass wir uns oft sehen konnten (haben es dreimal geschafft in den 4 1/2 Monaten). Also lief eine Menge online ab und nebenbei haben wir so alle 2 Wochen stundenlang telefoniert, wenn nicht ein bisschen öfter. Ich hab mir dann mal Skype zugelegt (Ende März glaube ich) und ab da hatten wir auch darüber Kontakt. Damit, denke ich, kam dann auch der Druck. Es war, auch für mich, irgendwie so eine Art Verpflichtung in Skype online zu gehen, weil sie da ja warten könnte...auch wenn man nicht wirklich Lust hatte an dem Abend. Versteht das nicht falsch. Ich rede hier nicht davon, dass sie mir egal war, sondern, dass ich auch manchmal Zeit für mich wollte. Ich denke daher, dass es ihr ähnlich erging.
Wie oben schon erwähnt, lief die Woche vor der Trennung halt schon nicht ganz so rosig. Ich hab gemerkt, dass irgendwas mit ihr nicht stimmt und sie bedrängt mit mir zu reden, damit ich darauf reagieren kann. Wie ihr euch denken könnt ist daraus nichts geworden, sonst hätte ich das Problem vielleicht nicht. Sie hat mir nicht erzählt wo ihr Problem liegt und so kam es zu einer Art Teufelskreis. Ich weiter nachgehakt, sie weiter geschwiegen usw. Daher also wohl die Sache mit dem Druck.

Was mir an der ganzen Sache so aufstößt, ist die Sache, dass sie vorher nicht darüber gesprochen hat, sondern die Beziehung beendet hat, ohne es wenigstens zu versuchen etwas zu ändern. Das macht mir enorm zu schaffen, da ich ein Kämpfer bin, der nicht einfach so aufgeben will.

Ihr Freund meinte gleich einen Tag danach zu mir, als er mit ihr gesprochen hat, hätte sie wohl noch gesagt, dass sie mich liebt und dass sie es total süß fand wie ich um sie gekämpft habe an dem Abend. Ich mein...es war kurz nach der Trennung, da war sie sicher auch erst einmal unter Schock. Ich weiß also nicht was ich davon halten soll.

Ich habe die Woche auch darüber nachgedacht ob ich wirklich um sie kämpfen will, damit wir es noch einmal versuchen. Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass sie eine Frau die es allemal wert ist (ja...das sagen sie sicher alle^^). Auf anraten einer Arbeitskollegin habe ich ihr einen Brief geschrieben. Ohne Vorwürfe. Ohne Betteleien. Nur wie ich mich gefühlt habe (neutral ausgedrückt), wie ich für sie empfinde und dass ich hoffe, dass sie sich wieder bei mir meldet wenn es ihr besser geht. Ansonsten herrscht seit der Trennung Funkstille. Der Brief ist dieses Wochenende bei ihr angekommen. Ihr Freund hat zu mir gemeint, dass sie alles andere als begeistert ist von dem Brief...
Leider ist sie auch ein ziemlicher Sturkopf und sie meinte an dem Abend auch, dass es entgültig ist und sie es sich nicht anders überlegt. Auch ihr Freund meinte zu mir ich sollte mir eher keine Hoffnungen machen...

Aber wie es eben so ist...die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich weiß halt nur nicht wie ich die Sache angehen soll wenn sie komplett auf Stur schaltet und nichts mit mir zu tun haben will. Ich bin auch immer stark versucht gemeinsame Bekannte auszuquetschen oder sie sogar zu manipulieren (was das Manipulieren angeht brauche ich unbedingt eure Hilfe...ich muss mich unbedingt davon abhalten). Ich bin mir zum Beispiel sicher, dass eine Freundschaft nicht möglich ist...würde sie mich aber darauf ansprechen, ich würde darauf eingehen mit dem Hintergedanken sie so wieder zu erobern und genau so etwas möchte ich unbedingt vermeiden. Diese Art Lüge würde niemandem helfen und nur uns beide verletzen.

Noch kurz eine kleine Information zu mir. Ich bin wegen einer vorherigen Trennung schon durch eine Depression (inklusive Selbstmordversuch, ritzen und Psychiatrie) gegangen. Ich habe seitdem auch immer wieder Angst dahin abzurutschen wenn ich allein schon eine Beziehung beginne bzw sich so etwas anbahnt. Ich bin mir also sehr wohl im klaren darüber wie weit ich gehen kann...zumindest bilde ich mir das ein. Ich fühle mich im Moment zwar deprimiert, aber im großen und ganzen geht es einigermaßen. Ich habe aus der Vergangenheit halt gelernt, dass man so etwas durchstehen kann und trotz der vielen Höhen und Tiefen gibt mir dieses Wissen Kraft.

Puh...ich hab hier gerade ein bisschen was aufgearbeitet. Viele Sachen sind nur Vermutungen und ich hab sicher auch vieles vergessen, was ich eigentlich noch erwähnen wollte. Falls etwas unklar oder noch wichtig wäre traut euch ruhig zu fragen.

Auf alle Fälle schon einmal danke für die Aufmerksamkeit und die Möglichkeit sich den Kram mal von der Seele zu schreiben.

Liebe Grüße

28.05.2012 19:05 • #1




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