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Frage: Woran erkennt man einen guten Therapeuten?

kerstinf
Frage, an alle die schon mal professionelle Hilfe in Anspruch genommen haben:

Woran erkennt man einen guten Therapeuten oder falls ihr zufrieden seid, wie habt ihr ihn gefunden?

War bisher erst bei einem, aber den fand ich nicht sehr hilfreich. Nachdem ich meine Geschichte erzählt habe, meinte er, er könne das Ganze nur kassenärztlich abrechnen, wenn ich dadurch gesundheitliche Probleme habe (körperlich oder psychisch). Habe ihn dann nicht noch einmal konsultiert.

19.03.2012 12:00 • #1


L
Würde diesen Thread gern wieder aufrufen! Wir geht es nämlich ähnlich.

Ich möchte zu einem Therapeuten gehen. Nach meiner Trennung (8 Monate) bin ich immer noch nicht darüber hinweg. Ich bin leider wirklich eifersüchtig und habe dadurch die Beziehung an die Wand gefahren. Daran würde ich gerne arbeiten..

Hat jmd damit Erfahrungen gemacht? Haben die Sitzungen etwas gebracht? Und übernimmt das die Krankenkasse?

01.01.2014 17:09 • #2


A


Frage: Woran erkennt man einen guten Therapeuten?

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T
Hallo 1987load!

Ich oute mich mal Ich mache seit April eine Therapie und habe meine Therapeutin über das Internet gefunden. Überleg dir, ob es dir leichter fallen würde, mit einer Frau oder einem Mann über deine Probleme zu sprechen. Meine Therapeutin hat den Schwerpunkt auf Beziehungen/Liebeskummer gelegt und das kam mir gerade Recht. Viele Therapeuten haben einen solchen Schwerpunkt. In Großstädten ist es meist leichter einen Spezialisten zu finden, aber natürlich kennen sich auch allgemeine Therapeuten gut mit Dingen aus, die mit Liebe zu tun haben. Das sind letztendlich ja alle Experten der Psyche und oft entstammen die Probleme ja aus der Kindheit...

Mir hat meine Verhaltenstherapie bisher sehr dabei geholfen, mich und auch andere zu reflektieren und zu analysieren. Mir wurden sozusagen die Augen geöffnet. Ich lerne andere Verhatensmuster kennen und habe so einen Weg aus meiner Krise gefunden, auch wenn diese noch nicht ganz vorbei ist. Ich bin mir aber sicher, dass ich es ohne Hilfe nicht so weit gebracht hätte! Ich kann dir deshalb nur dazu raten.

Ob du mit einem Therapeuten harmonisierst kannst du nur über eine Probestunde herausfinden. Such dir einfach zwei oder drei Therapeuten aus, schau dir ihre Internetauftritte an, sofern es welche gibt, so erhältst du einen ersten Eindruck und vereinbare eine probatorische Sitzung. Jeder Patient, egal ob privat- oder gesetzlich versichert hat fünf probatorische Sitzungen bei einem Therapeuten frei! Das müssen die Kassen zahlen. Der Therapeut wird sich deine Geschichte anhören und dich beraten, was für dich Sinn macht (Verhaltens-, Gruppentherapie etc.) und wie viele Sitzungen er beantragen würde. Er / Sie stellt einen Antrag und die Kasse prüft es. Ich kenne wirklich viele, die eine Therapie machen und keiner von denen hat eine Absage erhalten.

Leider habe auch ich etwas zu lange gewartet, bis ich mich getraut habe dort hin zu gehen und es war schon ein komisches Gefühl am Anfang. Man erzählt jemand Fremden seine tiefsten Gefühle... meine Therapeutin ist aber sehr vertrauenswürdig und ich fühle mich sehr wohl bei ihr. Du wirst es schon spüren, ob die Chemie passt! Schon nach kurzer Zeit hatte ich mich an die Stunden gewöhnt und ich freue mich jetzt immer schon, wenn ich wieder hin darf

Ich hoffe, ich habe dir etwas geholfen und drücke dir die Daumen, dass du einen guten Therapeuten findest und alles nach deinen Vorstellungen läuft! Frohes neues Jahr!

01.01.2014 20:25 • #3


aquarius2
Woran man einen guten Therapeuten erkennt? Die Ausbildung, ist es ein Psychologie, ein Psychiater, ein Heilpraktiker? Jeder von denen darf therapeutisch tätig sein. Am besten mit einer Ausbildung, wobei der Schwerpunkt tiefenpsychologisch oder verhaltenstherapeutisch sein kann.
Welcher Ansatz entweder tiefenpsychologisch oder verhaltenstherapeutisch hängt von dem Problem ab oder dem Störungsbild oder der Erkrankung. Ärzte können dich krank schreiben und Medikamente verschreiben, Psychologen und Heilpraktiker können das nicht.
Psychische Erkrankungen oder Störungen können auch gesundheitliche Ursachen haben, also immer auch die erst ausschließen.
Einige Therapien bezahlt die Kasse, andere nicht, was aber nichts darüber sagt, ob die Therapie gut ist oder einem weiterhilft.Es gibt Einzeltherapie, Paartherapie, Gruppen oder Familientherapie.
Es gibt unzählige Therapieformen, welche die Richtige ist hängt von jedem einzelnen ab. Auch muß der Patient/Klient und der Therapeut eine Beziehung miteinander aufbauen, die rein beruflich ist und niemals sollte man als Therapeut eine wie auch immer geartete private Beziehung zum Patienten aufbauen während einer Therapie.
Natürlich hat ein Therapeut eine Schweigepflicht, von der ihn nur der Patient entbinden kann.
Gibt es Probleme, kann es an mehrere Gründe geben, vielleicht leht der Patient den Therapeuten ab oder die Therapiemethode ist für den Patienten falsch etc.

06.08.2017 21:04 • #4


U
Hallo Kertinf,

ein guter Therapeut sollte ein gewisses Maß an Lebenserfahrung mitbringen, Ruhe ausstrahlen und auch kein typischer Ja-Sager sein. Sind die zu jung, fehlt (manchmal) der Überblick und natürlich auch die Erfahrung.

Wenn Du an den falschen gerätst, kann eine Therapie dort alles verschlimmern. Mach ggf. einen Test oder schau, ob es Referenzen gibt, die etwas über die Art und Weise der Arbeit des Therapeuten aussagen.

Meine Therapeutin nach der Scheidung wurde mir von einer Ärztin empfohlen, die selbst mal geschieden wurde, einen ähnlichen Hintergrund hatte wie ich und dann an jene Person überwiesen wurde, wo ich später auch hinkam. War für mich ein Glücksfall und hat mir viel gebracht.

L.G.
Udi

06.08.2017 21:09 • x 2 #5


H
Einen guten Therapeuten oder einen guten Arzt zu finden ist nicht so leicht.

Wenn du dich auf eigene Faust auf die Suche machst, sind Bewertungsportale wie Jameda schon mal ein Fingerzeig - aber auch nicht mehr, denn ausgewogene Beurteilungen durch User sind eher die Ausnahme.

Die nächste Variante ist bestenfalls der Hausarzt deines Vertrauens, der/die dir wirklich schon vielfach geholfen hat. Im Schlepptau dieser Ärzte befinden sich wiederum viele andere gute Ärzte, auch Therapeuten. Frag also dort nach.

Der nächste Schritt ist dann die Wahl des passenden Therapeuten, er sollte den Abschluss des Psychotherapeuten besitzen. Schau dir ruhig mehrere an, als wenn du einkaufen gehst - Preise und Qualität vergleichst. Ein guter Therapeut schaut sich erst deine Lebensgeschichte und die Schwerpunkte an, mit denen du zu kämpfen hast. Das beste Zeichen ist, wenn er Gegenfragen und Erläuterungen bringt, wo bei dir ein Aha-Effekt einsetzt. Es sollte sich bei dir das Gefühl einstellen, dass er deine Problempunkte zielgenau erkennt und so behandeln kann, dass du mit vielen Aha-Effekten bei Therapiesitzungen rechnen kannst - auch wenn er dir mitunter unangenehme, schmerzliche Sichtweisen präsentiert. Er sollte sein wie ein guter Freund, der dich so in Frage stellt, dass du den hilfreichen Inhalt erkennst.

Wenn du das Gefühl hast, dass ein Therapeut deine Problematik nicht 100 %ig erfassen und mit dir besprechen kann, dich vielleicht nur einlullt - lass es! Lass dich auch nicht von akademischen Titeln wie Dr. oder Prof. verführen.

06.08.2017 21:41 • x 1 #6


S
Ich hab damals mit wirklich mehrmals täglich massiven Suizidgedanken und teils absoluter Handlingsunfähigkeit lange gesucht aber Keinen gefunden. 5Stück über jeweils mehrere Sitzungen und 2Monate Klinik waren es ingesamt, keiner hat auch nur ansatzweise bei mir etwas bewirkt. Beim Letzten habe ich dann nach der 13. Sitzung oder so wieder völlig entnervt abgebrochen und ganz aufgegeben. Mir hat dann nur Zeit, sehr, sehr viel dazu lesen und mich mit mir selbst auseinander setzen etwas gebracht. Die Ärzte waren am Ende nur dazu gut mich über 1 Jahr krank zu schreiben. Das war aber auch der einzige Druck den sie mir dann wenigstens nehmen konnten.

06.08.2017 23:54 • #7




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