Frau trennt sich

In Ergänzung zu den vielen Tipps von @Wolfstanz

Ich habe einen Teil meiner Klamotten ausgetauscht. Dank online-Shops ziemlich einfach. Und auch das hilft etwas.

Und ein ehemaliger Nachbar meinte mal zu mir, dass ich derjenige sein muss der agiert und nicht reagiert.

Einfach ansprechen und wenn sie streiten will, gehst du einfach

Auch ich möchte meinen Senf dazu geben.

Zuallererst: Ja, die Ehe sollte heilig sein. Ja, man sollte sie aufrecht erhalten, in guten wie in schweren Zeiten. Ja man sollte um sie kämpfen. Alles richtig. ABER:

Das funktioniert nur, wenn der andere mitzieht. Weiterhin bedeutet ein Kampf um die Ehe in meinen Augen ausdrücklich nicht- passiv alles mitzumachen, dem anderen hinterher zu laufen. Alle, die das machten und hier im Forum davon berichten (inklusive ich !) merken früher oder später, dass man damit nur verliert. Und am meisten sich selbst. Eine Ehe soll die Partner ergänzen, aber nicht einschränken.
Eine EHe (stellvertretend für eine Beziehung) funktioniert nur, wenn sich beide auf Augenhöhe begegnen und ihr Streben danach richten, den anderen nicht willentlich zu verletzen.

Nun ist es aber bei Euch so, dass Deine Frau beschlossen hat, sich von Dir zu trennen- warum auch immer. Das zu verstehen ist noch zu früh- da kann man seitenlang spekulieren und analysieren. Das bringt Dich aber nicht weiter.

Deine Frau hat also entschieden, sich von Dir zu trennen, will aber die Annehmlichkeiten der Versorgung aufrecht halten. Sie will komplett nach ihren Regeln spielen- und da kommst Du ins Spiel. So funktionieren Trennungen auf Augenhöhe nicht.
Im Konkreten:Dein Fokus sollte sich nun von ihr auf Dich und die Kinder richten.

Nur wer aufgeklärt ist, kann adäquat handeln. Hole Informationen ein. Lass dich anwaltlich beraten, sichere Unterlagen (Kreditverträge, Eheverträge, Kontoauszüge, Kaufverträge, Renteninformationen etc). Denn im zuge einer Scheidung gibt es einen Zugewinnausgleich. Und dagehören alle Karten auf den Tisch. Im Übrigen muss sie uU auch arbeiten.

Lasse Dich familientechnisch beraten. Eltern WGs können funktionieren, stellen aber in meinen Augen die hohe Kunst der Differenzierung da. Man muss sich noch tiefer abstimmen, mit Betreuungszeiten der Kinder etc. Kostentechnisch wäre es die günstigste Lösung. Aber sie muss ebenso ihren finaziellen Anteil aufbringen. Im Zweifel müsste man dort einen Vertrag schließen.
Theoretisch könnte man das Haus als Gesellschaft bürgerlichen Rechts gemeinsam behalten. Ob das sinnvoll ist- das muss man genauer mit Anwälten besprechen.


Die Ratschläge der anderen sind sehr wichtig und richtig. Außer dem Regeln der Zukunft solltest Du DIch Münchhausenlike befreien. Vergiss es, dass sie Deine Bedürfnisse irgendwie stillen könnte, weil sie es nicht will. Du musst Dich (nebenbei bemerkt auch in einer glücklichen Ehe) selbst lieben und um DIch und Deine Wohlergehen kümmern. Aufstehen, Dich klar abgerenzen. Zum Beispiel: Gemeinsame Mahlzeiten- von mir aus, aber kein Tindern in dieser Zeit. Handyverbot am Tisch ( Was ist das nebenbei bemerkt für ein Vorbild für die Kinder...)
Klare Absprachen, wer sich wann um die Kinder kümmert. Trennung der Aufgaben- keiner wäscht die Wäsche des anderen. Putzplan für die Gemeinschaftsflächen etc.
Im Zweifel kräht kein Hahn danach, wenn in der Scheidungsverhandlung beide Partner dasseleb berichten- es gar eine Scheidungsfolgevereinbarung gibt.

Und Du selber- nutze deine kinderfreie Zeit. Gehe raus. Mache Sport. Melde Dich bei einem Tanzclub an, oder Squaredance, da breaucht es keine Partnerin. Gehe mal in eine Bar. Treffe Dich mit Männern um gemeinsam Zeit zu verbringen. - Männer brauchen den Kontakt zu Männern. ETC:
Ansonsten - erst einmal einen Guten Sonntag

Hallo, einen guten Sonntag morgen wünsche ich euch. Ich bin immer noch überwältigt von den ganzen Mitteilungen von euch.

Zu meinem gestrigen Abend:
Ich war erstmal 4 Stunden alleine in einer Saunalandschaft und habe mich dort etwas entspannt und gegessen. Das war ganz nett.
Danach bin in gegen 22Uhr in unserem Dorf auf ein Fest gefahren. Vor der Veranstaltung habe ich meine Frau und eine Freundin von ihr getroffen. An diesem Abend hat sie ihr auch gesagt das wir getrennt sind. Es wissen noch nicht viele Leute davon. Wir sind dann zusammen rein gegangen. Ihre Freundin kann nicht verstehen wieso meine Frau sich trennt, weil ich doch so ein toller Typ bin ihren Augen. Im Laufe des abends habe wir etwas rumgeschäkert. Das hat mir gut getan, dass eine andere Frau mir so positive Gefühle rübergebracht hat.
Im Laufe des abends habe ich auch mit meiner Frau getanzt und wir haben den Abend zu dritt verbracht. Sind dann noch in eine andere Disko gefahren. Ich habe sie gefahren, weil ich auch kein Alk. trinken wollte.
Als wir sie dann nach Hause gebracht haben sind meine Frau noch zu Mc Donalds gefahren und waren um ca. 5.00 Uhr zu Hause. Ihre Freundin war total begeistert von mir und meine Frau sagte nur ich habe mich nur von meiner besten Seite gezeigt um bei der Freundin gut dazustehen.

Alles in allem war es ein schöner Abend. Ich konnte meiner Frau zeigen, dass auch andere Frauen auf mich stehen.
Jedoch war es natürlich ein Fehler von mir die beiden durch die Weltgeschichte zu fahren.

Die Kinder waren gestern bei meinen Eltern

Zitat von Wolfstanz:

Lieber @Cosmas Es kamen ja schon viele gute Tipps. Deine Frau hat Dich recht gut im Griff und wenn sie was möchte, neigt Du dazu den Dackel zu machen um keinen Streß zu haben. Du bist ein klassischer Konfliktvermeider. Vermutlich macht es Dir Angst und Du hast nie gelernt, wie man mit Konflikten umgehen kann. Deine ...

Ich war gestern schon neue Anziehsachen kaufen und ich war der bestgekleidete Mann auf dem Fest .
Jetzt gehe ich ne Runde zum Fitness

Zitat von Cosmas:

Alles in allem war es ein schöner Abend. Ich konnte meiner Frau zeigen, dass auch andere Frauen auf mich stehen.
Jedoch war es natürlich ein Fehler von mir die beiden durch die Weltgeschichte zu fahren.

Und wieder mal bist du ihr hinterhergedackelt wie ein ....
So verlierst du noch viel mehr an Anziehungskraft und Respekt in ihren Augen, warum kannst du nicht alleine auf die Pirsch gehen und dich umsehen?
Wie es sich doch gezeigt hat, du kommst bei anderen Ladys an also bist du atraktiv fürs andere Geschlecht.

Zitat von darkenrahl:

Und wieder mal bist du ihr hinterhergedackelt wie ein ....

@Cosmas
Insofern muß ich zustimmen, das war jetzt nur begrenzt etwas eigenes. Inwieweit die Freundin loyal zu Deiner Frau steht... da solltest Du vorsichtig sein, daß sie nicht alles brühwarm Deiner Frau erzählt! Aber immerhin, ein guter Anfang

@Cosmas
Ich finde auch gut, dass du was für dich gemacht hast. Ich wäre an deiner Stelle aber trotzdem vorsichtig. Dir hat diese Bestätigung der Freundin gut getan, aber eigentlich hast du eine Rolle gespielt, um deiner Frau zu zeigen, dass du ein Mann bist, den auch andere Frauen gut finden.

Dieses Gefühl hat dir gestern geholfen und evtl. hält es noch bis heute Abend an. Aber dann fällst du wieder in ein tiefes Loch. Konzentriere deine Kraft lieber auf deinen Neuanfang. Mach deiner Frau klar, dass du das nicht mit dir machen lässt und gib ihr klar zur Antwort, was du für Konsequenzen ziehst, wenn sie so weitermachen möchte. Du kannst ihr Zeit zum Nachdenken geben und ihr ein Ultimatum stellen. Danach soll sie dir mitteilen, wie sie es weitermachen will. Bleibt sie bei ihren Vorstellungen, dann kümmere dich um eine „richtige“ Trennung, mit Hausverkauf, Regelung der Kinderbetreuung usw.

Alles andere wie dir eben die Bestätigung von anderen Frauen holen, hilft dir nur kurzfristig.

Außer natürlich ihr könnt euch auf eine Zweckehe einigen, in der man zusammenbleibt für die Kinder und aber andere Partner hat. Ich denke allerdings, dass du dafür nicht der Typ bist und du musst erst mal eine neue Partnerin finden, die das dann mitmacht.

Eine offene Beziehung ist das in meinen Augen nicht, da deine Frau mit dir ja als Partner nicht mehr zusammen sein will.

Somit könntet ihr eben nur noch als Zweckgemeinschaft zusammen leben.

Zitat von Flower1:

Außer natürlich ihr könnt euch auf eine Zweckehe einigen, in der man zusammenbleibt für die Kinder und aber andere Partner hat.

Bei solchen Konstellationen frage ich mich, ob das wirklich zum Wohle und langfristigen, der Kinder ist.
Weil, welches Vorbild lebt man damit den Kindern vor? Worauf prägt sie solch eine „Ehe“?

Zitat von FloraVita:

Bei solchen Konstellationen frage ich mich, ob das wirklich zum Wohle und langfristigen, der Kinder ist. Weil, welches Vorbild lebt man damit den ...

Wir müssen das ja nicht gut finden, aber es gibt einige Paare, die so leben.
Solange die Partner damit einverstanden sind und keiner darunter leidet, ist es doch in Ordnung. Die Fronten sind dann geklärt und jeder lebt so dahin.
Meine Eltern leben schon lange so und sind damit zufrieden. Es gab dann auch keinen Streit mehr zu Hause. Für mich wäre es aber nichts.

@Flower1

Zitat von Flower1:

Meine Eltern leben schon lange so und sind damit zufrieden. Es gab dann auch keinen Streit mehr zu Hause.

Das war in dieser Generation auch noch so üblich, man/frau hat mehr zusammengehalten, es ging nicht so um Selbstverwirklichung, sondern darum nach den Kriegs- und Nachkriegserfahrungen sich gemeinsam Sicherheiten zu schaffen, für einander da zu sein. Man/frau hat Freizeiten anders genutzt und war meist schon zufrieden mit einem einfachen Leben, hat Altes noch versucht zu reaparieren und nicht so wie heute es einfach wegzuschmeissen wenn es nicht mehr so wie gewollt funktioniert.

Die Beziehung der Eltern ist prägend für die Kinder, wie sie später selbst Beziehungen gestalten. Wenn Eltern Nicht-Beziehung vorleben, entwickeln sich die Kinder zu Beziehungsbehinderten. Das muß nicht in jedem Fall, aber die Wirklichkeit ist meist so, weil viele Menschen erst im Alter von ca 40 Jahren (Männer etwas später als Frauen) erkennen, daß sie an sich arbeiten müssen, oft über den Umweg der Psychosomatik. Nur ein kleiner Prozentsatz der Kinder reflektiert schon sehr früh und entwickelt korrigierende Strategien

@Charla Ja, das ist wirklich so. Als Kind konnte ich nicht verstehen, warum sich meine Mutter nicht trennte. Ich konnte aber auch die Folgen einer Trennung nicht abschätzen. Es wäre uns Kindern aber wesentlich schlechter ergangen, insbesondere vom Finanziellen her, als anders. Vorher war immer Streit, als es aber geklärt war, nicht mehr.
Ich dachte auch immer, meine Mutter sei unglücklich in dieser Konstellation. Vor noch nicht so langer Zeit, sagte sie mir aber mal, dass sie froh ist, wie sie sich entschieden haben. Sie sind zwar kein romantisches Paar mehr, aber sie halten fest zusammen nun im Alter und sind friedlich miteinander. Sie streiten eigentlich gar nicht mehr. Es ist für uns erwachsene Kinder nun wesentlich angenehmer sie so zu erleben, als die Situationen die wir erleben durften, als sie gestritten haben und wir noch klein waren.

@Wolfstanz Naja, das kann man so und so sehen. Meine Eltern leben uns eine Beziehung vor, in der aber die romantische Komponente fehlt. Hätte sich meine Mutter getrennt und wäre lange allein geblieben, oder hätte sie ständig wechselnde Partner gehabt, hätte ich wahrscheinlich was schlechteres mitbekommen, als so.

Aber das muss jeder für sich entscheiden. Ich denke da auch anders.

Was mich nur immer wieder wundert, oder mir auffällt, ist, dass ich und auch meine Geschwister nie Angst hatten, dass meine Mutter oder mein Vater uns verlassen könnten. Diesen Gedanken gab es bei uns nicht, weil es nicht üblich war, sich zu trennen.

Mein Sohn aber, hat schon im Kindergarten mitbekommen, dass Eltern sich trennen. Bei jedem noch so kleinen Streit zwischen mir und meinem Mann und wenn es nur eine kleine Meinungsverschiedenheit war, hatte mein Sohn Bedenken, dass wir uns trennen könnten.
Ich möchte noch betonen, dass mein Mann und ich wirklich nie viel gestritten haben. Wesentlich weniger, als meine Eltern damals.

Als die Affäre rauskam, war das was anderes, aber wir versuchen es vor unserem Sohn fernzuhalten.

Ein Kind kann meiner Meinung nach wesentlich glücklicher in dieser Paarkonstellation groß werden, als bei getrennten Elternteilen, die sich trotz der Trennung immer noch wegen jeder noch so kleinen Entscheidung in Bezug aufs Kind in die Haare bekommen und schlimmstenfalls übers Gericht laufen muss.

Zitat von Flower1:

Wir müssen das ja nicht gut finden, aber es gibt einige Paare, die so leben. Solange die Partner damit einverstanden sind und keiner darunter leidet, ist es doch in Ordnung. Die Fronten sind dann geklärt und jeder lebt so dahin. Meine Eltern leben schon lange so und sind damit zufrieden. Es gab dann auch keinen ...

Sicher, jeder soll so handeln wie er es für richtig hält.
Ich meine das auch nicht im Bezug auf Partner oder einen selbst, da spielen wirtschaftliche Gründe eine Rolle, aus Bequemlichkeit die eingerichtete Komfortzone nicht verlassen wollen. Sehr oft bei einem der Partner die Hoffnung darauf dass es wieder was wird... Sowie der Gedanke dass es angeblich? für Kinder gemacht wird. Wie vorgeschoben ist dieser Grund in Wirklichkeit?
Kinder brauchen nicht nur beide Elternteile, die sie bei einer vernünftigen Trennung und Elternebene nicht einbüßen müssen, sondern auch Sicherheit, Beständigkeit, Transparenz...
Sie nehmen sich ihre Eltern als Vorbilder für ihre späteren, eigenen Beziehungen. Wie prägt es sie, dass sie keinen liebevollen Umgang zwischen den Eltern miterleben, kein Küssen, kein Kuscheln sondern im besten Fall rein freundschaftlichen?
Noch mehr verwischen die klaren Linien wenn neue Partner der Eltern dazukommen. Da fahren sie mit Mama und ihrem Partner in den Urlaub, machen Ausflüge mit Papa und seiner Neuen, bekommen dort den (Liebes)partnerschaftlichen Umgang zwischen ihnen, dabei leben beide Eltern in eheähnlicher Konstellation zusammen. An wen und was sollen sich die Kinder dabei orientieren?