Hallo Zusammen,
zuallererst möchte ich mich für all die Artikel und Erfahrungsberichte aller Betroffenen bedanken. Es gibt Kraft nicht alleine zu sein.
Ich möchte meine Geschichte mit euch teilen. Aktuell bin ich sehr verzweifelt und weiss einfach nicht mehr weiter. Vielleicht gibt es Betroffene mit Kindern die ähnliches erlebt haben. Vielleicht habt ihr ein paar Meinungen was ich tun kann. Bin für jede Hilfe dankbar. Habe unglaubliche Angst um meine Kinder. Wenn es hier Psychologen gibt bitte gerne auch um eine Einschätzung.
Es geht um meine Frau und unsere Kinder. Sie ist leider, wie ich im Lauf der letzten Jahre erkennen musste, von der toxischen Sorte mit narzisstischen Zügen und kommt aus einem sehr schwierigen Umfeld. Seit einem Jahr betrügt Sie mich im Moment (noch nur) emotional mit zwei Ex-freunden und manipuliert zunehmend die Kinder. Ich bin mir auch nicht ganz sicher ob sie sich in der Arbeit nicht auch eine Affäre aufbaut. Aktuell will sie mit den Kindern Mitte August ins Ausland fahren ohne meine Zustimmung (dort wo ihre beiden Ex-Freunde leben). Langfristig will sie dort bleiben und mit ihren drei Geschwistern und den Kindern in eine Art WG ziehen. Diese haben alle keine Partner. Ich habe auch den Eindruck dass sie so eine Art Midlifecrisis erlebt.
Ich versuche mal von vorne anzufangen.
Bitte entschuldigt wenn es ggf. etwas chaotisch ist. Ich bin emotional aktuell ziemlich aufgewühlt und mit meinen Kräften ziemlich am Ende.
Ich muss leider beim Anfang unserer Beziehung anfangen weil vieles aus dem Leben meiner Frau mit dem zu tun hat was gerade in unserer Familie passiert.
Ich bin 40 Jahre alt. Meine Frau ist 38 Jahre alt. Unsere beiden Töchter sind 5 und 7 Jahre. Wir haben uns 2009 übers Internet kennengelernt, haben beide Migrationshintergrund und kommen ursprünglich aus Polen. Ich bin aus Niederschlesien und mit zwei Jahren nach Deutschland gekommen. Ich fahre im Sommer seit dem die Kinder auf der Welt sind an die Ostsee. Sonst habe ich keinen Bezug zu Polen. Mein Vater war Kunstmaler und meine Mutter Verkaufsleiterin in einem Schuhgeschäft. Meine Eltern hatten bis auf die normalen Meinungsverschiedenheiten und die Alk. die mein Vater kurz vor seinem Tot an seinem Lebensabend entwickelte eine harmonische und romantische Ehe und waren sich bis zu seinem Tod treu. Ich arbeite als Abteilungsleiter einer Projektabteilung bei einer Werbeagentur. Meine Frau kommt aus einem kleinen Dorf nahe der ukrainischen Grenze und ist mit 5 Jahren nach Deutschland gekommen. Ihr Vater starb bei einem Autounfall als sie 6 Jahre alt war. Ihre Mutter hatte mit 40 Jahren psychische Probleme entwickelt und konnte vieles nicht mehr von der Realität unterscheiden. Sie saß die meiste Zeit auf der Couch und war sehr streitsüchtig. Die beiden Brüder meiner Frau und Ihre Schwester leb(t)en bei der letztes Jahr verstorbenen Mutter. Alle ohne Partner. Immer wieder Arbeitslos. In zwischenmenschlichen Beziehungen alle ziemlich schwierig und schlecht integriert. Einer Ihrer Brüder ist manisch depressiv. Meine Frau arbeitet im öffentlichen Dienst und ist damals von Dortmund nach Nürnberg gezogen. Wir haben über Studi-VZ erst freundschaftlich geschrieben und sind dann zusammengekommen. Sie hatte vor mir immer wieder unglückliche kurz andauernde Fernbeziehungen.
Als ich Sie kennenlernte war sie in einer wie sie sagte sehr unglücklichen Fernbeziehung. Mein Frau sieht sehr hübsch aus, hat einen guten Kleidungsstil, hat Abitur, kann sehr gut reden und hört gut zu. Ihr damaliger Freund aus Heidelberg war wie sie es damals beschrieb schwer depressiv und hatte keinerlei Interesse an ihr und ließ sie angeblich emotional links liegen.
Wie das mit der Liebe so ist ging es ziemlich schnell. Sie verließ ihren damaligen Freund. Zog nach 3 Monaten zu mir. 2011 sind wir in ein Haus gezogen. 2014 kam die Hochzeit. 2015 wurde unsere erste Tochter geboren. 2017 kam die zweite Tochter.
Ich hatte damals das Gefühl einer verlorenen Seele etwas Geborgenheit und Liebe geben zu können. Meine Frau sagte immer dass sie froh ist jemanden wie mich kennengelernt zu haben der es ernst mit ihr meint und mit dem man eine Familie gründen kann, und der zu ihrer Familie nett ist obwohl sie schwierig sind. Bevor unsere Kinder auf die Welt kamen reisten wir viel um die Welt. Ansonsten das übliche. Romantisch Essen gehen, viel schöne Zweisamkeit, Familie besuchen, S. sagten wir beide immer wir sind auf einer Wellenlänge. Die Vergangenheit meiner Frau war für mich etwas schwierig. Im Lauf der Jahre habe ich ein paar Dinge über meine Frau erfahren die mich immer etwas beschäftigten, bei denen ich aber immer das Gefühl und die Hoffnung hatte dass diese sich nicht negativ auf unsere Familie auswirken werden. Bzw. hat sich vieles erst rausgestellt nachdem die Kinder schon da waren. Meine Frau war als Kind eine Aussenseiterin ohne Freunde. Ihre Eltern stritten viel. Der Vater trieb sich gerne in Kneipen rum und es wurde gemunkelt dass er seine Frau betrügt. Die Mutter ist dann irgendwann mit den Kindern einfach nach Deutschland zu Freunden gezogen und hat den Vater mehr oder weniger dazu gezwungen hinterherzuziehen. Der Vater hat allen Kindern von klein auf immer erzählt dass dieses Dorf aus dem die Familie meiner Frau kommt der schönste Ort der Welt ist, nur dort nette Menschen leben, das sie irgendwann wieder alle zurückkehren werden, usw.
Das hat bei meiner Frau und ihren Geschwistern zu einem komischen Trauma geführt. Sie integrieren sich hierzulande kaum. Haben hier kaum Kontakte und warten das ganze Jahr darauf 1-3x im Jahr nach Ostpolen in das Haus ihrer Eltern zu fahren um an dem Ort zu sein an dem sie sich verstanden fühlen. Meistens hängen sie dort dann in Kneipen ab.
Meine Frau hatte als Kind und Jugendliche hier immer Probleme Freunde zu finden. Mit 18 hat sie sich in ihrem Dorf in Ostpolen einer Jugendclique angeschlossen. Sie hat vor ein paar Jahren mir gegenüber etwas gesagt dass mich ziemlich verwirrte. Sie erwähnte dass Sie als Jugendliche damals in Ihrem Heimatdorf die Wahl zwischen zwei Cliquen hatte. Die Anständigen gebildeten Jugendlichen oder die Draufgänger die im Park abhingen. Das waren Punks, Dro., Alk. und Hooligans wie ich Jahre später erfuhr. Ihre ersten beiden Freunde kommen aus dieser Zeit. Ich habe auch erfahren dass sie Ihren ersten Freund und später auch die Fernbeziehung mit der sie vor mir zusammen war jeweils betrogen hatte. Die Begründung ging dann in so eine Richtung nach dem Motto er war an mir nicht mehr interessiert, zeigte mir keine Aufmerksamkeit, und sie wäre betrunken gewesen. Sie hatte mir all die Jahre versichert ich muss mir keine Sorgen machen weil dass alles hinter ihr liegt.
Die letzten drei Jahre hatten wir mit Schicksalsschlägen zu kämpfen.
2019 wurde unsere damalige Agentur verkauft und ich musste einen neuen Job annehmen. Das Unternehmen in dem ich seit dem Arbeite ist durch die Pandemie von Insolvenz bedroht. Das belastet mich sehr. Wir sind auch immer noch nicht über den Berg. Zudem verstarb mein Vater 2021 im Januar an den Folgen einer im Alter aufkommenden Alk.. Die Mutter meiner Frau verstarb im gleichen Jahr im September aufgrund von Altersdemenz.
Die Situation war für die ganze Familie ziemlich belastend. Seitdem meine Schwiegermutter verstorben ist hat sich meine Frau um 360 Grad verändert.
Sie hat einen heimlichen Facebookaccount angelegt und schreibt Nächtelange mit ihren beiden Exfreunden aus Ostpolen und telefoniert mit beiden wenn sie in der Arbeit ist. (Einer von beiden ist ein Dro. Alk..) Sie bewacht ihr Handy rund um die Uhr. Mir gegenüber ist sie total herablassend. Im Haushalt macht sie so gut wie gar nichts mehr. Ich bin jemand der versucht so viel Zeit wie möglich mit den Kindern und der Familie zu verbringen. Die Kinder zu fördern. Ich übe jeden Abend mit unserer großen Tochter Violine und gehe 1x die Woche mit ihr zum Unterricht. Ansonsten bin ich mir nicht zu schade im Haushalt zu putzen und zu kochen und die Kinder in allen möglichen Bereichen zu fördern und zu betreuen. Auch für uns als Paar habe ich während der schwierigen Zeit immer versucht so weit es ging Freiräume freizuschaufeln. Essen gehen, Kuscheln, S., Reden, Ausflüge, Mass., etc. was man eben so macht.
Von ihr kommen seit einem Jahr Sätze die mir Angst machen. Nur ein paar Beispiele:
- Ich wollte niemals Mutter sein
- ich will wieder 16 sein
- Kinder dürfen den ganzen Tag fernsehen und Süssigkeiten essen soviel sie wollen - hat uns auch nicht geschadet
- ich will einen Mann der säuft nicht einen der im Haushalt hilft
- für was mit den Kindern spielen und sie fördern. Mit uns hat auch keiner gespielt.
- ihr Alk. hat stark zugenommen. Sie macht sich mehrmals die Woche eine Flasche Wein am Abend auf.
- die Kinder werden oft ohne Grund von ihr angeschrieen.
Als ich herausgefunden habe das sie per facebook tag und nacht mit ihren exfreunden schreibt kam nicht mal eine Entschuldigung. Sie träumt davon mit ihren Geschwistern und unseren Kindern zusammen nach Ostpolen in das Haus ihrer Eltern zurückzukehren und frei zu sein.
Ich habe ihr angeboten das wir gerne nächstes Jahr als ganze Familie dort hinfahren können aber das lehnt sie ab mit der Begründung ich würde mich sofort von ihr Scheiden lassen wenn ich sehen würde mit was für alten Freunden sie sich dort trifft. Sie plant die Kinder schlafen zu legen während ihr Bruder auf diese aufpasst damit sie dann mit ihrer alten Jugendclique um die Häuser ziehen kann. Mit ihren Geschwistern hat sie einen Whats app Kanal angelegt und schreibt darüber die ganze Zeit.
Mitte August möchte Sie mit Ihren Bruder und den Kindern nach Ostpolen fahren für drei Wochen. Ich darf nicht mit. Als ich sagte ich möchte nicht das unsere Kinder Umgang mit Hooligans, Alk. und Dro. haben sollen sagte sie darauf ich kann mich ja scheiden lassen wenn es mir nicht passt. Ausserdem kann es den Kindern nicht schaden ein paar Vulgäre Ausdrücke zu lernen.
Den Kindern sagt sie ich kann nicht mit weil ich als Allergiker nicht so gerne aufs Dorf rausfahre. Die Kinder lockt sie mit Katzen, Hunden, Hühnern, Eis und Sommerfesten. Meine Kinder schauen mich beide erwartungsvoll an und Fragen mich ob ich ihnen erlaube mit Mama in den Urlaub zu fahren. Ich möchte die kleinen nicht mit reinziehen und sage darauf gar nichts. Zu mir sagt sie sie kann mir nicht versprechen dass sie mir treu bleibt.
Immer wenn ich das Gespräch suche oder gegen ihre verbalen Attacken argumentieren möchte droht sie mit den Kindern für immer wegzuziehen betont aber im gleichen Zuge dass ich sie nie los werde weil wir uns durch die Kinder immer wiedersehen müssen.
Vor ein paar Wochen sagte sie mir dass sie ihre Geschwister nie verlassen wollte und am liebsten bei ihnen leben möchte. Ihre beiden Brüder sind schwer übergewichtig. In dieser Familie wird den ganzen tag nur fern gesehen und süsskram gegessen. Alle schlagen sich mit Gelegenheits-Jobs durch.
Ich bin nach diesem einem Jahr durch den Vertrauensverlust in einer für mich mit Schicksalsschlägen gepflasterten Zeit in der man vom Partner einfach gerne etwas Rückhalt und Unterstützung erhalten hätte und die ständigen Provokationen und dass mit reinziehen der armen Kinder eigentlich soweit dass ich mich am liebsten Scheiden lassem würde habe aber sehr große Angst vor den psychischen Folgen der Scheidung für die Kinder und noch mehr vor den schlechten Einflüssen denen meine Kinder in der WG meiner Schwiegerfamilie oder noch schlimmer in Ostpolen ausgesetzt wären. So wie ich meine Frau aktuell einschätze würde sie versuchen die Kinder immer mehr zu entfremden und dann mit dem Kindern nach NRW zu ziehen und langfristig nach Ostpolen.
Der großen hat sie letztens vor dem schlafen gehen erklärt dass es normal ist seinen Partner häufiger zu wechseln und dass sie Papa jederzeit verlassen kann.
Aktuell plant sie beim Frühstückstisch lautstark provokativ ihre Reise nach Ostpolen im August.
Ich bin aus Angst um die Kinder wie gelähmt und weiß nicht mehr weiter.
Habe auch Angst dass ich nach einer Scheidung als Vater langfristig den Kontakt zu meinen Kindern verliere. Nach Ostpolen möchte ich die Kinder gar nicht lassen. Gerade weil das Dorf 5 Kilometer zum Grenzgebiet im Kriegsgebiet der Ukraine liegt.
Nach aussen sind wir in unserem Ort eine Vorzeigefamilie. Meine Frau ist weiterhin gut gekleidet, gepflegt, smalltalk im Kindergarten, etc. wir unternehmen viel mit den Kindern. Aber wir steuern irgendwie auf einen Eisberg zu. Diese Reise nach Ostpolen scheint ihr anscheinend auch von der Nostalgie zum Elternhaus wichtig zu sein. Sie hat dort noch Tanten und möchte den Kindern alles zeigen. Aber ich weiss natürlich was dort noch so passieren kann. Auch wird dort immer extrem viel getrunken. Hab hier auch Angst um die Aufsichtspflicht der Kinder.
Bin total überfordert. Hab schon eine Paartherapie angeboten die sie nicht mitmachen will. Reden endet ihrerseits mit verbalen Attacken. Verbieten lassen will sie sich ihren Ostpolentrip auf gar keinen Fall. Droht mit Scheidung. Sie will da jedes Jahr hinfahren natürlich immer ohne mich. Und nächstes Jahr möchte sie dort alleine ihren vierzigsten Geburtstag feiern.
Was würdet ihr mir raten? Sie mit den Kinder fahren lassen und schauen was passiert nachdem sie zurückkommen? Kann ja dann immer noch Konsequenzen durchsetzen. Vielleicht fängt sie sich wieder?
Es verbieten? Wie den Kindern erklären? Damit öffne ich die Büchse der Pandora bei meiner Frau und der Schwiegerfamilie.
Wenn ich das Handtuch werfe und mich Scheiden lasse bin ich auf ewig der böse Papa der die Familie im Stich gelassen hat…. und riskiere Entfremdung und Kontaktentzug.
Sich jahrelang betrügen und provozieren lassen um den schlechten Einflüssen gegenzusteuern die auf die Kinder einprasseln?
Danke für jeden Kommentar, Ratschlag, Erfahrungen auch von getrennt lebenden Vätern.
11.07.2022 00:17 •
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