Hallo Thorsten,
fühl Dich erst einmal hier angenommen. Wenn der Partner sich entfernt ist man geschockt, völlig nachvollziehbar. Trost und Nichttrost ist, dass Du nicht alleine bist..
vielleicht teile ich mal meine Antwort auf mehrere Teile auf:
Eure Beziehung
Die These, dass etwas in der Beziehung nicht stimmte wenn sich ein Partner fremdverliebt ist falsch. Das muss nicht sein, auch in glücklichen Beziehungen kommt es dazu. Von daher kann es auch sein, dass es Deine Frau einfach so erwischt hat. Ganz sicher ist- so hart das klingt, Eure jetzige Beziehung vorbei. So wie es vor der Kur war, wird es nie wieder sein. Das Gute-. es gibt auch die Möglichkeit, eine Beziehung 2.0 aufzubauen. Dazu aber später mehr.
Deine Frau.
Die ist zur Zeit nicht zurechnungsfähig, verknallt bis über beide Ohren. Mit dem derzeitigen Hormonlevel kann man nicht viel mehr machen als sie laufen lassen. Ich halte es im jetzige Stadium sogar für schwierig, auf Elternebene zu kommunizieren.
Und jetzt Du.
Du bist jetzt im Schock. Verstehst die Welt nicht. Trauer, Wut, Angst sind wohl die vorherrschenden Gefühle. DAs Gefühl, man ist in einem bösen Traum und hofft aufs Aufwachen.
Die Zukunft.
Deine Frau wird mit hoher Wahrscheinlichkeit von ihre Wolke runterfallen. Vera Birkenbihl sagte mal: Verliebt heiraten ist sehr gefährlich, weil man den anderen nicht kennt. Ich neige dazu, ihr zuzustimmen- denn wenn man verliebt ist, dann sieht man den anderen nicht real, man lebt einen Traum.
Höchstwahrscheinlich wird der Startschuss in ein neues Leben zum Rohrkrepierer. Und dann wird sie aufwachen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie dann wieder kommen will, ist relativ hoch.
Und jetzt Du.
Ich denke, diese Zäsur sollte für Dich ein Wecksignal sein, in der nächsten Zeit Deinen Fokus auf Dich zu lenken. Den Schock überwinden, Deine Wunden pflegen und so weiter. Dich auf Deine Vaterrolle konzentrieren. Zusehen, dass Eure gemeinsamen Finazen durch irgendwelche Aktionen nicht ruiniert werden (So ein Neustart kostet). Den Dialog auf die Elternebene begrenzen.
Im Wesentlichen hast Du 3 Möglichkeiten:
Du machst die Tür zu. Sprich, ihr hängt nur noch über das gemeinsame Kind zusammen und löst über die Scheidung das gemeinsame Leben auf.
Du nimmst sie wieder auf und tust so, als sei nichts gewesen. Wahrscheinlich funktioniert so etwas, aber ob das ein glückliches Leben ermöglicht? IBTD.
Ihr startet eine Beziehung 2.0.
Das ist genau wie die erste Lösung ein wahnsinnig schmerzhafter, komplizierter Weg. Sein Erfolg hängt von Euch beiden ab. Es ist möglich, aber nur wenige schaffen ihn so richtig vom Herzen. Wenn es aber klappt ist es ein toller Weg. Und auch gescheitert kann man für sich nur gewinnen.
Wichtig: die Ehe 2.0 ist nicht zu verwechseln mit back to normal.
Die Möglichkeit, dass sie scheitert und trotzdem nicht zurückkommen will ist natürlich auch da. Aber für Dich ist der Weg dann derselbe wie Tür zu.
Welchen Akutrat habe ich:
Lebe. Aufstehen, essen, Arbeit, Haushalt, Homeschooling mit dem Sohn. Fertig. Damit bist Du vermutlich ausgelastet. Verstehen kann man die Aktion Deiner Frau nicht, aber so wie Du es schilderst, dieses Job, Freunde wechseln und ein neues Leben ohne die Kinder zu starten, ist so surreal, dass ich glaube, dass der Plan nicht aufgeht und den Hormonen geschuldet ist.
Und schreibe Dir hier Deine Gedanken hin. DAs Forum kann Dich auffangen. Und suche Dir Vertrauenspersonen im realen Leben, die Dich unterstützen.
29.03.2021 07:53 •
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