Fühle mich so einsam seit Schluss ist

M
Hallo liebe Leser!

Ich weiss weder ein noch aus und würde am liebsten ein paar Wochen Urlaub machen....ganz ohne mich und meine Gefühle, aber das geht wohl leider nicht!

Meine letzte Beziehung war sehr durcheinander und von mehreren Trennungen zerstückelt. Das ganze binnen 3 Jahren und fast 2 Jahren gemeinsamer Wohnung! Die Beziehung war dennoch sehr sehr intensiv und zudem auch noch meine erste! Doch im Oktober letzten Jahres bin ich nach unserer Trennung in eine eigene Wohnung gezogen! Dort ging es mir super und, wie es bei uns schon fast so üblich war, wollte sie mich nach 3 Wochen doch wieder haben. Sie liebte mich noch...und ich sie auch!

Im Januar dann stellten wir fest, dass alles scheinbar nur noch Gewohnheit war, wir beide nicht wussten, ob wir einander noch liebten. Aus diesem Grund trennte ich mich. Doch diese Trennung war anders, entschlossener, endgültiger und sie ging zum ersten Mal von mir aus.

Ich fühlte mich großartig, befreit und endlich losgelöst von dieser Last der Unentschlossenheit und Gewohnheitsbewältigung. Es dauerte keine 3 Wochen und ich war wieder verliebt, in eine andere Frau! Wow, war das ein Gefühl! Anfangs waren die Gedanken beim Küssen dennoch bei meiner Ex, sie war ja immerhin meine erste Freundin und die ganz andere Anatomie lies Vergleiche natürlich zu! Welch Abenteuer!

Immer noch in gutem Kontakt zur Verflossenen konnte ich natürlich in meiner Unerfahrenheit nicht umhin, ihr auf Nachfragen brühwarm von meiner neuen Beziehung zu erzählen. Und Nachfragen nach evtl. Küssen etc. ließen mich natürlich auch über S. sprechen. Ein gravierender Fehler. Ich habe sie damit sehr sehr verletzt. Sie wollte zu dem Zeitpunkt zwar auch keine Beziehung mehr mit mir, aber nach 3 gemeinsamen Jahren ist soetwas wohl verletzend! Doch ich hatte soetwas ja noch nie erlebt...

Sie fuhr an einem Wochenende zu Ihren Eltern und gesellte sich prompt zu meinem Vorgänger ins Bett. Das musste sie mir natürlich erzählen......doch es hat nichts bewirkt. Für mich war das okay und ich war froh, dass ich doch so losgelöst war.

Heute nun hat sie mir erzählt, dass auch sie einen neuen Partner gefunden hat, der zudem gleich bei mir um die Ecke wohnt! Ich kenne ihn nicht, doch dass sie jetzt wieder in festen Händen ist machte mich mürbe!

Meine eigene Beziehung ist dadurch belastet, dass meine Partnerin in 12 Tagen ca 120 km weit weg zieht um dort zu studieren. Keine großartige Distanz könnte man sagen!

Aber bei mir vermischen sich derzeit die Gefühle! Ich habe Sehnsucht nach der Vertrautheit und Geborgenheit bei meiner Ex-Freundin, vermisse ihre Stimme, ihren Geruch....einfach alles. Was mir vor allem fehlt ist die alltägliche Nähe....gemeinsam aufwachen, frühstücken und die Gewissheit, einen starken Partner zu haben, der für einen da ist, wenn es mir schlecht geht! Ich glaube, ja bin mir fast sicher, sie immer noch zu lieben. Oder ist das nur der Wunsch nach der alten Geborgenheit? Denn oft sitze ich hier allein, habe nichts zu tun, da sich viele Freunde auch irgendwo in Deutschland verteilt haben. Hier habe ich noch so ca. vier lockere Freundschaften, aber nichts so sehr intensives. Das lässt mich in Einsamkeit versinken. Ich kann nichts mit mir anfangen, habe so großen Liebeskummer, über den ich mit niemandem reden kann und brauche einfach die alte schöne Geborgenheit! Und der Mensch, der mir bei meinem Kummer immer zur Seite stand ist der Mensch, um den es sich jetzt dreht. Eben diese Freundin, die jetzt eine neue Beziehung hat und wegen meiner Liebe zu ihr den Kontakt zu mir abgebrochen hat, um mich nicht weiter kränken zu müssen.

Was bedeute ich ihr noch? Werden wir irgendwann wieder eine Chance haben? Liebe ich sie wirklich oder ist es nur der ausgefüllte Alltag, der mir fehlt? Und wie gehe ich mit meiner derzeitigen Freundin um? Ich weiss gar nicht, ob ich sie noch lieb genug habe, um die Beziehung weiterführen zu können, zumal die Zuneigung durch meine Ambivalenz noch weiter untergraben wird.

Schlimm ist, dass ich für mich keine Klarheit habe. Ist es nur Einsamkeit, die mir neue Freunde nehmen können? Oder ist es wirklich Liebe, die mich zu meiner Ex-Freundin zieht?

Ich bin am Ende und weiss absolut nicht mit der Situation umzugehen! Was lässt mich einsam fühlen? Die mangelnde Aufmerksamkeit meiner Neuen im Vergleich zum alten Alltag? Zu wenig Freunde? Oder wirklich die Liebe zu meiner lieben Ex-Freundin?

Ich bin dankbar für jede Antwort! Denn ich bin ratlos, leer und von mir selbst verlassen....

Danke

21.03.2004 01:00 • #1


M
Hmmm, auch blöd, jetzt muss ich mir selbst antworten ???

Wisst Ihr, was das Schlimmste ist? In dieser Situation war es immer meine Ex, mit der ich sprechen konnte! Auch wenn wir uns mal getrennt haben....dann lag ich bei ihr und hab mich ausgeheult, versucht, sie zurück zu bekommen....bis dato mit Erfolg.

Doch jetzt sagt sie, dass ich sie nerve und mich selbser quäle...wohl ein Beweis dafür, dass sie endgültig mit mir abgeschlossen hat. Ich will und kann das nicht!

Das Schlimme daran ist, dass ich niemanden sonst habe, dem ich solch tiefgreifende Dinge erzähle, jemand, bei dem ich mich einfach anlehnen kann.....und ich sitze hier neben dem Telefon und möchte sie anrufen, aber ich darf nicht. Ob ich es schaffe, weiss ich nicht. Aber ich brauche sie....und ich weiss nicht mal, ob es wirklich die Liebe oder die tiefe Geborgenheit ist, die ich misse. Und erst recht weiss ich nicht, wie ich mit meiner momentanen Partnerin umgehen kann....

21.03.2004 12:21 • #2


A


Fühle mich so einsam seit Schluss ist

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T

Hallo Malde,

sorry, aber du hast keine neue Beziehung. Du hast eine neue Liebelei aus Kummer oder Trotz angefangen, vielleicht auch beidem. Du bist noch LANGE nicht über die eigentliche Trennung hinweg und solltest dir MINDESTENS einige Monate ALLEIN geben, um damit klar zu kommen. So jedenfalls geht garantiert alles schief. Und das solltest du auch deiner neuen Bettgefährtin sagen.

Dass deine Ex jetzt auch noch aus Trotz mit IHREM Ex-Ex *beep* bzw. sich Hals über Kopf wie du in eine neue Beziehung stürzt, zeigt eigentlich nur, daß ihr BEIDE noch lange nicht darüber hinweg seid. Ihr lasst euch viel zu wenig Zeit, um zur Ruhe zu kommen.

Mein Rat? Erhol dich erstmal, tank Kraft, besuch wieder (alte) Freunde, geh deinen Hobbies nach. Und vögel nicht aus Trotz, das ist so lange hohl, bis du nicht WIRKLICH wieder BEREIT für eine Frau bist, OHNE ständig an deine Ex zu denken. Sonst tust du nämlich auch noch Unbeteiligten weh, das muss nicht sein.

Gruß,
Thorsten

21.03.2004 18:55 • #3


M
Hi Thorsten!

Vielen Dank für die ehrlich wenn auch sehr direkte ;) Antwort! Aber ums *beep* geht es mir nun wirklich nicht!

Nach der Trennung fühlte ich mich frei, erholt und gesund! Als ich die Neue kennenlernte war ich total verknallt, später verliebt und bin es irgendwie noch immer! Sie gibt mir so viel, vor allem Dinge die ich bislang noch nicht kannte! Ich schätze sie sehr und habe sie sehr sehr lieb! Das habe ich im vorigen Beitrag wohl nicht so zur Geltung kommen lassen!

Aber auch das lässt mich an mir selbst zweifeln....ich kann ja nicht 2 Frauen haben wollen.....

Ich vermute mal, es ist die Sehnsucht nach den alten Gewohnheiten, nach der alten Vertrautheit, dem Vertrauen und der Schulter zum Anlehnen, wenn es mir so geht wie momentan......nur dass mich das total überfordert!

21.03.2004 22:01 • #4


H
Hallo Malde,
hör auf Thorsten !!! Was er sagt ist die warheit.
Mir gings (geht`s) fast genau so, allerdings glaube ich bin ich etwas älter als Du, und ich habe
keine neue liebelei, nachdem meine Freundin ausgezogen ist.
An Deiner stelle würde ich erst einmal versuchen, mit Deiner Neuen Liebe dadrüber zu quatschen, wie sie die sache denn sieht. Hält Sie dem nicht stand, weißt Du wenigstens das sie
Dich auch nur als eine liebelei sieht (oder angesehen hat...) !
Womit dann der Weg wieder frei wäre zu Deiner Freundin.
Du sagst, Du weißt nicht ob`s nur die Vertrautheit und die gewonheiten sind, das alltägliche... das kannst Du aber nur herausfinden wenn Du nochmals versuchst, intensiven kontakt zu Deiner Dir vehlenden aufzunehmen, dann wirst Du es selber irgendwann merken, ob es WAHRE Liebe ist, oder eben nur Verlustschmerz (...die alltäglichen Gewohnheiten)
Bei mir ist`s so, das es die WAHRE Liebe ist, deswegen versuche ich jetzt auch ihren wunsch nach zwei getrenten Wohnungen und Lebensräumen nachzukommen, und werde versuchen, mich dieser Lebensweise anzupassen, weil ich sie so sehr Liebe eben, aber das steht in nem anderen Forum...
Auf jeden fall solltest Du es alleine schon für Dich selber probieren, ob ihr beiden noch eine Chance habt, sonst wirst Du ewig daran zu knabbern haben, daß wünsche ich Dir auf gar keinen Fall !!! !!! !!!
Ich wünsche Euch beiden alles alles alles Gute,
Highlander ::)

22.03.2004 14:29 • #5


E
Hallo Malde,

habe ketzte Woche einen Bereicht gelesen. Ich gebe den Inhalt mal in eigenen Worten n dich weiter.

Sich in jmd. verlieben ist ganz leicht. Mit jmd. zusammen ziehen auch. Sich trennen ist schon schwieriger, aber das Schwierigste ist es definitiv sich zu entlieben. Und in dieser Phase steckt du gerade. Du kannst nicht irgendein Techtelmechtel anfangen und hoffen dir damit über die gescheiterte Beziehung wegzuhelfen. Du musst dich erst entlieben. Damit meine ich, dass du dich mit dir und deinen Problemen auseinander setzt. Finde erst mal zu dir zurück! Versuche dein Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und mache dich nicht von irgend einem Menschen abhänig.

Think positive! Suche dir neue Hobbies, neue Freunde. Gehe unter Menschen und lenk dich ab. Verkrieche dich nicht, davon wird es nicht besser.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen vie Kraft!!!

Grüße
Gucci

22.03.2004 15:18 • #6


E
Von mutigen Schritten oder von ganzen und halben Sachen

Der heilige Antonius lebte in der Wüste, als ein Jüngling zu ihm trat.
Vater ich habe alles, was ich besaß, verkauft und den Armen gegeben. Nur ein paar Dinge habe ich behalten, die mir helfen sollen hier zu überleben. Ich bitte euch mir den Weg zur Erlösung zu zeigen.
Der heilige Antonius bat den Jüngling die wenigen Dinge, die er behalten hatte, ebenfalls zu verkaufen und mit dem Geld in der Stadt Fleisch zu erstehen. Auf dem Rückweg sollte er das Fleisch an seinen Körper festbinden. Der Jüngling gehorchte.
Auf dem Rückweg wurde er von Hunden und Falken angefallen, die sich jeder ein Stück von dem Fleisch schnappen wollten.
Hier bin ich wieder! sagte der Jüngling und wies auf seine zerfetzten Körper und die zerfetzten Kleider.
Wer einen neuen Schritt tut und noch ein bisschen vom alten Leben beibehalten will, wird am Ende von der eigenen Vergangenheit zerfetzt. war der Kommentar des Heiligen..

22.03.2004 16:56 • #7


M
Huhu, da bin ich wieder!

Welch spektakulärer Tag!

Also, gestern abend habe ich mich mit meiner Freundin getroffen und von meiner Gefühlslage erzählt. Das war nicht leicht und hat Überwindung gekostet. Doch sie war sehr verständnisvoll und kann meine neue Lebenssituation und die damit verbundenen Konsequenzen, die zu meiner seelischen Krise führen, nachvollziehen. Es ist halt komisch, sich daran gewöhnen zu müssen, nach langer Zeit gemeinsamen Haushalts abends nach hause zu kommen und in die Arme der einen erwartenden Leere zu kommen, und nicht in die des Partners....und ich muss sagen, dass mich das Verständnis und die liebevolle Umgehensweise mit meinem Problem zum ersten Mal seit langem wieder Geborgenheit hat fühlen lassen! Das, was ich doch so vermisst habe!

Aber es gibt dennoch etwas, was mich betrübt. Und zwar das Kartenhaus voller Vertrauen und Wissen über den Ex-Partner, dass man sich in jahrelanger Beziehung aufgbaut hat, welches nach dem Ende der Beziehung in sich zusammenfällt.
Ich war heute noch einmal bei meiner Ex, um den letzten noch von mir verbleibenden Gegenstand von ihr zu holen.

Und ich sah sie, attraktiv wie immer, gut gelaunt und voller Vorfreude, heute mit ihrem Neuen Essen zu gehen. Die Vorstellung, wie die beiden sich küssen und sie glücklich ist, hat mich auch gefreut und keineswegs unglücklich gestimmt. Das hat mich sehr überrascht. Aber dennoch war sie sehr distanziert, hart und kalt.

Und genau das stimmt mich traurig. Denn es scheint wohl vollkommen unmöglich, die Vertrautheit und die Geborgenheit platonisch aufrecht zu erhalten, nicht zuletzt um die jeweils neuen Partner nicht eifersüchtig werden zu lassen! Aber eben das möchte ich um keinen Preis der Welt verlieren! Dennoch scheint der einzige Weg, von dieser Illusion wegzukommen, eine absolute Kontaktsperre. Dieser endgültige Abschied für immer von dem Menschen, der einfach alles über mich weiss lässt mich traurig sein. Ich möchte sie nicht verlieren....als Menschen, als Freund, vielleicht mehr nur als ein Freund aber eben nicht als Partnerin.

Bin ich verrückt?

Danke für alle Antworten und für den Mut,

Euer nach dem letzten Beitrag christianisierter ;)

Malde

23.03.2004 00:33 • #8


E
Hallo malde,

Du bist gegangen...

Komischerweise erwarten viele Verlasser, daß der Verlassene mal schnell auf Vernunft umschaltet und sich benimmt wie ein Erwachsener (Zitat meiner EX).

Ist doch normal, Du entscheidest für Deinen Partner, daß es aus ist und der soll das so einfach schlucken.

Was ich so aus einiger Lektüre gelesen habe ist eine Freundschaft nach der Partnerschaft schon möglich - aber erst, wenn sich ein jeder vom Anderen komplett gelöst hat. Und - Du bist noch weit entfernt von der Loslösung und sie ist es verständlicherweise auch noch.

Ihr stürzt Euch in betäubende Abenteuer und geht der Verarbeitung völlig aus dem Weg. Deine Verarbeitung kommt erst noch - und zwar dann, wenn Du erkennst, wie schön ihre guten Seiten waren (z.B. konntest Du mit ihr wohl über vieles reden - warum machst Du das nicht mit Deiner neuen Partnerin?).
Und sie hat auch noch ihren Weg vor sich - eine neue Partnerschaft federt zwar vorübergehend einiges ab, ich bin aber überzeugt davon, daß man der Aufarbeitung des Kapitels nicht aus dem Weg gehen kann.

Also - lebe damit, daß sie nichts mehr mit Dir zu tun haben will. Sie wurde von Dir verletzt (meine sagte zu mir immer: ich hab Dir doch garnichts getan...) und braucht den Abstand, um zur Ruhe zu kommen - auch wenn sie sich zur Zeit nur betäubt. Die Kontaktsperre führt meiner Meinung auch erst dazu, daß Ihr Euch mit Euch selbst mehr befaßt - und das ist Voraussetzung, um eine Trennung zu verarbeiten.

Ich wünsche Dir viele Gedanken, viele Fragen, viele Gefühls-Karussells, damit Du Dich mit der Trennung beschäftigst. Denn erst wenn Du das aktiv tust, bist Du danach wieder offen für eine stabile neue Beziehung (falls Du das dann überhaupt noch willst). Gruß, Gerd

23.03.2004 21:03 • #9


E
Hallo Malde,

ich kann nur zu gut verstehen, was in Dir vorgeht. Ich mache gerade fast ganz genau die gleiche Situation und die gleichen Gefühle durch wie Du. Immer wenn es mir besonders schlecht geht, spreche ich mit Menschen die unsere Beziehung live miterlebt haben. Und jedesmal werde ich schonungslos darauf hingewiesen, was mich an meinem Ex unglücklich gemacht hat. Ich fühle mich danach jedesmal wieder viel besser denn eins habe ich inzwischen kapiert: Wenn eine Beziehung zuende geht (besonders nach vielen Jahren) bleibt logischerweise eine Lücke zurück. Egal wie schlecht eine Beziehung gewesen ist. Man fäng automatisch an den Ex-Partner zu verklären, sieht plötzlich nur noch die guten Seite an ihm oder erinnert sich an die schönen Zeiten. Doch es hat vermutlich doch sehr viel mehr schlechte Zeiten gegeben, sonst hätte man es ja nicht igendwann nicht mehr ausgehalten.

28.03.2004 21:19 • #10


A


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