Hallo Broken,
wollte mich auch noch mal melden. Dafür das es Dir Schlecht geht brauchste dich echt nicht schämen.
Als ich jünger war (Uni) gab es auch mal Phasen, wo man denkt (Jetzt mal mit dem Auto in den Acker und das wars). Aber warum? Wer hat was davon? Du? Nein. Deine Eltern? Nein. Deine Ex? Nein, die fühlt sich noch bestätigt, dass Du nicht alle auf dem Zaun hattest.
Meine schlechte Phase damals in der Uni war nicht liebesbedingt, sondern ne inhaltliche Sinnfrage meines Studiums. War nicht einfach die Krise, aber ich bin gestärkt daraus hervor gegangen. Da war ich 24-25 glaube ich. So ne Krise habe ich mir gedacht brauchst Du nie wieder. So denkste. Mit 34/35 beim Hausbau kam wieder sowas. Alles teurer und schwieriger als geplant etc. Dann wackelt der Job und so weiter. Habe ich irgendwie auch geschafft, auch wenn es schlechte Gedanken gab. Sowas brauchste nie wieder habe ich gedacht. Im übrigen hat mich die Sache mit dem Hausbau bereichert und die Jobkrise auch. Sonst hätte ich meinen heutigen Job wahrscheinlich nicht (bin gewechselt). So 10 Jahre später bin hier im Forum unterwegs weil meine Ehe am Ende und meine Familie (2 Kinder) in der angestammten Form nicht mehr existiert. Ist meine schlimmste Krise und das was passiert ist brauch kein Mensch. Ich war auch tierisch in der Krise und bin es noch. Antun wollte ich mir aber nichts mehr. Auch der Gedanke kam nicht. So daswar jetzt die dritte große Krise innerhalb von 20 Jahren. Die Situationen waren alle schwer und gefühlt sehr belastend. Heute glaube ich sie haben mich weiter gebracht oder bringen mich noch weiter; zumindest als Person. Soweit zu mir.
Ja gehe bitte zum Hausarzt. Mit den Schlafmitteln ist das so ne Sache. Wenn Du gar nicht schlafen kannst, lass Dir welche verschreiben. Das Abhängigkeitspotential heute ist viel geringer als noch vor wenigen Jahren. Aber das Abhängigkeitspotential ist weiter da. Deshalb nicht länger als 14-Tage! Falls Du in einer tieferen Krise sein solltest, kann der Hausarzt auch ein leichtes Antidepressivum verschreiben. Falls Du willst, kannst Du aber auch zu einem Psychiater gehen. Hört sich erstmal schlimm an, ist es aber nicht unbedingt. Du bist ja nicht psychisch krank sondern nur in einer Lebenskrise. Der Vorteil hier ist: die kennen sich mit den Antidepressiva besser aus. Man kann die auch als schlaffördernde Mittel einsetzen . Da gibt es dann nicht das Abhängigkeitsproblem. Wie tief Deine Krise ist, kann keiner von hier aus sagen, aber drei Wochen nicht in die Uni gehen, ist schon was. Helfen tun aber immer wieder Gespräche, Gespräche, Gespräche. Strukturierte Tagesabläufe sind auch gut. Uni wäre vielleicht nicht das schlechteste. In meiner letzten Krise war ich / und bin noch jeden Tag dankbar, dass ich auf meinen Job kann. Ich brauch die Struktur.
Ich wünsch Dir alles Gute.
Solskinn2015
03.06.2015 20:15 •
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