Gedanken - Karussell

L
Hallo,

hat jemand einen Tipp für mich, wie man aus dem Trennungs-Schmerz-Gedanken-Karussell herauskommt?

Ich wurde vor 5 Wochen verlassen. Mein Verstand sagt, dass es im Prinzip besser so ist, weil es viel Probleme gab. Aber mein Gefühl macht mir 24 Stunden täglich ein Strich durch die Rechnung.

Ich leide wie Teufel. Wir arbeiten beruflich zusammen und er soll den Kontakt zu meinen Kindern nicht verlieren - Zweitvater... Bin ziemlich kraftlos und der zu bewältigende Berg ist riesig. Wohnsituation - Jobsituation. Habe schon die ein oder andere Panikattacke hinter mir.

Ich weiß, dass man da durch muß, dass alles seine Zeit braucht und und und......Wenn ich täglich mich in meinen Gedankenverstricke, und täglich meine Zeit heule und so Gedanken habe wie: viell. kommt er ja zurück...was quatsch ist, er ist vor 3 Jahren schon mal für 6 Monate weggelaufen .. diesmal ist es endgültig ... hach, wo war ich stehengeblieben? Also, mir geht es elendig. I

ch weiß, es geht immer irgendwie weiter, dazu fehlt mir aber die Phantasie .....

10.08.2011 21:31 • #1


J
Hallo Lolarennt,

herzlich willkommen bei uns im Forum, hier triffst du Menschen, denen es alle so ergeht wie dir, oder die schon ein Stück weiter sind.
So siehst du erst einmal, du bist mit deinem Kummer nicht allein.
Die ständig wiederkehrenden Gedanken kannst du nicht verdrängen, sie sind am Anfang ein ständiger Begleiter. Ich kenne das auch, so sehr man sich Abstand wünscht und Ruhe, die Gedanken spielen verrückt.
Bei mir ist die Trennung ein gutes halbes Jahr her und oft denke ich immer noch an meinen Ex. Aber es tut jetzt nicht mehr so weh und ich kann ganz gut damit leben.

Wichtig ist, dass du Schritt für Schritt vorgehst. Wie kannst du deine Jobsituation verbessern, damit du ihm nicht ständig begegnest. Und der Kontakt zu den Kindern, kann auch ohne dich stattfinden, wenn du das willst, du kannst sie zu ihm fahren und musst ihn dafür nicht sehen. Ich weiß nicht wie alt deine Kinder sind, aber es gibt bestimmt eine Lösung.
Aus Erfahrung kann ich sagen, am besten ist es, so wenig wie möglich Kontakt zu haben.

Für dich ist wichtig, auch wenn du keine Lust hast, lenke dich ab. Besuche Freunde, die du lange nicht gesehen hast, suche neue Hobbys, schreibe, male, fotografiere, fang etwas neues an. Es macht am Anfang nichts Spaß, aber das kommt.

Du hast die Trennung akzeptiert, damit bist du schon sehr weit, habe Geduld mit dir und wenn es dir mal schlecht geht, weine ruhig. Ich tue es auch manchmal noch, z.B. wenn ich ein Lied höre, das mit erinnert....
Ich wünsche dir viel Kraft und ganz viel Glück Jasmin '

10.08.2011 22:21 • #2


A


Gedanken - Karussell

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L
Hallo Jasmin,
ich habe das Gefühl, als könne ich die Trennung nicht akzeptieren, bzw. falle ich immer wieder zurück in das...ich möchte es nochmal versuchen....Ich weiß, er will nicht.
Ich kann noch nicht loslassen.
Dieses WE sehen wir uns beruflich jeden Tag. Und im Prinzip müsste ich, um Abstand zu ihm zu bekommen, beruflich nen strikten Cut zu machen, dann wäre alles hin, was ich mir erarbeitet habe. Ich müsste aus dem Haus, was ihm gehört, in eine Wohnung, für die ich ohne Job das Geld nicht habe. Schön Co-Abhängig.
Bin wirklich sehr verzweifelt.
Das einzige, was mich noch funktionieren lässt sind meine Kinder (11 u. 13)
Ich habe Kraft für nix. Ablenken....wie geht das? Es erscheint mir alles so sinnlos.
Am liebsten würde ich die Stadt verlassen und abhauen...nur wohin...und was tue ich dann den kids an...die müssen schon genug aushalten (Scheidung Ex-Mann, meine Krebs-Erkrankung, Ex-Mann hat auch Krebs und nun verlässt mich der Stiefvater...)
Wenn ich das so lese, fühle ich mich noch kleiner und als komplette Versagerin...

11.08.2011 09:07 • #3


F
Hallo Lola,

vorab wünsche ich dir ganz viel Kraft das durchzustehen.

Das du noch nicht loslassen kannst kann ich gut verstehen. ist bei mir nicht anders. ich kann dir nur als Wichtigstes folgendes Raten:

Du sagst ja das du Panikattacken zeitweise hast. Hast du mal mit einem Psychologen gesprochen? Das habe ich nämlich getan. Habe zwar keine Panikattacken aber nach einer Trennung falle ich leider immer sehr tief in Depressionen. Ich habe jetzt eine Gesprächstherapie begonnen. Da lernst du auch autogenes Training. Ich dachte auch Anfangs das wäre albern und hilft eh nicht, aber das tut es!

Mache momentan eine vernünftige Kombination aus autogenem Training und Laufen gehen. Ansonsten kann ich mich nur meinen Vorrednern anschließen. Viel Ablenkung! Ich weiß das scheint schwierig bzw. teilweise unmöglich aber zwing dich eben so gut es geht.
Die Alles Gute.

Martin.

11.08.2011 09:24 • #4


G
Liebe Lolarennt,

fühl Dich einmal ganz fest in den Arm genommen!
Du bist wirklich in einer furchtbaren Situation und ich finde Du solltest erst einmal stolz auf Dich sein, wie gut Du das alles bis jetzt trotzdem gut hinbekommen hast!

Leider habe ich auch keine schnelle Lösung für Dich parat, nur ein paar Ideen.

Ich könnte mir vorstellen dass es Dir helfen könnte, diese Probleme mit einem Psychologen zu besprechen und die ganzen Gedanken in Deinem Kopf neu zu sortieren. Mit einer Krankenkassen-Überweisung geht das auch ohne finanziellen Aufwand.

Du schreibst ihr arbeitet beruflich eng zusammen. Hast Du irgendeine Idee wie Du da mehr Abstand gewinnen könntest? Gibt es bei Deinem Arbeitgeber eine andere Abteilung in die Du oder Dein Ex-Mann wechseln könntest? Falls nicht, kannst Du vielleicht wenigstens die ganz direkte Zusammenarbeit umschiffen? Jedenfalls solltest Du die Situation mal mit Deinem Arbeitgeber/Betriebsrat/Betriebspsychologen besprechen.

Auf lange Sicht kann ich mir schon vorstellen, dass es besser für Dich und Deine Kinder ist, Dich auf eine andere Stelle zu bewerben und dann in eine kleinere Wohnung umzuziehen. Damit tust Du den Kindern glaube ich weniger an als damit Dich selbst so unglücklich zu fühlen. Wenn Du ihnen nicht den Kontakt zu Deinem Ex-Mann nehmen willst, wäre es gut, wenn Du wenigstens in einem neuen Umfeld in derselben Stadt landen würdest.

Vielleicht hilft es Dir auch, Dir selbst zu sagen dass Du Deinem Ex-Mann nicht so viel Macht über Dein Wohlbefinden geben willst, dass Du wieder glücklich werden willst, Dir selbst und den Kindern zuliebe. Dann nehme jeden Schritt in die Richtung, damit es Dir besser geht. Leichter gesagt als getan, aber schon die Einstellung, dem anderen nicht mehr Macht über die eigenen Gefühle geben zu wollen hilft manchmal.

Mehr fällt mir jetzt leider gerade auch nicht ein.
Ich wünsche Dir alles alles Gute!

11.08.2011 09:28 • #5


J
Hallo Lolarennt,

also das ist echt schwierig, gebe ich zu. Aber nichts ist unmöglich.
Du hast viel hinter dir, aber du hast auch eine Zukunft und deine Kinder haben eine glückliche Mutter verdient. Es braucht alles Zeit.

Bei mir selbst war das ähnlich vor 8 Jahren auch eine Scheidung vom Vater der Kinder, dann 2 Jahre allein und eine neue Beziehung 6 Jahre lang, die Kinder haben den Stiefvater auch geliebt. Zeitgleich mit dem Scheitern der Beziehung starben beide Elternteile und ich hatte einen Unfall. Ich dachte manchmal, ich möchte nicht mehr . Die Kinder sind es, die uns weitermachen lassen und es ist es auch wert immer und immer wieder.
Ich bin auch seit Monaten in einer Gesprächstherapie. Es zeigt eigene Möglichkeiten auf.

Zwischenzeitlich gab es für mich sogar einen neuen Mann. Aber bis dato kann ich nicht sagen, ob das hält. Er will - so sieht es aus - nur eine Bettgeschichte - und ich mehr. Dann habe ich noch eine Baustelle wenn das kippt.

Lolarennt, was du erlebst ist normal, gib dir einfach Zeit, wenn du nichts machen willst, dann mache nichts. Jeder Tag bringt dich weiter. Überdenke in Ruhe deine berufliche Situation und schaue dich um, eventuell nach einer neuen Arbeit. Die Wohnsituation kannst du später angehen. Immer eines nach dem anderen. Zu Ablenken ist am besten Sport, wenn der Körper was zu tun hat ist der Kopf frei.

Viel Glück und lieben Gruß Jasmin

11.08.2011 10:28 • #6


L
Ihr Lieben, erstmal vielen Dank für Eure Gedanken und Umarmungen...schon wieder heule ich...
Was mir Sorgen macht: ich bin in einer Gesprächstherapie...die Macht meiner Gedanken ist stärker. Ich komme aus dieser Depression nicht raus.
Ich kann auch nicht Stolz auf mich sein, fühle mich seiner Macht ausgesetzt, der meines Ex-Freundes (nicht Ex-Mann, den hab ich auch)
Ich habe das Bedürfnis mit ihm über unsere Beziehung reden zu müssen. Ist verstandsmäßig sinnlos. Er will diese Beziehung nicht mehr und wenn der andere nicht will, kann man machen was man will. Ich hasse mich auch dafür, immernoch einen Funken Hoffnung zu haben, da er vor 3 Jahren nach 6 Monaten Trennung auch wieder zurück gekommen ist. Mein Verstand sagt mir: vergiß es, er tut dir nicht gut, du hast was besseres verdient und da kommt sicher auch noch was. Aber meine Seele und mein Gefühl machen mich fertig.
Er ist selbstständig und ich habe das Geschäft mit aufgebaut. Ich bin zwiegespalten zwischen, nicht aufgebn, was auch ich mir erarbeitet habe und weg hier, in allen Bereichen neu anfangen.
Ja, Sport kann Therapie sein. Das aber ist mein Job - Fitnesstrainerin......Soviel zur Ablenkung. Und seit Jahren habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht (oder habe ich sein Leben angenommen?) und als alternative wieder in meinen alten Beruf zurückzukehren, den ich vor 10 Jahren aufgegeben habe, weil er nicht optimal war....Ich drehe mich wieder im Kreis. Denke, ich muß alles in die Hand nehmen, bin aber handlungs- und entscheidungsunfähig. Da war es wieder, das Versager-Gefühl.
Zumal ein zweites Geschäft geplant ist, in meinem Wohnort, das ich leite. . .
Ich brauche Geduld. Und ich weiß, ich muß Schritt für Schritt vorgehen um keine falschen Entscheidungen zu treffen.
Aber, es tut so unfaßbar weh. Er ist wie immer und ich leide wie eine Sau. Klar, er ist schon min. 6 Monate weiter....
Lola

11.08.2011 13:51 • #7


L
Wie komme ich von ihm los? Er hat mich die letzten Monate nicht glücklich gemacht. Mantra-mäßig den ganzen Tag - lass ihn los brabbeln?
Als er vor 3 Jahren schon mal für ein halbes Jahr vor unseren Problemen weggelaufen ist, statt zu lösen, habe ich nachdem er wieder da war Krebs bekommen. War das nicht Zeichen genug? Warum habe ich ihn wieder in mein Leben gelassen, warum habe ich wieder sein Leben mitgelebt, alles nur, aus Angst mit 42 und 2 Kindern nichts mehr auf die Reihe zu bekommen. Dabei wollte ich nur ein ruhiges Familienleben, mit einem Mann an meiner Seite. Aber genau hingeschaut, hatte ich das die letzten Jahre nie so wie gewünscht....Menno.....Gleich werde ich ihn wieder sehen, weil ich arbeiten muß...Kann nicht mal ne Fee vorbeikommen und sich meiner annehmen?

11.08.2011 14:12 • #8


G
Hallo Lolarennt, vielleicht hilft Dir ja folgender Satz auf Deinem kleinen Karusell:

Wenn es unglücklich macht, ist es keine Liebe!

11.08.2011 14:20 • #9


L
Oje, habe hier im Forum gerade von jemanden gelesen, die sich noch Hoffnung machte, auch durch kleine Gesten begründet interpretiert, und der Ex ne Neue hat. Davor habe ich jetzt schon Angst. Ich mache mir Sorgen um Dinge, die noch nicht geschehen sind...alles nur in meinem Kopf... Ich heule jetzt fast 6 Wochen, rauche (Ich, der militante Nichtraucher...) esse nix, sehe aus wie vom Bus überfahren...Wofür? Der Ex lebt sein Leben weiter...Bin ich verrückt? Bin ich verrückt ihn wiederhaben zu wollen? Er will nicht mehr. ich muß ihn loslassen.....Menno, der Wahnsinn klopft in meinem Gehirn an....Weiß nicht mehr weiter....schei.

11.08.2011 14:22 • #10


G
Nein, Du bist nicht verrückt! Du bist ein fühlender Mensch mit allem Leiden, das damit manchmal verbunden ist. Und wenn zu viel auf einmal kommt - und in Deinem Fall ist das definitiv so - dann geht es schon mal drunter und drüber. Gönne Deinem eigenen Kopf Auszeiten, mache Sport, treffe Dich mit Freundinnen und rede mit ihnen über Deine Gedanken und Ängste. Nimm Abstand von ihm so gut Du es eben kannst - wenn schon nicht räumlich, dann wenigstens emotional. Arbeite daran, den Abstand weiter zu vergrößern. Bewirb Dich vielleicht in einem anderen Studio.

Ganz wichtig: Er tut Dir nicht gut und es ist an Dir selbst, diesen schlechten Einfluss so gering zu halten wie nur möglich. Denk an DICH, nicht an ihn! Lasse alle Gefühle zu, aber versuche auch Dir zu mehr guten Gefühlen zu helfen, Dich selbst mehr zu achten als Du es gerade tust. Das mit dem Mantra ist gar keine so schlechte Idee. Oder jeden Tag ein paarmal Dich selbst im Spiegel anlächeln!

11.08.2011 14:35 • #11


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