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Gedanken vom Jetzt

S
Hallo liebes Forum. Ich bin neu hier, aber sicher richtig.

Ich habe in den letzten Tagen ein paar Gedanken aufgeschrieben, die meine Gefühle zum Zustand meiner Beziehung ganz gut beschreiben.
Ich weiß nicht, wem ich sie zeigen soll. Ich denke aber, hier sind sie gut aufgehoben. Wer sie lesen mag, gerne. Gern auch Kommentare dazu. Es ist natürlich nicht vollständig die Beschreibung unseres Problems, aber es sind meine Gedanken. Ich möchte sie gern mit jemandem teilen. Vielen Dank.


Ich war drauf und dran, den Bund des Lebens mit dieser einen Frau einzugehen. Weil es sich sehr gut und verdammt richtig anfühlte! Weihnachten 2018 habe ich sie gefragt. Sie hatte darauf gewartet und ja gesagt. Ich war glücklich. Ich hätte diese wundervolle Mutter meiner wundervollen Kinder aus Liebe zu ihr geheiratet. Sie war für mich diese eine, die man nur ein mal im Leben trifft. Davon war ich überzeugt.
Jetzt frage ich mich, was in dem Jahr seit dem Antrag mit dieser Frau, mit mir und mit dieser Liebe geschehen ist. Sie sagte, sie wäre glücklich mit dem Ring gewesen. Nun ist das irgendwie nicht mehr die Frau, der ich einst diesen Verlobungsring mit dieser unfassbaren Botschaft und damit mein Herz geschenkt habe.
Es ist eine Andere. Sie ist mir in Teilen sehr fremd geworden. Sie macht mich traurig. Viel öfter, als ein Mann wie ich es ertragen kann. Sie sitz teilnahmslos da und starrt vor sich her. Sie spricht mit mir und über mich, als wäre sie mit mir nie glücklich gewesen. Sie sucht nach Gefühlen. Sie verletzt mich. Viel öfter, als ein Mann wie ich es ertragen kann. Doch ich ertrage es. Immer wieder - obwohl ich weiß, wer und was in ihr in den Momenten des Starrens vor sich geht. Ich ertrage es einfach und habe keine Erklärung dafür. Sie verletzt mich. Macht mich das schwach? Mache ich mich lächerlich? Was ist mit mir? Wo ist mein Stolz? Warum tue ich das? Ich weiß es nicht. Muss ich mir das antun? Ich weiß es nicht. Es ist oft mehr, als ein Mann wie ich es ertragen kann. Sie treibt mich dazu, eine Mauer zu errichten. Sie wird immer höher. Sie soll mich schützen. Vor den Verletzungen. Doch diese Mauer drückt und tut weh. Sie ist falsch. Sie gehört nicht zu mir. Nicht bei dieser Frau. Es sollte keine Mauer geben und diese Frau sollte mich nicht verletzen. Das habe ich trotz allem nicht verdient. Ich sollte mit dieser Frau glücklich sein. Ich sollte glücklich sein - ohne mich schützen zu wollen. Es ist ein Albtraum.
Wann ist der richtige Zeitpunkt, mich aus der Situation zurück zu ziehen und mir das Recht zu nehmen, meinen inneren Frieden zurück zu erlangen? Meinen Stolz? Wie lange muss ich mir Ablehnung und Zurückweisung gefallen lassen? Ich weiß es nicht. Sie verletzt mich.
Ich weiß nur, ich wollte diese Frau einst heiraten. Mich ganz offiziell an sie binden. Ihr ein guter und liebender Ehemann und meinen Kindern ein guter Familienvater sein. Mir fehlt einfach derzeit der Mut und die Vortstellungskraft, darüber nachzudenken, wie sehr die beiden zu leiden haben werden. Ein glückliches Leben mit meiner Familie wollte ich führen. Diesen Wunsch hatte ich. Doch dieser Traum scheint mehr und mehr zu zerplatzen. Statt dessen bereite ich mich stetig darauf vor, mein Leben ohne sie und ohne meine Kinder zu führen - denn Kraft, Mut und schöne Gefühle zu ihr schwinden. Ich habe schon soviel dafür organisiert. Es macht mich traurig. Viel mehr, als ein Mann wie ich es ertragen kann. Ich bin diese Traurigkeit einfach nicht gewohnt. Ich kannte diese intensive Traurigkeit schlicht bisher nicht. Wofür soll es gut sein? Ist dies die gerechte Strafe? Soll es mich und meine Familie wirklich so heftig heimsuchen?
Ich verstehe diese Frau nicht mehr. Ich habe sie verletzt. Ich kenne meinen Anteil an dieser Situation. Aber ich gebe alles, um es zumindest zu versuchen. Habe meine Sachen in Ordnung gebracht. Habe mir bewusst gemacht, was fehlte. Habe verziehen. Habe die Hoffnung bisher nicht aufgegeben. Noch schätze ich den Wert des Ringes, den ich immer bei mir trage über den Materialwert hinaus.
Ich habe mir sehr oft überlegt, wie es ohne sie wäre. Wäre ich glücklich? Fehlen tut sie mir ja jetzt schon. Wird es schlimmer? Wie wird es sein, meinen Kinder nicht mehr der Papa zu sein, der ich so gern bin. Wohin gehe ich? Wie verhalte ich mich? Wohin mit der Wut - über mich und über sie, über den anderen?
Ich weiß, ich bin ein guter Mann. Ein guter Mann für sie, wie auch für viele andere Frauen. Viele Frauen mögen mich. Das weiß ich. Ich nehme Blicke der Frauen wieder wahr. Und sie tun mir gut. Sie geben mir ein Stück meiner Würde als Mann zurück.
Auch sie ist eine gute Frau. Männer mögen sie. Das weiß sie. Und auch sie nimmt ihre Blicke wahr. Auch das weiß ich.
Sie verletzt mich. Sie ist mir oft fremd geworden. Nicht mehr die Frau, die ich einst heiraten wollte. Sie fühlt sich anders an. Ich hätte sie gern zurück. Ihr Lächeln. Ihre Fröhlichkeit. Jetzt ist sie unberechenbar.
Was fange ich jetzt mit meinem angebrochenen Leben an? Weiter kämpfen? Um diese innerlich zerrüttete und ständig sinnsuchende Frau? Die Frau, die auf etwas wartet, was ihr wohl ohne ihren eigenen Willen niemand geben kann? Wie kann sie das nur ernst meinen? Was stimmt nicht mit ihr? Ich weiß es nicht, aber es lässt mich verzweifeln, macht mich wütend, zerfrisst mich. Kann ich weiter um meine Familie kämpfen, die ich so sehr liebe? Die wäre es ohne Zweifel wert. Oder soll ich meinen eigenen Weg gehen und sie ziehen lassen wohin auch immer? Soll ich mich auf eine andere Frau einlassen und vielleicht mit ihr glücklich sein? Auch das könnte es wert sein. Ich weiß es einfach nicht! Doch all das zusammen genommen, ist doch viel mehr, als ein Mann wie ich es ertragen kann. Aber es führt kein Weg daran vorbei, irgendwas zu ertragen. Das ist mein Schicksal. Das ist unser Schicksal. Das der ganzen Familie. Hart! Und es liegt in den Händen dieser Frau. Dieser bescheuerten Frau. Aber: Ich habe meinen Stolz und jetzt ist sie dran. Sie ist dran, den guten Mann behalten zu wollen! Sie ist dran, den Willen dazu aufzubringen. Sie ist dran, endlich auch ihre Sachen in Ordnung zu bringen und um mich zu kämpfen! Sie ist dran, zu begreifen, wen sie verlieren wird, wenn sie mich weiterhin nur als ein Problem von vielen ansieht. Ich bin nicht eins von vielen. Ich bin ihr Hauptproblem. Und so will ich mich auch behandelt wissen. Dann - und nur dann kann ich weiter bereit sein, das alles zu ertragen. Viel mehr, als ein Mann wie ich es eigentlich ertragen kann.

26.02.2020 13:54 • x 3 #1


fengaraki
Zitat von Soma:
Ich habe sie verletzt. Ich kenne meinen Anteil an dieser Situation. Aber ich gebe alles, um es zumindest zu versuchen.


Was war denn die Verletzung? Vielleicht ist sie der Pudels Kern?

26.02.2020 14:23 • #2


A


Gedanken vom Jetzt

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Heffalump
Zitat von Soma:
Ihr Lächeln. Ihre Fröhlichkeit. Jetzt ist sie unberechenbar.

Hat sie eine Depression? War sie beim Arzt?

Kinder. habt ihr schon welche oder wie kann man deine Zeilen auslegen?

26.02.2020 14:23 • #3


S
Zitat von T4U:
Hat sie eine Depression? War sie beim Arzt?

Kinder. habt ihr schon welche oder wie kann man deine Zeilen auslegen?



Ja, wir haben 2 Kinder (2 + 5 Jahre).

Eine Depression ist das sicher noch nicht, aber sie schwankt extrem. Vom wir schaffen das ganz sicher zum die Gefühle sind weg, es ist vorbei. Teilweise mehrmals täglich. Es ist so anstrengend.

26.02.2020 14:32 • #4


S
Zitat von fengaraki:

Was war denn die Verletzung? Vielleicht ist sie der Pudels Kern?



Darauf würde ich gern ausführlicher antworten, aber dazu ist momentan gerade keine Zeit. Aber vielleicht schaffe ich es heute Abend.

26.02.2020 14:33 • #5


I
Zitat von Soma:
obwohl ich weiß, wer und was in ihr in den Momenten des Starrens vor sich geht.

Bedeutet das, dass sie in Gedanken bei einem anderen Mann ist?

26.02.2020 14:45 • #6


S
Zitat von Irrlicht:
Bedeutet das, dass sie in Gedanken bei einem anderen Mann ist?



Das ist so, ja. Ziemlich sicher. Aber sicher auch bei vielen anderen Dingen. Sie sagt es auch relativ offen, wenn ich sie darauf anspreche. Sie ist hin und her gerissen. Aber es ist auch viel passiert. Und wir sprechen viel und auch schon offen.

26.02.2020 14:50 • #7


I
Zitat von Soma:
Weihnachten 2018 habe ich sie gefragt. Sie hatte darauf gewartet und ja gesagt.

Das ist jetzt etwas über ein Jahr her. Da schien noch alles okay zu sein ?
Irgendwas ist in der Zeit geschehen. Wie lang seid ihr den überhaupt schon zusammen und wie alt sind eure Kinder?
Trägt sie sich mit Trennungsedanken?

26.02.2020 15:01 • #8




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