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Gefühl der leere nach Trennung/Scheidung

livve
Hallo zusammen und sorry schon mal für den langen Text,
ich werde hier jetzt einfach mal alles niederschreiben, was mich so beschäftigt.
Mein Mann und ich (32 und 35 Jahre) haben uns vergangenen Mai getrennt, wir haben zwei gemeinsame Kinder (2 u. 4 Jahre). Die Trennung an sich lief meiner Meinung nach einvernehmlich, da wir schon seit längerem nur noch aneinander vorbei gelebt haben. Er behauptet jedoch bis heute ich hätte mich getrennt (was es ihm denke ich leichter macht in einer Art Opferrolle zu verharren). Wir haben dann noch ca. 3 Monate zusammengelebt bis ich final ausgezogen bin (es ist sein Haus). Die Kinder sind größtenteils bei mir, sehen ihren Papa jedoch viel. Er hatte auch bereits nach einer Woche (nach Trennung) eine neue Freundin, die auch bereits bei uns geschlafen hat, als ich offiziell noch dort gewohnt habe (fand ich nicht so toll, über Nacht war ich mit den Kindern da aber bereits in der neuen Wohnung).
Das Verhältnis zwischen meinem noch Ehemann und mir ist wirklich schlimm seit ich über einen Anwalt Unterhaltszahlungen geltend gemacht habe. Der Grund warum ich hierfür Rechtshilfe in Anspruch genommen habe ist, da mein Mann mich zuvor massiv unter Druck gesetzt hat, mir falsche Dinge über unsere Finanzen auftischen wollte, ect. und ich entsprechend kein Vertrauen mehr hatte was diese Dinge angeht. Ich denke jedoch ich komme ganz gut damit klar, wie es zwischen uns ist. Vor den Kindern schaffen wir es uns zusammen zu reißen und die Themen der Kinder können wir beim Jugendamt auch gut gemeinsam besprechen (ich möchte nicht mit ihm alleine sprechen, da er mich sonst anschreit, teilweise beleidigt, ect.). So haben wir denke ich eine einigermaßen gute Lösung gefunden.
Was bei der Trennung wesentlich härter zu verkrafte war, war wie unser Freundeskreis damit umgegangen ist (wir waren insgesamt 11 Jahre zusammen). Seine Freunde haben von Sekunde 1 jeden Kontakt mit mir abgebrochen, was wirklich hart für mich war. Von ihm weiß ich auch, dass sie Aussagen wie die hat hier nichts mehr zu suchen, ect. gesagt haben. Als es beispielsweise darum ging, dass der Mann eines befreundeteten Pärchens mich nicht zu dem Überraschungsgeburtstag seiner Frau, die eigentlich bis dahin immer mehr meine Freundin war, eingeladen hat.
Mindestens genauso schlimm war jedoch, was mein Freundeskreis aus der Sache gemacht hat. Wir sind so ziemlich das 1. Paar, dass sich scheiden lässt. Leider haben meine Bekannten und Freunde wohl kein Gespürt dafür, wie schlimm die Sache für mich ist. Ein ganzes Lebensmodell all meine Wünsche und Träume, die damit verbunden waren, eine glückliche Familie, ect. das ist ja alles mit weg. Es geht nicht nur um den Mann, den Verlust stecke ich gut weg. Das führt leider dazu, dass alles, was ich erzähle offensichtlich weitererzählt wurde. Woher ich das weiß? Ganz einfach, mein Mann hat mir selbst alle einschlägigen Geschichten, die ich so erzählt habe an den Kopf geworfen. Oft waren sie auch noch ein wenig verändert, so, dass mein Mann noch schlechter dastand, als ich es erzählt habe. Verstehe also, dass ihn das wütend gemacht hat. Wir konnten es allerdings gut ausräumen, da einige Sachen gar keinen Sinn ergeben und er ja eigentlich weiß, dass ich kein Drama mag und niemals eine Geschichte bewusst verfälschen würde.
Das ändert jedoch nichts daran, dass ich mein ganzes Vertrauen in die Menschen um mich herum verloren habe. Klar, ich habe noch meine Eltern und meine Schwester und sie hören mir auch zu, aber ich möchte sie auch nicht zu sehr belasten.
Seitdem leide ich unter massiven Schlafstörungen und meistens drehen sich meine Gedanken nachts im Kreis. Ich denke darüber nach wie belanglos mein Leben geworden ist und dass es immer so bleiben wird. Und dass ich mich, ohne es zu merken, in eine Sackgasse manövriert habe.
Ich arbeite zum Beispiel seit der Geburt unseres ersten Kindes Teilzeit bzw. phasenweise natürlich gar nicht. Ich habe nie groß darüber nachgedacht, wie stark ich mich von meinem Mann damit finanziell abhängig mache. Ich war mir ja auch sicher, dass es die ganz große Liebe ist und wir uns niemals trennen. Heute seh ich die Sache natürlich etwas anders. Vollzeit arbeiten ist für mich in den nächsten Jahren jedoch auch keine Überlegung wert. Ich weiß, dass die Zeit mit meinen kleinen Kindern endlich ist und ich genieße es sehr, dass ich eben noch nach 40 Stunden Arbeit noch gestresst die Wäsche machen muss, während ich die Kinder vorm TV parke. Finanziell geht es sich aktuell auch einigermaßen aus (ich bin gut ausgebildet). Obwohl das Thema Altersarmut natürlich immer im Hinterkopf ist. Meine Karriere für die nächsten Jahre ist also eine Sackgasse.
Dann zum nächsten Thema, dem Lieblingsthema meiner redseligen Freundinen: Einen neuen Mann kennenlernen. Es gibt in meinem näheren Umfeld gar keine Single-Männer, die mir gefallen könnten. Online-Dating ist wirklich nichts für mich. Und auch wenn ich extrem viel Sport mache, lerne ich dort auch niemanden kennen. Was vielleicht aber auch am Kernproblem liegt: Ich kann mir wirklich nicht vorstellen jemals wieder einem Menschen so wirklich zu vertrauen. Ich habe das Gefühl, dass alles, was dieser Mensch mir geben könnte, mir auch wieder weggenommen werden wird. Und dass sich das 10x so schlimm anfühlen wird, wie es mir eben gut getan hat.
Ich habe gelesen, dass wir Menschen negative Erfahrungen auch im sozialen Kontext stark überbewerten, das heißt für jede negative Sache, die einem zustößt müssen einem eben x-mal so viele positive Sachen passieren.
Jetzt habe ich das Gefühl, dass ich einen Overload in negativen Erfahrungen im letzten Jahr gemacht habe und eben weil ich deshalb keinem mehr vertrauen will, nie genug positive Erfahrungen sammeln werde.
Am liebsten würde ich einfach lernen, wie ich alleine sein kann, ohne mich einsam zu fühlen. Hat jemand vielleicht Tipps oder Erfahrungen, die er mit mir teilen möchte?
Danke fürs Zuhören
Liebe Grüße
Livve

20.03.2024 06:12 • #1


Gorch_Fock
Hi Livve, willkommen hier. Du wirst in Deinem Umfeld noch viele Trennungen und Scheidungen sehen. Bei vielen (und oft sind es dann die Frauen die gehen) geht das Ganze mit ca. 35 / 36 los.

So wirklich einvernehmlich wirkt Eure Trennung nicht. Seid ihr noch verheiratet? Das Du Anspruch auf Kindes- und ggf. Betreuungsunterhalt hast, ist ja nun auch klar. Und ja, dass er damit nicht glücklich ist, auch irgendwo klar, da die KU-Zahlungen gerade wieder erhöht wurden. Und Du scheinst ja hier auch alles Cent-genau rechtlich durchzusetzen. Alles richtig, nur bei einer einvernehmlichen Trennung würde es hier kaum Konflikte geben, da man dies auf Augenhöhe klärt und ggf. auch Zahlungszeiträume definiert (was Betreuungsunterhalt angeht).

Online Dating ist übrigens gerade für AEZ gar nicht verkehrt, da man so ggf. auch die Möglichkeit hat, eine neue Patchworkfamilie zu gründen. Ich schätze, dass Dein Alltag Dir keine langen Partynächte mehr in der nächsten Großstadt ermöglicht. Wer aber in seinem Profil ehrlich angibt was er sucht und auch seriöse Plattformen nutzt (keine Wisch-Apps) wird hier -gerade als Frau - viele Möglichkeiten haben. Online Dating braucht aber auch Erfahrung und viele Frauen kommen am Anfang mit der Masse an Zuschriften nicht klar. Ja, man muss das Lernen und auch nicht nach einem Tag aufgeben. Man kann dort sehr tolle Menschen kennenlernen.

20.03.2024 06:32 • #2


A


Gefühl der leere nach Trennung/Scheidung

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livve
Hallo Gorch_Fock,
vielen Dank für deine Antwort um diese unchristliche Uhrzeit
Wir sind noch verheiratet, Scheidungsantrag wurde diese Woche eingereicht und jetzt mal schauen, wann wir einen Termin bekommen. Einvernehmlich ist unsere Trennung vor allem wegen des Geldes nicht. Er sagt selbst, dass er die hier geltenden Regelungen absolut ungerecht für die Männer findet. Das wir Frauen meistens auf unsere Karriere zugunsten der Familie verzichten lässt er als Argument allerdings auch nicht gelten, da ich ja theoretisch meine Kinder in eine Ganztagesbetreuung stecken könnte und Vollzeit arbeiten gehen kann. Faktisch ist das so nicht richtig, da beide Einrichtungen nur bis 15 Uhr geöffnet haben und ein Wechsel beinahe unmöglich ist, da alle Einrichtungen voll sind. Neben der Tatsache, dass ich ja auch gar nicht 40 Stunden arbeiten möchte (und muss). Wir werden dort nicht auf einen Grünenzweig kommen und ein Anwalt rechnet nun einmal Cent genau.
Ja, ich verstehe dein Argument für Online-Dating, aber ich glaube mein größtes Problem wäre tatsächlich die Menge an Zuschriften. Ich möchte ja, wenn überhaupt, nur einen Mann näher kennenlernen und nicht die nächste Bachelorette werden. Der Gedanke mit mehreren Männer gleichzeitig zu schreiben ist viel zu merkwürdig für mich. Ich bin sehr monogam eingestellt. Als kleiner Bonus wüsste ich, wie gesagt, auch gar nicht, wie ich einem dieser Männer irgendwie vertrauen soll.
Wünsche dir einen entspannten Morgen

20.03.2024 06:57 • x 2 #3


Aurelin
@livve
Du hast mein Mitgefühl.
Trennung tut immer weh, und ein zerbrochener Lebensentwurf ist auch nichts, das man eben so runterschlucken und dann so tun kann, als wäre nichts gewesen. Das heißt, so tun kann man schon, aber daraus ergeben sich so lange Bauchschmerzen, bis das alles wirklich wirklich verdaut ist, und nicht nur durch Haltung ausgeglichen.
Einen oder seriell mehrere Partner wirst Du mit Sicherheit in Dein Leben ziehen können, aber es könnte Dir passieren, und das ist sogar sehr wahrscheinlich, dass Du mit ihm/ ihnen an dieselbe Problematik stossen wirst.
Trotzdem will ich Dir nicht empfehlen, das nicht zu tun, denn es kann hilfreich dabei sein, Dich selbst zu heilen.
meine eigene Trennung ist jetzt sieben Jahre her, und das Drama zwischen uns eigentlich latent in Eskalation, aber davon abgesehen bin ich heute bedeutend eher der Mensch, der ich aus tiefstem Herzen immer schon sein wollte und sein will.
ich bin weiser geworden und weicher, weit weniger darum bemüht Recht zu haben sondern viel mehr darum, Menschen wirklich zu verstehen, mich selbst eingeschlossen.
Das ist ein Prozess, der nicht wirklich aufhört, und er wäre nicht möglich gewesen und ist es nicht ohne die Hilfe und die Begegnungen mit wundervollen Menschen.
Unterm Strich aber erfahre ich trotz wiederkehrender Krisen mehr Verbundenheit in meinem Leben als das früher der Fall war, als ich mich auch noch auf einen gemeinsamen Lebensentwurf verliess.
Versteh das als eine Möglichkeit des Umgangs damit, und fühle Dich eingeladen Dir selbst in Deinem Leben und Sein näher zu kommen.
und mögen von Liebe geleitete Menschen Dich immer ein Stück des Weges begleiten, oder ihn gar ganz mit Dir gehen

20.03.2024 07:25 • x 2 #4


livve
Vielen Dank für deine liebe Antwort, Aurelin.
Ich glaube das Gefühl von Verbundenheit, das du beschreibst, ist was mir fehlt. Es fühlt sich einfach so an, als ob ich mein aktives Leben schon gelebt hätte und jetzt nur noch stiller Teilhaber von anderen bin.
Du hast sehr schöne Worte gefunden

20.03.2024 07:36 • #5


G
Liebe @livve
Ich finde Du bist ihm schon ziemlich entgegengekommen , einfach das Feld mit den Kindern zu räumen aus ,, seinem Haus ,,
Das Familiengericht sieht es eigentlich nicht gerne , werden die Kinder aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen und müssen im Schmerz der Trennung sich auch noch an ein anderes Umfeld gewöhnen.
Du hättest auf Antrag dort wohnen bleiben können , auch wenn es auf dem Papier ,, sein Haus ,, ist

Du wirst sehen was passieren wird

Da der nicht gerne nicht so viel zahlende Vater jetzt schon nur unter Beleidigung und Beschimofung zahlt und über das Haus mit den ehemaligen Kinderzimmer verfügt , wird er bald besonders freundlich sein zu den Kindern um sie zu beeinflussen, dass sie beim Vater wohnen , besonders wenn sich seine neue Familiensituation gefestigt hat und die neue Freundin dort wohnt und ein Kind möchte .
Dann spart den den Unterhalt und das Kindergeld , das hat schon manchen Vater beflügelt zum Vater des Jahres zu werden aufeinmal

Ab einem gewissen Alter werden Kinder gefragt wo sie wohnen möchten und können mitentscheiden.
Mama Herz nach viel Mühe in der Erziehung bei den Kindern wird schmerzen , ist doch beim Papa alles besser und das Kind dort alles darf wahrscheinlich auch viel PlayStation die dort steht .. ich weiß , sie sind jetzt erst 2 und 4 also noch klein , genieße jede Minute und bitte ihn ordentlich zur Kasse immerhin hast Du Dein Zuhause verloren


Das Du die Regelung mit dem Unterhalt in fachkundige Hände gelegt hast , dem Jugendamt finde ich super, denn Kinder sind teuer , besonders bei Zahnspangen ,
Klassenfahrten , Urlaub muss er anteilig zur Kasse gebeten werden und zahlen.
Uupsi

Auch hast Du als Alleinerziehende mit Teilzeitjob später Anspruch auf das Bildung und Teilhabe Paket , dann gibt es die Nachhilfe und Förderung gratis deshalb ist die Schülerhilfe so voll .

Was Du über Deinen Freundeskreis schreibst ist traurig , nicht nur Zuhause entwurzelt worden , sondern auch noch die Freunde verloren , Du musst Dir also ein komplett neues Leben aufbauen

20.03.2024 07:54 • x 1 #6


C
Deine Gedanken und Gefühle sind ganz normal. Aber: Von aktives Leben schon gelebt kann sicher keine Rede sein - das sehe ich nicht einmal bei nir so und ich bin zwanzig Jahre älter als Du.

Zum Thema neuen Partner kennenlernen: Hast Du die alte Beziehung reflektiert - also: Was waren aus Deiner Sicht die Hauptgründe und -dynamiken, die zur Trennung geführt haben? Natürlich ist jede (neue) Beziehung anders, aber es hilft aus meiner Sicht ungemein, das auch für sich selbst schonungslos darzulegen und die eigenen Anteile zu sehen.

Zum mangelnden Vertrauen / Angst vor erneutem Scheitern: Hier ist es sicher, sich zu vergegenwärtigen, dass man schon mal eine Trennung gepackt hat, nicht daran zerbrochen ist und entsprechende Bewältigungsstrategien gelernt hat.

Das mit den Freunden ist ätzend, aber ich glaube, Du wirst Dich damit abfinden müssen, dass zumindest die, die eher seine waren (und auch deren Frauen, Freundinnen etc.) sich von Dir abwenden. Das ist eher die Regel als die Ausnahme. Das mit Deinem Freundeskreis finde ich schlimmer und auch untypisch. Hast Du eine Idee, warum sie sich so verhalten, also Infos von Dir weitererzählen und dann noch verfälscht? Betrifft das wirklich alle? Und hast Du diesen Menschen mal erzählt, welche ätzende Dynamiken das in Bezug auf Deinen Ex auslöst?

20.03.2024 07:59 • x 1 #7


V
Du bist so noch so jung und hast zwei kleine Kinder, alleinerziehend. Du klingst aufgeräumt und klar, erwachsen eben.
Ich verstehe in vielen Dingen genau was du meinst.
Freundeskreis: Meine engsten Freunde sind auch nach der Scheidung meine Freunde geblieben, zwei Freundschaften aus Studienzeiten konnte ich wieder beleben, die mein Exmann mir verboten hatte, verletzt war ich wie du über den Umgang im gemeinsamen Bekanntenkreis, dass Menschen sich bei einer Trennung positionieren, das war mir völlig klar und egal, aber merkwürdig und befremdlich fand und finde ich den veränderten Umgang in gemischten Gruppen, geschiedene Singlefrauen sind offensichtlich für andere Frauen durch ihren neuen Status jemand anderes, eine Gefahr für die eigene Ehe, und das nach über zwanzig Jahren, das tat weh, heute ist es mir egal, Ehemänner sagen solche Sachen wie, ich sehe es nicht gerne, wenn meine Frau Kontakt mit dir hat, dann kommt die nur auf dumme Gedanken, oder, Ehefrauen sagen, du kannst dir eben eine Scheidung leisten, ich nicht, wenn ich mich von xy trenne, kann ich mir nicht mal eine Wohnung leisten, da gab es etliche Verluste für mich, die heute nicht mehr schmerzen, weil eben dann andere neue Leute hinzukommen.
Diese Phase direkt nach der Trennung ist die schwerste, das neue Leben muss sich noch zurechtrücken, gut ist schon mal, dass du keinen Liebeskummer hast, die Trauer über den zerbrochenen Lebensentwurf, hat mich länger begleitet. Es ist nicht ganz einfach, aber absolut machbar zu lernen, allein zu sein ohne einsam zu sein.
Ich habe mir eine Gruppe zum Reden gesucht, die genau wie ich getrennt waren, ich habe Dinge ausprobiert, die man eben nur als Single machen kann, nämlich ausgehen und endlich wieder zu tanzen, Konzerte besuchen und dort übernachten, wieder malen und Ausstellungen besuchen und ungewöhnliche Menschen kennenlernen, Garten umgestaltet, Wohnung renoviert, Stricken, Yoga, Fitness, Urlaub, ich habe einiges ausprobiert, ich war endlich frei und konnte Dinge tun, die mir mein Exmann verboten hatte, das war die Experimentierphase, heute ist es etwas ruhiger, ich bin ruhiger, mein Leben und ich selber mögen sich sehr, es immer noch Momente, die mich traurig machen und mich allein fühlen lassen, aber diese schlimme Einsamkeit, die man zu zweit in einer Ehe ohne echte Liebe haben kann, die bin ich los, und das war es einfach jeden Tag wert, ich bin so stolz auf mich, und unendlich froh so selbstbestimmt sein zu können. Was ich dir sagen möchte, das Leben ruckelt sich zurecht, bleibe zuversichtlich und suche, was dir gut tut und werde die, die du sein willst.

20.03.2024 08:12 • x 3 #8


Heffalump
Zitat von Vorbeigeschaut:
und konnte Dinge tun, die mir mein Exmann verboten hatte

Schlimm genug, das er das konnte

20.03.2024 08:21 • x 3 #9


V
Zitat von Heffalump:
Schlimm genug, das er das konnte

Ja und Nein, schlimm war es, dass ich das zugelassen habe, da ist der Fehler, nur um Frieden zu haben. Heute gehe ich keinem mir wichtigen Konflikt aus dem Weg, weder beruflich noch privat.

20.03.2024 08:26 • x 3 #10


Heffalump
Zitat von Vorbeigeschaut:
da ist der Fehler, nur um Frieden zu haben

ich kenne das - glaub mir

20.03.2024 08:28 • x 2 #11


livve
Zitat von Gefühl:
Liebe @livve Ich finde Du bist ihm schon ziemlich entgegengekommen , einfach das Feld mit den Kindern zu räumen aus ,, seinem Haus ,, Das Familiengericht sieht es eigentlich nicht gerne , werden die Kinder aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen und müssen im Schmerz der Trennung sich auch noch an ein anderes Umfeld ...

Hallo @gefühle,
vielen Dank für deine Nachricht!
Ja, das mit dem Haus wäre im Trennungsjahr sicher eine Option gewesen, aber danach? Ich lebe jetzt bei meinen Eltern (eigene Wohnung im Haus). Das Umfeld ist also weiterhin vertraut, sie können ihre gewohnten Einrichtungen besuchen, haben einen Garten, ect..
Kann schon sein, dass sie irgendwann sagen, dass sie bei ihrem Vater leben wollen. Dann sollen sie das ausprobieren und wenn sie dort glücklicher sind als bei mir, dann werde ich damit leben können. Ich denke aber auch, dass ich ihnen ein sicheres und geborgenes Zuhause biete, wovon sie sich niemals ganz abwenden werden.
Du hast vollkommen Recht, dass Kinder kostspielig sind, und da er mir dort auch niemals bei irgendetwas entgegenkommt (z.B. fragte ich ihn einmal, ob wir uns die Kosten für einen neuen Kindersitz teilen wollen (kleine Sideinfo: er zahlt aktuell noch nicht einmal den vollen Kindesunterhalt), daraufhin meinte er, es fühle sich an, als ob ich ihm mit dieser Frage ins Gesicht spucken würde, da er ja sowieso schon alles bezahlt), habe ich auch kein schlechtes Gewissen dabei, mir den finanziellen Anteil zu holen, der mir zusteht.
Danke für den Tipp mit dem Teilhabe-Paket, das ist sicher in ein paar Jahren interessant
Ja, sieht so aus, als müsste ich mir wirklich ein komplett neues Leben aufbauen. Schon komisch, wo man vor ein paar Jahren doch erst dachte, wirklich angekommen zu sein

20.03.2024 11:10 • #12


livve
Hallo @Caecilia,
auch danke für deine Antwort!
Ja, ich habe sehr viel darüber nachgedacht, wo mein Anteil liegt. Ich habe leider die Tendenz mich in Beziehungen emotional zu distanzieren, wenn ich mich im Stich gelassen fühle. Ich muss sagen, dass das über Corona natürlich ziemlich einfach war, da er seine Arbeit sehr stark priorisiert hat und ich schwanger mit Kleinkind + Teilzeitjob sehr überfordert war. Es ist nicht so, dass ich das nicht kommuniziert hätte. Aber wie ich schon erwähnt habe bin ich kein besonders dramatischer Mensch. Ich weine nicht, sondern ich formuliere eher sachlich was mich stört und erzähle dabei zu wenig, wie ich mich dabei fühle. Ich will so ziemlich alles alleine schaffen (und jetzt bekomme ich wohl zum 1. Mal in meinem Leben die Möglichkeit dazu ) und tue mir schwer mir Schwächen einzugestehen. Bevor ich um Hilfe bitte, gebe ich lieber 120% und zerbreche daran. Ich glaube deswegen hat mich das mit meinem Freundeskreis auch so sehr getroffen.
Die Trennung kam für alle überraschend, weil ich mir sehr schwer tue über meine Probleme zu sprechen. Außerdem halte ich nicht viel davon, wenn man schlecht über seinen Partner spricht. Nachdem ich also zum ersten Mal erzählt habe, wie es mir geht und was mich bewegt, merke ich, dass ich das genauso gut bei eine Instagram-Live-Stream hätte tun können statt bei einem Mädelsabend bei einem Glas Wein.
Ich denke natürlich es gibt in meinem Freundeskreis undichtere Stellen und welche, die vll. etwas dichter halten. Ich kann ihre Motive tatsächlich nicht nachvollziehen. Vielleicht wollten sie sich profilieren, weil sie Dinge wissen, die sonst keiner weiß? Am unfairsten ist allerdings die Person, die direkt mit meinem Mann gesprochen hat. Ich denke, dass sie das vor sich selbst vielleicht so rechtfertigt, dass es besser ist, wenn jeder über alles Bescheid weiß. Denke nicht, dass mich meine Freunde abgrundtief hassen. Es ist allerdings schon so, dass alle Männer deutlich mehr auf seiner Seite stehen. Auch zwei Freunde von mir, die ich seit über 30 Jahren kenne, haben z.B. ihm geschrieben, ob alles in Ordnung sei, nachdem er mit einem eher unschönen Seitenhieb gegen mich aus einer gemeinsamen Whatsappgruppe ausgetreten ist.
Ich habe eigentlich vor das Thema beim nächste Mädelsabend z.B. anzusprechen, damit werde ich zwar mein Vertrauen nicht mehr aufbauen, aber vielleicht hilft es ihnen mal zu reflektieren, was sie dort anrichten.

20.03.2024 11:21 • x 1 #13


livve
@Vorbeigeschaut Danke auch für deine lieben Worte und es tut mir leid, dass du ähnliches erleben musstest!
Ja, die anderen Mütter/Frauen sind auch etwas komisch, ich weiß natürlich nicht, ob es daran liegt, dass mein Mann auch viel mit ihnen am Spielplatz ist und ob sie dann irgendetwas über mich reden, aber es ist schon so, dass ich aus gemeinsame Unternehmungen einfach ausgegrenzt werden, wo ich früher meiner Meinung nach dabei gewesen wäre. Die Freundin, auf deren Überraschungsparty ich z.B. nicht eingeladen war, hat mir dieses Jahr nichts zum Geburtstag geschenkt. Normalerweise haben wir uns immer gegenseitig mit einem Restaurantbesuch, ect. überrascht. Nicht, dass mein ganzes sozial Leben von diesem einen Abend abhängt, aber es ist doch sehr auffällig.
Ich bin auch froh, dass ich die Einsamkeit einer unglücklichen ehe hinter mir lassen konnte. Ich wünsche mir das auch nicht zurück. Das Problem ist viel mehr, dass ich mir überhaupt nichts wirklich wünsche, aber eben zur Zeit sehr unglücklich und einsam bin. Ich glaube, es würde mir helfen, wenn es sich ein wenig selbstbestimmter anfühlen würde. Aber hier zu schreiben tut auch schon gut
Wo hast du denn eine Gruppe mit Gleichgesinnnten gefunden, oder war das auch online?

20.03.2024 11:26 • x 1 #14


V
Ich habe mich im Landkreis umgehört und eine wirklich nette Runde gefunden.
Und eben neue Leute
Bei Facebook kannst dich auch umschauen nach Freizeitgruppen für Singles
Es geht nicht darum, andauernd dieses Thema emotional zu besprechen, sondern einfach unter Gleichgesinnten zu sein.
Wer nicht in dieser Situation ist, versteht das nur schwer.
Grundsätzlich denke ich, könnte deine Lernaufgabe sein, Gefühle zuzulassen, sie anzuerkennen und sie auch zu verbalisieren, insbesondere auch für eine neue Beziehung

20.03.2024 11:50 • #15


A


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