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Gefühle offen zeigen oder nicht?

Piper2603
Hallo
ich weiß gerade nicht genau wie ich anfangen soll, aber ich versuche es mal.

Letztes Jahr im September hat sich meine Partnerin von mir getrennt, muss dazu sagen, dass sie unter ernsten psychischen Problemen litt, war deshalb auch in Behandlung, sie wollte es allen immer nur Recht machen aus Angst vor Enttäuschung und Verlust. Als nun ihre Kinder (18, 20 und 23) gegen mich waren und ihr zu verstehen gaben, dass sie ihr den Rücken kehren, wenn sie mit mir zusammen bliebe, hat sie sich von mir getrennt.
Im Januar dieses Jahres hatten wir einen Neustart probiert, allerdings war ihre Verlust-Angst ihren Kindern gegenüber immer noch so groß, dass sie es nach einer Woche wieder beendet hatte.
Am jetzigen Freitag wollen wir zusammen frühstücken, uns eben in einem Cafe treffen. Sie sagt, sie hat immer noch Gefühle zu mir, ist auch psychisch so stark mitlerweile, dass sie mit noch einem zusammen eine Selbsthilfegruppe leitet. Allerdings sagt sie, dass sie Aufgrund ihres damaligen Zwangverhaltens auf vieles in ihrem Leben verzichtet hat und nun Gefallen gefunden hat an ihrem neuen Leben, hat eine neue Angst entwickelt, nämlich, dass sie in den alten Trott zurückfällt, wenn sie sich wieder auf eine Beziehung einlässt. Sagt aber selbst, dass sie nicht sagen kann, wie sie sich entscheidet, wenn wir uns wiedersehen, ob ihre Gefühle zu mir dann so sehr in den Vordergrund rücken, dass sie wieder eine Partnerschaft zu mir in Erwägung zieht oder ob es dann doch nur bei einer Freundschaft bleibt. Nun weiß ich nicht, wie ich mich am Freitag verhalten soll, eher zurückhaltend oder sollte ich zeigen, dass ich weiterhin an einer Partnerschaft interessiert bin, also sie zur Begrüßung in den Arm nehme, auch mal nach ihrer Hand greife, wenn sie auf dem Tisch liegt, anschließend wollen wir noch spazieren gehen, dass ich da sie an die Hand nehme?
Was würdet ihr mir raten?

Liebe Grüße
Piper

25.05.2016 09:32 • x 1 #1


_Tara_
Zitat von Piper2603:
Nun weiß ich nicht, wie ich mich am Freitag verhalten soll, eher zurückhaltend oder sollte ich zeigen, dass ich weiterhin an einer Partnerschaft interessiert bin [...]

Das kommt darauf an, ob Du denn noch an einer Partnerschaft interessiert bist.
Oder ob Du inzwischen eingesehen hast, dass eine Beziehung zwischen Euch beiden aufgrund der Umstände und Lebenssituationen sowieso nicht funktionieren wird.

25.05.2016 09:54 • #2


A


Gefühle offen zeigen oder nicht?

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D
Zitat von Piper2603:
dass sie mit noch einem zusammen eine Selbsthilfegruppe leitet.


Das Wort leitet würde mir am meissten Sorgen machen. Sie hat die Kids durch die Selbsthilfegruppe ersetzt und lebt dort ihren Kontrollzwang aus und gibt Dir bereits jetzt zu verstehen, dass das Vorrang hat und Du bzw. ihre Beziehung zurückzustecken hat.

Gelernt hat sie nichts.

Du hoffentlich.

25.05.2016 10:29 • x 1 #3


L
Darf ich fragen, was denn ihre Kinder gegen Dich haben, dass sie ihrer Mutter praktisch genau in ihrem Problem darin bestärken, was die Verlustangst angeht? Denn hier gibt sie ja wieder nach, entspricht den Wunsch der mittlerweile erwachsenen Kinder, den Kontakt zu ihr abzubrechen, sollte sie mit Dir wieder zusammen kommen..

Habt ihr es mal mit einer Ausprache versucht? Alle an einem Tisch und jeder sagt, was ihn stört, was man ändern könnte..

Wie verlief ansonsten eure Beziehung, abgesehen von ihren psychischen Problemen?

Ansonsten lass den besagten Freitag einfach auf Dich zukommen, hab keine großartigen Erwartungen..

25.05.2016 10:49 • #4


Piper2603
Zitat von Luna73:
Darf ich fragen, was denn ihre Kinder gegen Dich haben, dass sie ihrer Mutter praktisch genau in ihrem Problem darin bestärken, was die Verlustangst angeht? Denn hier gibt sie ja wieder nach, entspricht den Wunsch der mittlerweile erwachsenen Kinder, den Kontakt zu ihr abzubrechen, sollte sie mit Dir wieder zusammen kommen..

Habt ihr es mal mit einer Ausprache versucht? Alle an einem Tisch und jeder sagt, was ihn stört, was man ändern könnte..

Wie verlief ansonsten eure Beziehung, abgesehen von ihren psychischen Problemen?

Ansonsten lass den besagten Freitag einfach auf Dich zukommen, hab keine großartigen Erwartungen..


Sie hat damals ihren Mann, also den vater der Kinder verlassen, weil er sie geschlagen hat und auch psychisch unterdrückt, deshalb hat sie ja in all den Jahren nie gelebt, hatte keine Freunde, durfte auch nie weggehen allein usw. Kurz nach der Trennung bekam der Mann Krebs (ist inzwischen auch daran verstorben), für ihre Kinder war ich der Schuldige, der dem armen Mann die Frau weggenommen hat, der ihre Mutter (Hotel Mama) ihnen weggenommen hat und ja ich habe eine Aussprache vorgeschlagen, doch zu der kam es nie

Unsere Beziehung verlief sehr harmonisch, mein Empfinden und ihre Aussage (selbst Heute sagt sie das noch)

Ich denke, sie hat wirklich Angst, dass wenn sie wieder eine Beziehung eingeht, dass sie dann wieder in den alten Trott zurück fällt, Freunde vernachlässigt, nicht mehr weggeht, nur noch auf den Partner fixiert ist

25.05.2016 12:40 • #5


Piper2603
Zitat von DerTypderwo40ist:
Zitat von Piper2603:
dass sie mit noch einem zusammen eine Selbsthilfegruppe leitet.


Das Wort leitet würde mir am meissten Sorgen machen. Sie hat die Kids durch die Selbsthilfegruppe ersetzt und lebt dort ihren Kontrollzwang aus und gibt Dir bereits jetzt zu verstehen, dass das Vorrang hat und Du bzw. ihre Beziehung zurückzustecken hat.

Gelernt hat sie nichts.

Du hoffentlich.


Die Selbsthilfegruppe wurde ihr von ihrer Psychologin zugewiesen, die hat sie sich nicht selbst ausgesucht oder gegründet!
Und von ersetzt kann auch nicht die Rede sein, da sie in dem Haus, welches sie mit dem inzwischen verstorbenen Ex-Mann aufgebaut hat, noch mit den Kindern, sofern sie mal zu Hause sind, lebt

25.05.2016 12:44 • #6


Piper2603
Zitat von _Tara_:
Zitat von Piper2603:
Nun weiß ich nicht, wie ich mich am Freitag verhalten soll, eher zurückhaltend oder sollte ich zeigen, dass ich weiterhin an einer Partnerschaft interessiert bin [...]

Das kommt darauf an, ob Du denn noch an einer Partnerschaft interessiert bist.
Oder ob Du inzwischen eingesehen hast, dass eine Beziehung zwischen Euch beiden aufgrund der Umstände und Lebenssituationen sowieso nicht funktionieren wird.


Sie ist nicht gegangen, weil unsere Beziehung nicht funktioniert hat, sondern weil sie Angst hatte ihre Kinder zu verlieren. Darüber ist sie scheinbar hinweg, durch die psychologische Behandlung, jetzt hat sie eher Angst, dass sie wieder aufhört zu leben (sich mit freunden treffen, machen was ihr spaß macht), wenn sie sich wieder in eine Beziehung begibt

25.05.2016 12:50 • #7


L
Nach all dem, was Deine Ex durch hat, kann ich sie sehr gut verstehen..
Aus Selbstschutz, und aus Angst vor weiteren Verletzungen baut man eine Mauer um sich herum..

Den Mut, diese nach und nach abzubauen, braucht Zeit und Vertrauen..
Sei für sie da, jetzt mal ganz ohne den Gedanken an eine Beziehung..damit lässt Du ihr Raum , ohne Spekulationen auf einen evtl Neuanfang. .

Wünsche euch ein schönes gemeinsames Frühstück!

25.05.2016 12:58 • #8


Piper2603
Zitat von Luna73:
Nach all dem, was Deine Ex durch hat, kann ich sie sehr gut verstehen..
Aus Selbstschutz, und aus Angst vor weiteren Verletzungen baut man eine Mauer um sich herum..

Den Mut, diese nach und nach abzubauen, braucht Zeit und Vertrauen..
Sei für sie da, jetzt mal ganz ohne den Gedanken an eine Beziehung..damit lässt Du ihr Raum , ohne Spekulationen auf einen evtl Neuanfang. .

Wünsche euch ein schönes gemeinsames Frühstück!


Ich habe selbst Angst, Angst davor, dass wenn ich ihr ein guter Freund bin, dass es dann auch nur eine Freundschaft bleiben wird und mein eigenes Interesse bewegt sich allerdings in eine andere Richtung, ganz im Gegenteil, ich würde ihr kein Freund mehr sein können, wenn sie eine neue Beziehung zu jemand Anderem eingeht

Ausserdem habe ich Verständnis dafür, weshalb habe ich ihr wohl erst ein Vierteljahr und jetzt fast ein halbes Jahr Zeit gegeben?
Und jemand der gerade erst aus einer psychologischen Behandlung kommt, sollte wissen, dass diese Mauer das Schlimmste ist, was man sich selbst antun kann, denn sie schützt nicht nur vor Verletzungen, sondern sie lässt auch die schönen Dinge nicht mehr an einen ran

25.05.2016 13:01 • #9


_Tara_
Zitat von Piper2603:
Sie ist nicht gegangen, weil unsere Beziehung nicht funktioniert hat, sondern weil sie Angst hatte ihre Kinder zu verlieren.

Ja, ich sag ja: die Umstände.
Denkst Du, dass sich die Umstände (Kinder, psychische Probleme) innerhalb von ein paar Monaten so geändert haben, dass Ihr ab übermorgen eine unbeschwerte, glückliche Beziehung führen könntet?

25.05.2016 13:13 • #10


Piper2603
Zitat von _Tara_:
Zitat von Piper2603:
Sie ist nicht gegangen, weil unsere Beziehung nicht funktioniert hat, sondern weil sie Angst hatte ihre Kinder zu verlieren.

Ja, ich sag ja: die Umstände.


Ja aber dieser Umstand existiert laut ihrer eigenen Aussage nicht mehr, es war ihre Idee, mit dem gemeinsamen Frühstück, sie will wieder Kontakt

25.05.2016 13:14 • #11


_Tara_
Zitat von Piper2603:
Ja aber dieser Umstand existiert laut ihrer eigenen Aussage nicht mehr, es war ihre Idee, mit dem gemeinsamen Frühstück, sie will wieder Kontakt

Wenn Du glaubst, dass das nach nur ein paar wenigen Monaten so sein könnte... ich würde das stark bezweifeln...

Wie lange wart Ihr denn zusammen, wenn ich fragen darf?

25.05.2016 13:16 • #12


Piper2603
Ich glaube, dass sie durch das Erlebte ein Schwarz-Weiß-Denken hat, für sie gibt es nur das Leben, welches sie jetzt hat, mit Freunden treffen und machen wozu sie Lust hat und eine Partnerschaft, in der man nur auf den PArtner fixiert ist. Sie erkennt nicht, dass das Leben eben nicht Schwarz-Weiß ist, sondern aus einer Vielzahl von Grautönen besteht, dass eine Partnerschaft ein Zugewinn ist, man hat einen Menschen an der Seite, mit dem man gemeinsam die schönen Dinge erlebt und nicht ein Austausch (ein Leben gegen das Andere). In jeder guten Partnerschaft hat jeder auch seine eigenen Freunde mit denen er sich gelegentlich allein trifft und keiner dieser Freunde kündigt einem die Freundschaft, nur weil man nicht mehr jeder Zeit greifbar ist (Ansonsten war das keine Freundschaft sondern ein Klammeräffchen)

25.05.2016 13:26 • #13


D
Zitat:
Ich glaube, dass sie durch das Erlebte ein Schwarz-Weiß-Denken hat, für sie gibt es nur das Leben, welches sie jetzt hat, mit Freunden treffen und machen wozu sie Lust hat und eine Partnerschaft, in der man nur auf den PArtner fixiert ist. Sie erkennt nicht, dass das Leben eben nicht Schwarz-Weiß ist, sondern aus einer Vielzahl von Grautönen besteht, dass eine Partnerschaft ein Zugewinn ist, man hat einen Menschen an der Seite, mit dem man gemeinsam die schönen Dinge erlebt und nicht ein Austausch (ein Leben gegen das Andere). In jeder guten Partnerschaft hat jeder auch seine eigenen Freunde mit denen er sich gelegentlich allein trifft und keiner dieser Freunde kündigt einem die Freundschaft, nur weil man nicht mehr jeder Zeit greifbar ist (Ansonsten war das keine Freundschaft sondern ein Klammeräffchen)


Interessant. Es gelingt Dir rational die Fakten aufzulisten - und genauso alle aufgrund der Fakten angebrachte Skepsis weg zu argumentieren.

25.05.2016 13:28 • #14


Piper2603
Zitat von DerTypderwo40ist:
Zitat:
Ich glaube, dass sie durch das Erlebte ein Schwarz-Weiß-Denken hat, für sie gibt es nur das Leben, welches sie jetzt hat, mit Freunden treffen und machen wozu sie Lust hat und eine Partnerschaft, in der man nur auf den PArtner fixiert ist. Sie erkennt nicht, dass das Leben eben nicht Schwarz-Weiß ist, sondern aus einer Vielzahl von Grautönen besteht, dass eine Partnerschaft ein Zugewinn ist, man hat einen Menschen an der Seite, mit dem man gemeinsam die schönen Dinge erlebt und nicht ein Austausch (ein Leben gegen das Andere). In jeder guten Partnerschaft hat jeder auch seine eigenen Freunde mit denen er sich gelegentlich allein trifft und keiner dieser Freunde kündigt einem die Freundschaft, nur weil man nicht mehr jeder Zeit greifbar ist (Ansonsten war das keine Freundschaft sondern ein Klammeräffchen)


Interessant. Es gelingt Dir rational die Fakten aufzulisten - und genauso alle aufgrund der Fakten angebrachte Skepsis weg zu argumentieren.


Ich glaube zu wissen, woran es liegt, weiß jedoch nicht, was ich tun kann um ihr diese Angst zu nehmen, ihr zu zeigen, eine Partnerschaft ist kein Gefängnis, sie kann ihr Leben dennoch so führen, wie es ihr gut tut

25.05.2016 13:31 • #15


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