Gespräche nicht mehr möglich, er lehnt gemeins Hilfe ab

S
Hallo zusammen; ich ( weibl. 47 Jahre) brauche Euren Rat, ich weiß nicht mehr weiter. Ich bin seit 22 Jahren verheiratet. Wir haben keine Kinder, leben in einem gemeinsamen Haus. Mein Mann ( 49 J.) hatte vor 6 Jahren einen Unfall( Wirbelbruch, keine Lähmung nur Schmerzen), seit dem ist er berufsunfähig.Einen Rentenantrag wurde abgelehnt. Er ist seit dieser Zeit daheim, arbeitet nicht, hat kein Einkommen bis auf eine minimale Berufsunfähigkeitsrente. Ich verdiene recht gut, so dass ich unseren Lebensunterhalt und auch die Schulden vom Haus alleine stemmen kann. Er kümmert sich um den Haushalt während ich arbeiten gehe. Er hat einen extrem festen Tagesrythmus, den ich mehr oder weniger akzeptiere. Seit ca 2 Jahren ist ein Miteinander nicht mehr vorhanden. Er hat sich komplett zurück gezogen, hat überhaupt keine sozialen Kontakte ( hatte er vor dem Unfall auch sehr wenig), geschweige denn Freunde. Gemeinsame Freizeitaktivitäten gibt es nicht mehr. Auf Partys oder Einladungen gehe ich alleine, Am Wochenende besuche ich alleine Freunde. Das wir mal Besuch bekommen, kommt extrem selten vor, da er es nicht möchte. Für meinen Mann sind so gut wie alle Menschen doof. Ich führe meine Hobbys weiter durch , nur leider alleine. Ich lerne viele Menschen kennen, und mein Freundeskreis wächst. Ich brauche meinem Mann nichts von irgendjemandem zu erzählen, da er sofort abwertende Bemerkungen macht. S. haben wir seit ca 2 Jahren keinen mehr. Also um es kurz zu machen: eine Ehe oder eine Beziehung sieht anders aus. Unser Alltag ist durch Lieblosigkeit und immer wieder verletzende Worte oder gesten gekennzeichnet. Nachts heule ich mir häufig die Augen aus. Ich habe ihn mehrfach angesprochen was er möchte. Ich habe ihm gesagt dass ich so nicht leben kann und nicht möchte. Ich habe den Vorschlag gemacht, dass wir eine Eheberatung aufsuchen, aber auch das lehnt er ab. Ein normales Gespräch findet nicht mehr statt. Ich denke, dass bei uns ein ganz großes Kommunikationsproblem vorherrscht. Ich denke, dass es ihm auch nicht gut geht. Aber wenn wir die Probleme nicht ansprechen, können wir auch keine Probleme lösen. Auf die Frage was er möchte, - eine Trennung oder nicht - beantwortet er nicht. Ich möchte trotz alledem nicht einfach aufgeben. Ob wir überhaupt eine Chance haben, weiß ich nicht. Ich sehe nur, wenn wir uns trennen, kommt er nicht über die Runde, da er wie gesagt kein Einkommen hat. Ich möchte aber auch das Haus nicht verlieren. Aber ihn auszubezahlen kann ich finanziell nicht.
Habt ihr einen Rat? Ich bin echt am Ende. Ich kann ihm nicht helfen wenn er es nicht zuläßt. Was würdet Ihr tun? Ich weiß nicht mehr weiter
LG

Skyju

28.08.2015 19:15 • #1


D
Er macht jedenfalls ne schwierige Zeit durch, genauso wie du, und er scheint depressiv zu sein. Das Problem dabei ist das es bei euch seit Jahren so läuft. Das ist praktisch ein Zustand in dem er nicht erkennnen kann und will, das alleine nur er für sich etwas ändern sollte, für ein schöneres Leben. Und dich da leider auch mit reinzieht.

Bestimmt kann man ihm das bis zu einem gewissen Grad auch vorwerfen, aber da es nicht leicht ist wäre es besser die Situation zu aktzeptieren wie sie ist. Und wenn er nicht in der Lage ist etwas zu ändern, dann mach du das bitte, das ist für alle Beteiligten das Beste.

Mein Vorschlag wäre, das du nochmal ein intensives Gespräch mit ihm führst, die Karten auf den Tisch legst und einfach alles sagst.
Meistens genügt es aber letztendlich in so einer Situation nicht. Dinge ändern sich, das ganze Leben lang, es stellt sich auch die Frage wie weit du noch bereit bist mit ihm zu gehn.
Manchmal ist es besser zu gehn, und spätestens dann wird er genau hinsehn müssen. Das bedeutet aber nicht das er sich ändern wird, aber dir ist bestimmt klar das man selbst niemals einen Menschen ändern kann.
Die Frage ist also was du für dich willst, wie weit du bereit bist zu gehn, und das dir klar sein sollte das du in erster Linie nur für dein eigenes Lebensglück verantwortlich bist.

28.08.2015 20:08 • #2


enu
ich glaube auch, dass dein Mann an Depressionen leidet und dringend Hilfe benötigt. Lehnt er es ab sich helfen zu lassen, mußt du für dich entscheiden, ob du diesen Weg noch lange mitgehen kannst ohne selbst krank zu werden. Was nützt dir ein schönes Haus, wenn es ohne Leben ist und nur mit deinem Mann zusammen zu bleiben damit es ihm finanziell nicht schlecht geht, ist kein Grund, denn du hast auch ein Recht auf Glücklichsein. Überdenke deine Möglichkeiten und schaue was für dich in Frage kommt, dein Leben Stück für Stück ins Positive zu ändern. Ich wünsche dir Mut und Kraft

28.08.2015 20:46 • #3