Getrennt unter einem Dach

Hallo zusammen,

ich lese schon eine Weile bei Euch mit und Ihr habt mir dadurch schon sehr geholfen. Danke dafür!

Doch nun möchte ich mir auch was von der Seele schreiben, weil ich einfach nicht mehr weiter komme.

Seit ungefähr 8 Wochen leben wir nun getrennt unter einem Dach und es wird nicht einfacher. Wir sind in eine andere Stadt gezogen (wegen seinem Job) und es lief Anfangs auch richtig gut, aber nach etwa einem halben Jahr zog er sich zurück und lies mich auch nicht an seinen Gedanken teilhaben und so weiter. Auf Nachfragen kam nur, ich weiß nicht was mit mir los ist, habe mich verändert. Dann kam der Entschluss, er hat nicht mehr genug Gefühle für mich und es ist vorbei.

Nun sitze ich hier, habe keine Arbeit, kann mir nur eine sehr günstige Wohnung leisten und auch die muss ich erst mal finden, aber ich habe eine Freundin gefunden, die mich tatkräftig unterstützen wird, aber die kann ich auch nicht immer zulabern.

Das sind mir im Moment einfach zu viele Baustellen auf einmal. Anfangs sagte er noch, lass Dir Zeit, doch so langsam merke ich, es wird sehr unangenehm. Ich stecke fest und heute ist es besonders schlimm. Ich durchforste alle Stellenangebote die es gibt, stelle mich bei jeder Zeitarbeitsfirma vor und es passiert einfach nichts. Kein Job in Sicht!

Ein kleines Trostpflaster gibt es für mich allerdings heute, ich habe einen Besichtigungstermin am Donnerstag für eine, hoffentlich, schöne Wohnung .

Alles in allem ist ein echt bescheidener Tag, bin kurz vorm Zusammenbruch und nur am weinen. Weiß nicht ob ich es so langsam annehme, obwohl ich nie Anstalten gemacht habe, ihn zu überreden. Werde ich auch nicht, aber es tut weh, kein Teil seines Lebens mehr zu sein.

Danke fürs lesen

Kannst du zurück zu deiner Familie?

Klar, könnte ich, aber ich möchte nicht. Zudem ist die Arbeitsmarktsituation dort auch nicht besser.
Ich dachte mir, wenn ich schon neu anfangen muss, dann kann ich es auch ganz neu machen und schauen wie weit ich komme.

Hast du denn die ganze Zeit nicht gearbeitet, seitdem ihr dort wohnt? Warum nicht?

Warst du bei der Agentur für Arbeit? Kannst du die die räumliche Trennung leisten?

@Liessa
Ich wurde in meiner Heimatstadt schon arbeitslos(freigestellt), danach sind wir umgezogen und ich hatte Zeit was neues zu finden. Doch leider ging es nicht so schnell wie wir uns das gedacht haben. Hatte in der Zwischenzeit ne 8 monatige Weiterbildung absolviert, die jetzt Anfang Juni geendet ist. Er hat mir die Zeit gegeben und mich nie gedrängt, doch nun sieht es etwas anders aus. Daher bewerbe ich mich ja auf alle Möglichen Stellen um Arbeit zu bekommen. Auch wenn es ein Hungerlohn sein wird, Hauptsache die Miete ist bezahlt und ich kann mir was zu Essen leisten.

@mcteapot
Ich bin arbeitslos gemeldet und eine kleine, winzige Wohnung kann ich mir leisten. Aber es ist grausam hier in der Region bezahlbare Bleiben zu finden. Uni-Stadt.

ok, ich wollte dir nicht zu nahe treten

So, heute war eigentlich ein eher gammeliger Tag mit Netflix und co. Aber morgen fange ich meine neue Arbeit an und ich hab so eine heiden Angst irgendwas falsch zu machen und den Job dadurch evtl. zu verlieren, das gibts gar nicht. Kann seit heut nachmittag noch nicht einmal mehr richtig denken, das Gedankenkarussel fährt Überstunden. Und naja, da ist ja noch mein Ex-Lebensgefährte, von dem ich gedacht hätte, er würde mich mal fragen wie es mir geht mit morgen. Ich erwarte anscheinend noch zuviel von ihm, obwohl wir uns zur Zeit echt gut verstehen. Wir haben vorhin kurz darüber gesprochen, aber ich merke, das es ihn nicht mehr so richtig interessiert. Er hat mir noch viel Glück und ne Gute Nacht gewünscht, aber eigentlich hätte ich gerne etwas mehr Empathie erhofft. Keine Ahnung, er fehlt mir sehr als bester Freund.
Bitte baut mich eine Runde auf für morgen früh, mir ist schlecht und die letzten Tage kann ich auch kaum mehr essen, geschweige denn verspüre ich Hunger.
Es ist zum davon laufen, ich bin grad am Ende meiner Kräfte angelangt. Alles ist anstrengend und fast unlösbar für mich, aber ich gebe mir die größte Mühe, aufrecht zu gehen. Am liebsten würde ich mich verkriechen, aber ich sehe diesen Job als beste Chance aus dieser ganzen Geschichte rauszukommen.

Es ist nicht unlösbar. Das Jobproblem scheint doch fürs Erste zumindest gelöst zu sein. Das gibt Dir Unabhängigkeit vom Ex und Ämtern und Selbstbewusstsein.

Wie kommst Du denn darauf, dass Du etwas so falsch machen könntest, dass Du den Job wieder verlierst? In einem neuen Job gilt doch erstmal Welpenschutz und Du bist eine gestandene Frau, die nicht zum ersten Mal arbeitet.

Ich drücke Dir fest die Daumen, dass es klappt. Du schaffst das! Das wird schon!

Danke KBR, aber ich befinde mich zur Zeit in einem Stadium wo ich alle meine Entscheidungen und Wünsche anzweifele. Ich weiß, es geht mit dem job aufwärts, aber begreifen kann ich es noch nicht.
Morgen werd ich wohl klarer sehen.
Danke Dir für Deine Worte.

Zitat von MadamMim:

Aber morgen fange ich meine neue Arbeit an und ich hab so eine heiden Angst irgendwas falsch zu machen und den Job dadurch evtl. zu verlieren,

Ist doch erst mal gut. Und nicht so viel nachdenken...einfach machen...und als nächstes unbedingt räumliche Trennung

Moin zusammen, den Tag gestern habe ich gut überstanden, war total groggy weil ich auch so früh aufstehen musste und nur 3 Stunden geschlafen hatte, aber ich habe glaube ich einen guten Eindruck hinterlassen. Heute morgen geht es mir schon viel besser, Ihr seid großartig Ganz großes Danke an Euch

Sehr die Zukunft nun auch ein wenig klarer, nicht mehr so schwarz.

Bin auf die heutige Schicht gespannt, der Job ist echt aufregend, obwohl die neuen Kollegen mich misstrauisch beäugen. Die hatten wohl schon ein paar Leute vor mir eingearbeitet, die aber am 2. Tag nicht wieder gekommen sind. Tja, ich bin grad auf'm Weg zur Arbeit

Ich wünsche Euch allen einen schönen Tag