Getrennt, verletzt und krank

T
Hallo,
vorab: das könnte wirklich lange werden..

zu meiner Person: ich bin mitte 20 und habe eine Tochter die in die KiTa geht.

Mein (Ex-)Partner hat sich letzte Woche von mir getrennt. Der Grund: Ich ziehe ihn runter.
Ich habe damals alles aufgegeben für ihn (vor 2,5Jahren) und bin nach Deutschland gezogen mit meiner Tochter. Im großen und ganzen war ich den Hauptteil immer abhängig von ihm. Das war der größte Fehler..
ich habe 3 Jobs verloren in der Zeit und habe mich davon so runter ziehen lassen, das ich das Leben nicht geniesen konnte, obwohl ich mich um nichts sorgen musste.

Ich habe nie alleine gewohnt oder gelebt. Ich bin von einem Problem zum anderen geflüchtet und nun stehe ich da. Alleine mit meinem Kind. Aktuell nehme ich Medikamente gegen meine Ängst und Panikattacken. Ich wohne mit dem Mann noch zusammen, wir kommen miteinander klar und er unterstützt mich. Auch seine Schwiegermutter hilft mir Sachen für die neue Wohnung zu kaufen.

Es klingt bizarr aber ich fühle mich so hilflos. Ich habe so eine Angst vor allem, dass ich das nicht schaffe, dass ich meinen und den Wünschen meiner Tochter nicht gerecht werde. Ich habe so viele Ängste, und dennoch Hoffnung in diesem Mann, das es irgendwann wieder wird..

Ich könnte immernoch tag täglich los heulen weil ich mir die Schuld an allem gebe.

Die Kehrseite ist aber, das ich oft unglücklich war. Ich dachte oft daran die Beziehung zu beenden. Wieso also trifft es mich nun? Wieso will ich ihn nicht gehen lassen?

Mein jetziger Weg besteht sogar darin Alg2 beantragen zu müssen. Ich habe kein Einkommen, keinen materiellen Wert.

Ich habe so Angst, alleine zu sein. Überfordert zu sein, das Leben nicht zu meistern.
Ich möchte eine neue Ausbildung machen, im Leben voran kommen.

Ich habe Struktur in meinem Kopf, weiß was ich nun will, kenne meine Lebensziele. All das ist vergessen wenn die Angst wieder kommt, und die Hoffnung ihn zurück zu bekommen.
Meine Tochter hängt an ihm, wie soll ich ihr das erklären?

Ich hasse diese Lebenssituation und das Gefühl das damit einhergeht.


Falls ich mich wiederholt habe oder Sachen zusammenhanglos sind, tut es mir Leid. Ich habe das geschrieben was sich in meinem Kopf tummelt. Ich kenne hier nun mal niemanden, meine Familie lebt nicht in Deutschland (und es ist keine Option für mich zurück zu gehen).

Liebe Grüße..

11.10.2016 10:17 • #1


D
OK, Du brauchst in der Situation einen Plan mit Prioritäten:

Finanzen:
Prio1: Du brauchst einen Job! Wenn Du einen Job aktuell hast, verdienst Du für neue Wohnung, Dein Kind und Dich genug? Wenn nein- Du brauchst einen Job der besser bezahlt wird.

Prio2: inwieweit unterstützt Dich der Vater des Kindes finanziell?

Wohnung:
gibt es diese schon? Du schreibst:
Zitat:
Auch seine Schwiegermutter hilft mir Sachen für die neue Wohnung zu kaufen.


Aus meiner Sicht ist hier das finanzielle Überleben der wichtigste Aspekt. Wird Dich Dein aktueller Ex-Freund dabei unterstützen? Er muss ja wissen, dass Du gerade in einer schwierigen Lage bist.

Wenn das mal alles geregelt ist, das heisst Du ein Dach über dem Kopf und Deine Rechnungen zahlen kannst- bis dahin musst Du durchhalten- kannst Du Dich Deinen Ängsten und Emotionen stellen.... vielleicht sind diese, wenn Du Dein Leben finanziell geregelt hast ohnehin verschwunden.

Irgendwie lese ich da heraus, dass Du ihn nicht gehen lassen willst, weil Du die vor Dir liegende Aufgabe für Dich als zu groß ansiehst.
Vorschlag: nimm die Herausforderung an! Beweise es Dir selbst, dass Du da durchkommst!

Ich wünsche Dir dazu alles Gute!

11.10.2016 11:14 • #2


A


Getrennt, verletzt und krank

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Gast0001
Zuallererst musst Du ganz sachte runter kommen. Du hast den ersten, richtigen Schritt getan: Dich hier anzumelden und Dir Hilfe zu suchen. Das ist schonmal etwas!

Zitat von tikos:
Auch seine Schwiegermutter hilft mir Sachen für die neue Wohnung zu kaufen.

du meinst damit DEINE Schwiegermutter?
Zitat von tikos:
Es klingt bizarr aber ich fühle mich so hilflos. Ich habe so eine Angst vor allem, dass ich das nicht schaffe, dass ich meinen und den Wünschen meiner Tochter nicht gerecht werde. Ich habe so viele Ängste, und dennoch Hoffnung in diesem Mann, das es irgendwann wieder wird..

diese Ängste hat jeder Mal. Bei Dir kommt noch hinzu, dass Du eine Tochter hast. Die Tatsache, dass Du Dir da Gedanken machst, spricht für Dich - Du bist wohl eine sehr gute Mutter (es gäbe durchaus auch andere…).

Du bist gerade in einer Selbstmitleids-Spirale, aus der Du unter Umständen nur schwer alleine raus kommst.

Wie sieht es mit einer Therapie aus?

Alles wird gut!

11.10.2016 11:14 • #3


G
Hallo,
für mich liest es sich, als wenn du unter einer Depression leidest; du schreibst ja, du nimmst Medis für deine Ängste / Panikattacken. Machst du auch eine Therapie? Wenn nein, eine beantragen. Evtl. sogar eine Tagesklinik, d. h. du gehst da morgens hin, kommst nachmittags nachhause. Wenn dein Kind in einer Kita ist, evtl. für die Dauer der Tagesklinik die Betreuung auf ganztags erhöhen (wenn man offen mit der Leitung der Kita spricht, ist es meist möglich dies zu machen).

Es nutzt nichts, wenn du dir jetzt einen Job suchst, erst einmal musst du gesund werden, ein Schritt nach dem anderen.

ALG II ist nicht das Ende der Fahnenstange, denn es ist genau dafür da - Trennung / allein erziehend / keinen Job.

Ich wünsche dir alles Gute.

Grace

11.10.2016 11:27 • #4


N
Das könnte meine Geschichte sein. Nur das wir nicht zusammen wohnen. Tja, meine Seele kriegt die Frau die mit ihm zusammen wohnt nicht!
Dualseelenkampf, das wird ihm weh tun, weil ihr das so wollt.

11.10.2016 11:33 • #5


T
Zitat von deepdown:
Finanzen:
Prio1: Du brauchst einen Job! Wenn Du einen Job aktuell hast, verdienst Du für neue Wohnung, Dein Kind und Dich genug? Wenn nein- Du brauchst einen Job der besser bezahlt wird.


Ich habe derzeit keinen Job, den habe ich vor 2 Monaten verloren. Ich muss alg2 beantragen und erstmal davon leben. Ein Job steht momentan nicht an, da ich erstmal gesund werden muss.

Zitat von deepdown:
Prio2: inwieweit unterstützt Dich der Vater des Kindes finanziell?


Der Vater des Kindes unterstützt mich gar nicht, wir haben keinen Kontakt.

Zitat von deepdown:
Wohnung:
gibt es diese schon? Du schreibst:
Zitat:
Auch seine Schwiegermutter hilft mir Sachen für die neue Wohnung zu kaufen.


Nein diese gibt es noch nicht. Ich bekomme heute eine ehrenamtliche Dame an die Seite, die mir helfen wird alle amtsgänge und möglichkeiten mit mir durch zu gehen. Meine Schwiegermutter (wie darf ich sie denn nun nennen?) hat schonmal angefangen mir sachen wie besteck, bettbezüge und so kleinkram zu besorgen und wird mir diese zu meinem einzug schenken.

Im großen und ganzen unterstützen die beiden mich mehr als sie es müssten. Viele andere würden das eben nicht tun, dafür bin ich sehr dankbar, wie kann ich denen das klar machen und zeigen, ohne anhänglich oder ähnliches zu sein?


Zitat von Gast0001:
Zuallererst musst Du ganz sachte runter kommen. Du hast den ersten, richtigen Schritt getan: Dich hier anzumelden und Dir Hilfe zu suchen. Das ist schonmal etwas!

Zitat von tikos:
Auch seine Schwiegermutter hilft mir Sachen für die neue Wohnung zu kaufen.

du meinst damit DEINE Schwiegermutter?


Ich meine meine Schwiegermutter, also die Mutter meines Expartners

Zitat von Gast0001:
Wie sieht es mit einer Therapie aus?


Ich war bei einem Psychiater, der mir eben die Tabletten verschrieb, aber nichts von einer therapie erwähnte. Er sagte ich solle in eine Tagesklinik, eventuell sogar mit meiner Tochter dort bleiben. Das möchte ich nicht. Meine Tochter soll weiter die Kita besuchen und so weiter machen wie gehabt, momentan geht es um mich.
Ich möchte zu einer psychologin, aber die ist heute nicht da, ich kann erst morgen anrufen und sagen das ich wirklich ganz dringend hilfe brauche. Ich bin bereit für eine Therapie, ich weiß das ich Hilfe brauche. Ich will diese Hilfe annehmen.

Zitat von Nickname999:
Das könnte meine Geschichte sein. Nur das wir nicht zusammen wohnen. Tja, meine Seele kriegt die Frau die mit ihm zusammen wohnt nicht!
Dualseelenkampf, das wird ihm weh tun, weil ihr das so wollt.


Ich verstehe nicht ganz, was du mir damit nun sagen willst. Bitte erkläre es mir.


Veilen dank an alle

11.10.2016 12:48 • #6


D
Zitat von tikos:
Zitat von deepdown:
Prio2: inwieweit unterstützt Dich der Vater des Kindes finanziell?
Der Vater des Kindes unterstützt mich gar nicht, wir haben keinen Kontakt.


Ist da nichts zu holen?
Kontakt brauchst Du keinen haben!
Er ist ja dazu verpflichtet, gut aber das wirst Du eh wissen und Deine Gründe haben.

11.10.2016 14:04 • #7


T
ich bekomme unterhaltsvorschuss deepdown

11.10.2016 14:29 • #8




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