M.,
ich hab dich verletzt, als ich nicht nach Hause gekommen bin. Ich hab dich betrogen, als ich nicht weiterwusste. Ich hätte nie für möglich gehalten, dass ich je fähig zu so etwas sein könnte. Doch es ist passiert. NICHT, weil ich dem Abenteuer nicht widerstehen konnte, sondern weil ich keinen Ausweg mehr sah. Ich wollte raus aus den immer und immer wiederkehrenden Mustern. Das Leid verdrängen. Die Sorgen vergessen. Und eintauchen in das Surreale, um meine Inkonsequenz auf deine Aktionen in der Realität nicht mehr länger hinterfragen zu müssen.
Aus einer Schockstarre direkt ins Fck-it-all-game.
Zuvor sah ich dich ein letztes Mal so vor mir stehen, in diesem Zustand wie ich ihn zu oft ertragen habe. Herzklopfen. Verwirrung. Schock.
Da du, da er, ich wie gelähmt.
Du hast die Situation nicht begriffen. Ich bin gegangen und war wieder da, bevor du wach wurdest.
Ich fühlte mich schlecht, doch du merktest nichts. Wie hättest du auch, du sahst mich kaum an.
Wie schon so lange zuvor nicht mehr. Du sahst mich nicht an.
Meine Augen haben Bände gesprochen, nur unsere Blicke waren nicht mehr intensiv genug, sodass du hättest verstehen können. Meine Körpersprache hat gesagt STOP! Ich kann und werde nicht mehr
Du konntest es nicht sehen.
Meine Stimme nicht hören.
Wir haben uns zu weit entfernt. Und verloren.
Jetzt sind wir wieder zwei.
09.11.2020 23:58 •
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