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Große Liebe verloren

E
Hallo, ich heiße Helge, bin 46 Jahre alt und wohne in Berlin. Ich habe am 02.01.14 meine große Liebe verloren, nach einem heftigen Streit hat mich meine 18 Jahre jüngere, über alles geliebte Freundin verlassen, nach zwei Wochen hatte sie bereits einen Neuen.

Als ich sie kennenlernte, habe ich mich ziemlich bald unsterblich in sie verliebt. Ich hatte sie wahnsinnig gern, sie verwöhnte mich ohne Ende und wir verbrachten sehr viel Zeit miteinander. Sie war sehr lernbegierig, und ich als etwas oberlehrerhafter Typ mochte das. Ich war da 43, sie 25 Jahre alt, jeder kann sich vorstellen, wie toll es für einen etwas älteren Mann ist, eine so junge Frau zu haben. Ich habe sie wahnsinnig geliebt, aber wir wussten nicht, dass wir nur sehr kurze Zeit haben sollten,
denn sie erkrankte an einer schlimmen Krankheit, einer Trigeminusneuralgie mit untypischen heftigsten Dauerschmerzen. Sie hatte auch heftige Migräne gehabt, auf der Schmerzskala von 1 bis 10 siedelte sie die Migräne nun auf einer 5 an im Gegensatz zu der Neuralgie. Sie hatte also unvorstellbare Schmerzen, tagelange, wochenlange, fast monatelange Attacken.

Ich litt mit ihr mit, sie tat mir so leid, ich weiß nicht, wie oft ich sie ins Krankenhaus bringen musste, weil sie die Schmerzen nicht mehr ertrug. Selbst heftige Morphiumgaben konnten die Schmerzen nur etwas lindern, wenn sie von einer 10 auf eine 8 oder 7 kam, musste sie zufrieden sein, wie gesagt, eine schlimme Migräne bedeutete eine 5.

Was ich nicht wusste: ich wurde depressiv, weil ich so hilflos mit ansehen musste, wie sie litt. Ich betäubte meine Sorgen mit Alk.. Ich dachte, es sei normal, dass ich mich so schlecht fühlte, erst viel später wusste ich, es waren Depressionen.

Schließlich wurde sie auch depressiv und bekam Suizidgedanken. Mehrmals musste sie zur Krisenintervention ins Krankenhaus. Kurz vor der Trennung bat sie mich darum, nicht so mit zu leiden, sondern zu versuchen, ihr so weit es geht noch ein normales Leben zu bieten. Aber ich konnte es nicht, war da bereits seit fast einem Jahr depressiv, ohne es zu wissen.

Über Weihnachten besuchte sie dann ihren Bruder, als sie am 02.01.14 zurück kam, stritten wir aus nichtigem Anlass heftig. Dieser Streit war für sie der Anlass, mich zu verlassen. Ich machte dann vier Monate lang die Hölle durch, Liebeskummer plus Depressionen, bis ich zum Arzt ging und mir Hilfe suchte. Erst als die Medikamente wirkten, begriff ich überhaupt, dass ich depressiv war. Später lernte ich, dass es typisch ist, Depressionen lange nicht als solche zu erkennen.

Ich habe die Trennung bis heute nicht überwunden, besonders litt ich auch wegen ihres Neuen, der sie nicht liebte, sondern nur eine S. Beziehung mit ihr führte. Sie wollte, dass wir beste Freunde bleiben, aber es zeigte sich, dass ich dazu nicht in der Lage war, ich liebte sie natürlich immer noch abgöttisch. Ich konnte den Verlust ihrer Liebe nicht ertragen. Ich versuchte den besten Freund zu spielen, aber ich litt sehr darunter. So brach ich den Kontakt immer wieder ab, um dann erneut rückfällig nach ihr zu werden.

Jetzt versuche ich die Trennung entgültig zu vollziehen, denn ich merke, wie ich für sie immer weniger bedeute, ich fühle mich von ihr behandelt eher wie ein lockerer Bekannter denn als bester Freund, sie schreibt erst Tage später zurück, will mich nur noch selten sehen etc. Beim letzten Treffen hat sie mir gebeichtet, dass sie bereits seit März sich mit fremden Männern für Geld trifft. Ich habe da keine moralischen Probleme mit, aber sie hat einen Freund, der sie nicht liebt, macht S. mit Fremden gegen Geld, und ich krieg nicht mal einen Kuss, obwohl ich sie noch liebe.

Mir bringt es keinen Spaß, sie zu treffen ohne meine Liebe ausleben zu können. Ich quäle mich damit
nur. Ich muss zugeben: ich bin neu in Berlin und habe in der Zeit mit ihr keine sozialen Kontakte aufgebaut. Nun bin ich quasi noch völlig sozial allein und mit 46 Jahren ist es nicht mehr so einfach, sich einen Freundeskreis aufzubauen. Deshalb überlege ich zur Zeit, ob ich überhaupt noch eine Chance im Leben bekommen werde. Gut, die ersten vier Monate nach der Trennung mit Depris und Liebeskummer waren die Hölle, aber ich sehe momentan auch so kein Licht mehr für mein Leben.

Ich denke , ich werde so eine Frau nicht noch mal bekommen, denn ich bin arm, weil ich arbeitsunfähig bin. Ziemlich schlechte Voraussetzungen sind das. Liebeskummer ist richtig schei., aber davon können hier bestimmt auch einige ein Lied singen.

28.09.2014 02:00 • #1


P
Hallo Helge,
mein Mann (36) und ich (30) leben ebenfalls in Berlin. Da ich selbst unter einer sehr schmerzhaften Erkrankung litt, lange Zeit, können mein Mann und ich das gut nachvollziehen, was ihr beide durchgemacht habt bzw. sie immer noch? Hoffentlich geht es ihr besser. Was die Moral angeht finde ich das absolut nicht ok, was sie da tut. S. für Geld...Ich verurteile sie da keinesfalls, denke jedoch, dass das nicht richtig und auch für sie sehr schädlich ist. Auch was Deine Depressionen angeht können wir mitreden. Wenn Du einsam bist in Berlin, können wir (mein Mann und ich) gerne mal einen Kaffee mit Dir trinken. Vielleicht auch er allein...unter Männern Liebe Grüße und Kopf hoch wegen dem Liebeskummer!

28.09.2014 03:08 • x 1 #2


A


Große Liebe verloren

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Hallo Pia, dein Angebot ist sehr nett, lass mich bitte ein paar Tage lang darüber nachdenken.

Besser geht es ihr schon, sie bekommt halt starke Medikament und Spritzen ins Gesicht. Aber die Krankheit ist chronisch geworden und ist, wie es aussieht, nicht heilbar. Mit viel Glück hat sie zwischendurch mal ein paar schmerzfreie Tage.

28.09.2014 03:39 • #3


M
Hallo Helge- erst mal willkommen hier.

Deine Trauer, und dein Schmerz tun mir leid- ich hoffe, und ich wünsche mir sehr das du da bald über den Berg bist.
Ich bin davon überzeugt das du unabhängig von deiner Arbeitsfähigkeit oder Einkommen auch eine Liebe finden wirst.

Eine andere Frage habe ich aber schon- auch wenn ich jetzt nicht objektiv bin, da einer Bekannten von mir mal etwas ähnliches widerfahren ist.
Wie kommt ein Mann mit 45 Jahren darauf, sich auf eine um fast 20 Jahre jüngere Frau einzulassen? Ist es nur der jugendliche Körper- das Körperliche? Liebe kann zwischen jeden Alter existieren- aber bitte- seid doch realistisch. Früher oder später wird diese Frau ausbrechen....

LG,
Mike

28.09.2014 06:10 • #4


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Zitat von mike786:
Wie kommt ein Mann mit 45 Jahren darauf, sich auf eine um fast 20 Jahre jüngere Frau einzulassen? Ist es nur der jugendliche Körper- das Körperliche? Liebe kann zwischen jeden Alter existieren- aber bitte- seid doch realistisch. Früher oder später wird diese Frau ausbrechen....


Sie hat klar zwischen dem biologischen Alter und dem mentalen Alter unterschieden. Sie hat mir oft gesagt, ich sei mental jung geblieben, habe mir die Neugierde und die Fähigkeit mich zu verändern und zu entwickeln bewahrt. Und ja - sie hat mich verlassen, aber nicht wegen des Alters, sondern weil ich mich nicht von ihrer Krankheit abgrenzen konnte und depressiv wurde. Auf Depressive stehen Frauen nicht, es kann sein, dass dies der Hauptgrund war für die Trennung. Ausserdem sah ich bis vor ein paar Jahren wirklich 10 bis 15 Jahre jünger aus. Auch jetzt sind alle überrascht, wenn ich mein Alter nenne.

Letztlich ist es Geschmacksache, für welche Partner sich jemand entscheindet. Was die Leute denken, ist egal, es geht um die Partner, die müssen sich mögen.

28.09.2014 14:52 • #5


M
Hallo Helge- danke für dein Stellungnahme und Antwort.

Versteh mich nicht falsch- es geht mir dabei nicht um ihre Einstellung- sondern um Deine. Ich sehe es sicher nicht objektiv- aber was denkt sich ein um 20 Jahre älterer Mann? Nimmst du ihr dann nicht auch einen Teil ihrer Jugend?

Ich bin der Letzte, der sagt alles muss normal und im Rahmen ablaufen- wenn es passt ist es schön. Natürlich gibt es keine Garantie dafür.
Meine erste Freundin war 11 Jahre älter -ich war blind und hatte einfach keine Ahnung vom Leben. Geendet hat das Alles sehr unschön.

Aber das ist alles subjektiv.

Alles Gute dir, lG,

Mike

28.09.2014 15:01 • #6


E
Zitat von mike786:

Versteh mich nicht falsch- es geht mir dabei nicht um ihre Einstellung- sondern um Deine. Ich sehe es sicher nicht objektiv- aber was denkt sich ein um 20 Jahre älterer Mann? Nimmst du ihr dann nicht auch einen Teil ihrer Jugend?



Ich gehe da nicht mehr weiter drauf ein, wer anderen nicht zubilligt, sich den Parner zu suchen, den er will, sondern den Moralapostel spielt, ist für mich kein Gesprächspartner. Diese Diskussion ist langweilig und sinnlos.

28.09.2014 17:11 • #7


R
Also Mike, das was du von dir lässt ist völliger Blödsinn. ...Teil ihrer Jugend nimmst......
Ich glaube eine 25 jährige ist in der Lage, für sich die Frage selbst zu beantworten. Ich kenne einige Paare mit grösserem altersuterschied und es läuft bei denen Top.
Das was du von dir gibst, passt nicht ins zwanzigste Jahrhundert.

28.09.2014 17:20 • x 1 #8


M
Hallo Helge- das ist absolut aus dem Kontext gerissen- und das weißt du.

Schade- ich werde mich aus diesem Teil jetzt raushalten.

Ich hoffe, du findest noch Hilfe hier.

LG,
Mike

28.09.2014 17:21 • #9


H
Zitat von mike786:
Hallo Helge- das ist absolut aus dem Kontext gerissen- und das weißt du.

Schade- ich werde mich aus diesem Teil jetzt raushalten.

Ich hoffe, du findest noch Hilfe hier.

LG,
Mike


Ich wüsste nicht wie ich deine Frage anders als einen versteckten Vorwurf deuten soll, das hilft mir gerade nicht. Bin ja immer noch voll in der Trennungsphase. Ich glaube dir aber, dass du es nicht böse gemeint hast.

28.09.2014 18:09 • #10


E
Ich bin nun seit über neun Monaten von meiner Ex getrennt, ich habe sie nach der Trennung noch hin und wieder getroffen, aber es tat nur weh, ihr auch. Es tat so weh, dass ich ihre Liebe verloren habe, all die Zärtlichkeiten und Aufmersamkeiten, die Bestätigung für mich waren nicht mehr vorhanden. Ich bin fast durchgedreht vor Liebeskummer und habe sie auch im Schmerz öfters verbal verletzt. Sie verzieh mir jedoch immer wieder, aber gestern hatte ich getrunken und steigerte mich in Rage, schrieb ihr kränkende Dinge per Mail. Sie sagte, dass wenn ich so weiter mache, auch noch die letzten Gefühle der Freundschaft in ihr erlöschen. Doch ich schrieb weiter verletzende Dinge, sodass sie nun auch unsere Freundschaft für beendet erklärt hat.

Ich habe daraus gelernt, dass es mir mit 46 Jahren absolut an Reife mangelt, dass ich die Beziehung mit meiner Freundin zerstört habe, dass ich anscheinend echt einen Dachschaden habe, es mir alles mit ihr durchtrieben zu haben. Sie hatte noch starke Gefühle der Freundschaft, aber andererseits reichte es mir nicht aus, denn ich war mehr gewohnt von ihr zu bekommen, mein Stellenwert bei ihr war gesunken, ich fühlte mich nicht mehr geliebt von ihr, ich hatte keinen exklusiven Zugang mehr zu ihr.

Nun sehe ich klar, dass ich sie nicht verdient habe, weil ich mich in meinem Alter noch so unreif verhalte. Ich bin totunglück über den Verlust und meine mentalen Fehler. Ich bereue was ich getan habe. Gestern hat sie mir auch noch geschrieben, dass es nie wieder Liebe und Beziehung zwischen uns geben wird. Ich habe sie verloren aus eigener Schuld uns das tut sehr weh, selbst nach neun Monaten noch. Ich mache mir nichts vor, ich habe das selbst zu verantworten, trotzdem tut es noch sehr weh.

Momentan denke ich, es hat alles keinen Sinn mehr, ich bin am Boden zerstört. Doch das Leben muss weiter gehen, wie auch immer. Aber Bock zu leben habe ich nicht mehr, keine Sorge, ich denke nicht an Suizid, aber ich hätte auch nichts dagegen, wenn ich morgen früh nicht mehr aufwache. Mein Leben erscheint mir sinnlos ohne sie, bin trotz Medikamente wieder depressiv und fühle mich grad so minderwertig und krank von meinem Verhalten her. Habe ja geschrieben, ich bin jetzt allein, ohne soziale Kontakte, und nun ist auch noch die Freundschaft zu meiner Ex beendet.

Aber ich litt ja nur unter unseren gelegentlichen Treffen, wusste sie hat eine S.-Beziehung, ich war halt nicht mehr ihre Nummer eins, die Freundschaft fühlte sich für mich nur quälend an. Eifersucht, Einsamkeit, Minderwertigkeitsgefühle, all das empfand ich sehr stark, natürlich auch den Verlust. Ich merke gerade, wie isoliert ich bin, habe niemanden zum reden, deshalb schreibe ich hier auch.

Ganz ehrlich, ich verstehe sie. Sie hat ja die Neuralgie und kann keinen Streit und keine Verletzungen mehr ertragen. Wenn ich diese Geschichte von jemand anderem lesen würde, müsste ich auch sagen, sie hat das Richtige getan mit der Trennung. Es ging für sie nicht mehr, selbst wenn sie gewollt hätte, ich bin kein guter Partner für sie gewesen, vor allem weil ich auch so unter der Krankheit litt. Und selbst wenn sie zurück käme, ich habe ja noch die gleichen Fehler und es würde nicht funktionieren. Es ist sehr hart für mich einzusehen, dass ich Schuld habe, dass wegen meiner Defizite die Beziehung zerbrach. Nun stehe ich vor einem Trümmerhaufen, sehe, wie kaputt ich eigentlich bin. Das wusste ich in dem Ausmaß bisher nicht.

Ich habe große Angst, dass ich meine Fehler nicht mehr rechtzeitig abstellen kann, zB mit einer Therapie, weil sie so riesig sind. Und nicht nur meine große Liebe wurde zerstört, sondern ihre ja auch. Die Trennung war auch für sie extrem schmerzhaft, ich war ebenfalls ihr erste große Liebe. Ich kann mir im Moment nicht verzeihen, was ich alles zerstört habe. Zum Glück hatte sie wenigstens gleich jemanden, zu dem sie konnte, der einfach für sie da war. Auch wenn ich eifersüchtig bin, muss ich doch zugeben: für sie war es hilfreich. Wenn sie ihn nicht gehabt hätte, wer weiß ob sie die Trennung zusammen mit der Krankheit überhaupt überstanden hätte.

Ich mache mir größte Vorwürfe, fühle mich richtig elendig, weil ich es selbst war, der die Beziehung zerbrochen hat und später dann noch die Freundschaft.

Wir haben gestern eine lange Kontaktsperre ausgemacht, denn bei uns beiden müssen erst mal die Wunden verheilen. Nicht nur bei mir. Obwohl ich nun weiß, sie wird mich nie mehr lieben (was verständlich ist) mache ich mir weiter Hoffnungen und kann den Liebeskummer nicht abstellen. Und das mit 46 Jahren. Warum konnte ich nicht reifer sein? Warum musste ich solche schlimmen Fehler begehen? Ich habe Angst vor den nächsten Tagen, Wochen, Monaten, bin völlig allein und ich glaube, auch wieder depressiv. Das ist meine schlimmste Lebenskrise bisher.

30.09.2014 00:05 • #11


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Oh je, wie kann ein so junges Ding Deine große Liebe sein. Es war für Dich toll, so eine Junge abzukriegen, aber war da wirklich eine geistig so innige Verbundenheit, dass man von Großer Liebe
sprechen kann? Dann geht sie für Geld mit Kerlen ins Bett und Du findest das ok? Eine Frau, die sowas macht, ist die Richtige für Dich? Helge Du wirkst extrem unreif und Moral scheint dir fremd zu sein. Gehe mal in Dich und reflektiere, was in Dir drinnen falsch läuft. Da gibt es wohl Einiges zu bereinigen. Viel Glück!

30.09.2014 00:21 • #12


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Die Ursache für unsere Streits waren, dass wir beide schnell hoch kochten und dann nicht mehr rational handeln konnten. Sie ist eine Borderlinerin, aber austherapiert. Was ich genau habe weiß ich nicht, aber ich hatte ein liebloses Elternhaus, drei Scheidungen meiner Mutter mitgemacht, wurde ins Internat abgeschoben. Ich bin mir sicher, dass ich an einer psychischen Störung leide, denn gleich nach der Schule verbrachte ich fast 12 Jahre lang nur *beep* und B. trinkend vor dem TV. Immer allein. Als Kind hatte ich kaum Freunde, auch da war ich ständig allein. Ich habe einfach zu viele normale Entwicklungen versäumt, vor allem mein Sozialverhalten ist gestört. Ich bin ein Aussenseiter, darum war ich ja so glücklich mit ihr, weil ich endlich Bestätigung erhielt.

Möglicher Weise war das zu viel für sie. Sie hat viele meiner Fehler auffangen können, aber das war nicht ihre Aufgabe, denn ich war ja 18 Jahre älter. Meine ganzen Defizite waren eine Belastung. Doch sie hat mich eben sehr geliebt. Mit ihrer Hilfe entwickelte ich mich weiter, durch ihre Therapieerfahrung, konnte sie mir ein paar meiner Fehler aufzeigen. Ich arbeitete an ihnen und sie war stolz über meine Entwicklung. Wir entwickelten gemeinsame Hobbys, wir mochten die selbe Musik, und wir liebten uns gegenseitig abgöttisch.

Gerade als wir uns miteinander gut eingerichtet hatten, ich meine schlimmsten Fehler gemildert hatte, wir gelernt hatten, nicht mehr hoch zu kochen im Streit, da traf sie die Neuralgie wie ein Blitz aus heiterm Himmel. Sie hatte wahnsinnige Schmerzen und ich sah sie nur noch leiden. Ich konnte mich nicht von der Krankheit abgrenzen und wurde, wie gesagt dann depressiv, ohne es zu merken.

Wir wurden beide extrem geschwächt durch die Krankheit und unsere alten Fehler traten wieder auf, ich begann zu trinken und im Rausch flippte ich aus, mehrmals, bis dann eben der letzte Streit zur Trennung führte.

Das sind jetzt nur die ganzen negativen Aspekte mal aufgezählt, die meiste Zeit aber verstanden wir uns richtig super und mochten uns einfach tierisch gern. So wie ich es erzähle, wirkt es wie die einzige Horrorbeziehung, aber das war sie nicht. Wir haben eigentlich selten gestritten und später stritten wir konstruktiv, ohne hochkochen, wir waren bis zur Krankheit ein liebendes, glückliche Paar, mit normalen Problemen. Ich bin auch kein Monster oder total durchgeknallter Typ, sondern eigentlich freundlich und umgänglich, nur meine sozialen Defizite sind halt sehr groß. Dazu plagen mich Minderwertigkeitsgefühle. Die empfinde ich zur Zeit auch sehr stark, weil ich halt sehe, dass ich selbst die Beziehung zerstört habe. Ich fühle mich, als hätte ich keine Liebe und kein Glück verdient.

30.09.2014 00:46 • #13


E
Zitat von Andreas79:
Oh je, wie kann ein so junges Ding Deine große Liebe sein. Es war für Dich toll, so eine Junge abzukriegen, aber war da wirklich eine geistig so innige Verbundenheit, dass man von Großer Liebe
sprechen kann? Dann geht sie für Geld mit Kerlen ins Bett und Du findest das ok? Eine Frau, die sowas macht, ist die Richtige für Dich? Helge Du wirkst extrem unreif und Moral scheint dir fremd zu sein. Gehe mal in Dich und reflektiere, was in Dir drinnen falsch läuft. Da gibt es wohl Einiges zu bereinigen. Viel Glück!


Wir hatten das schon mit dem Altersunterschied geklärt. Und ich denke es ist normal, dass ich ihr auch manche Fehler verzeihe. Moralische Bedenken habe ich nicht, wenn ich könnte würde ich ebenfall für Geld S. machen. Lieber als acht Stunden am Tag zu arbeiten. Und ja, meine unreifen Aspekte sind mir bewusst.
Ich weiß, dass ich mich falsch entwickelt habe. Die Liebe ist wegen mir zerbrochen, ihr mache ich keine Vorwürfe.

30.09.2014 00:53 • #14


A
Zitat von Helge67:
Warum konnte ich nicht reifer sein? Warum musste ich solche schlimmen Fehler begehen?

Ich habe Angst vor den nächsten Tagen, Wochen, Monaten, bin völlig allein und ich glaube, auch wieder depressiv. Das ist meine schlimmste Lebenskrise bisher.
hallo helge

du hast es getan weil du es bisher nicht anders wusstest, selbstreflektion ist gut, deshalb brauchst du dich nicht runtermachen. wenn eine beziehung zu ende ist, haben beide ihren anteil daran.

vielleicht hilft es dir für einige zeit eine tagesklinik aufzusuchen,
dort kannst du menschen aus deiner näheren umgebung kennenlernen und wirst dort beschäftigt und etwas aufgefangen, bis es dir wieder besser geht!

alles gute !

30.09.2014 00:56 • x 1 #15


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