Hab ich ihn zu sehr unter Druck gesetzt?

Hallo Zusammen, gerade erst hab ich einen Beitrag über meine Trennung geschrieben. Was mich aber dennoch sehr beschäftigt möchte ich hier kurz erläutern. Kurz zur Vorgeschichte, die aber auch in meinem anderen Beitrag gelesen werden kann. Wir waren seit Juni zusammen. Er ist eine Person die nicht über Gefühle sprechen kann, und ihm alles aus der Nase gezogen werden muss. Die erste Trennung im Sempember resultierte genau aus diesem Problem, dass er nicht über Probleme sprechen konnte und lieber die Reißleine zog. Nach einem Monat kam er aber wieder zurück. Ich gab ihm noch eine Chance. Jetzt merkte ich vor einer Woche dass er wieder komisch wurde. Wenig geschrieben, sehr spät auf Nachrichten geantwortet und er wollte sich nicht treffen (hatte immer Ausreden). Ich habe gerade erst gelsen dass nach der Verliebtheitsphase die Entscheidungsphase kommt, und er sich in dieser Zeit unsicher ist und sich dabei Gedanken macht. Da ich aufgrund der damaligen Trennung in etwa dass gleiche gespürt habe, bekam ich Panik und wollte sofort mit ihm sprechen. Aus dem Gespräch kam heraus dass er sich unsicher ist aber nicht vorhatte die Beziehung zu beenden. Da ich in voller Panik eine Kurzschlussreaktion hatte, machte ich folglich Schluss. Ich wollte ihn einfach nur testen. Ich ließ dann alles über eine Nacht sacken und wollte ihn am nächsten Tag nochmals treffen.

Ich wollte damit nur erreichen dass er sich selber mal Gedanken macht, welche Gefühle dabei enstehen können. Ich hab natürlich genau das Gegenteil erreicht. Er meinte ich hatte am Vorabend recht und es hätte keinen Sinn mehr.

Was ich noch erwähnen sollte, er steht kurz vo dem Umzug in sein eigenes Haus und hatte hier schon etwas Angst weil die Beziehung in eine neue Phase starten, und er einen neuen Lebensabschnitt beginnen würde. Er wollte es mit mir versuchen. Aber jetzt ist alles hinfällig.

Kann es wirklich sein, dass ich zuviel Druk ausgeübt habe nur weil ich mir unsicher war?
Gibt es hier noch eine Hoffnung oder soll ich es lieber dabei belassen?

Ich würde mich über ein paar Antworten freuen .

Nein! Du hast auf dein Bedürfnis gehört und danach gehandelt! Du warst dir selbst mehr Wert als dieses ständige unsichere Hin und her von ihm.
Auch wenn es immer heißt, man soll geduldig sein. Ich kann das auch nicht. Wenn ich spüre, dass ich wieder abserviert werde will ich auch direkt Klarheit.

Ich habe diesen Bericht auch gelesen als ich in der gleichen Situation steckte (In der Kennenlernphase zieht sich ein Mann gerne mal zurück um sich über seine Gefühle klar zu werden und wieder zu dir zu kommen.)
So macht man Frauen falsche Hoffnungen und Zweifel. Ich finde solche Berichte nur noch schwachsinnig. Es ist in jeder Hinsicht wichtig, dass man von Anfang an miteinander reden kann. Männer die sich ständig zurückziehen müssen sind m.E sehr mit sich selbst beschäftigt und haben keinen Kopf für eine Partnerschaft.

Ich weiß nicht: normalerweise (krankhaftes Misstrauen mal ausgeschlossen) hat man ja, wenn eine Beziehung rund läuft, nicht das so ein unsicheres Gefühl, oder? Natürlich hat jeder sein eigenes Tempo, aber wenn Du grundsätzlich Angst hast, wenn er sich mal nicht so meldet, ist das schon nicht gut.
Ich habe auch einige Beziehungen gehabt, wo relativ schnell der Wurm drin war. Das spürt man ja irgendwie. Damit meine ich nicht normale Meinungsverschiedenheiten oder mal Stress und keine Lust etc...
Meine Erfahrung ist einfach, dass Bauchgefühl nicht täuscht. Er ist sich unsicher und das würde mir nicht reichen. Ich möchte einen Mann, der sich nach so vielen Monaten und einer Trennung zumindest seiner Gefühle sicher ist. Der Rest kommt dann.

Hallo Tringi89,

danke für deine ehrliche Antwort. Ja du hast recht. Ich suche sehr schnell die Schuld an mir selbst obwohl seine Reaktion nicht in Ordnung ist.
Dein Beitrag tut gut zu lesen.
Ich bin auch der Meinung dass man von Anfang an miteinander reden sollte.

Mir fällt es nur so schwer da er Privat komplett anderst war und immer lieb. Vor einer Woche hat er mit mir noch in die Zukunft geplant, und jetzt soll alles vorbei sein? :-/

Hallo sade:

Ja der Meinung bin ich eben auch.
Mein Bauchgefühl war bis jetzt immer richtig. Ich möchte auch einen Mann indem ich mir sicher sein kann, leider war unsere Beziehung bis auf dieses Problem sehr schön und ausgeglichen.. deshalb kann ich dass alles irgendwo noch nicht ganz verstehen.

Glaub mir: ich war einmal länger mit jemanden zusammen, der unglaublich verliebt in mich sein konnte und sich dann wieder aus heiterem Himmel zurückzog. Ich war immer bemüht, nur nichts falsch zu machen, dabei wusste ich nicht mal, warum er diese abweisenden Phasen hatte.
Irgendwann machte er dennoch mit mir Schluss und meine Welt brach zusammen. Im Nachhinein sehe ich die Zeit, die wir hatten, nur noch als blöd an; unfassbar, dass ich da immer wie das Kaninchen vor der Schlange gesessen habe.
Er ist heute noch ein A... und kriegt keine Beziehung längerfristig auf die Reihe. Erst immer alles total chic und nach einem halben Jahr sind seine Partnerinnen immer eine Belastung für ihn (warum auch immer).
Um Dich mal aufzuheitern: er hat dann mal einen Gesprächskreis für Männer ins Leben rufen wollen und das in einer Zeitung inseriert: es kamen aber dummerweise nur sch.wule Männer, die dachten, dass es um etwas Anderes ginge. Falsche Zeitung, stellte sich dann raus. Und mit dem wollte ich ernsthaft Kinder!

Das kommt mir irgendwo bekannt vor.
Das finde ich super dass du schon soweit denken/fühlen kannst. Ich hab leider noch die rosarote Brille auf.

Haha ja das ist witzig. Ja blöd gelaufen für ihn

Zitat von Bergfreundin:

Hallo Tringi89,
Ich suche sehr schnell die Schuld an mir.

Das ist ganz normal und menschlich! Wenn du es mit der Zeit besser verstehst wirst du die Schuld nicht mehr nur in dir sehen. Versprochen.

Zitat von Bergfreundin:

Mir fällt es nur so schwer da er Privat komplett anderst war und immer lieb. Vor einer Woche hat er mit mir noch in die Zukunft geplant.

Also DAS hatte mich in meiner Sache auch am Meisten verwirrt. Das hat den Liebeskummer auch so unerträglich gemacht!
Ich habe ihn das immer wieder gefragt aber nie eine richtige Antwort bekommen.
Da kann man wieder tausend Theorien aufstellen... Trotzdem nie sicher sein.
Er sagte doch was : mir wurde das erst nach dem Treffen klar
Aber viel Trost war das nicht. Und verstehen tu ich es dadurch dennoch nicht besser.

Okey ich hoffe diese Zeit geht bald vorüber. Ich bin mir nur noch nicht einig ob ich mich an die Hoffnung klammern soll, oder lieber gleich abschließen soll.

Hmm Männer sollte man verstehen :-/
Ich könnte so etwas ohne ernsthaften Hintergrund nicht aussprechen!

Zwei Wochen ist es nun her, kurzzeitig wurde der Schmerz besser und seit zwei Tagen leide ich wieder wie ein Hund..
Ich hab soviel über Kontaktsperren gelesen, und überall wird geraten sich nicht zu melden.
Aktuell möchte ich einfach nur zu ihm fahren, und mit ihm darüber sprechen

Schluss zu machen, um jemanden zu prüfen, ist unreifes Verhalten und geht zu Recht selten gut.

Das mag schon stimmen, doch es war einfach eine Kurzschlussreaktion - die er mir mit gewissen Aussagen einfach gab.
Ich denke mir nur, sollte er mich lieben, wirft man(n) doch nid alles einfach so weg? Zumal wir eine schöne Beziehung hatten.

Das ist kindliches Denken. Weggeworfen hast Du es. Nicht er. Er nimmt Deine Entscheidung lediglich ernst. Kann sein, dass Du ihm mit Deiner Aktion zuvor gekommen bist und er ganz froh darüber ist, dass Du ihm das abgenommen hast. ABER Fakt bleibt: Schluss gemacht hast Du und der Vorwurf, er hätte es weggeworfen, ist nicht richtig.

Er hat Schluss gemacht, Du hast Schluss gemacht. Damit potenziert sich die negative Schnittmenge eurer Beziehung. Dein Antrieb in dieser Beziehung ist Sicherheit und Liebesbekenntnisse, dafür ist er aber nicht bereit. Aus seiner sicht wirst Du vermutlich eine Klette sein, so wird er Dein Ambivalentes Verhalten als gemeinsamen Nenner nehmen die Beziehung zu beenden.

Ich rate Dir einen Gang runterzuschalten und deinen Fehler einzugestehen mit der Option, dass er sich gerne noch mal zu einer Aussprache einfinden kann wenn er mag. Geht er nicht darauf ein, hat sich das geerdet.

Eine Klette war ich beim besten Willen nicht. Wir hatten sehr viel Freiraum.
Da er mich schon mal verlassen hatte, hatte ich einfach das Gefühl das Gleiche wiederholt sich wieder. Deshalb hab ich ihn dort zur rede gestellt.
Meine Aussage war dort lediglich dass ich nicht weiß ob es gut ist so weiterzumachen da er an der Zukunft zweifelte. Daraufhin ging ich und ließ alles über eine Nacht sacken.
Vermutlich habe ich durch diese Aktion ihm wirklich etwas abgenommen.

Zitat von Bergfreundin:

machte ich folglich Schluss. Ich wollte ihn einfach nur testen.
Ich wollte damit nur erreichen dass er sich selber mal Gedanken macht, welche Gefühle dabei enstehen können.

das ist leider keine gute und vor allem keine konstruktive Art der Kommunikation. Du schriebst doch, dass er nicht gut reden kann über Probleme. Vielleicht hats ja auf Dich schon abgefärbt.

Wie auch immer, es liest sich alles nicht wirklich nach Perspektive - von beiden Seiten.