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Hast du verlassen? Die andere Position verstehen!

C
Hallo liebes Forum,
Ich lese hier schon seid Tagen und habe viel Menschen gehört, denen es wohl ähnlich geht wie mir. Und wir fühlen gleich und leiden gleich. Viel Kraft an dieser Stelle an alle ähnlich traurigen! Jetzt frage ich mich aber, ob auch unser ehemaliger Partner leidet, wie kam es zu den Worten ich liebe dich nicht mehr? Hat er gekämpft, hat er versucht etwas zu ändern? Oft erfahren wir gar nicht die wahren Gründe oder bekommen nicht mit, dass er schon seit Monaten nicht mehr glücklich war und selber mit der Situation gelitten hat. Jeder von uns hat evtl schon einmal verlassen! Auch ich. Danach war ich glücklicher, konnte sofort abschließen und ein neues Leben anfangen. Ich habe bei dem Gespräch auch nicht gelitten (wir haben uns auseinandergelebt, es waren keine Gefühle mehr da)! Und danach hat er mich in sozialen Netzwerken gelöscht und wir haben keinen Kontakt mehr. Mein jetziger Partner (nein, Ex, er hat mich ja verlassen) hat nur geweint und anscheinend sehr gelitten. Aber nicht aus Mitleid mit mir, meine Meinung wollte er nicht hören! Er hat um Kontaktsperre gebeten. Unser Bild ist immer noch bei fb und seine Eltern wissen es nicht (10 Tage her).
Wie habt ihr damals reagiert, wie kam es aus eurer Sicht zu der Trennung, in der IHR gegangen seid? Vielleicht kann uns auch diese Sichtweise helfen!
Freue mich über eure Nachrichten!

19.01.2015 02:43 • #1


H
Hallo Carla,

aus meiner Erfahrung her, kommt es immer darauf, an was in der Beziehung passiert ist, welche Gründe vorliegen, dass es zu einer Trennung kommt. Oft leiden die die verlassen haben auch, so war es auch bei mir. Damals hatte ich mich nicht trennen wollen, aber die gravierenden Umstände haben mir keine andere Wahl gelassen. Ich habe damals sehr darunter gelitten, um ganz ehrlich zu sagen, war meine Entscheidung, die schlimmste Erfahrung die ich bisher in meinem Leben gemacht habe. Ich habe 2 Jahre darunter gelitten, war völlig unfähig am Leben teilzuhaben.
Mein Verstand sagte mir immer wieder, es ist die richtige Entscheidung, ansonsten wäre ich in dieser Beziehung weiterhin sehr sehr unglücklich geblieben.
Mein Herz sprach damals eine ganz andere Sprache, wollte meine Entscheidung nicht akzeptieren,
so kämpften Verstand und Herz ständig gegeneinander.
Heute ist meine Trennung 3 Jahre her, ich habe es geschafft, wieder am Leben teilzuhaben.
Ich sehe meine Entscheidung heute als dringend notwendig, bin sogar der Meinung, dass ich mich viel früher hätte trennen müssen.
Ich kann nur jedem raten, wenn es gravierende Gründe in einer Beziehung gibt, sich sofort zu trennen, jeglichen Kontakt einzustellen, alles dafür tun, nicht mehr Kontakt zu haben.
Die Entscheidung des anderen immer akzeptieren, damit niemand leidet, sollten beide alles dafür tun, keinen Kontakt zu haben.
So haben beide eine Chance auf ein glückliches Leben.
Alles andere verlängert nur das Leiden auf beide Seiten.
Eine Beziehung, die einmal einen Knacks hat, wird niemals dauerhaft funktionieren.

LG Hannes

19.01.2015 08:26 • x 1 #2


A


Hast du verlassen? Die andere Position verstehen!

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Rika
Ich mag hier auch mal was dazu schreiben.

In meinen bisherigen Beziehungen war immer ich diejenige die das Ende gesucht hat, nicht weil ich wollte, sondern weil ich musste.

Ich gebe zu, bei meinem ersten Freund (hielt ganze 4 Monate ) da war es auch ein wenig Trotz, während ich danach ein Jahr gelitten habe wie ein Hund hat er sich einfach die Mädels klargemacht und war ganz froh mich los zu sein.

(Als ich dann meinen zweiten Partner hatte, ist er mir sicher 4 Jahre nachgelaufen.)

Meine zweite Beziehung hielt immerhin 2 Jahre und wäre glücklich weitergelaufen, wäre ich nicht betrogen worden. Als ich es rausbekam machte ich natürlich automatisch schluss, er hätte es ja gekonnt, aber er wollte alles so weiterlaufen lassen, lief mir nachher auch noch Monate nach wodurch ich Hoffnung hatte.

In den ersten zwei Beziehungen habe ich danach sehr gelitten und konnte mich nur schwer für jemand neuen öffnen, teilweise habe ich als Verlassende doch mehr gelitten als die Verlassenen.

Meine jetzt dritte Exbeziehung war eine wirklich freiwillige Trennung.

Zu deinen Fragen:

Ich habe sehr lange überlegt. Die ganze Beziehung über gab es immer wieder Punkte wo ich aufgeben wollte, aber ich habe gekämpft und geglaubt, aber gegen Ende wurde es immer schlimmer und der Druck in mir immer größer. Am liebsten hätte ich jedesmal sofort alles hingeschmissen, einfach aus Verzweiflung, nicht weil ich gewollt hätte, dass es aus ist.
Ich liebte meinen Partner zwar lange nicht mehr so wie damals, aber manchmal hatte mein Herz immer noch diese lichten Augenblicke.

Am Ende überwog einfach der Schmerz in mir, der Schmerz über Respektlosigkeit, Kälte und Undank, auch wenn das für meinen Expartner nicht verständlich war und er mich vermutlich deshalb jetzt verflucht. Aber es gab so viele Chancen für ihn, keine wurde richtig genutzt, immer bis kurz vor den Knall gewartet um mich noch etwas zu besänftigen.

Also meine Meinung ist Verlassende leiden auch, manchmal mehr als Verlassene, manchmal weniger.
Wir dürfen uns ja noch als böse/r Ex abstempeln lassen und grundsätzlich sind ja dann wir schuld, dass alles in die Binsen ging, nicht wahr?

Man hat im ersten Moment das Bild vor Augen,
der Ex braucht mich nicht, er hat sich getrennt und ist frei, dem gehts besser als mir.
Man kann sich so richtig im Selbstmitleid suhlen, ohne zu reflektieren, was wirklich die Gründe waren und vll. daran zu arbeiten und um denjenigen zu kämpfen, was der Verlassende selbst im Grunde nämlich vorher schon bis es zur Trennung kam getan haben sollte.(Verzeihung an alle Verlassenen, das trifft natürlich nicht auf Euch alle zu.)

Ein Kumpel, der mich nicht so gut kannte schrieb mir im ersten Moment ich solle mich sofort entschuldigen und zurückgehen, da er mich doch liebe. Nachdem ich ihm erklärt hatte was los war,
verstand er mich zumindest.

Und ich muss Hannes zustimmen, wenn einmal durch irgendwas das Vertrauen weg ist, die Grundfestigkeit der Beziehung, egal wie hart man arbeitet es wird einfach nichts mehr.
Ich sage immer man kann Dinge vergeben, aber nicht vergessen und darunter leiden beide Parteien.

19.01.2015 12:12 • #3


C
Hallo ihr beiden,
Danke für eure Antworten. Ich fand das Ganze sehr hilfreich. Ich denke auch, dass man eine Beziehung nicht weiterführen kann, wenn man betrogen wurde und auch nicht, wenn der Respekt von einer Seite fühlt. Ich finde das Ende einer Beziehung eben gerade so furchtbar, wenn man sich selber seiner Fehler bewusst ist, die man gemacht hat und hätte man ab und zu mehr Verständnis gezeigt oder mehr auf den anderen eingegangen wäre, dann hätte man vielleicht noch eine glückliche Beziehung! Ich leider grad sehr, Hard weil mir bewusst ist, dass ich es hätte anders machen können. Und nun sind seine Gefühle weg! Und er glaubt nicht, dass sie wieder aufwachen! Deshalb vermute ich mal, ihm geht es jetzt gut und ich sitze daheim rum und warte die abgemachte Kontaktsperre ab, in der Hoffnung, dass Abstand hilft und das Vermissen aufkommt. Immer das gleiche!

20.01.2015 00:36 • #4


R
Oft verlässt man doch jemanden, weil man sich nicht mehr genügend gesehen und respektiert fühlt.

Man überlegt es sich tausendmal, ob man gehen soll oder nicht. Es fällt einem verdammt schwer, weil man den Partner liebt oder geliebt hat, jedoch merkt man, so geht es nicht weiter. Er nimmt mich für selbstverständlich, so als ob man Inventar wäre.

Dann sagt man sich, nein, es ist meine Leben und ich will glücklich sein und keine Dienerin oder Sklavin für den Anderen sein. Dann kommt das grosse Gezehter, die Liebesgeschwüre, die Umarmungen, das Klammern. Wenn das nicht hilft, auch Beschimpfungen und Schläge um doch bitte da zu bleiben, weil der Andere sich doch schon so erniedrigt hat und gebettelt hat, damit man bleibt.

Dann tickt so manch einer einfach mal aus, weil er nicht möchte, dass man geht. Dass sein Spielzeug dann weg ist und sich ihm entzieht. Das kann ein Mann, der sonst immer alles bekommt schwer ertragen und bringt ihn an der Rand des Wahnsinns.

Er verliert das Augenmaß und damit verliert er seine grosse Liebe.

20.01.2015 00:55 • #5




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