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Hat er mich frei gegeben oder entsorgt?

S
Meine Geschichte: Seit 7 Jahren ein Paar gewesen, beide über 50. Kennen gelernt haben wir uns schon vor über 20 Jahren, da waren aber unsere Leben zu unterschiedlich.
Wir hatten wundervolle 5 Jahre bis die Geschichte mit seinen Söhnen los ging. Seine Ex hat physische Probleme bekommen, wollte ohne Absprache mit den Kindern wegziehen. Es kam zur 1. Gerichtsverhandlung - Ergebnis: Die Kinder bleiben bei ihrer Mutter. Dann 2019 die 2. Gerichtsverhandlung: Die Kinder würden ihm zu gesprochen.
Wir mussten in getrennte Wohnungen ziehen, er musste sein Leben komplett umgestalten. Es gab viele Probleme, ob finanziell oder zeitlich. Er war aber immer bemüht, unserer Beziehung eine Chance zu geben. Ich war die jenige die geblockt hatte, kurz gesagt: In seiner schwersten Zeit war ich nicht für ihn da. So vergingen 6 Monate. Ich fiel in eine Depression. Trotzdem war er an meiner Seite soweit ich es zugelassen habe. Dann der Knall im Sommer: Er hattte sich komplett zurückgezogen. Wir konnten uns aussprechen und neue Pläne schmieden. Ich wollte ihn mehr unterstützten und mehr für seine Kinder da sein. Es war holprig. Es waren immer mehr Phasen da, in der er sich zurück gezogen hat.
Er hatte enorme Probleme mit seinem Ältesten bis dieser zu seiner Oma gezogen ist. Die Probleme wurden mehr: Wir hatten kaum noch Zeit für uns. Er hatte nur Stress, ob mit dem Großen, mit der Oma, mit der Ex. Es gab von Anfang an keine freie WE, weil die Ex die Kinder nicht genommen hat und die Oma auch nicht. Seine höchste Priorität war jetzt: Den kleinen so gut wie es geht zu behüten.
Ich wollte für beide da sein, aber ich hatte bemerkt, der Kleine war komplett eifersüchtig wenn ich da war. Dann kurz vor Weihnachten wieder ein Rückzug von ihm. Muss evtl. noch erwähnen, dass die Ex wieder aufgetaucht ist und höllisch Stress gemacht hat.
Er hat nicht mal mehr meine Nachrichten gelesen. 1 Tag vor Weihnachten habe ich die Geschenke vor die Wohnungstür gelegt mit einem Brief über meine Gefühle und Wünsche. War das mein Todesurteil? Ich wurde nicht böse im Brief.
Es kam nur ein allgeiner Weihnachts und Neujahrsgruß. Erst auf die Reaktion eines guten Freundes hat er sich schriftlich bei mir gemeldet.: Er lässt mich nur ungern aus seinen Leben aber er und der Kleine sind auf keinen Nenner gekommen. Er keine Zeit mehr hat und er mir das nicht mehr antun wolle. Und bla, bla wie schön doch die Zeit war.
Der Mann ist komplett am Ende, er hat so viele Baustellen und ich war die einfachste, die man sich entledigen kann.
Er hatte nicht mal mehr den Mut mir dies persönlich zu sagen. Aber mir angeboten, persönlich noch Sachen zu bringen.
Ich habe das abgelehnt. Jeder meine Freunde, sagt, sei froh. Was kann er dir bieten, wie kannst du dich so behandeln lassen, er hat ein kleines Kind, da sind noch Jahre bis der selbstständig ist. Ich sitze nur hier und mache mir Vorwürfe. Hätte ich mich mehr um den Kleinen bemüht, dann wäre er mir näher gewesen. Hätte, hätte. ich war auch sehr oft die Hexe in unserer Beziehung,
Dass er sich für seinen Sohn entschieden hat, ist keine Frage und wie er sich für ihn einsetzt sehr zu bewundern.
Aber ich wäre gerne dabei gewesen.
Ich gebe ihm jetzt erstmal Zeit sich zu ordnen so wie ich es machen muss. Stand jetzt: Jeder 2. Gedanke ist bei ihm.
Hoffnung habe ich kaum noch, da ist zu vieles passiert. Aber jeder kennt es hier, die Hoffnung stirbt zuletzt.

Sorry, ich weiss es ist etwas kompliziert geschrieben. Einfach nachfragen, wenn's interessiert.

Danke

06.01.2021 17:51 • x 1 #1


Fanta1
Zitat von Soulfood:
Ich war die jenige die geblockt hatte, kurz gesagt: In seiner schwersten Zeit war ich nicht für ihn da. So vergingen 6 Monate.

Wie muss man sich das genau vorstellen ? Hast du auf Kontaktversuche von ihm nicht reagiert oder Bitten nach Treffen abgeblockt oder bat er dich um Unterstützung und du hast sie ihm verwehrt ?
Zitat von Soulfood:
Er hatte enorme Probleme mit seinem Ältesten bis dieser zu seiner Oma gezogen ist. Die Probleme wurden mehr: Wir hatten kaum noch Zeit für uns. Er hatte nur Stress, ob mit dem Großen, mit der Oma, mit der Ex. Es gab von Anfang an keine freie WE, weil die Ex die Kinder nicht genommen hat und die Oma auch nicht. Seine höchste Priorität war jetzt: Den kleinen so gut wie es geht zu behüten.

Wer jemals ein sogenanntes Problemkind hatte, der weiß was man da für Sorgen und Ängste durchmacht. WEnn der Große quasi als Notlösung zur Oma gezogen ist, nachdem er schon von der Mutter zum Vater gekommen ist, muss wirklich einiges passiert sein. In so einer Phase hat man nullkommanull Kopf für eine Beziehung, die Prioritäten liegen einfach woanders .
Zitat von Soulfood:
Hätte ich mich mehr um den Kleinen bemüht, dann wäre er mir näher gewesen. Hätte, hätte. ich war auch sehr oft die Hexe in unserer Beziehung,

Hand aufs Herz: gibt es eine Erklärung dafür, dass der Kleine dich nicht mochte ? Hast du ihn ignoriert oder ihn spüren lassen dass er ein Störfaktor für dich ist ? Dass das Kind nach dem ganzen Theater das er erlebt hat ( ein Alptraum, diese Gerichtsverhandlungen, das Hin- und Herschieben zwischen Vater und Mutter, das Abdriften des großen Bruders..) nun eifersüchtig am Vater klammert ist absolut nachvollziehbar.
Zitat von Soulfood:
1 Tag vor Weihnachten habe ich die Geschenke vor die Wohnungstür gelegt mit einem Brief über meine Gefühle und Wünsche. War das mein Todesurteil?

Ich denke, ja. Der Mann ist vermutlich am absoluten Limit und du teilst ihm in einem Brief DEINE Wünsche mit, das war wahrscheinlich einfach zu viel für ihn. Druck von der Ex-Frau, von der Oma, Stress mit dem Ältesten, Aufopferung für den Kleinen und dann du mit deinen Wünschen.

Es lässt sich schlecht beurteilen ob und welche Fehler du gemacht hast, fest steht , dass der Mann im Moment keine Kraft für eine Beziehung hat, in der er auch noch geben muss. Ich rate dir, ihn nun eine Weile komplett in Ruhe zu lassen, vielleicht spielt dir die Zeit in die Karten und alles beruhigt sich ein wenig in seinem Leben.

06.01.2021 18:30 • x 6 #2


A


Hat er mich frei gegeben oder entsorgt?

x 3


S
Zitat von Fanta1:
verwehrt

Ich bedauere es zutiefst, aber beides. Ich war komplett selbst überfordert, habe ja auch noch eine Tochter zwar schon 19 zu Hause.
Zitat von Fanta1:
nach

Ich war kaum dort, wenn die Kinder da waren. Wenn jedoch, habe ich keinen abgelehnt oder es spüren lassen.

Ich werde ihn auf jeden Fall in Ruhe lassen. Die Zeit brauche ich selbst.
Ich werde mich nur kurz an seinem Geburtstag melden, der ist aber erst Anfang Februar.

06.01.2021 18:41 • #3


FrauLindemann
Guten Abend,

ich kann ehrlich gesagt diesen Mann verstehen . Oft zeigt sich eben erst in den nicht so rosigen Phasen einer Beziehung, wie sehr man auf den Partner bauen kann.
Du bist einfach abgehauen und hast ihn mit allem stehen lassen. Er wiederum bemüht sich noch in deiner depressiven Phase. Ergo bist du es gewesen, auf die man nicht bauen kann. Das wird er wissen und das nicht mehr wollen.

Dass du ihm jetzt noch einen Brief mit DEINEN Gefühlen vor die Tür gelegt hast, wird ihm gezeigt haben, dass du absolut nichts verstanden hast und es immer nur noch nur um dich geht. Ich hätte mich darauf auch nicht mehr gemeldet bei dir. Er hat wirklich existenzielle Probleme und braucht keinen zusätzlichen Stressfaktor. Ja, da warst du am leichtesten auszusortieren, hättest du dir etwa gewünscht er hätte seine Kinder raus geschmissen? Hoffentlich nicht


Lass ihn besser in Ruhe , ich kann hier nichts erkennen, was ihm anzulasten ist

Lg

06.01.2021 18:51 • x 5 #4


Jane_1
Du stellst die Frage, ob er dich freigegeben oder dich entsorgt hat.
Wir können nur anhand deiner Schilderungen raten. Ich tendiere zu der Annahme, dass er sich einer Belastung entledigt hat.
Auch für mich vollkommen verständlich, kann mich meinen Vorschreiberinnen nur anschließen.

06.01.2021 18:59 • x 1 #5


S
Das ich diesen Brief geschrieben habe, bereue ich selbst zu tief. Ich wollte mich ja Kontakt mit dem Kleinen. Der Große ist ja nicht mehr da.
Er ignoriert mich von heute auf morgen ( hatte uns 2 Tage vorher noch gesehen, 1 Tag vorher 2 Stunden telefoniert. ) Meine Tochter sagte noch nach dem Telefont, wir sind wie Teenager. Und dann Ruhe und nicht zum 1. Mal.
Die Nachrichten nicht mal gelesen. Wir hatten noch geplant, die Weihnachtstage zusammen zu verbringen.
Der Brief war ein Fehler. Und wieder Mal auf den falschen gehört aber trotzdem meine Schuld.
Aber muss man jetzt hier zu biestig reagieren? Ich war auch verletzt. Klar habe ich in der Vergangenheit Fehler gemacht aber ich war gerade dabei die auszubügeln.

06.01.2021 19:23 • x 1 #6


B
Ich würde unter den Umständen es so deuten,dass er dich freigegeben hat, weil er dir und der Beziehung nicht gerecht werden konnte.Es wäre vielleicht noch machbar gewesen, wenn das Verhältnis zu den Kindern gut gewesen wäre, aber so würde es immer wieder zu Konflikten kommen.

06.01.2021 19:38 • #7


A
Wenn 100 Menschen was von mir wollen, dann kappe ich die stressenden Verbindungen, die ich kappen kann.

Wer mich nicht unterstützt, aber selbst meine Unterstützung gerne annimmt, der steht irgendwann schon mal zur Diskussion.

Und wer sieht, dass ich an vielen Fronten kämpfe, der legt mir besser keine Wunschliste vor die Tür.

06.01.2021 19:49 • x 4 #8


FrauDrachin
Hey Soulfood,

ich lese hier vor allem eine sehr, sehr traurige Geschichte, schlechte Kommunikation, und ja, Beziehungsvorstellungen die eher dem Teenageralter entsprechen, als einer weisen Frau Ü50.

Traurig, weil natürlich auch du Vorstellungen von einer Beziehung haben darfst, und selbstverständlich auch du deine Grenzen hast, die zu wahren sind, sei es, wieviel Zeit und Aufmerksamkeit du dir von einem Partner wünscht, sei es, wie viel du dich für fremde Kinder engagieren möchtest.
Und sehr, sehr traurig, wenn eine Liebe scheitert, weil einer (oder beide?) dermaßen belastet sind, dass einfach keine Kraft mehr dafür da ist.
Insofern würde ich es tatsächlich auch genau so sehen: Er hat dich freigegeben, weil gerade kein bisschen Kraft übrig ist.

Und eigentlich ist es ja auch ein bischen umgekehrt: Er hat letztlich darauf reagiert, dass du ihm gesagt hast, dass es dir so nicht reicht.
Also ist die Frage jetzt: Wie kannst du ihm den Raum und die Unterstützung geben, die er gerade braucht, und, ganz wichtig: geh das dann für dich so in Ordnung? Und dann entscheide dich, das anzubieten, oder eben, ihn auch frei zu geben.

06.01.2021 20:13 • x 1 #9


S
Hallo FrauDrachin,

Ich hatte ihm Unterstützung angeboten. Ob kochen, auf den Kleinen aufpassen wenn er Bereitschaft hat, u.s.w.
Auch der Freiraum war angesprochen. Wenn er paar Tage für sich braucht, nur ne kurze Info an mich. War okay für mich.

Jetzt kann ich nichts mehr anbieten.

06.01.2021 20:42 • #10


FrauDrachin
Und was stand dann auf deiner Wunschliste?

06.01.2021 21:02 • #11


S
@ FrauDrachin

Wünsche im Brief: Einen Partner mit dem ich die Zukunft planen kann, dem ich vertrauen und sich auch mal um mich bemüht.

06.01.2021 21:11 • #12


FrauDrachin
Ok, bitte versteh das alles nicht als Kritik, nur als Denkanstoß:
Zukunft planen, ja, wie soll er denn Momentan planen? Dass er gern anders wollen würde, und ein zuverlässiger, bemühter und verbindlicher Partner ist, das hat er doch die ersten 5 Jahre gezeigt?
Versuch eine Ebene tiefer zu kommen, was hast du von ihm so dringend gebraucht? Was genau macht ihn in deinen Augen momentan unzuverlässig? Warum kannst du keine Zukunft mit ihm planen? Wie genau soll er sich um dich bemühen?

06.01.2021 21:19 • #13


S
Hm, vlt. mal bisschen ausholen.
Donnerstag gesehen, Freitags 2Stunden telefoniert.
Samstagmorgen noch zusammen geschrieben, dass ich Gulasch koche und abends vorbeibringe. Er würde sich melden, wenn er mit Allem fertig ist.
Und dann nichts mehr.
Abends von mir: ?
Nächster Tag: Ob Alles in Ordnung ist? Abends: Jetzt mache ich mir aber echt Sorgen.
Habe ihn sogar ein paar angerufen.
Mein Brief habe ich ihm erst Mittwoch vor die Tür gelegt. Bis dahin wurden meine Nachrichten immer noch nicht gelesen.
Vertrauen oben war auch falsch. Ich hatte verlassen geschrieben.
Er wollte sich melden, mich aber ignoriert.
Zukunft: Wir hatten vor die 2 Weihnachtswochen bei ihm zu verbringen.
Bemühung: Das er auch mal Vorschläge macht, wann ich zu ihm kommen kann.

Ah, ich merke gerade selbst, er wird das Allgemein aufgenommen haben und nicht auf die Situation. Großer Fehler.

Das zurückziehen hat er ja schon paar mal gemacht und immer war ich die jenige die wieder auf ihn zugegangenen ist.

06.01.2021 21:42 • #14


FrauDrachin
Jup, suboptimale Kommunikation.
Ich hätte gerne, dass du einmal am Tag meine Nachrichten liest und kurz beantwortest, ist das möglich, oder was schlägst du vor? Kligt anders als: Ich brauche einen Partner, der sich auch mal um mich bemüht, ne?

Jetzt wird das natürlich alles auch ein bischen konkreter, wenn der andere Tagelang überhaupt nicht erreichbar ist, obwohl es anders abgesprochen war, dann wird es natürlich sehr schwierig. Da hast du echt mein Mitgefühl.
Schon mal ausprobiert, was passiert, wenn du dich in solchen Situationan auch nicht meldest? Ich meine, wenn sich ein Erwachsener Mensch, der sowas schon öfter gemacht hat, mal nen Tag oder zwei nicht meldet, wird da schon nicht die Welt untergegangen sein. Und selbst wenn, weiß er ja, wie er deine Unterstützung anfordern kann, wenn er sie braucht oder will. Gibt ihm die Chance, sich nicht aus einer lästigen Pflicht heraus zu melden, sondern weil er es wirklich will.

06.01.2021 22:00 • #15


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