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Hatte meine Familie ein Recht dazu?

O
Hallo! Habe mich letzten Montag nach 26 Jahren von meinem Partner getrennt, d. h. ich habe ihm gesagt, dass ich nicht mehr will, aber eigentlich hatte er schon lange vorher innerlich von mir Abstand genommen. Die ganze Geschichte jetzt zu erzählen würde im Moment zu lange dauern.
Die letzten paar Tage habe ich eigentlich - auch mithilfe der Beiträge hier in diesem Forum - ganz gut hingekriegt, aber heute früh hat es mich nach einer Nacht mit zwar viel Schlaf, aber vielen Träumen, die durchgehend mit sehr intensiven - negativen - Gefühlen verbunden waren, total zusammengehauen und ich bin den ganzen Tag nur noch am Heulen.
Das, was mir im Moment so zu schaffen macht ist, dass ich meiner Familie, d. h. meiner Schwester mit Mann und meiner Mutter so böse bin. Jetzt muss ich doch erzählen, was Montag abend bzw. Nacht, es war so ca. 22.30 Uhr, los war: Unser gemeinsamer Sohn war im Bett, mein Mann musste nochmal ins Büro ....(was, wie ich inzwischen weiß, so nicht stimmte) und ich bin auf er Couch eingenickt.
Da klopfte es plötzlich an der Terrassentür, meine Schwester stand da und als ich ihr öffnete sagte sie, sie müsse jetzt sofort mit mir reden, denn sonst würde sie platzen. Sie teilte mir dann mit, dass mein Sohn und ich jederzeit gerne bei ihr willkommen seien, dass sie aber meinen Mann nicht mehr bei sich sehen wolle. Sie hätte jetzt lange Zeit nichts mehr gesagt und ich hätte ja auch nie was hören wollen, aber jetzt könne sie nicht mehr still sein. Und außerdem würde unsere Mutter jetzt dann auch deswegen zusammenbrechen. Kurz und gut, sein Auto stehe wieder, wie so oft in den letzten Monaten, vor der Wohnung der Mutter eines Kindergartenfreundes von unserem Sohn. (Die Frau wohnt nicht weit von meiner Schwester entfernt) Wenn ich es nicht glauben wolle, könne ich ja selbst nachsehen, was ich auch sofort vorhatte. Bis ich in Schuhe und Jacke geschlüpft war, meinen Autoschlüssel geschnappt hatte und draußen auf dem Hof war stand da mein Mann und meine Schwester brüllte ihn an. Ich bin dann auf meinen Mann zugegangen und sagte zu ihm, ich wolle jetzt sofort wissen, was da los ist, was er mir dann drinnen unter vier Augen erklären wollte. Das tat er dann auch:
Er würde sich sehr gut mit der Frau verstehen und hätte eine tiefe spirituelle Beziehung zu ihr (mein Mann meditiert seit einigen Jahren regelmäßig, die Frau hat letzten Herbst damit angefangen). So eine Beziehung hätte er bei mir immer gesucht aber nie gefunden.
Um es kurz zu machen, ich habe ihm daraufhin gesagt, er solle sofort seine Sachen packen und verschwinden, ich wolle ihn hier nicht mehr sehen. Er ging dann nach längerer Diskussion, bei der ich glücklicherweise relativ ruhig sein konnte, und kurzem Versuch, die eine Nacht wenigstens noch hierbleiben zu können, was ich aber entschieden ablehnte, nur mit dem nötigsten, d.h. etwas Waschzeug und noch einer anderen Jacke. Meine Schwester hat mitten in unserer Diskussion angerufen, um nachzufragen, was nun sei, woraufhin ich ihr sagte, ich sei noch nicht soweit, ich würde mich später bei ihr melden, was ich dann auch tat, als mein Mann um ca. 0.10 Uhr weggefahren war. Sie sagte dann zu mir, sie würde mir zu meiner Entscheidung gratulieren, sie hätte ja geglaubt, ich hätte mich wieder von ihm beschwichtigen lassen. Und fragte noch, ob sie die Nacht bei mir verbringen solle, was ich nicht wollte (wollte nur noch alleine sein) und ich solle mich bei ihr melden, wenn ich Hilfe bräuchte, egal ob Tag oder Nacht. Habe dann doch noch einer Freunding angerufen und auf den AB gesprochen, die dann auch gleich zurückrief.
Am nächsten Tag habe ich mich nach durchwachter Nacht, in der ich nicht einmal den Versuch machen konnte zu schlafen, die Zähne zusammengebissen, unseren Sohn wie gewohnt zur Schule fertig gemacht, ihm als Grund dafür, dass Papa nicht da war gesagt, dass er heute in XY geschlafen hätte (wo er in der ehemaligen Wohnung seiner verstorbenen Eltern sein Büro hat, wobei die restlichen Räume noch voll eingerichtet sind) weil er ganz früh einen Zahnartzttermin hätte, was auch stimmte. Danach habe ich mich im Büro krankgemeldet und meiner Kollegin als Grund auch gesagt, dass sich meine Mann und ich trennen würden, und einen Termin beim Hausarzt vereinbart, der mich dann krankschrieb und mir Beruhigungs- und Schlafmittel verschrieben hat.

An diesem Tag stand mir dann eine der schwierigsten Aufgaben in meinem bisherigen Leben bevor: Ich musste abends zusammen mit meinem Mann, was wir Montagnacht noch so vereinbart hatten, unserem Sohn beibringen, dass der Papa nun nicht mehr bei uns wohnen würde.
(Die Wohnungsfrage war ja ganz schnell geklärt). Da ich an dienstags ganztags arbeite, ist unser Sohn an diesem Tag in der Nachmittagsbetreuung der Schule, von wo ihn immer mein Mann abholt und dann anschließend mit ihm in den Nachbarort zum Training fährt.
So auch an diesem Tag. Jedenfalls mussten wir es ihm danach beibringen. Unser Sohn hat Gott sei Dank seinen Gefühlen gleich freien Lauf gelassen, geweint und geschrieen und gestampft und gerufen, dass er das aber nicht wolle. Mein Mann hat dann, auch als Trost und Ablenkung, unserem Sohn noch ein altes Handy mit Prepaidkarte gegeben, damit er ihn jederzeit anrufen könne und ist zu unserem letzten gemeinsamen Abendessen dageblieben, was ich unserem Sohn zuliebe dann auch mitgemacht und einigermaßen gut überstanden habe, obwohl mir eigentlich jeder Bissen fast im Hals stecken geblieben wäre.

Und seitdem kämpfe ich mit einem Auf- und Ab an Gefühlen, was ja in so einer Situation ganz normal ist, wie ich in den letzten 15 Jahren schon zweimal erfahren musste, als sich mein Mann von mir trennen wollte und auch wieder nicht, was dann beide Male auf eine Trennung auf Zeit hinauslief und wir dann beide Male zusammengeblieben sind. Das letzte Mal kam dann ein gutes Jahr später unser Sohn zur Welt, unser beider Wunschkind, aber nicht, um die Beziehung zu kitten, sonder um gemeinsam ein Kind zu bekommen, egal wie es dann weitergeht (egoistisch, ich weiß, doch bei mir tickte zu dieser Zeit schon die biologische Uhr). So, und jetzt hatte ich eben endgültig die Nase voll, fühlte mich die ganzen Jahre schon allein gelassen und vor allem, was die letzten Monate betrifft, verarscht und ausgenutzt und habe den Schlussstrich gesetzt, obwohl ich immer noch sehr starke Gefühle für meinen Mann habe.

Seit gestern Nachmittag plagen mich jedoch noch ganz andere Gefühle:
Ich habe ein Paket bei meiner Mutter abgeholt (Ab und zu gebe ich als Lieferadresse die Adresse meiner Eltern an, da ich in Teilzeit berufstätig und so nicht jeden Tag tagsüber zu Hause bin.) Und meine Mutter konnte sich nicht zurückhalten und hat ausgedrückt - den genauen Wortlaut kann ich nicht mehr wiedergeben - jetzt könne sie wenigstens wieder besser schlafen, nachdem sie lange Zeit das Auto meines Mannes zu verschiedenen Tageszeiten dort habe stehen sehen und meine Schwester auch viel erzählt hat und das alles so belastend für sie gewesen sei.

So, und nun sind wir genau an dem Punkt angelangt, um den es mir eigentlich geht. Gestern abend habe ich das noch ganz gut verdrängt, aber nach der vergangenen Nacht mit diesen intensiven Träumen komme ich einfach nicht darüber hinweg:
Das Weltbild meiner Schwester und meiner Mutter ist wieder geradegerückt und sie beide können wieder ruhig schlafen....
Und mein Leben ist für mich die Hölle! ...
Und mein Leben und vor allem auch das Leben meines Sohnes liegt in Trümmern da!
Aber Hauptsache, sie können wieder ruhig schlafen!

Ich finde, egal wie gut oder schlecht die Beziehung zu meinem Mann war - sie hatten das gar nicht beurteilen können, weil ich mit ihnen so gut wie nie darüber gesprochen hatte, weil sie in so vielen Punkten durch ihre eigene Lebensvorstellung voreingenommen sind und mich in so vielem sowieso nie verstanden hätten - sie hatten nicht das Recht, sich auf diese Weise einzumischen. Hier ging es eigentlich nicht um meine Gefühle und mein Wohl, sondern in erster Linie um ihre eigenen Gefühle und ihrem Unvermögen, damit umzugehen. Da macht mich so wütend und fertig!

07.10.2012 17:57 • #1


A
liebe openend,

ich weiß nicht, bin ja nicht in deiner haut, aber mir scheint von außen so, das du die ursachen deines leidens auf die falschen personen schieben möchtest!
aber zuerst - dein leben liegt nicht in trümmern und das von deinem sohn schon gar nicht!

hast du schon mal nachgedacht, dass deine mutter und deine schwester dein leben vielleicht bis jetzt als ein leben in trümmern angesehen haben? immerhin wollte dein mann dich schon 2 mal verlassen! und das haben die beiden doch sicher mitbekommen und jetzt auch noch das mit dem auto vor der tür dieser dame!
ich glaube nicht, dass sie bösartig gehandelt haben, sondern eher aus liebe zu dir! und wenn dir das zu viel war, konntest auch so sagen - dass du egal wieviele male dein gatte dich abschieben wollen wird, selbst zu recht kommst!

du bist wütend.... ja das bist du! hast auch recht darauf, aber vielleicht sollst du die menschen, die dich lieben nicht für das verantwortlich machen, was dein mann dir angetan hat!
du hast jetzt die große chance die trümern zu beseitigen und ein neues leben anfangen, ohne deinen mann, der eigentlich eh nur tickende bombe war mit seinem hin und her........ und da wirst du hilfe brauchen und auch jemanden der dir mitgefühl schenkt und unterstützt - deine mama und deine schwester!
nicht sie sind schuld, dass dein mann so ist wie er ist, nicht sie!
und auch nicht sie haben deinen man rausgeschmissen, sondern du selbst, was ich auch richtig finde, denn irgendwann muss doch genug sein!

lieben gruß - a.m.

07.10.2012 18:28 • #2


A


Hatte meine Familie ein Recht dazu?

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N
Ich verstehe deine Wut auf Schwester und Mutter irgendwie nicht.
Hättest du gewollt, dass sie das nur für sich behalten und dich schonen? Ich denke, sie haben es lange genug verschwiegen und darüber hinweggesehen.
Wenn du ihnen nichts bedeuten würdest, wäre es ihnen wohl egal gewesen. Sie hätten ihre Beobachtungen für sich behalten.
Glaubst du nicht, dass du dich von ihnen verraten gefühlt hättest, wenn du es als letzte erfahren hättest, nachdem er dich vor vollendete Tatsachen gestellt hätte?
Du solltest lieber sauer auf ihn sein!
Wenn da nichts gelaufen ist, warum hat er es dir dann nicht erzählt?
Das ist Vertrauensbruch der üblen Art ,nicht das Verhalten von Schwester und Mutter.

07.10.2012 18:33 • #3


E
Hallo Openend,

ich kann auch nicht nachvollziehen, warum du jetzt auf deine Mutter und auf deine Schwester sauer bist. Für sie war es ja lange Zeit eine blöde Situation und sie haben erst mal nichts gesagt. Ich denke ,sie haben richtig gehandelt.
Wenn nichts gewesen wäre, wärst du ja weiter mit deinem Mann zusammen. Sei froh, dass du eine Schwester und eine Mutter hast, die sich solche Gedanken um dich machen.
Ich wünsche dir viel Kraft.
Liebe Grüße
Engel

07.10.2012 18:37 • #4


M
Sehe ich auch so. Openend ist erwachsen und verantwortet ihre Entscheidungen selbst. Sie ist nicht zwangsentheiratet worden, Mutter und Schwester verantworten das Elend nicht.

Solche Situationen überlasten menschliche Verarbeitungsfähigkeit schnell, von daher ist das unberechtigt bleibende Schuldzugeschiebe sogar für eine Zeit in Ordnung.

Es ist wie es ist, manchmal leider.

07.10.2012 18:56 • x 1 #5


A
Zitat von Openend:
Er würde sich sehr gut mit der Frau verstehen und hätte eine tiefe spirituelle Beziehung zu ihr (mein Mann meditiert seit einigen Jahren regelmäßig, die Frau hat letzten Herbst damit angefangen). So eine Beziehung hätte er bei mir immer gesucht aber nie gefunden.

So, und jetzt hatte ich eben endgültig die Nase voll, fühlte mich die ganzen Jahre schon allein gelassen und vor allem, was die letzten Monate betrifft, verarscht und ausgenutzt.

Seit gestern Nachmittag plagen mich jedoch noch ganz andere Gefühle:
Ich habe ein Paket bei meiner Mutter abgeholt (Ab und zu gebe ich als Lieferadresse die Adresse meiner Eltern an, da ich in Teilzeit berufstätig und so nicht jeden Tag tagsüber zu Hause bin.) Und meine Mutter konnte sich nicht zurückhalten und hat ausgedrückt - den genauen Wortlaut kann ich nicht mehr wiedergeben - jetzt könne sie wenigstens wieder besser schlafen, nachdem sie lange Zeit das Auto meines Mannes zu verschiedenen Tageszeiten dort habe stehen sehen und meine Schwester auch viel erzählt hat und das alles so belastend für sie gewesen sei.

So, und nun sind wir genau an dem Punkt angelangt, um den es mir eigentlich geht. Gestern abend habe ich das noch ganz gut verdrängt, aber nach der vergangenen Nacht mit diesen intensiven Träumen komme ich einfach nicht darüber hinweg:
Das Weltbild meiner Schwester und meiner Mutter ist wieder geradegerückt und sie beide können wieder ruhig schlafen....
Und mein Leben ist für mich die Hölle! ...
Und mein Leben und vor allem auch das Leben meines Sohnes liegt in Trümmern da!
Aber Hauptsache, sie können wieder ruhig schlafen!

Ich finde, egal wie gut oder schlecht die Beziehung zu meinem Mann war - sie hatten das gar nicht beurteilen können, weil ich mit ihnen so gut wie nie darüber gesprochen hatte, weil sie in so vielen Punkten durch ihre eigene Lebensvorstellung voreingenommen sind und mich in so vielem sowieso nie verstanden hätten - sie hatten nicht das Recht, sich auf diese Weise einzumischen. Hier ging es eigentlich nicht um meine Gefühle und mein Wohl, sondern in erster Linie um ihre eigenen Gefühle und ihrem Unvermögen, damit umzugehen. Da macht mich so wütend und fertig!
willkommen

vielleicht mag dein getrübter blick jetzt von der situation beeinflusst sein - ich habe dennoch den eindruck, dass alte konflikte schwellen.

ich finde du versuchst die eigene unfähigkeit auf andere abzuwälzen, dass ist nicht fair - ob deine mutter und schwester das recht haben dir vom MÖGLICHEN betrug deines mannes zu erzählen steht in keinem gesetz geschrieben, es ist wohl eher die frage der loyalität.

was hätten die beiden machen sollen ? du bist sauer auf sie weil sie es dir sagten und du es als einmischung empfindest ?
und du wärst genauso sauer auf sie wenn du später herausgefunden hättest, dass deine mutter sowie deine schwester davon wussten und dich im ahnungslosen liessen !

du hättest vorher wohl nicht deinen hintern hochgekriegt obwohl du dich schon jahrelang von deinem mann allein gelassen fühltest und hättest auch weiter jahrelang brav neben deinen mann hergelebt - glaubst du wirklich, das die beiden das nicht spürten ?

kannst ihnen dankbar sein, dass sie dir die augen geöffnet haben. so bekommst du nochmal eine neue chance in deinem leben!

auf die idee, das die beiden in einem gewissenskonflikt geraten sind darauf kommst du wohl nicht ?
Zitat:
Ich finde, egal wie gut oder schlecht die Beziehung zu meinem Mann war - sie hatten das gar nicht beurteilen können, weil ich mit ihnen so gut wie nie darüber gesprochen hatte, weil sie in so vielen Punkten durch ihre eigene Lebensvorstellung voreingenommen sind und mich in so vielem sowieso nie verstanden hätten - sie hatten nicht das Recht, sich auf diese Weise einzumischen. Hier ging es eigentlich nicht um meine Gefühle und mein Wohl, sondern in erster Linie um ihre eigenen Gefühle und ihrem Unvermögen, damit umzugehen. Da macht mich so wütend und fertig!
du beschwert dich hier um IHR unvermögen dich in deine gefühle hineinzuversetzen ?
du kannst es doch mit ihren auch nicht ! sonst würdest du nicht so daher schreiben!

aus meiner sicht neidest du die symbiose mutter/schwester - die sind in vielem gleich - du fühlst dich anders und du fühlst dich aussen vor.
das kann ein ungelöstest thema in dir sein - überprüfe ob deine gedanken wirklich wahr sind.

wenn du willst, dass die beiden deinem leben fernbleiben, sage es ihnen und benutze sie nicht für deine zwecke, damit du besser da stehst.

deine pakete braucht deine mutter auch nicht annehmen, was hat sie in diesem falle denn damit zu tun ? die pakete kannst du selbst abholen, du arbeitest teilzeit und die abgabestellen haben lang geöffnet!

vielleicht hat dein mann wirklich jemanden gefunden, der verständnis hat und bewusster lebt und fühlt sich wohler da als mit dir.

hättet ihr rechtzeitig die kurve gekriegt - wäre es euch allen erspart geblieben was jetzt vorgefallen ist und da sind sicher nicht deine mutter oder schwester verantwortlich.

löse deine wut auf und sage wie du dich mit ihnen fühlst - dann höre dir deine mutter und deine schwester an - sie haben sich sorgen gemacht und dir ihre mitgeteilt - oder sollten sie noch jahrelang weiter zusehen was da abläuft ?
Zitat:
Das Weltbild meiner Schwester und meiner Mutter ist wieder geradegerückt und sie beide können wieder ruhig schlafen....
Und mein Leben ist für mich die Hölle! ...
Und mein Leben und vor allem auch das Leben meines Sohnes liegt in Trümmern da!
Aber Hauptsache, sie können wieder ruhig schlafen!

aus deinen worten spricht soviel alter hass !
du bist verantwortlich für dein leben - kein anderer !
die trümmer hast du mit hergestellt!

wenn du es später rausbekommen hättest - was hättest du dann von ihnen gedacht und ihnen gesagt ?

danke, dass ihr es mir solange verschwiegen habt ?
so konnte ich wenigsten noch einige zeit weiterschlafen ?
ich bin die arme und ihr seid die bösen - ihr habt mein leben und das meines sohnes kaputt gemacht - weil ich die wahrheit nicht wissen will !

wenn du so weitermachst wird dein trümmerhaufen noch grösser!

07.10.2012 19:24 • #6


R
Liebe openend,

was meine Vorschreiber schreiben stimmt zwar auch, aber in einem Punkt kann ich Dich schon verstehen:
komme nämlich gerade von meiner Mutter, die ich noch kurz besucht hatte nachdem ich einen schönen Nachmittag mit meinem Patenkind hatte. Hatte bei meiner Mutter noch auf ein bißchen Trost und Zuspruch gehofft, stattdessen bekam ich eine volle Ladung Vorwürfe ab, so nach dem Motto was das solle nicht endlich die Scheidung in Gang zu setzen, es hätte doch eh alles keinen Zweck mehr, ich solle doch endlich die Augen aufmachen und der Realität ins Auge sehen etc....
Sie hat von Ihrem Standpunkt natürlich recht, meint es gut, sieht wie ich leide, will mich schützen und will deshalb so schnell es geht einen Schlußstrich sehen. Was sie aber völlig vergißt ist, daß ich heute nur Trost und etwas Ablenkung gebraucht hätte, keinerlei Analyse und erst recht keine Ratschläge..... Die Vorwürfe waren also genau das Gegenteil von dem was ich in dem Moment so sehr gebraucht hätte. So ist sie jetzt sauer auf mich weil sie es als Vertrauensbruch sieht daß ich nicht alles mit ihr besprechen will, und ich bin trauriger heimgefahren als ich hingefahren bin und bin darüber auch etwas sauer ....

Aber wichtig ist, sich klarzumachen daß das Verhalten der Familie letztlich überhaupt keinen Einfluß auf die Situation an sich hatte und hat. Die Tatsachen sind durch das Verhalten meines und deines Mannes entstanden, und meine und deine teils unbewußte, teils bewußte Reaktion darauf.
Zunächst enttäuscht, und etwas verletzt ist man leider trotzdem....
denn gut meinen und gut machen ist oft nicht dasselbe.
Aber Mutter und Schwester waren in deiner Situation in einer scheußlichen Zwickmühle. Wirst Du mit etwas Abstand sicher auch wieder so sehen.

Alles Gute!

07.10.2012 19:56 • x 3 #7


O
Hallo zusammen,

vielleicht hätte ich doch noch den ursprünglich von mir geplanten Schlussatz dazusetzen sollen:
Oder bin ich durch den ganzen Schmerz heute total ungerecht?

Danke für Eure, zugegebenermaßen teilweise recht harten, Worte. Was die Wut über meine Schwester und meine Mutter angeht ist inzwischen verflogen, aber glaubt mir, sie war ein wirklich großes Problem für mich, weil ich ja weiß, dass sie sich große Sorgen um mich und meinen Sohn machten und machen und es eigentlich nur gut meinen. Ich habe die zornigen und ungerechten Gedanken u. a. auch deshalb hier niedergeschrieben, weil ich sie einfach irgendwo loswerden musste und ich nicht in Gefahr laufen wollte, sollten meine Schwester oder meine Mutter zufällig gerade anrufen, diese Gefühle ihnen an den Kopf zu werfen und sie damit zu verletzen.
Selbstverständlich wusste ich um den Gewissenskonflikt, in dem sie sich befanden.

zu Alena-52:
du hättest vorher wohl nicht deinen hintern hochgekriegt obwohl du dich schon jahrelang von deinem mann allein gelassen fühltest und hättest auch weiter jahrelang brav neben deinen mann hergelebt
Da hast du vollkommen recht. Ich hätte schon vor langer, langer Zeit den Absprung machen müssen, ehe es überhaupt zu so einer verfahrenen Situation kommen konnte, doch gesagt ist leichter als getan, und die Zeit zurückdrehen geht ja leider nicht.

aus meiner sicht neidest du die symbiose mutter/schwester - die sind in vielem gleich - du fühlst dich anders und du fühlst dich aussen vor.
das kann ein ungelöstest thema in dir sein - überprüfe ob deine gedanken wirklich wahr sind
Hier ist eher das Gegenteil der Fall. Ich wuchs als totales Mamakind auf und fühlte mich schon in meiner Kindheit völlig von ihr eingeengt, da ich für viele Dinge herhalten musste, die sie in ihrem eigenen Leben vermisste. Das ist wahrscheinlich auch mit der Grund für meine Wut auf sie gewesen.

kannst ihnen dankbar sein, dass sie dir die augen geöffnet haben. so bekommst du nochmal eine neue chance in deinem leben!
Das weiß ich schon seit Montag Nacht und ich möchte diese Chance jetzt wirklich ergreifen, habe zuviel kostbare Zeit meines Lebens verschenkt.
Es tut eben alles so unendlich weh....

vielleicht hat dein mann wirklich jemanden gefunden, der verständnis hat und bewusster lebt und fühlt sich wohler da als mit dir.
Diese Bemerkung finde ich jetzt richtig gemein, die hat mir heute gerade noch gefehlt. Ich war der Meinung dieses Forum ist zum Ausheulen und Rat suchen und sich gegenseitig helfen da. Dazu gehören oft auch deutliche Worte, um den anderen eventuell wieder auf den Boden zurückzubringen, das ist mir vollkommen klar. Dieser Satz von Dir ist aber in meiner momentanen Situation sehr verletzend!

Ich werde mich nun noch etwas in den anderen Themen umsehen, wahrscheinlich noch eine Schlaftablette nehmen und dann in der Hoffnung auf eine bessere Nacht als die letzte ins Bett gehen.

07.10.2012 21:23 • x 1 #8


R
Ich finde einige Punkte aus deiner Schilderung schwer nachvollziehbar. Zum Beispiel verstehe ich nicht, warum du dich so spontan von deinem Mann getrennt hast, ohne Bedenkzeit, ohne einander in Ruhe anzuhören, ohne wenigstens den Versuch, irgendwas wieder gerade zu rücken.

Stattdessen wirfst du ihn einfach so nachts raus? Aus der - ich vermute - auch von ihm mitbezahlten, mitgestalteten gemeinsamen Wohnung? Das ist schon arg, angesichts dessen, dass sich dieser Rauswurf allein auf dein gekränktes Ego begründet. Auch eine Vorgeschichte mit Hochs und Tiefs in der Beziehung rechtfertigt mMn nicht eine so extreme Maßnahme.

Aber das Inszenieren von Dramen liegt anscheinend in der Familie, wenn ich mir das von dir beschriebene Verhalten deiner Mutter und Schwester so anschaue. Eine Fundgrube von emotionaler Erpressung und Grenzüberschreitung.

Für die Trennung von deinem Mann und deine aktuelle Verfassung trägst dennoch allein du die Verantwortung und ich denke das weißt du auch, willst es aber nicht wahrhaben und bist stattdessen lieber wütend auf deine Familie, von deren Hysterie du dich hast anstecken lassen.

Die einzig angemessene und wirklich nachvollziehbare Verhaltensweise in deiner Beschreibung eurer Trennungssituation hat dein Söhnchen gezeigt. Armer Kerl

Vielleicht ist dieser Anlass ja eine Gelegenheit für dich, dich von deiner Familie, speziell von deiner Mutter, zu emanzipieren. Dies ist ein Haufen Arbeit und Selbstreflektion und wird sicher auch einige für dich möglicherweise schmerzhafte Gegenwehr von der anderen Seite provozieren, aber ein solcher Prozess für ein selbstbestimmteres Leben lohnt sich immer, egal wie alt man ist.

Was deinen Mann betrifft, so scheint mir Alenas Gedanke nicht allzu verkehrt, auch wenn er dir nicht gefällt - sonst hätte er sich vielleicht doch stärker gegen deine Art, eine Trennung herbeizuführen/durchzuziehen, gewehrt.

07.10.2012 21:59 • #9


O
Liebe Raupe,

man sollte nicht über andere Personen urteilen, ehe man die Hintergründe kennt. Ich habe in meinem Thread bei weitem nicht alles erzählt, sondern nur wenige Dinge kurz beschrieben, weil Thema ja eigentlich die - wie mir inzwischen wieder klar ist unberechtigte - Wut auf meine Mutter und Schwester war.

Ich habe mich - dieses Mal! - deshalb so kurzfristig und radikal von meinem Mann getrennt, weil ich von vielen Treffen meines Mannes mit dieser Frau und ihrem Sohn und oft war auch unser Sohn dabei, wusste. Sie trafen sich - zufällig?- im Freibad, mein Mann ging nachmittags, wenn ich noch arbeitete und er unseren Sohn von der Schulbetreuung abgeholt hatte, mit unserem Sohn oft noch zu ihnen, oft nahm sie unseren Sohn von der Betreuung mit, weil man Mann keine Zeit hatte und er holte ihn dann ab.
Oft war er dann samstags oder so mit unserem Sohn unterwegs, um z. B. Getränke zu holen, ich wunderte mich dann, wo die beiden so lange blieben und bekam dann hinterher zu hören, dass sie noch dort gewesen seien. Das Spiel ging weiter, dass dann mein Mann angeblich abends beim Sohn der Frau babysittete, da sie alleinerziehend ist, dass er ihren Sohn ins Büro mitnahm, wenn sie krank war und schließlich nahm er ihren Hund noch jedes Wochenende mit zu seinen Laufrunden, die immer länger dauerten. Anfangs dachte ich mir nichts dabei, gut wenn unser Sohn jemanden zum Spielen hat... Doch stutzig wurde ich, dass da fast immer mein Mann mit dabeisaß und erst recht, als die Abendtermine und Laufrunden immer länger wurden.Sprach ich meinen Mann daraufhin an sagte er dass da nichts sei. Eines Tages rief mich meine Mutter an, nachdem sie meinen Mann mit dem Hund hat laufen sehen, und der meine Schwester erzählt hatte, dass mein Mann und die Frau ständig zusammen im Schwimmbad gesehen worden seien, ob ich das nicht komisch fände. Seit einigen Wochen, ging mein Mann abends fast jeden Tag nochmal in sein Büro, angeblich um noch einige Dinge für den nächsten Tag vorzubereiten, da er solche Dinge abends angeblich besser erledigen könne, da er da nicht durch Anrufe oder Besucher gestört werde. Und dann erfahre ich von meiner Schwester, dass sein Auto an vielen Abenden noch vor Ihrer Tür stand, an denen ich ihn im Büro glaubte. Tja, und da das nicht das erste Mal ist, dass er mich betrügt - die beiden letzten Male wo er Trennungsabsichten hatte, war auch jedes Mal eine Frau im Spiel gewesen, setzte ich ihn vor die Tür, ehe er mir irgendwann in einiger Zeit eröffnet hätte, dass da doch etwas zwischen ihn und dieser Frau sei. Die letzten beiden Male, als er mich verlassen wollte, flehte ich ihn an zu bleiben, es noch einmal zu versuchen, beim ersten Mal versuchte ich es auch mit einer Eheberatung, die aber nichts brachte, weil er dort komplett zumachte und nicht mitarbeitete.
Inzwischen weiß ich, dass ich bei der ersten Trennung von ihm, bei der ich in eine andere Wohnung gezogen war, schon hätte den Schlussstrich ziehen sollen. Ich war damals so blöd. Ich gab ihm sogar einen Schlüssel der neuen Wohnung, was dann dazu führte, dass wir uns doch so ziemlich jeden Tag sahen, dass er da war, wenn ich nach Hause kam, dass er sogar von der anderen direkt zu mir kam, dass er, wenn er mich mal nicht sehen wollte, sogar in meine Wohnung kam, um dort allein Tee zu trinken, was ich dann immer stehengebliebenen Geschirr in der Küche sehen konnte. Ich wusch auch noch seine Wäsche. Zwischendrin quälten und zermürbten wir uns gegenseitig ständig mit den Wiesos, Warums, Vorwürfen und Liebeserklärungen. Fürchterlich! Aber ich war nicht in der Lage, mich endgültig von ihm zu trennen und am Ende des Jahres zog ich wieder zu ihm zurück und er ließ es zu. Beim zweiten Mal, als ich wochenlang in meinem Hinterkopf das Gefühl hatte, dass nichts richtig sei und er mir dann am ersten Tag, als ich ihn dummerweise aufs Heiraten ansprach, eröffnete, dass er mit mir nicht mehr glücklich sei und das eigentlich schon seit vielen Jahren, worauf wieder einmal eine Welt für mich zusammenbrach. Am nächsten Tag hörte ich ihn in der Küche in sein Handy raunen, dass er jetzt nicht sprechen könne. Daraufhin wollte ich natürlich wissen, was das zu bedeuten gehabt hätte und er eröffnete mir, dass er eine andere hätte. Das war übrigens fünf Jahre später. Nach vielen quälenden Wochen beschlossen wir dann zusammenzubleiben und gemeinsam unseren Sohn zu bekommen, egal wie es dann weiter geht. OK, und es ging weiter, Probleme meist schön unter den Teppich gekehrt, von uns beiden, wenn es Streit gab, führte der zu nichts, es wurden die ollen Kamellen hervorgeholt, es gab Vorwürfe, ebenfalls von uns beiden. Unserem Sohn sollte es ja jedoch gutgehen. Heile Welt. Und offensichtlich immer größer werdende Unzufriedenheit bei uns beiden. Wir hatten es ja noch nie geschafft, unsere Probleme auf vernünftige Weise gemeinsam anzugehen.
Dazu kommt noch, dass mein Mann schon immer nur dann einen Finger rührte, wenn es sich nicht absolut vermeiden ließ, vom Haushalt erst gar nicht zu reden, aber auch nicht in Haus und Garten, das fängt bei kleinen Reparaturen oder Rasenmähen an und geht beim Vereinbaren von Terminen mit Handwerkern weiter. Gemacht wurde erst etwas, wenn ich ihn wochenlang daran erinnert hatte. Oft machte ich die Dinge dann lieber gleich selber, als wieder ewig reden zu müssen und mir dabei noch ganz doof vorzukommen. Seit wir in unserem Haus leben, das sind mittlerweile schon 6 Jahre, sind wir bisher schon viermal im Kalten gesessen, weil nicht rechtzeitig Heizöl nachbestellt wurde, da mein Mann immer meinte, das hätte noch Zeit. Und so reibt man sich dann aneinander auf. Eigentlich lächerlich und ganz bestimmt traurig.
Aber weder der eine, noch der andere waren eben in der Lage, einen klaren Schlusstrich zu ziehen. Er fühlte sich unter Druck gesetzt, nätürlich, wenn die Alte ihm ständig mit so unbedeutenden Dingen in den Ohren liegt, und ich wurde immer unzufriedener, weil ich das Gefühl hatte, dass letztendlich alles an mir hängen bleibt. Und bis unser Sohn kam habe ich Vollzeit gearbeitet.
Was die Wohnung bzw. das Haus angeht, die haben wir nicht gemeinsam finanziert. Das Haus gehört meiner Mutter, es ist mein Großelternhaus und wir bezahlen Miete. Mein Mann war immer damit einverstanden, dass wir aus unserer Mietwohnung im ersten Stock in das Haus mit Garten ziehen.
Bevor wir einzogen haben wir nur das Notwendigste renoviert und dabei ist es bis jetzt geblieben. Gestaltet wurde alles von mir. Mein Mann hat an solchen Dingen kein Interesse. Ihm sind Dinge wie Kleidung, Möbel usw. nicht wichtig.

Mit dem Inszenieren von Dramen und Hysterie hast du nicht ganz unrecht, das habe ich schon von Kindheit an nicht anders mitbekommen.
Hab auch schon seit 15 Jahren immer wieder den Versuch gemacht, meine Vorgeschichte wie z. B. auch das Verhältnis zu meiner Mutter, aber auch die Trennungssituationen von meinem Mann in einer Therapie zu bearbeiten, doch weiter als auf die Warteliste von Therapeuten habe ich es nie geschafft. Und irgendwann geht es einem dann ja wieder besser und dann nimmt man ja sowas nicht mehr weiter in Angriff.

Das nachts Rauswerfen musste sein, es ging nicht nur um mein gekränktes Ego. Hätte ich es nicht sofort gemacht, hätte ich am nächsten Tag schon wieder einen Rückzieher gemacht und hätte den Satz nicht mehr ausgesprochen. Ich habe schon zwei sogennannte Trennungen meines Mannes von mir hinter mir, bei welchen er dann doch fast jede Nacht bei mir geschlafen hat, trotz eigentlich vereinbarter, wenigstens kurzfristiger Kontaktsperre. Nocheinmal hätte ich solche Zustände nicht mehr durchgestanden.

Aber warum muss ich mich jetzt eigentlich dafür rechtfertigen und tue es auch noch?!

07.10.2012 23:27 • #10


O
Muss noch etwas dazu sagen:
Das Thema mit der Wut auf Mutter und Schwester ist für mich erledigt.
Ich hatte in meinem ganzen heutigen Schmerz überreagiert, ist am Tag 6 nach der Trennung, so glaube ich, auch nachvollziehbar.
Ich bin ihnen nicht mehr böse, sondern dankbar dafür, dass ich sie habe und sie für mich da sein werden, ob sie mir nun wirklich helfen können oder nicht.
Und verantwortlich habe ich sie für meine Trennung nicht gemacht, das kam falsch rüber. Verantwortlich bin ich ganze allein. Ich ganz allein habe es, zwar nach Anstoß von meiner Schwester, dieses Mal geschafft zu sagen: Ich möchte dich nicht mehr sehen!
Ganz gewiss liegt der Grund in dem entscheidenden Augenblick im verletzten Ego, aber noch größer wären die Verletzungen gewesen, wenn ich es nicht getan hätte und er dann in einiger Zeit mit mir Schluss gemacht hätte (und dies dann ein weiteres Mal nicht konsequent durchgezogen worden wäre) Ich musste mich dieses Mal auf diese Weise schützen, damit ich nicht mehr so tief falle, dass ich nicht mehr leben möchte, wie bei den letzten beiden Malen. Dieses Mal habe ich schließlich für meinen wundervollen Sohn da zu sein. Dieses Mal musste ich Agierenden und nicht die Reagierende sein, um meiner Selbst und um meines bzw. immer noch unseres Sohnes willen, dem ich diese schreckliche Situation so gerne erspart hätte. Das macht mich am meisten traurig, dass ich meinem Sohn so wehtun musste.

Kaltherzig bin ich nicht, mir zerreißt es fast das Herz, weil ich meinen Sohn so liebe und weil ich meinen Mann, trotz allem, immer noch so liebe.

08.10.2012 00:10 • #11


R
Hallo Opened,

das, was ich dir rückmelde, basiert auf einer Mischung aus den Informationen, die du mitteilst, und meinem eigenen Weltbild, anhand dessen ich deine Schilderungen interpretiere. Dessen bin ich mir bewusst; du brauchst also nicht zu befürchten, dass hier jemand sitzt, der Urteile fällt.

Nun klingt deine zweite, ausführlichere Schilderung deutlich differenzierter als dein Eröffnungsposting. Vieles von dem, was mir nach der ersten Schilderung unverständlich blieb, macht plötzlich Sinn. Es ging demzufolge für dich bei der Trennung weniger um die Kindergartenbekanntschaft deines Mannes als vielmehr um eure im Verlauf eurer komplizierten Vorgeschichte vor die Wand gefahrene Kommunikation und wiederkehrende schädliche Beziehungsmuster. Das tut mir leid - es ist sicher sehr schmerzhaft, ausgerechnet daran ein Scheitern zu erleben, auch wenn du ein mögliches Ende der Beziehung vor einigen Jahren bei der Planung eures Sohnes ja schon vorab in Kauf genommen hast.

Dass deine Wut auf deine Familie einer Dankbarkeit gewichen ist, erscheint mir logisch; Fehlverhalten anderer als gut gemeint zu rationalisieren ist ein sehr effektiver und für dich gerade auch nützlicher Selbstschutzmechanismus, denn in der Krisenphase benötigst du jede Unterstützung aus deinem direkten Umfeld, die du kriegen kannst.

Dennoch - oder gerade deswegen - solltest du dir sehr genau angucken, welchen Preis du für diese Unterstützung bezahlst, denn die von dir beschriebene Einmischung war nicht banal. Sollten deine Mutter und Schwester tatsächlich, wie es hier den Eindruck erweckt, von dir erwarten, dass du dich ihren Vorstellungen einer funktionierenden Beziehung unterwirfst, könnte das auch in Zukunft einiges Konfliktpotential für dich in petto halten.

08.10.2012 01:21 • #12


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