Hier leider noch eine Trennungsstory Diesmal meine *seuftz*

D
Hallo Ihr Lieben,

wie ich hier lesen kann, bin ich nicht die Einzige die unter ihrer Trennung leidet. Allerdings weiß ich nicht, ob mich das erleichtern soll oder doch eher traurig macht. Bevor ich euch nun was über mich und meine Trennung erzähle möchte ich euch da draußen die genauso oder ähnlich leiden wie ich einmal ganz fest drücken.

Also zu mir:
Ich bin eine 28 Jährige gelernte Bürokauffrau, die derzeit wegen eines 11 Monate alten Babys zuhause die Elternzeit verweilt. Ich habe 2 eigene Kinder (fast 7 Jahre und 11 Monate) beides Jungs und einen Stiefsohn (fast 4 Jahre) der aber zur Zeit bei seinem Vater lebt.

Bei uns ist das alles etwas kompliziert. Ich versuchs mal kurz zu erklären. Mein Ex (Noch-Ehemann) (Sohn 4 J.) und ich (Sohn 7J.) haben aus unseren ersten Ehen jeder einen Sohn für die das alleinige Sorgerecht bei uns liegt.
Und dann haben wir noch einen gemeinsamen (Sohn 11 M.)
Also eine typische Patch-Work Familie.

Mein Sohn war 4, als ich meinen Ex kennenlernte, und ich habe ihn damals von Geburt an allein großgezogen. Sein Sohn kam mit 11 Monaten zu uns, da die leibliche Mutter schwer überfordert mit ihm war. Das war ca. 1 Monat nachdem wir uns kennenlernten und er bei mir einzog, da er bei seiner Exfrau ausziehen wollte.

Von da an waren wir also zu viert und ich war plötzlich Mutter von zwei Jungs.
Dieser Mann hats mir von Anfang an angetan. Er war wirklich liebevoll, gutaussehend, hingebungsvoll... Er hat mich die erste Zeit wirklich angehimmelt. Er hatte die gleichen Vorstellungen von unserer Zukunft, träumte die gleichen Träume und auch alles an seinem Tun und Reden schien meine Wünsche widerzuspiegeln.
Ich war im 7. Himmel... Da machte mir die zusätzliche Belastung durch noch ein Kind auch nichts aus. Ich dachte unsere kleine Familie sei irgendwie perfekt.

Bald schon merkte ich das dieses Bild was er mir präsentierte nicht so ganz dem entsprach was er versprach. Dieser Mann hatte einige Defizite, die es für mich von da an galt auszugleichen. Sein Mangelndes Selbstwertgefühl musste permanent aufpoliert werden und bei den kleinsten positiven Entwicklungen zum Erwachsen werden musste sofort die Lobliste ausgepackt werden. Eigenschaften wie vorausschauendes Denken, Ziele setzen und erreichen, Verantwortungsgefühl, Prioritäten setzen (Familie an erste Stelle), usw. waren ihm zunehmend fremd. Ich musste alles für ihn und die Familie erledigen, vom Rechnungen zahlen bis Wecken unter fiesen Umständen (angeschnauze, weigern). Immer wieder verlor er seinen Arbeitsplatz wegen Mangel an Anwesenheit usw.
Er hat mich immer wieder auf die härtesten Weisen verletzt und gedemütigt mit seinem Verhalten und ich habe immer wieder versucht ihm zu erklären was in mir vorgeht. Er kroch auf kniend flehend vor mir her mit den Worten er habe es nun verstanden und er macht diesen Fehler nie wieder. Ich habe ihm geglaubt und habe ihm verziehen... Immer wieder... Ich weiß dass man manchmal hart an einer Beziehung, bzw. inzwischen Ehe (nach 1 Jahr) arbeiten muss und das manchmal das fehlen der Reife des Partners einem viel abverlangt.
Aber ich liebte ihn so sehr, da war doch dieses Gefühl im ersten Jahr... Dieses Das ist er! Der Mann meines Lebens-Gefühl. Und nur weil es zunehmend schwieriger wurden, solllte doch mein Gefühl nicht falsch gewesen sein. Dachte ich!

Einen Tag vor unserem 1. Hochzeitstag bekam ich dann unseren 3. Jungen.
Anfangs schien wieder alles perfekt, doch schon nach 5 Monaten rieß er mir den Boden unter den Füßen weg.
Mit den Worten Ich habe mich in meine Ex verliebt haute er mir all meine Gefühle um die Ohren.
Tja, da seine Ex wohl kein Interesse hatte (was ich später durch ein Gespräch mit ihr herrausfand) entliebte er sich ziemlich schnell und war zügig wieder bereit den liebenden Ehemann zugeben.

Ich war wie ausm Leben gerissen, das konnte doch alles nicht mehr normal sein. Er konnte nicht normal sein, das grenzte meiner Meinung nach an einer Psychischen Störung, was er die Jahre alles mit mir gemacht hat. Ich möchte nicht ins Detail gehen aber es waren wirkliche Burner dabei, sag ich euch.
Ich wurde schnell fündig auf meiner Suche nach einer Erklärung seines Verhaltens alles zu zerstören was gut ist und was ihn liebt.
Nun hatte ich also meine Diagnose. Mein Ex leidet unter einer sogenannten Borderline Persönlichkeitsstörung (Erklärung siehe Anhang).
Doch auch diesesmal war ich bereit mit Hilfe einer psychologischen Unterstützung auch diesen Kampf mit ihm gemeinsam anzugehen.
Und wieder musste ich schnell merken, das er nicht mit mir sondern gegen mich kämpfte. Er zerstörte letzenendes alle Grundpfeiler einer funktionierenden Ehe... Ehrlichkeit (seine Lügen waren nicht mal wirklich gut), Vertrauen (ich konnte mich nie auf ihn verlassen weder in Bezug auf die Kinder noch mich), Treue (nach der 1. Trennung , ca. 4 Wochen in denen er seinen Sohn bei mir ließ und wo er schnell eine neue Beziehung fand, kam er zurück gekrochen mit den Worten es wäre der schlimmste Fehler seines Lebens gewesen mich zu verlassen, er würde nur mich lieben und könne ohne mich und die Kinder nicht leben) betrog er mich kurz darauf mit ihr. Ich habe ihn dann rausgeschmissen und
ihm seinen Sohn übergeben, da ich alleine mit 3 Kindern überfordert wäre auf Dauer. Vorallem hatte ich die Schnauze voll, seine Verantwortungen tragen zumüssen. Es tat mir in der Seele weh, meinen kleinen Mann ziehen zulassen, aber er hatte das alleinige Sorgerecht, und ich war nur Stiefmutter.
Ich reichte die Scheidung ein, und von da an war nur noch Terror. Er versuchte auch noch einmal zurück zukommen aber diesmal bin ich bei meiner Entscheidung geblieben. Naja, ehrlich gesagt, geschlafen habe ich mit ihm, aber zurück zum Ehestand wollte ich so nicht mehr. Obwohl mein Herz sich mehr nicht hätte nach ihm sehnen können.
Doch er konnte sich nicht entscheiden zwischen der Neuen (ebenfalls mit einer BPS) und mir... Ich machte ihm die Entscheidung leicht, in dem ich den Kontakt erstmal abbrach.
Doch leider ist es nicht so einfach, da wir ein gemeinsames Kind haben und ich kann euch sagen, ma trennt sich nicht einfach so von einem Borderliner... Das ging bis hin zum Stalking.
Ich versuche möglichst wenig Kontakt zuhaben. Solange er sich nicht meldet, versuche ich es sogar zu unterbinden, denn obwohl ich der Meinung bin dass jedes Kind ein Recht auf seinen Vater hat und das habe ich immer versucht auch umzusetzen, benutzt er die Kinder immer wieder als Druckmittel und Kontaktmittel um mich weiterhin nicht wirklich loszulassen. Vor ein paar Tagen, wollte er mir sogar seinen Sohn aufdrücken weil er sich angeblichen umbringen wollte, da er stress mit seiner Neuen hatte. (Später erfuhr ich von Bekannten, dass er mir seinen Sohn ganz geben wollte um sich einfach ein neues Leben aufzubauen ohne Kinder und den damit verbundenen Stress. Denn seine neue kann wohl nicht recht mit dem kleinen) Kurz darauf, kam eine Sms dass alles wieder okay mit ihm sei, sich das erledigt hat und er änderte seinen Beziehungsstatus in FB von Beziehung mit.... in Verlobt mit... Man bedenke dass wir noch verheiratet sind und das dann seine dritte Ehe wäre *mitleidiglächelt* Ich habe ihm geschrieben, dass er mich in Ruhe lassen soll, das ich ihn nicht mehr auffange und leb wohl. Seit dem ist erstmal ruhe.
Mittlerweile habe ich mir sogar professionelle Hilfe gesucht, in Form eines Psychologen den ich 1 mal im Monat besuche und Antidepressiva um meine Ein- und Durchschlafstörungen mit heftigen Alpträumen in den Griff zubekommen und nicht mehr so emotional angreifbar zu sein für meinen Ex.
Denn es tut so schei. Weh... Ich verstehe das alles einfach nicht, bzw. mein Herz versteht es nicht. Warum musste dieser Traum sich in einen Alptraum verwandeln der niemals zu enden scheint. Ich fühle mich immernoch wie im freien Fall.
Und das nach Alldem.
Ich versuche weiter zumachen, kümmere mich intensiv um meine Kids und versuche hier mir etwas neues aufzunbauen (renoviert, neue Möbel), habe bereits sämtliche Andenken in Form von Briefen verbrannt und ich würde fast alles dafür tun, ihn endlich vergessen zukönnen.
Immer wenn ich glaube dass ich auf einem guten Weg bin, haut mich eine Meldung von ihm oder über ihn aus der Bahn und ich könnte schreien, heulen, toben und zu Boden gehen.

Ich bin noch nie so sehr verletzt worden und möchte einfach nur noch vergessen und von vorne beginnen. Aber irgendwie scheint der Weg bis dahin noch so weit und ich weiß nicht wie lange ich das noch durchhalte


So nun kennt ihr meine Story... meine feels-like Neverending Story...

Wenn jemand einen Zaubertrank oder ein Trick kennt, um das alles zuverarbeiten, dann bitte sofort eine PN an mich

Oder am besten hier posten, denn das wollen hier glaube ich alle erfahren...

Danke dass ich mir das mal alles von der Seele schreiben durfte hier, und ich hoffe ihr habt Nachsicht über die Länge meines Postings. Ich habe schon nur grob geschrieben, aber wenn ihr es bis hierhin geschafft habt, fühlt euch gedrückt und ich danke euch.


Bis dahin...

01.12.2011 03:52 • #1


R
Lieber Thira,

herzlich Willkommen!
Es ist gut, dass Du dich mit dem Problem befasst und auch darüber schreibst. Das hilft sehr!
Tut mir leid zu lesen, was du mit deinem Partner durchgemacht hast und auch, dass da vier kleine Kinder mit in der Sache stecken!
Für die nächsten Tage, Wochen und Monate wünsche ich dir viel Kraft und einen klaren Kopf.

Das Zusammenleben mit einem Partner, der unter einer Persönlichkeitsstörung leidet, ist wirklich nicht einfach, eigentlich unerträglich auf die Dauer.
Eine Borderline-Persönlichkeit ist da, meiner Meinung nach, die schlimmste Form von allen.
Die Betroffenen kennen ja nur schwarz oder weiß, sie kennen kein grau, also die berühmte Mitte oder Kompromisse.
Man wird von Freund zu Feind in 1 Sekunde.
Solche Leute rauben einem die Energie!
Burn Out-Syndrom und weitere psychosomatische Erkrankungen für den Partner sind die Folge!

Du bist auf gutem Weg, denn Du hast dir eine professionelle Hilfe gesucht!
Weiter so

Liebe Grüße

Ralitsa

01.12.2011 08:48 • #2


A


Hier leider noch eine Trennungsstory Diesmal meine *seuftz*

x 3


R
Zitat von DieEx Thira:
und er änderte seinen Beziehungsstatus in FB von Beziehung mit.... in Verlobt mit... Man bedenke dass wir noch verheiratet sind


Das ist so armseelig von ihm!
Das ist wirklich nur krank und dieser arme, verwirrte Mensch kann einem nur leid tun!
Und alle Frauen nach DIR auch!
Auch wenn´s traurig ist; sei froh, dass Du aus der kranken Nummer endlich raus bist!

01.12.2011 08:55 • #3


D
Danke... Es tut gut von jemanden verstanden zu werden.

Leider hört es nicht auf...
Immer wieder schreibt er mich an, wie leid es ihm täte... was er alles kaputt gemacht hat. Das es ein riesen Fehler gewesen ist mich zuverlassen usw...
Das letzte was kam, war das er Weihnachten mit mir und den Kindern verbringen möchte, da ja nur ich seine Familie bin und bleibe... *püh*
Habe ihm daraufhin gefragt, warum er denn, wenn ich doch seine Familie bin und bleibe, er heute nicht hier bei mir und den Kindern ist, sondern bei ihr...

Darauf kam von ihm nur, das er uns soviel angetan hat, dass er sich nicht mal in unsere Nähe traut...

Er vermisst mich, bla blubb....

Na dann soll er das auch so belassen... Oder?

Ich versuche mir gerade wieder ein schönes Leben aufzubauen, bin meine Wohnung am Renovieren und alles irgendwie neu zu gestalten... Und das tut mir verdammt gut... Ich denke ich komme zeitweise gut damit klar, wie es ist.
Aber da wäre auch die andere Zeit, wo ich mich frage ob es nicht doch irgendwie klappen könnte. Ob es vielleicht gut wäre ihn an Weihnachten hier bei den Kids zu haben.
Ich vermisse ihn irgendwie immer noch.

Doch ich versuche nicht darüber nach zudenken und mache weiter. Versuche der Versuchung ihm nachzugeben zu widerstehen und konzentriere mich auf andere Dinge.

Drückt mir die Daumen, dass ich die Kraft dazu aufbringe weiter nach vorne zuschauen. Gerade jetzt wo es auf Weihnachten zugeht, den ersten Geburtstag unseres gemeinesamen Sohnes und unseren 2. Hochzeitstag.




Euch da draussen, drücke ich euch die Daumen das ihr ebensoviel Kraft oder mehr aufbringt alle eure Situationen zu überstehen.

09.12.2011 01:45 • #4


P
Hallo Thira,

es tut mir leid, was Du gerade durchmachst. Als Vater kann ich mir vorstellen wie schrecklich das Ganze ist, wenn du an euren gemeinsamen Sohn denkst. Du hast Recht, wenn Du schreibst, dass Kinder ihren Vater und ihre Mutter brauchen. Aber sie brauchen leider nicht einfach nur einen Vater. Was sie brauchen ist die Liebe, die Führsorge und das Vorbild eines Vaters. Alles drei wird er seinem Sohn so nicht bieten können. Es ist gut, dass Du siehst, dass deine Kinder jemanden brauchen, der die Vaterrolle übernimmt.
Du bist auf dem richtigen Weg, denn Du hast die Verantwortung für Dich und Deine Kinder übernommen.
Liebe Grüße und alles Gute für die Zukunft.

Papabär

13.02.2014 11:38 • #5




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