Hoffnung vs Selbstbetrug

K
Mein Freund trennte sich mit den Worten von mir: es ist endgültig.

Nun fällt mir aber an mir auf, dass ich immer noch diese Hoffnung, ja fast schon innerliche Gewissheit in mir trage, das wir doch irgendwann wieder ein Paar werden. Das fatale daran ist, das mich diese Hoffnung über Wasser hält, sich wie Luft in mir ausbreitet damit ich nicht untergehe... Diese Hoffnung ist das, was mich momentan oben hält... Auf der anderen Seite dann aber doch so viel Rationalität, das ich mir immer sage, wenn ich jetzt nicht loslasse, dann dümpel ich auf ewig in diesem Zustand und der totale Zusammenbruch wird kommen...
Aber es ist so schwierig, als würden Engelchen und Teufelchen gegeneinander kämpfen. Kennt ihr das? Und was habt ihr gegen diesen Selbstbetrug gemacht?

12.01.2015 20:27 • #1


Joey14
Ging mir einige Wochen nach der Trennung genauso. Die Hoffnung und die Gedanken daran, dass vielleicht doch alles wieder gut wird und er es sich anders überlegt, haben mich am Leben gehalten. Irgendwann lässt der ganz schlimme Schmerz nach. Und dann sollte man auch die Hoffnungen ganz langsam begraben. Seitdem ich das getan habe (vor ca. 2 Wochen), geht es stetig bergauf. Die Trennung ist nun 2 Monate her. Ich habe also sehr lange gehofft und das war nicht schön...

Wenn es dir jetzt gerade hilft, dann ist das gut. Versuch nur irgendwann, wenn das Schlimmste vorbei ist, das Ganze realistisch zu sehen. Nur dann kannst du damit abschließen. Und Kontaktabbruch hilft. Auch wenn das sehr, sehr schwer ist...

Hat er dir gesagt, warum er Schluss gemacht hat?

12.01.2015 21:45 • #2


A


Hoffnung vs Selbstbetrug

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Katisque
Ich fühle mit dir. In diesem unerträglichen Zustand befinde ich mich auch. Leider gibt es aktuell nichts, was diesen zunichte machen könnte. Keine (Pro)-Contra-Liste der Welt, keine Wut, kein gar nichts können etwas daran ändern, dass ich noch immer den Wunsch und die Hoffnung in mir trage, dass er sich wieder bei mir meldet, wir uns wieder sehen, es vielleicht wieder funktioniert. (Kleine Anmerkung: Wir waren zuletzt in einer Art On-Off-Phase mit schrecklich-schönen Abschieden und ner Menge emotionalem Druck, was mein Denken ziemlich beeinträchtigt.)

12.01.2015 22:08 • #3


K
Das ganze ist jetzt etwas über eine Woche her und seitdem haben wir auch keinen Kontakt mehr. Er ist seit gestern auch für 4 Monate in England und ich muss sagen das mir das auch nicht gerade ungelegen kommt... Letzendlich waren die letzten Monate ein unendliches hin-und her, im Sommer dann eine kurze Trennung, in der er eine Äffäre hatte. Sind dann aber wieder zusammengekommen. Es hat mich sehr getroffen das er sich so schnell mit jemanden einlassen konnte, seitdem war mein Vertrauen eher wackelig. Hinzu kommt, das ich an Neujahr erfahren habe das er mit einer guten Freundin ebenfalls eine Affäre zu der Zeit hatte und die beiden sich aber auch als wir wieder zusammen waren getroffen haben, obwohl er mir sagte dass da nichts mehr läuft außer Freundschaft... Das war mir alles zuviel, Vertrauen im Keller, es hagelte Vorwürfe meinerseits...hab mich hintergangen gefühlt... Daraufhin viele Streitereien und dann vor einer Woche die Trennung seinerseits mit den Worten das er mich noch sehr liebt, aber zu viel passiert sei und er der Meinung ist dass man das nicht mehr aufarbeiten kann.

12.01.2015 22:24 • #4


Joey14
Hmm, ich kann verstehen, dass du die Hoffnung nicht aufgeben kannst, wenn er sagt, dass die Gefühle bei ihm noch da sind.

Was meint er denn, es ist zuviel passiert? Du schreibst ja vor allem von seinen Fehlern (Affäre usw.), was sind denn die Gründe, aus denen er keine Beziehung mehr will?

13.01.2015 12:32 • #5


K
Er ist der Meinung das einfach zu viel zwischen uns kaputt ist und er aufgrund dessen einfach keine Zukunft mehr sieht.

13.01.2015 22:41 • #6


Primavera
Zitat von Kahtea:
Mein Freund trennte sich mit den Worten von mir: es ist endgültig.

Nun fällt mir aber an mir auf, dass ich immer noch diese Hoffnung, ja fast schon innerliche Gewissheit in mir trage, das wir doch irgendwann wieder ein Paar werden. Das fatale daran ist, das mich diese Hoffnung über Wasser hält, sich wie Luft in mir ausbreitet damit ich nicht untergehe... Diese Hoffnung ist das, was mich momentan oben hält... Auf der anderen Seite dann aber doch so viel Rationalität, das ich mir immer sage, wenn ich jetzt nicht loslasse, dann dümpel ich auf ewig in diesem Zustand und der totale Zusammenbruch wird kommen...
Aber es ist so schwierig, als würden Engelchen und Teufelchen gegeneinander kämpfen. Kennt ihr das? Und was habt ihr gegen diesen Selbstbetrug gemacht?


Hallo Kahtea,

ich kenne diese Gedanken und Gefühle. Und nun ist es auch so das die Hoffnung wirklich immer erst zuletzt stirbt. Das tut sie genau dann, wenn entweder dein Stolz oder dein Selbstschutz einsetzen. Jedenfalls war es bei mir so.
Leider gibt es kein Patentrezept. Jedes Beziehungsende hat seine eigene Geschichte.
Mir hat es sehr geholfen zu analysieren und vor allem auch mich zu reflektieren. Relativ schnell war ich so weit meinem Ex-Partner von Herzen alles Gute für seine neue Beziehung zu wünschen, einfach weil ich merkte - auch wenn es vorbei ist - ich habe den Wunsch das er endlich glücklich wird...und das auch ohne mich. Und das alles, damit auch ich endlich abschließen kann, denn nur so kann ich auch erst wieder glücklich werden.
Das hört sich wahrscheinlich etwas komisch und befremdlich an, aber anders kann ich es nicht schreiben.
Natürlich kommt auch immer wieder mal eine Traurigkeit hoch, aber ich kann niemanden festhalten, der mich losgelassen hat.
Sei froh (so doof es sich anhören mag) das er dich nicht hinhält...

13.01.2015 22:58 • #7


A
Hallo Kathea,

auch wenn es sehr schmerzt von seinem Partner zu hören, dass es endgültig aus ist, dann war er zumindestens so fair, dass er Dich nicht im Unklaren auf einen viel längeren Leidensweg geschickt hat. Gerade jetzt, wo er 4 Monate weg sein wird. Egal, welche Gründe jetzt bei ihm für eine Trennung vorhanden sind. In den meisten Fällen wird man die wahren Trennungsgründe nie erfahren.

Die Hoffnung ist ein wichtiger Bestandteil in der Verarbeitung des Geschehenen. Es hilft in den ersten Wochen. Wenn man alles aber für sich selbst reflektiert hat, ergibt sich sehr oft ein anderes Bild.

Primavera hat eine sehr beeindruckende Antwort gegeben. Wer so denkt, macht es sich selbst auch leichter. Das Einzige was Du jetzt steuern kannst, bist Du selbst. Alles andere steht nicht in Deinem Einfluß.

Alles erdenklich Gute in dieser schweren Zeit!

14.01.2015 00:17 • #8


S
Du wirst erst heilen, wenn die Hoffnung stirbt.

14.01.2015 00:24 • #9


Primavera
Zitat von Kahtea:
Letzendlich waren die letzten Monate ein unendliches hin-und her, im Sommer dann eine kurze Trennung, in der er eine Äffäre hatte. Sind dann aber wieder zusammengekommen.

Wie seit ihr wieder zusammengekommen?
Nachdem so ein Vertrauensbruch geschehen ist, kann man schwer zur Tagesordnung übergehen. In dieser Zeit kannst du doch nur verdrängt haben...

Zitat:
Es hat mich sehr getroffen das er sich so schnell mit jemanden einlassen konnte, seitdem war mein Vertrauen eher wackelig


Hat es sich denn besser angefühlt wieder zusammen zu sein? Kann es sein das du aus Gewohnheit, Abhängigkeit oder einfach dem Gefühl nicht allein zu sein mit ihm wieder zusammen warst?

Zitat:
Hinzu kommt, das ich an Neujahr erfahren habe das er mit einer guten Freundin ebenfalls eine Affäre zu der Zeit hatte und die beiden sich aber auch als wir wieder zusammen waren getroffen haben, obwohl er mir sagte dass da nichts mehr läuft außer Freundschaft...


Hat er dazu gestanden? Konnte er dir erklären warum er so gehandelt hat?
Was für Gefühle hattest du dabei? Hast du ihm gegenüber nicht nur Vertrauen, sondern auch Respekt dir gegenüber verloren?

Zitat:
Das war mir alles zuviel, Vertrauen im Keller, es hagelte Vorwürfe meinerseits...hab mich hintergangen gefühlt... Daraufhin viele Streitereien und dann vor einer Woche die Trennung seinerseits mit den Worten das er mich noch sehr liebt, aber zu viel passiert sei und er der Meinung ist dass man das nicht mehr aufarbeiten kann.


Liebst du ihn denn? Meinst du das er dich liebt? Und tut man dies einem Partner an den man liebt? Bist du der Meinung das du überreagiert hast mit deinen Vorwürfen?
Siehst du eine Zukunft mit ihm?[/quote]

14.01.2015 00:38 • #10


A


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