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Ich bin die Böse und mir geht es auch schlecht

T
Ich muss mir das hier nun auch mal von der Seele schreiben, nachdem ich so viel gelesen habe:
Ich habe meinen Mann nach fast 20 Jahren Beziehung verlassen. Wir hatten Alles: Haus, Kinder . alles schick. Mein Mann ist wesentlich älter als ich aber das war nie ein Problem. Wir hatten viele gute Jahre, es war Liebe da und wir hatten uns eine gute Beziehung aufgebaut, die ganz leichtfüßig lief. Irgendwann kam dies ein wenig ins Stocken und ich arbeitete daran, gab mir Mühe usw. Wir veränderten uns und entwickelten uns in sehr unterschiedliche Richtungen. Dann wurde es weniger leichtgängig und immer anstrengender. Wir beide bemühten uns auf unsere Art und Weise aber die Ehe vergiftete immer mehr. Es wurde furchtbar.
Dann verliebte ich mich in einen anderen Mann und stellte alles in Frage. Dieser Prozess hat ungefähr ein halbes Jahr gedauert und ich verabschiedete mich nach und nach aus meiner Ehe. Ich betrog meinen Mann nicht aber mein Herz und meine Seele zog es zu einem anderen.
Als die Situation unerträglich wurde, sagte ich meinen Mann dass ich mich trennen möchte.
Dieser Prozess schreitet voran, er möchte die Ehe auch nicht fortsetzten und zieht dieser Tage aus. Leider können wir nicht miteinander darüber sprechen, weil er sich völlig zurückzieht. Auch das war bereits ein Problem in der Vergangenheit.
Den Kontakt zu meiner neuen Liebe liegt auf Eis. Ich weiss nicht was daraus wird, habe dafür gerade keinen Nerv.
Was ich damit sagen will: obwohl ich diejenige bin, die die Ehe beenden wollte und hat, geht es mir so richtig schlecht. Ich schlafe nicht, ich esse nicht, bin ein Nervenwrack, Trennungsschmerz genau wie alle anderen. Ich kümmere mich um die Kinder, sie sind mein einziger Fixpunkt, ich selbst bin völlig aus der Bahn geworfen.

02.11.2017 11:20 • x 2 #1


S
Ich kann es verstehen, dass es dir gerade nicht gut geht.Du scheinst ja gekämpft zu haben und dadurch, dass du solche Gefühle für einen Anderen entwickelt hast,nochmal alles reflektiert und dann deine Konsequenzen daraus gezogen. Dein Ex ist jetzt zu tiefst verletzt, vielleicht könnt ihr nach seinem Auszug und mit Abstand darüber sprechen? Du bist nicht die Böse..

02.11.2017 11:24 • x 1 #2


A


Ich bin die Böse und mir geht es auch schlecht

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unbel-Leberwurst
Warum liegt das mit dem Neuen auf Eis?
Hast Du jemanden zum reden?

03.11.2017 09:58 • #3


Y
Zitat von Tina-Anonyma:
Was ich damit sagen will: obwohl ich diejenige bin, die die Ehe beenden wollte und hat, geht es mir so richtig schlecht. Ich schlafe nicht, ich esse nicht, bin ein Nervenwrack, Trennungsschmerz genau wie alle anderen. Ich kümmere mich um die Kinder, sie sind mein einziger Fixpunkt, ich selbst bin völlig aus der Bahn geworfen.


Ich halte deine emotionale Verfassung für völlig normal. Wenn eine 20 jährige Beziehung zu Ende geht, ändert sich ja nicht nur der Beziehungsstatus. Dein gesamtes Leben wird durcheinander gewirbelt und muss sich erst wieder neu ordnen und strukturieren. Ein neuer Mann würde an dieser Stelle deinen Entwicklungsprozess nur behindern, wahrscheinlich hast du deshalb auch momentan keinen Nerv auf ihn. Gib dir was Zeit.
Böse finde ich dich nicht übrigens nicht im geringsten, sondern konsequent und geradlinig. Du willst doch auch morgen noch in den Spiegel gucken und zufrieden mit dir sein, oder?

03.11.2017 10:13 • x 2 #4


S
Hab das gleiche durch, getrennt im Juni nach 30 jährigem Ehe. Wir hatten uns auch schon lange auseinander gelebt, für meinen Mann war das in Ordnung, für mich leider nicht. Habe dann im Frühjahr auch jemanden kennengelernt und hab dann meine Entscheidung getroffen zu gehen. Meine Familie versteht mich nicht, den einzigen halt den ich grad habe ist mein Bekannter. Und auch mir geht's nicht gut, ich habe Mitleid mit meinem Mann und hinterfrage mich grad auch, ob die Entscheidung richtig war.

04.11.2017 15:53 • #5


Butterkrümel
Du bist doch nicht die Böse, nur weil ihr euch nach 20 Jahren Ehe und einigen Rettungsversuchen getrennt habt. Ich finde es völlig normal, dass es dir nicht gut geht. Gerade geht ein sehr langer Lebensabschnitt zu Ende. Dein Leben verändert sich und natürlich hinterlassen diese Veränderungen auch emotionale Spuren bei dir.

Ich finde, du solltest nicht so hart mit dir selbst umgehen. Du hast nichts falsch gemacht. Gefühle kann man nun Mal nicht erzwingen. Trotzdem warst du fair zu deinem Mann, hast ihn nicht betrogen oder warm gewechselt und hast versucht, die Ehe zu retten. Gib dir Zeit, das alles zu verdauen.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft!

04.11.2017 19:23 • #6


T
Jeden Tag sage ich mir, dass es richtig war sich zu trennen. Daran zweifel ich nicht.
Ich versuche den Liebeskummer komplett bewusst zu durchlaufen und nehme jeden Rat an.
Das Forum hier hilft mir ungemein, ich stöbere jeden Tag durch die Beiträge.
Manchmal will ich aber einfach nur jammern und muss mich meinem Schmerz hingeben.

24.11.2017 20:25 • x 1 #7


Aragorn
Hallo wenn du jammern musst, mach es, das versteht hier jeder sehr gut. Geht uns allen so das es manchmal raus muss

Hier bist du absolut richtig, denn hier hilft jeder jedem. Du kannst alles raus lasen was dich bedrückt und dir nahe geht. 20 Jahre sind nicht so einfach mit einem handstreich weg zu wischen. Alles gute für dich und viel Kraft für die kommende Zeit.

24.11.2017 20:42 • x 1 #8


Kroenchen_richten
Ich denke, was Dir zusätzlich vor die Füße fällt ist der Verlust eines Traumes. Du warst anscheinend recht jung als ihr ein Paar wurdet. Dann noch der lange Kampf um die Beziehung und doch, umsonst, gescheitert.

Darf ich Dich fragen, was Du unter wesentlich älter verstehst? Mehr als 15 Jahre? Die Sichtweisen und Interessen sind dann natürlich verschoben. Möglich die vermeintlich neue Liebe symbolisiert mehr das Leben was Du gerne leben wolltest. Und jetzt heißt es vorerst neu aufstellen.

Lass den Kopf nicht hängen. Es wird besser. Und durch die ehrliche Trennung besteht die Möglichkeit gemeinsam gute Eltern zu sein.

24.11.2017 20:46 • #9


A


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