Ich denke immer nur an ihn und fühle mich ungeliebt

N
Hallo, ihr Lieben.
Vielleicht hat jemand noch irgendeinen Tipp für mich. Psychologische Begleitung habe ich, da ich diese jedoch selbst bezahlen muss, nur einmal in der Woche (meine Psychoanalyse ist abgeschlossen).
Ich musste mich nach vier Jahren von meine Freund trennen, ich liebe ihn jedoch immer noch und er sagt, er mich auch.

Es waren drei wunderschöne Jahre, in denen immer mal wieder Probleme zu bewältigen waren (er brachte einige Probleme mit in die Beziehung, in meinen Augen aufgrund schwieriger Kindheit), aber er und unsere Katze waren meine Familie und seine Wohnung mein Zuhause. Wir waren in meinen Augen einfach ein Herz und eine Seele, was mir auch Freunde immer wieder sagten. Wir hatten eine Fernbeziehung über 250 km. Da ich in meinem Studium, welches ich Ende letztes Jahres abgeschlossen habe, relativ viel Freiraum hatte, haben wir uns viel gesehen (3 Tage die Woche, manchmal mehr). Ansonsten sehr viel Kontakt übers Handy, wodurch ich mich mit ihm immer sehr verbunden gefühlt habe.

Dann kam die Wende Anfang 2016...er beschloss eine 5 wöchigen Radtour für sich, es ging vorher nur noch darum, hinterher auch. Er verschloss sich, ich spürte kaum mehr Nähe. Als er wiederkam war er eine Nacht bei mir und fuhr dann in seine Heimat. Er fing ein Studium an und somit bestanden dann drei Wohnorte (seiner, meiner und WG-Zimmer 180 km von einem Wohnort). Er wollte es nie, wenn ich mit einem Mann zusammenwohne (vermiete ein Zimmer unter), was für mich völlig okay war (beide etwas eifersüchtig). Er zog dann jedoch selbst in eine gemischte WG. Am Wochenende Projekte, Stipendiumsfahrten. Wenn man sich sah, Leute, Studienkram, sonst was im Kopf. Ich fühlte mich so ungeliebt und abgeschoben. Es kam zu unzähligen Streits und ich wurde unendlich eifersüchtig und klammerte, da ich mich zurückgestoßen fühlte. Ich erkannte ihn nicht wieder - wir hatten immer gleich getickt was Beziehung, Nähe-Distanz angeht. Es tat mir einfach so weh. In meinen Augen plante er SEIN leben und ich musste gucken, wo ich ihn dann sehen kann und neben meinem Job (den ich seit einem Monat nicht mehr habe) arrangieren. Die Streits wurden so schlimm, er war auf einmal ein anderer Mensch. Angeblich, da ich ihm alles, was er hat, wegnehmen wollte. So war es nicht, ich wollte einfach Teil seines Lebens sein und nicht überall hinten anstehen. Und bei seinen ganzen Sachen, die er einfach für sich entschlossen hatte, war da kein Platz mehr für mich. Er hatte mich im letztem Jahr aus Streitereien heraus auch schon 3 mal kurz verlassen. Kam jedes mal schnell wieder an, weil er mich liebe und sich sein Leben ohne mich kaum vorstellen könne.

Ich habe es schließlich vor 6 Wochen beendet, da ich nicht mehr konnte. Er kam des Öfteren plötzlich nicht zu mir wie verabredet oder ewig später. Muss dazu sagen, bin ein sehr sensibler Mensch und kann keine lockere Beziehung finden. Ganz oder gar nicht. Nach der Trennung antwortete er, dass er mir sagen muss, dass er seit einem Jahr auf Speed ist (auch Weihnachten bei meinen Eltern zb., das Fest war für keinen ein Fest aufgrund der Streitereien). Ich war geschockt. Im Trennungsgespräch entschuldigte er sich für alles und sagte, dass ich recht hatte, dass er ein Jahr nicht für mich da war. Und dass ich mit so vielem Recht hatte.

Es gab ab und an Telefonate, Whatsapp-Chats. Er zeigte sich teilweise wieder als den Menschen, den ich liebe. Er war einsichtigt und wirkte, als würde er mich mal verstehen. Dann wurde er wieder exzentrisch, stellte sich über meine Meinungen, einfach gemein und gefühlslos. Er schrieb, wenn ich das alles nicht könne, sei ich nicht die richtige. Die Liebe ist auf beiden Seiten da. Auf die Frage, was er denn noch wolle kam die Antwort, dass er mich liebe und sich erhofft habe, dass nun erst mal jeder seine Sachen regelt und wir dann wieder zueinander finden. Aber mehrere Wohnsitze, Studium, seine ganzen Freiheiten, die er einfordert, in einem Jahr 6 Monate Ausland?

Ich weiß, ich darf mich nicht mehr melden, das ginge auch nur noch in Form eines Anrufes. Aber es tut so weh. Ich bin zu nichts in der Lage, kann mir gerade keine neue Arbeit suchen und habe eine Reha beantragt. Denke nur an ihn, vermisse ihn trotz allem, wünsche mir mein zu Hause zurück und denke daran, was nie wieder sein wird. Innerlich hoffe ich immer noch auf irgendwas...dass er wieder so ist, wie er mal war.

Vielleicht hat jemand einen Ratschlag, wie ich es schaffen kann, diesen unerträglichen Schmerz erträglicher zu machen, damit ich zumindest wieder etwas auf die Beine komme?

Danke fürs
Liebsten Gruß, Nancy

13.04.2017 14:18 • #1


E
Liebe Nancy,
in erster Linie fängt Liebe bei dir selbst an. Das heißt, tue dir etwas Gutes. Tue dem Kind in dir etwas Gutes. Nimm es an die Hand, mach eine schöne heiße Schokolade und tue das was du meinst was jetzt das Wohligste wäre. Du bis fast 33 Jahre alt und reagierst sehr sensibel und emotional. Nicht wie eine 33 jährige und das solltest du in deiner Therapie besprechen.

Zuhause ist da wo du bist. Nicht er, nicht eure Katze. Nur du.

Es ist sehr schwer das Ganze zu lernen. Ich musste da auch durch. Und aufgrund meiner Kinder musste ich mich schneller berappeln als mir lieb war. Ich kann nicht groß trauern und darin liegt auch wiederum die Kraft in mir. In meinen Kindern und der Aufgabe, Ihnen bestmöglich Mama zu sein.

Ihr habt keine Kinder, aber wunderbare Jahre der Beziehung hinter euch. Nimm diese Erinnerungen. Aber betrauer sie nicht. Pack dein Leben an. Suche dir einen Job und eine Wohnung die du toll findest in der DU allein zuhause bist.

Ein sooooo schwieriger weg, aber genau der der dich für die Zukunft stark macht.

Du schaffst das. Glaub an dich und schreib hier alles nieder. Auch wenn hier mal Gegenwind kommt, so ist der gut gemeint und meist (leider ) auch richtig.

Ich würde keinen Kontakt mehr suchen. Finde DEINEN Weg im Leben und sei mutig. Da wo die Angst steht, da geht's lang.

Alles Gute.

13.04.2017 21:01 • #2


N
Vielen lieben Dank für deine Antwort!
Ich hoffe, ich packe es auch... Ostern ist nun besonders schlimm, da alle Erinnerungen hochkommen am Feiertag. Es schmerzt unglaublich...möchte ihn anrufen vom Gefühl her, aber zum Glück ist der Verstand noch da. Es würde nichts bringen, da wirklich alles, alles versucht wurde. Und nach seiner Offenbarung, dass er seit einem Jahr auf Speed ist, ist das Vertraue eh weg.
Ich weiß, dass ich emotional ziemlich bedürftig bin. Vom Kopf her spricht alles gegen die Beziehung und trotzdem möchte ich einfach bei ihm sein. Gründe habe ich in der Analyse in meiner Kindheit gefunden. Nur leider lasst sich der Schalter nicht umlegen. Fühle mich leer und einsam durch die Trennung. Leider habe ich keine Kinder, für die ich stark sein muss. Aber ja, ich muss etwas finden, wofür sich dieser Kampf hier lohnt. Und hoffe auf die Zeit...
Frohe Ostern

14.04.2017 12:04 • #3




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