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Ich fürchte ich drehe durch

MiaTeroso
Hallo Zusammen,
es ist nicht ganz leicht gerade, zusammenzufassen wie es mir geht.
Zuerst einmal bin ich wie vermutlich viele hier völlig verstört und innerlich zerfetzt, wütend und unendlich traurig.
Doch ich habe das Gefühl zu stagnieren in dieser Verzweiflung, Weine und grüble seit 7 Monaten jeden Tag. Der Gedanke an meinen Ex ist schon obsessiv und ich schreibe ihn immer wieder an.
Ich mache mir wirklich Sorgen um mich.
Kann man da rauskommen, hört das irgendwann auf?

15.09.2017 21:58 • #1


S
Wenn du es selbst als obsessiv beschreibst,ist es wohl mit einer Kontaktsperre nicht getan. Du setzt dich bei jeder Kontaktaufnahme wieder auf Anfang, so kann kein Verarbeitungsprozess beginnen..Fühl dich erstmal gedrückt!

15.09.2017 22:10 • #2


A


Ich fürchte ich drehe durch

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MiaTeroso
@sonnenblume

Ich hatte bereits Kontaktsperren einmal 3 Wochen, das letzte mal 2 Monate. Gesehen habe ich ihn seit drei Monaten nicht. Was mich wahnsinnig werden lässt ist eben jene Stagnation im Schmerz, was unverändert in der Intensität ist.

Ich hab schon so viel versucht, von Loslassmeditationen, Gespräche, bei Freunden mit Hammer und Meißel zum Wutabbau halbe Wände eingerissen, Selbstwertübungen, in Urlaub fahren, Schmerz zulassen, Schmerz unterdrücken, Situation analysieren, reflektieren, ihn inthronisieren.

Und ich merke auf dem Weg, dass einiges davon mich persönlich weiterbringt, doch an diesem Emotionsterror täglich ändert es gar nichts.

Danke fürs Drücken

15.09.2017 22:20 • #3


Hitchhiker1981
Der erste Schritt, den jeder machen muss, ist die KS, alles von ihm zu vernichten oder wegzuräumen und auch sperren. Hast du die letzten 2 Sachen schon getan?

Es werden trotzdem harte Wochen oder Monate auf dich zukommen. Das macht wahrscheinlich fast jeder hier durch. Ich kann mich gut in dich versetzen.

15.09.2017 22:24 • x 1 #4


S
Wenn du analysiert hast,gab es da vielleicht Erkenntnisse, ob der andauernde Schmerz eventuell durch die Trennung ausgelöst wurde,aber vielleicht tiefgreifendere Ursachen hat?
Ich bin erst 5 Wochen getrennt, bin vorher nie verlassen worden und das Ganze hat alte Baustellen aus der Kindheit wieder hervorgeholt...

15.09.2017 22:29 • x 2 #5


MiaTeroso
@Hitchhiker1981
Ja habe ich, was die Sache erschwert ist, dass er noch immer präsent ist, bester Freund meines Schwagers und ich ihn zwar nicht sehe, aber er sich permanent emotional in meinem engsten Raum aufhält.

@sonnenblume

Auch ich wurde zuvor noch nie verlassen und allerdings kommen Traumata hoch, die ganz weit zurückliegen. Doch auch mit dem Wissen, dass ich krampfhaft versuchte etwas von ihm zu bekommen und genau an diesen Thematiken arbeite, überrollt mich ständig diese verzweifelte schmerzhafte Sehnsucht nach ihm. Mein Kopf weiss das, mein Herz und mein Sehnen hoffen täglich. Mich macht das langsam mürbe.

Er hat es auch nie wirklich beendet, er sagte stets er weiss es nicht. Aber zwischendurch auch ich solle ihn in Ruhe lassen und je mehr ich versuchte Klarheit zu bekommen desto mehr hat er sich zurückgezogen.

Und was er weiss und was nicht, ist nicht mehr das Thema, weil es eine zerstörerische Situation ist, der ich mich nicht mehr ausliefern will.

Ich gebe nur langsam auf, weil diese andauernde Belastung einfach zuviel wird. 7 Monate hin-her, oder 3 nach dem letzten Sehen, da müsste es doch irgendwann besser werden oder minimal leichter, sich zumindest verändern, oder nicht?

15.09.2017 22:43 • #6


S
Wenn er,wie ich oben gelesen habe, immer wieder in deinem emotional engsten Kreis auftaucht, ist es wirklich schwer..Ich gehe gerade zu eigentlich sehr guten Freunden von mir auf Distanz, weil sie zu ihm Kontakt haben ,er sie besucht und mir dieses eindringen von ihm in meinen emotional engsten Kreis nicht gut tut.Ich muss gerade alles zu ihm kappen, setze im Moment gerade zum Teil irgendwie das Messer an.
Was die Themen, die jetzt zusätzlich hoch kommen, angeht, habe ich mir vorgenommen, dass ich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen werde,wenn ich es alleine nicht hinbekomme..

15.09.2017 23:04 • x 1 #7


MiaTeroso
@sonnenblume
Das ist meine Familie, von der kann ich mich nicht distanzieren. Könnte natürlich schon, aber das ist mein emotionaler Halt.
Die machen das ganz toll, halten sich raus und ich habe auch tiefes Vertrauen zu Ihnen, was Beistand etc betrifft.
Da ist er trotzdem und wenn es nur meine zweieinhalbjährige Nichte ist, die Monate nachdem sie uns miteinander gesehen hat, (als sie bei mir war und ich ihr die Wohnung vorstellte) auf das Bett zeigte und sagte: Und da ... schläft?

Hilfe hab ich bereits im Prozess (vor 6 Monaten) in Anspruch genommen, half mir allerdings nicht weiter.
Nur in Bezug auf Zulassen-Hinschauen-Dasein lassen aber auch das muss doch irgendwann besser werden.

Das ist nicht das erste Mal, ein Ex mit dem ich sieben Jahre zusammen war, war/ist komplett in meine Familie integriert und das ist alles fein, weil da nie offene Fragen waren und die Basis immer Ehrlichkeit.

Im Moment habe ich Millionen Fragen und ich werde nie Antworten darauf bekommen.

Wissen deine Freunde das es für Dich problematisch ist?

Danke für deine Worte und deine Zeit. Ich schätze das sehr.

15.09.2017 23:24 • x 1 #8


S
Ein Ex Freund von mir ist mittlerweile mein bester Freund, weil alles zwischen uns geklärt ist und wir viel Zeit in die Nachbearbeitung gesteckt..Die jetzige Trennung ist ganz mies gelaufen von seiner Seite,macht es mir unnötig schwer,ansonsten hätte ich mit dem Kontakt kein Problem ..Sie wissen, dass es mir Probleme macht, ich kann ihnen nichts verbieten.Die Freundschaft werde ich zu einem späteren Zeitpunkt nochmal prüfen, jetzt sorge ich erstmal für Distanz.
Ich finde es unfassbar, wie man einen Menschen mit so vielen Fragen stehen lassen kann..

15.09.2017 23:35 • #9


P
OHA! Das ist definitiv ZU HEFTIG, ZU LANG und denke Du brauchst wirklich medizinisch psychologische Unterstützung. Das obszessive und stagnierende kenne ich nur zu gut, aber 7 MONATE lang wie in der ersten Woche fühlen: Da stimmt was nicht....(!)

16.09.2017 09:06 • x 1 #10


Glasprinzessin
Hallo Mia.
Fühle dich mal gedrückt.
Es scheint eine schwere und belastende Situation für dich zu sein.
Dass er kein klarer cut stattgefunden hat ist in deinem Fall wirklich schade und tut dir sicher nicht gut.
Ich kann verstehen, dass du ihm schreibst, die Sehnsucht und das Schwachwerden kennt sicher jeder von uns, aber 7 Monate... Da ist sicher professioneller Rat angebracht. Du sagst du hättest das schonmal versucht, war es vielleicht die falsche Form der Therapie?
Ich leide mit dir und wünsche dir viel Kraft und Vertrauen in dich.

16.09.2017 09:38 • x 1 #11


Hitchhiker1981
Zitat von pinkman:
aber 7 MONATE lang wie in der ersten Woche fühlen: Da stimmt was nicht....(!)


Es gibt Menschen, die brauchen Jahre dafür.. kommt ganz drauf an, wie die emotionale Abhängigkeit war. Mein Bruder zB trauert heute noch, obwohl seine letzte Beziehung 3 Jahre her ist.

16.09.2017 10:15 • x 1 #12


MiaTeroso
@pinkman

Ich weiss, meine Schwester schlug mir bereits vor mich ins BKH zu bringen, doch das schließe ich momentan noch aus, weil Arbeit eine stabilisierende Konstante darstellt, die ich nicht verlieren möchte. Und es selbst schaffen will. Mein Schritt gerade ist keinen Alk. mehr zu trinken (bin stolz, es seit 5 Tagen durchzuhalten), es gab zuvor 3 Monate keinen Tag ohne; und mich hier anzumelden.


@Glasprinzessin

Danke, es tut so gut, dieses Mitgefühl. Ich höre immer ich müsse loslassen und es wird besser. Es tut gut keine Plattitüden hören/lesen zu müssen.
Das war eine Therapeutin mit der ich schon länger arbeite bei Lebenskrisen etc, aber diesmal kann sie mir einfach überhaupt nicht helfen.

@Hitchhiker1981

Jahre? Jahre halte ich das nicht aus. Ich muss da irgendwie raus.

@sonnenblume
Das ist für mich auch das Schlimmste, das er mich einfach so stehen lässt. Ohne Klarheit, ohne Erklärung.
Ich kenne ihn sehr gut und ich verstehe warum er so agiert, aber es ist dennoch quälend.

16.09.2017 12:15 • #13


Glasprinzessin
Auch wenn die Menschen mit den Plattitüden recht haben, es hilft in dem Moment nicht. Sie meinen es gut und was sollen sie auch sonst sagen? Aber jeder von uns versteht wie schwer es ist das Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Es ist irgendwo da. Aber man selbst steht am Anfang oder hat in der Dunkelheit die Orientierung verloren. Und dann ist da kein Licht, nicht sichtbar zumindest.
Und du brauchst einfach Hilfe um es zu finden.

16.09.2017 14:17 • x 1 #14


P
Zitat:
Auch ich wurde zuvor noch nie verlassen und allerdings kommen Traumata hoch, die ganz weit zurückliegen. Doch auch mit dem Wissen, dass ich krampfhaft versuchte etwas von ihm zu bekommen und genau an diesen Thematiken arbeite, überrollt mich ständig diese verzweifelte schmerzhafte Sehnsucht nach ihm. Mein Kopf weiss das, mein Herz und mein Sehnen hoffen täglich. Mich macht das langsam mürbe.

Er hat es auch nie wirklich beendet, er sagte stets er weiss es nicht. Aber zwischendurch auch ich solle ihn in Ruhe lassen und je mehr ich versuchte Klarheit zu bekommen desto mehr hat er sich zurückgezogen.

Und was er weiss und was nicht, ist nicht mehr das Thema, weil es eine zerstörerische Situation ist, der ich mich nicht mehr ausliefern will.

Ich gebe nur langsam auf, weil diese andauernde Belastung einfach zuviel wird. 7 Monate hin-her, oder 3 nach dem letzten Sehen, da müsste es doch irgendwann besser werden oder minimal leichter, sich zumindest verändern, oder nicht?
#6


Magst Du schreiben um was für Traumata es sich handelt und wie lange die zurückliegen ?
Es scheint sich ja um Mehrere zu handeln.
Wenn diese im Zusammenhang hochkommen, ist es wichtig an diese Ursachen heran zu gehen und zu bearbeiten. Das sind äußerst schmerzhafte und belastende Prozesse.

Ich rate Dir ebenfalls dazu professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Mehre Traumata alleine in Deinem derzeitigen Zustand aufarbeiten zu wollen, halte ich für äußerst riskant und auch für recht unwahrscheinlich, daß Du das schaffen kannst.

Zitat:
Ich weiss, meine Schwester schlug mir bereits vor mich ins BKH zu bringen, doch das schließe ich momentan noch aus, weil Arbeit eine stabilisierende Konstante darstellt, die ich nicht verlieren möchte. Und es selbst schaffen will. Mein Schritt gerade ist keinen Alk. mehr zu trinken (bin stolz, es seit 5 Tagen durchzuhalten), es gab zuvor 3 Monate keinen Tag ohne; und mich hier anzumelden.


Daß Du Deine Arbeit nicht verlieren möchtest, ist absolut verständlich.
Sei Dir aber auch bewußt, daß das hohes Risiko besteht, daß Du Deinen Zustand in dem Du Dich seit 7 Monaten befindest, nicht unbegrenzt durchhalten kannst. Du bist doch jetzt bereits am Ende Deiner Kräfte. Bitte riskiere keinen kompletten Zusammenbruch und nimm lieber Hilfe in Anspruch und lasse es erst gar nicht dazu kommen.

Es ist gut, daß Du 5 Tage ohne Alk. ausgehalten hast.


Zitat:
Hilfe hab ich bereits im Prozess (vor 6 Monaten) in Anspruch genommen, half mir allerdings nicht weiter.
Nur in Bezug auf Zulassen-Hinschauen-Dasein lassen aber auch das muss doch irgendwann besser werden.


Was war denn das für eine Hilfe und wie lange und in welchem Umfang hast Du die in Anspruch genommen ? Hast Du eventuell zu schnell und zu viel erwartet ?
Hast Du über Einzel Gespräche in kurzen Zeitabständen beim Facharzt nachgedacht und Dich dahingehend informiert ? Es gibt auch noch andere Möglichkeiten, wenn Du keinen Klinikaufenthalt möchtest.

Auch wenn Du bisher aktiv versuchst hast Deine Baustellen alleine aufzuarbeiten, reicht es bisher doch offensichtlich nicht aus, um eine deutliche Verbesserung und einen stabileren Zustand zu erreichen. Bist Du Dir sicher, daß Du Dir selber nicht zu viel abverlangst, zuviel von Dir selber erwartest, Dich nicht selber überforderst ?

16.09.2017 16:27 • x 2 #15


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