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Ich gehe meinen Weg!

M
. Du hast beschlossen, mich zu verachten, zu ignorieren, mich zu hassen, mir die Schuld für das Leiden Unglück Deiner letzten 14 Lebensjahre zu geben - was auch immer! Ich war nicht gut, nicht gut genug, habe stets die falschen Entscheidungen, in dem falschen Tonfall, zu einem falschen Zeitpunkt, falsch an Dich herangetragen - meine Schuld, denn Du warst ein Entscheidungsverweigerer. Entscheidungenen bringen Verantwortungen mit sich. Verantwortung ist bis heute ein Schimpftwort für Dich. Ich traf also die Entscheidungen, trug die Verantwortung und damit die Schuld für das Ergebnis. Das Ergebnis war - natürlich - immer FALSCH! Meine VERANTWORTUNG!

Mit der Verantwortung meiner Entscheidungen kann ich leben: ich war dabei!

Die Schuldzuweisungen für das Ergebnis meiner Entscheidungen, schieb Dir in den A. : Du warst nicht dabei, hast Deine Teilnahme nach allen Regeln der Kunst boykottiert!

Jeden Versuch von mir, unsere Beziehung leichter und positiver zu gestalten, hast Du boykottiert. Warum auch, für Dich war unsere Beziehung o. k. Du hast mich nur niederschwellig von Morgens bis Abends kritisiert, ignoriert, missachtet, für alles was ich tat und bin. Das war für Dich o.k. Warum machte ich also ständig Stress und wollte etwas Anderes? Notfalls hast Du mich angeschrieen, bis ich mundtot war, warst solange beleidigt, bis ich angekrochen kam, hast mir solange das Hirn breiig geredet, bis ich an meine Verrücktheit, Minderwertigkeit und Bringschuld glaubte.

Warum wollte ich gesehen und respektvoll behandelt werden? Warum Partnerschaft leben? Dir ging es doch gut! Du wolltest zwar stets mehr, mehr und mehr von mir, doch Du hattest doch nennenswert nix auszusetzen an mir. Hast mich trotzdem geliebt, obwohl ich so schwierig bin. Na klar, deswegen musstest du TV-glotzen, usw., wenn Du nicht gerade arbeiten musstest. Doch das hast Du fast gerne in Kauf genommen, um es mit so einer schwierigen Frau wie mir auszuhalten.

Ich traf meine Entscheidungen. Alle diese Entscheidungen haben einen Zuwachs an Erkenntnis, positiver Lebensgestaltung für unseren Sohn und mich und Unabhängigkeit von Deiner Destruktivität gebracht.

Du warst nie dabei. Außer mit Schuldzuweisungen und Beleidigtsein im Anschluß. Schade!

So gehe ich meinen Weg, Schritt für Schritt weiter weg von Dir. Schritt für Schritt geht es mir besser. Du bist nicht mehr dabei, das macht Dich wahnsinnig! Ich bedenke Dich nicht mehr, denke Dich immer weniger, wir sind getrennt. Weil ich dies lebe, weil ich Deine Trennung von mir überlebe und konsequent durchziehe, deshalb mußt Du mich nun verachten, kein gutes Haar mehr an mir lassen. Ja, ich verstehe das. Doch ich belasse dies Wissen und Verstehen nun bei Dir. Lebe damit vergifte Dich und unsere Elternschaft bis ans Ende Deiner Tage, wenn Du Dich so entscheidest: Deine Verantwortung.

Ich gehe meinen Weg. Mein Weg ist für mich und unser Kind.
Ich sehe auf eine Ehe zurück, für die ich mich entschieden und gekämpft habe. Ich sehe einen Mann, den ich von Herzen geliebt habe. Ich sehe mich, die stets ihr Möglichstes zu jedem Zeitpunkt gegeben hat.
Ich sehe mich heute: mit meinen Erinnerungen an diese Ehe, an diesen Mann. Vieles war schmerzvoll. Vieles war schön. Vieles war nötig: für das was heute ist. Dies war mein Leben. Dies war mein Leben mit Dir. Daraus ist ein wunderbares Kind hervorgegangen. Ich bereue nichts. Das lasse ich mir auch von Dir nicht nehmen. Egal, wie Du nun fühlst, denkst, handelst: ich gehe meinen Weg. Getrennt von Dir. Unabhängig von Dir. Ich!

Momosan

28.06.2014 00:29 • x 2 #1


A
Liebe Momosan,

Du hast das so treffend, wundervoll geschrieben. Deine Art des Schreibens ist eine ganz andere, von Gefühlen, Intelligenz und auch Liebe geprägt.

Ähnliches habe ich auch erlebt und bin letztendlich gegangen , bzw. musste gehen, um mich selbst zu schützen!

Dachte, damit lass ich alles hinter mir.......... Fehlgedanke, die erste Zeit ging es, aber dann kommt alles wieder zurück, all das in Scheibchen, was man hat sich antuen lassen (Demütigungen etc). Das ist ja ein Prozess.

Und die Frage an mich: wieso habe ich mir das antun lassen........das tut mir am meisten weh!

Aber diese Fragen kennen ja die meisten, Antworten findet man nur in sich selbst.

Ich wünsch Dir viel Kraft für Dich und Dein Kind.

Ganz liebe Grüsse Da gi

28.06.2014 19:29 • x 1 #2


A


Ich gehe meinen Weg!

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M
Liebe ahimsa,

danke für Deine Worte Wünsche.

Die Trennung ist schon eine Weile her und das Schlimmste, eben auch die Frage: Warum habe ich dies solange mitgemacht? konnte ich bereits hinter mir lassen.

Nun beschäftigte mich, als ich dies o.g. schrieb, eher die Frage, wie dieser Mann einen solangen Lebensabschnitt inklusive mir nur noch haßerfüllt, abwertend betrachten kann.

Ich lehne eben dies für mich ab und entscheide so für mich, unabhängig von ihm.

Ich fühle mich schon recht stabil und weit voran in meiner Trennungsverabeitung.

Bist Du schon länger getrennt? Wie geht es Dir mit der Aufarbeitung? Vielleicht magst Du mal schreiben.

Herzliche Grüße

Momosan

29.06.2014 17:07 • #3


A
Hallo Momosan,

mein Trennung ist ca Jahr her, ich bin gegangen, musste mich schützen, es war mehr wie grauenvoll.

Ich habe diesen Mann geliebt, mit jeder Faser meines Herzens und auch alles gemacht.

Das wir ein Fehler mit sein, alles machen zu wollen. Aber so bin ich nun mal, auch geprägt durch die Erziehung.

Eine Zeitlang ging es so solala........die jetzige Zeit ist aber nun wieder so, das es mich runterzieht und die Erinnerungen, egal was, wieder hochkommt.

Wir hätten immer noch jede Mengezu klären, finanzielle Dinge usw............aber es geht nicht.

Ich komme an ihn nicht ran, er als der grosse Geschäftsmann, redet nicht und ist zu keinerlei Kommunikation fähig.

Zu jeder Beziehung gehören 2 menschen, also arbeite ich die ganze Zeit schon an mir und reflexiere alles und vieles,

Das macht mich aber teilweise MÜRBE.#Es sollten auch wieder andere Gedanken das Herz und den Kopf bestimmen.

Da gibt es noch soooooooooooooo vieles zu erzählen. Gemach, gemach!

Lust habe ich derzeit wieder mal zu nichts und das hasse ich!

Sei lieb umarmt Dagi

Aus welcher Gegend kommst du?

29.06.2014 18:58 • #4


M
Hallo Dagi,

ich nehme die Gefühle wie sie kommen als normal hin an. Das hat eine Weile gedauert, bis ich dies konnte. Ich hatte mich zunächst dagegen gewehrt, aus Angst umzukippen und meinen Alltag nicht mehr bewältigen zu können.
So schlimm war es dann doch nicht, ich bin eine Weile, sehr wackelig auf meinen Füßen gelaufen. Es gingen nur kleine Gänseschrittchen, einer nach dem Anderen. So ist das, wenn einem das Leben um die Ohren gehauen wird! Mit dieser Aktzeptanz und dem Gehen kleiner Schritte, konnte ich loslassen und gehe nun wieder, meist recht fröhlich und schwungvoll vorwärts.
Nicht alle Tage sind leicht, heute bin ich sehr traurig.
Vor einigen Wochen konnte ich das ständige Gedankenkreisen um ihn nahezu beenden.

Was Du schreibst: es ist so wichtig, andere Gedanken und Dinge in sein Leben zu lassen.

Ich habe Stück für Stück die Dinge für mich abgeschlossen, die normalerweise zu zweit hätten geklärt werden sollen. Das war eben nicht möglich. Auch das habe ich akzeptiert und mein Leben wieder in die Hand genommen. Mir geht es besser, als den überwiegenden Teil dieser Beziehung. Das tröstet mich, wenn ich wie heute traurig bin.

Ja und ich bestimme, wie ich mit dem Rückblick auf diese Beziehung, mit meiner Trauer und meinen Erinnerungen umgehe. Ich bestimme, wie ich meinen weiteren Weg gehe und wohin er mich in welchem Tempo führen wird. Das lasse ich mir eben nicht durch seinen Haß und destruktive Verhaltensweisen mehr kaputt machen.

So sage ich eben, etwas trotzig aber vor allem sehr optimistisch und stolz: ich gehe meinen Weg!

Gibt es denn von den Dingen, die noch zu klären sind bei Dir, Bereiche, die Du alleine regeln kannst oder vielleicht nen Harken hintersetzen kannst? Vielleicht kannst Du über Dritte (auch offizielle Stellen) klären lassen? Es kostet soviel Energie, ständig gegen eine Wand zu rennen und nur Beulen zu kassieren, weil man´s gerne anständig abschließen möchte. So auch oft die Lustlosigkeit, nehme ich an.

Was hilft Dir denn, bei Deinen Lustlos-Phasen? Bei mir ist es meist ausruhen in Kombi mit mich zu kleinen, netten Dingen zwingen, die nicht soviel Energie kosten.

Den Wohnort schreibe ich lieber per p. n.

Herzliche Grüße Momo

29.06.2014 21:36 • #5


M
Und: die Frage, warum man so lange an einer Beziehung festgehalten hat, die nicht guttat, finde ich extrem wichtig. Vor allem wichtig jedoch für die Zukunft, um liebevoller mit sich selbst umzugehen.
Das tut oft weh. Doch es ist VORBEI!

Momo

29.06.2014 21:46 • #6


A
habe Deinen Beitrag erst jetzt gelesen.

ja, sehr weise Worte von Dir.

So denke ich ja auch, die Umsetzung lässt manchmal zu wünschen übrig.

Ich werde heute nachmittag mehr schreiben.

Komm gut über den Tag.

Dagi

30.06.2014 07:17 • #7




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