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Ich habe alles für ihn aufgegeben - bin fehl am Platz

Sabine
Wir sind 28 Jahre verheiratet. In einer finanziellen Notsituation ging mein Mann vor 8 Jahren ins Ausland arbeiten. Dann bekam ich Krebs und ging halbwegs mit Unterstützung meiner Kinder alleine durch. Nun bin ich verrentet und wollte bei ihm sein. Seit ca. fast einem Jahr sind wir nun wieder zusammen in Frankreich und es gibt fast nur noch Streit. Ich nehme ihm die Luft zum Atmen. (?!) Und letztens kam die Drohung, ich treibe es solange, bis du von alleine fort rennst. Ich bin so verzweifelt. In unserem gemeinsamen Haus wohnt nun meine Tochter mit ihrem zukünftigen und einem ungeborenen Leben damit es nicht leer steht. Ich weiß nicht wohin. Ich habe nichts weiter. Alles gab ich auf, um bei ihm zu sein. Und bin doch überall nun fehl am Platz. Ich bin das traurige Leben so überdrüssig, doch liebe ich ihn noch wie am ersten Tag.

03.08.2016 17:07 • x 1 #1


Blunda
klingt blöde, aber er hat sich vielleicht über die zeit in der er weg gegangen is von dir gefühlsmäßig entfernt und jetzt wo du wieder permanent da bist...störst du
weil er es nicht mehr gewöhnt ist, das nach 8 jahren jemand da ist. vielleicht will er auch nich mehr das du da bist. war ja praktisch so....n single leben trotz verheiratet sein.
hat er sich um dich nicht gekümmert als du krebs bekamst?...sowas müsste einen doch schon stutzig machen.
möglich, dass das den zustand noch verschlimmert hat. ohne dir da ein schlehtes gewissen machen zu wollen. an einer erkrankung is niemand schuld.

Zitat:
Ich bin so verzweifelt. In unserem gemeinsamen Haus wohnt nun meine Tochter mit ihrem zukünftigen und einem ungeborenen Leben damit es nicht leer steht.

ist das gemeinsame haus in deutschland?
dann versuche dort unter zu kommen bei deiner tochter für ne gewisse zeit und sieh zu das du dir selber wieder was aufbaust.

so wie es mir scheint, wirst du so an deinen mann nicht mehr ran kommen. auch wenn es für dich sehr schwer ist.
du wirst mit dem hinterher rennen keine gefühle bei ihm auslösen können. wenn ihr nur noch streitet und er dich scheinbar gar nicht mehr da haben möchte.
möchtest du wirklich so eine unglückliche ehe weiter führen? in dem dein mann drohungen gegen dich ausstößt?

mein ex hat mich auch mehrere male in meiner beziehung kontrollieren wollen, indem er sagt, er trennt sich von mir, wenn ich nicht dieses oder jenes tue und immer hab ich flissig gekuscht...sowas is schei.
das ist weder eine gesunde ehe noch eine gesunde beziehung. das kann man nicht als gemeinsame basis mehr ansehen. auch wenn man schon 28 jahre zusammen ist.

sollte es dir nach der krebserkrankung besser gehen....was ich ja so nicht beurteilen kann, aber für dich sehr hoffe...
dann nutze den lebensabschnitt als neustart. versuche bei der tochte runter zu kommen übergangsweise, such dir was neues.

du sagst du bist dem überdrüssig, dann mach etwas neues daraus, dass es sich wieder zu leben lohnt! gerade wenn du nichts hast, hast du viel möglichkeiten
bei so einem zustand wundert es mich nicht, dass du das leben als nicht lebenswert ansiehst
du musst die sache aber auch in die eigene hand nehmen wollen, das ist der knackpunkt

03.08.2016 18:12 • x 4 #2


A


Ich habe alles für ihn aufgegeben - bin fehl am Platz

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Sabine
Danke Blunda ja mir geht etwas besser, aber ich habe kaum noch Kraft etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Zwei Stunden schon angestängtes Nachdenken, und ich bin platt, als hätte ich 10 Studen hart geschufftet. Deshalb bekomme ich ja die Rente. Wieder in das Haus, was unser Traum war und in dem nun meine Tochter lebt. Ich habe da nicht wirklich Platz, und es erinnert an einem zulange geträumten Traum. Ich würde guten Unterhalt bekommen. Nur habe ich mich all die Jahre daran aufgerichtet, ihn zu haben. Sozusagen zum Festhalten. Das ist ja dieser Teufelskreis, zum einen kaum Kraft und fast in allen Lebenslagen nicht ganz unabhängig, weil ich vieles alleine nicht mehr schaffe.
Ich sagte ihm heute sehr ruhig, dass ich das Haus nicht mehr zur Hälfte haben mag, wenn er sich von mir trennen mag, und es gern verkauft werden kann. Ebenso wie sehr sich seine finanzielle Situation ändert, denn meine Rente ist nicht all zu hoch. Und auch, dass es nicht nur an mir liegt, wieder zusammen zu finden und auch er daran arbeiten muss.
Das Schlimmste ist, dass man sich so genau kennt, wenn man so viele Jahre zusammen ist. Es scheint mir, als möchte er einen Spagat in seinem Leben hinbekommen, was ich denke nicht machbar ist. Frei sein und doch nicht allein!

03.08.2016 21:32 • x 1 #3


J
Zitat von machiennelilly:
Ich habe nichts weiter.
Du hast Dich, Deine eigenen (Selbstheilungs)Kräfte und Fähigkeiten. Du hast Deine Kinder, bald Enkel? ... eine Zukunft in Deutschland (?).
Mache Dich nicht klein. Lasse Dich nicht erniedrigen. Du hast die Krebserkrankung überwunden.
Kann es sein, dass Du die schönen Momente (Erinnerungen) mit Deinem Ehemann liebst? Wo siehst Du Dich in 12 Monaten? Als Fußabtreter mit krummem Rücken und gebrochenem Herzen oder als aufkeimendes stolzes Pflänzchen?
Habe den Mut und nimm Dein Leben ein weiteres Mal in die Hand. Du bist doch geübt darin.
Ich wünsche Dir viel Glück und Gesundheit natürlich.

03.08.2016 21:55 • x 1 #4


L
Hallo machiennelilly,

egal ob du bei Deinem Mann noch bleibst, oder gleich gehst,
was Du tun kannst, ist D e i n Leben aufzubauen: Hobbys, kleiner Zusatzjob, Ehrenamt und durch dies alles neue Freunde.
Von enger Paarromantik zu träumen nach acht Jahren Fernbeziehung halte ich für Illusion.
Was kannst Du für Dich tun,
ihn in Ruhe lassen,
was könnt Ihr gemeinsam tun ?

04.08.2016 16:21 • x 2 #5


Sabine
Was wir gemeinsam tun können? Ich habe damit angefangen und mit ihm gesprochen, was werden soll. Was es für ihn und mich bedeutet, die Reißleine zu ziehen. Es ist das worst case Zenario. Ich sprach besonders ruhig und leise. Ich würde fast alles tun, wenn er mit mir darüber vernünftig redet und es nicht in Klatschen und Vorhaltungen landet. Ich denke er muss nachdenken. Denn bisher ging er davon aus, dass ich mich die nächsten 15 Jahre wieder zu Hause hinsetze und sein Geld ausgeben darf, im Tausch zu seiner Freiheit. Aber genau das werde ich nicht tun. Wenn ich gehen soll/muss, dann ganz. Und genau damit hat er nicht gerechnet. Nun braucht er erstmal Zeit. Und ich auch, weil es seit dem so unheimlich friedlich ist.

04.08.2016 16:42 • x 1 #6


L
Hallo machiennelilly,

auf den zweiten Teil meiner Nachricht bist Du eingegangen,
auf den ersten Teil nicht, das wäre aber der wichtigere Teil,
sozusagen Dein Rückgrat für den zweiten Teil oder nicht !

Aus meiner Sicht gibst Du ihm zu viel Macht über Dich: Nur er könne Dich glücklich machen.

Du bist vom Krebs genesen, aber möglicherweise fühlt er sich überfordert , wenn Du Dich als schwächer hinstellt als Du bist und Dich so abhängig gibst mit dem Druck: Nur du Ehemann kannst mich glücklich machen.

Erstens: Wie kannst Du Dich selbst glücklich machen ? Welche Hobbys, Interessen machen D i c h für Dich glücklich ?
Und zweitens: Was könnt Ihr Schönes gemeinsam machen?

06.08.2016 07:43 • x 2 #7


N
Hallo Machiennelilly,

ihr habt sieben Jahre getrennt gelebt, in denen sich eure Leben gewaltig voneinander unterschieden haben
und wohnt nun seit einem Jahr wieder beisammen..

ich kann mir vorstellen dass das eine gewaltige Herausforderung an die Beziehung stellt nach derart großer Distanz wieder Nähe aufzubauen.
Das muss man auch wollen.

Wie ist er damals mit deiner Erkrankung umgegangen?
Hat es ihn mitgenommen oder hat er es nicht an sich herangelassen?

Wie war vorher seine Alltagsgestaltung und wie ist sie seit ihr zusammen lebt?

Wie stellst du dir ein schönes Zusammenleben mit ihm vor?

Wie sind dazu seine Idealvorstellungen?

Fühlst du dich davon abgesehen in Frankreich wohl?
Wie lange will er bleiben, wie lange du?

09.08.2016 10:12 • x 1 #8


Sabine
Zitat von machiennelilly:
Wir sind 28 Jahre verheiratet. jetzt 29 Jahre und zwei MonateIn einer finanziellen Notsituation ging mein Mann vor 8 Jahren ins Ausland arbeiten. Dann bekam ich Krebs und ging halbwegs mit Unterstützung meiner Kinder alleine durch. Nun bin ich verrentet und wollte bei ihm sein. Seit ca. fast einem Jahr sind wir nun wieder zusammen in Frankreich und es gibt fast nur noch Streit. Ich nehme ihm die Luft zum Atmen. (?!) ja nahm ich ihm Und letztens kam die Drohung, ich treibe es solange, bis du von alleine fort rennst.gut das er es nicht tat


Zitat von machiennelilly:
Ich bin so verzweifelt. In unserem gemeinsamen Haus wohnt nun meine Tochter mit ihrem zukünftigen und einem ungeborenen Leben damit es nicht leer steht. Ich weiß nicht wohin. Ich habe nichts weiter. Ich habe so viel, dass zu erkennen, es brauchte sehr viel ZeitAlles gab ich auf ich hatte mich aufgegeben, um bei ihm zu sein. Und bin doch überall nun fehl am Platz, weil ich mich nicht sah. Ich bin das traurige Leben so überdrüssig das war ich wirklich und heute so glücklich wie noch nie, doch liebe ich ihn noch wie am ersten Tag. und das darf sein


Es wird Zeit aufzuarbeiten.

alles was fett gedruckt ist, ist genau das was und wie ich es heute verstehe

14.06.2017 14:27 • #9


Sabine
Sich selbst aufzugeben, um von anderen zu leben . . . ich habe es für mich verstanden, kann nicht funktionieren.

27.07.2017 13:30 • #10


A


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