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Ich habe das lachen verlernt

N
Hallo liebes Forum,

ich (35) kann nicht mehr lachen. Ich wusste nicht, dass man es verlernen kann.

Früher war ich fröhlich. Ich empfand positive Gefühle aber die sind alle weg.

Ich sehe traurig aus und ich bin traurig.

Mittlerweile entziehe ich mich Freunden und Bekannten weil ich mich niemanden antun möchte.

Auf der Arbeit erzählen sich Kollegen von ihren Erlebnissen und lachen gemeinsam. Ich verstecke mich meist sofern es geht. Wenn mir jemand etwas witziges erzählt und lacht tue ich so als fände ich es auch lustig und versuche zu lachen aber es klappt nicht.

Was ist nur los mit mir? Ich kann mich an nichts erfreuen. Ich würde gerne so viel aus meinem Leben machen, stattdessen sitze ich nach der Arbeit allein vorm TV. Ich hasse mich dafür aber ich bekomme es nicht mehr hin..

Könnt ihr mir Ratschläge geben?
LG

28.03.2017 23:30 • x 4 #1


Vegetari
Klingt nach Depression!

Ich würde zum Arzt! Medkament und Psychotherapie !: Weil zuviele negative Gedanken bestimmen daraufhin die Gefühle, die dann auch negativ sind.
Ich glaube, Du brauchst professionelle Hilfe : Gönne es Dir , damit es Dir bald besser geht und Du schon bald wieder eine andere Lebensqualität hast!

28.03.2017 23:39 • x 1 #2


A


Ich habe das lachen verlernt

x 3


Thomas69
Also wenn das Dauerzustand ist, unbedingt einen Arzt aufsuchen,stimme ich meinem Vorredner definitiv zu . Das kann eine Depression oder depressive Episode sein. Dagegen gibt's zur Not Medikamente die sehr gut helfen können, aber auch das Gespräch kann erstmal sehr hilfreich sein. Hab keine Angst, es ist am schlimmsten wenn du an dem Zustand nichts unternimmst, alles andere ist in jedem Fall ein Schritt in die richtige Richtung...

28.03.2017 23:42 • x 1 #3


T
Zitat:
Ich hasse mich dafür

Die einen nennen es Depression, die anderen einfach unglücklich sein. Für alles gibt es einen Grund und für nahezu jedes Problem gibt es in unseren Breiten eine Lösung, was allerdings Willen voraussetzt. Wenn du dich selber nicht mehr leiden kannst, dann ist es allerhöchste Eisenbahn, etwas zu unternehmen. Du musst handeln, runter von der Couch und ab zum Arzt erstmal durchchecken lassen.

28.03.2017 23:54 • #4


Balance
Zitat von nothing1982:
Hallo liebes Forum,

ich (35) kann nicht mehr lachen. Ich wusste nicht, dass man es verlernen kann.

Früher war ich fröhlich. Ich empfand positive Gefühle aber die sind alle weg.

Ich sehe traurig aus und ich bin traurig.

Mittlerweile entziehe ich mich Freunden und Bekannten weil ich mich niemanden antun möchte.

Auf der Arbeit erzählen sich Kollegen von ihren Erlebnissen und lachen gemeinsam. Ich verstecke mich meist sofern es geht. Wenn mir jemand etwas witziges erzählt und lacht tue ich so als fände ich es auch lustig und versuche zu lachen aber es klappt nicht.

Was ist nur los mit mir? Ich kann mich an nichts erfreuen. Ich würde gerne so viel aus meinem Leben machen, stattdessen sitze ich nach der Arbeit allein vorm TV. Ich hasse mich dafür aber ich bekomme es nicht mehr hin..

Könnt ihr mir Ratschläge geben?
LG


Hallo,
was möchtest Du im Leben erreichen? Wie möchtest Du leben? Wer möchtest Du sein?

Liebe Grüsse

28.03.2017 23:58 • #5


N
Danke euch..

Es spielt evtl keine Rolle. Falls doch, ich bin eine Frau..

Ich möchte gerne einfach nur so sein wie vor zwei Jahren. Ich empfand Leidenschaft, ich hatte Lust auf das Leben, lernte Menschen kennen, ging aus, konnte mich begeistern und erfreuen. Aber jetzt erkenne ich mich nicht mehr.

Mein jetziger Zustand kam schleichend. Es gibt niemand mehr den ich gerne sehen würde. Treffen sage ich aus dem o. g. Grund ab. ..oder mach eigentlich schon keine mehr.

Früher war ich gerne einkaufen und mich schick machen. Mittlerweile trage ich nur noch die selben wenigen Sachen.

Als mich heute ein bekannter fragte wie es mir geht fing ich an zu weinen und konnte nicht mal erklären wieso ich nun weine.

Ich habe einen tollen Mann kennengelernt der sehr offen ist. Gerne erzählt, lacht etc. Im Endeffekt habe ich auch mit ihm den Kontakt abgebrochen weil es mir zu anstrengend wurde gut gelaunt zu sein/so tun als ob. Ich fühlte mich ihm einfach nicht gerecht..

29.03.2017 00:17 • x 1 #6


Balance
Weisst Du, was die Ursache für diesen Zustand ist?

Hast Du versucht, erstmal in die Natur zu gehen? Park, Wald, See etc.? Nur Du mit Dir alleine?

29.03.2017 00:27 • #7


Mason
Wer sagt denn, das es eine Sie ist, es kann auch ein Er sein?!

Schlafe gut!

29.03.2017 01:34 • x 1 #8


A
Zitat von nothing1982:
Falls doch, ich bin eine Frau..

Als mich heute ein bekannter fragte wie es mir geht fing ich an zu weinen und konnte nicht mal erklären wieso ich nun weine.

@nothing
Wenn man sich so fühlt wie du und nicht raus aus seiner Haut kann ist das ein Grund für dein Traurigsein, denn du selbst wünscht dir ja deine frühere Leichtigkeit wieder zurück.
Das Gute ist, was früher mal da war, ist nicht gänzlich verschwunden, nur durch etwas zugedeckt.

Du brauchst niemandem gerecht werden und wenn es dir nicht gut geht, dann ist das so.
Falls du keine enge Vertraute an deiner Seite hast, jemanden der dir zuhört und für dich da ist,
würde ich dir auch eine Therapie empfehlen, erstmal das Organische abklären lassen vom Hausarzt; Neurologen - dann eine Therapie beginnen.
Auch hier im Forum findest du ein offenes Ohr.

Ist etwas vorgefallen, was dich aus deinem frohen Leben herausholen konnte ?

29.03.2017 01:52 • x 2 #9


N
Hallo Ihr lieben,

danke für eure Nachrichten. Ich war heute beim Arzt und habe Blut abgegeben aber ich weiß schon das ich seit langem ein Problem mit meiner Schilddrüse habe. Aber mir ging es eigentlich immer sehr gut..

Es ist nichts dramatisches passiert. Trennungen ..aber das finde ich nicht tragisch.

In meiner Kindheit hatte ich einen Alk. Vater der meine Mutter täglich grün und blau schlug. Aber es ist ja nicht so das ich deprimiert durchs leben ging. Es hat vor zwei Jahren angefangen.

Ich habe mal eine Therapie beim psychologen angefangen aber wieder abgebrochen weil ich das Gefühl habe fremde Menschen können mir nicht 'helfen'. Ich habe mich total unwohl damit gefühlt. Und Tabletten habe ich nie genommen und möchte ich auch nicht..

Ich kann das nicht mehr hören. Von meinen Chefs bekomme ich dauernd seitenhiebe, wie schlecht ich mittlerweile aussehe und antriebslos ich bin. Eben wieder..unsere Putzhilfe war hier, die er seit über 30 Jahren kennt. Mitten im Gespräch sagte er sowas wie ich soll mir einen beiespiel an ihr nehmen wie gut sie sich in all den Jahren gehalten hat und voller elan ist.
Das tut schon irgendwie weh..

29.03.2017 12:54 • x 2 #10


R
Zitat von nothing1982:
Ich kann das nicht mehr hören. Von meinen Chefs bekomme ich dauernd seitenhiebe, wie schlecht ich mittlerweile aussehe und antriebslos ich bin.

Liebe nothing
Das war ganz klar ein Schuss vor den Bug von Deinen Chefs. Nicht, was Dein Aussehen betrifft, sondern Deine Arbeitsleistung. Um nicht zu riskieren Deinen Job zu verlieren, solltest du Dir schleunigst professionelle Hilfe holen.

29.03.2017 13:49 • #11


A
Zitat von nothing1982:
Ich war heute beim Arzt und habe Blut abgegeben aber ich weiß schon das ich seit langem ein Problem mit meiner Schilddrüse habe. Aber mir ging es eigentlich immer sehr gut..

In meiner Kindheit hatte ich einen Alk. Vater der meine Mutter täglich grün und blau schlug. Aber es ist ja nicht so das ich deprimiert durchs leben ging. Es hat vor zwei Jahren angefangen.

Von meinen Chefs bekomme ich dauernd seitenhiebe, wie schlecht ich mittlerweile aussehe und antriebslos ich bin. Eben wieder..unsere Putzhilfe war hier, die er seit über 30 Jahren kennt. Mitten im Gespräch sagte er sowas wie ich soll mir einen beiespiel an ihr nehmen wie gut sie sich in all den Jahren gehalten hat und voller elan ist.
Das tut schon irgendwie weh..

Hallo nothing

Schilddrüsenprobleme können deinen ganzen Hormonhaushalt durcheinander bringen und auch funktionelle Störungen sowie Depressionen auslösen. Vielleicht kann da ein Ansatz sein.

Manchmal treten Reaktionen auf frühste Erfahrungen erst nach Jahren sogar nach Jahrzehnten auf,
ich stelle es mir übel vor als Kind hilflos Gewalttaten der Eltern zuschauen zu müssen oder es anders mitzubekommen - beide deiner Eltern wirken auf mich unstabil, wie konnten sie dir da Stabilität und Sicherheit bieten ? Die Schilddrüse reagiert auch sehr auf Stress, als Ausdruck unserer Psyche - vielleicht gibt es da Zusammenhänge, ich möchte dir nichts einreden, aber vielleicht ist das nachdenkenswert.

Helfen kannst du dir nur selber, andere könnten dir helfen blinde Flecken aufzudecken und manchmal hilft reden schon, kann Druck rausnehmen, gerade für das, was uns zum Hals raushängt, was wir nicht mehr schlucken wollen oder was uns den Kragen eng fühlen läßt.
Was deine Chefs sich erlauben ist ziemlich respektlos, wir hast du darauf reagiert?

Es tut dir weh - wo im Körper fühlst du den Schmerz ?

29.03.2017 14:09 • x 1 #12


S
Zitat von nothing1982:

Ich habe mal eine Therapie beim psychologen angefangen aber wieder abgebrochen weil ich das Gefühl habe fremde Menschen können mir nicht 'helfen'. Ich habe mich total unwohl damit gefühlt. Und Tabletten habe ich nie genommen und möchte ich auch nicht..

Ich kann das nicht mehr hören. Von meinen Chefs bekomme ich dauernd seitenhiebe, wie schlecht ich mittlerweile aussehe und antriebslos ich bin. Eben wieder..unsere Putzhilfe war hier, die er seit über 30 Jahren kennt. Mitten im Gespräch sagte er sowas wie ich soll mir einen beiespiel an ihr nehmen wie gut sie sich in all den Jahren gehalten hat und voller elan ist.
Das tut schon irgendwie weh..


Liebe Nothing 1982

Deine Geschichte hört sich wirklich dramatisch an!
Nun das du deine Therapie abgebrochen hast weil du das Gefühl hast, dass dir fremde Menschen nicht helfen können - der Gedanke ist nicht so ganz Falsch. Grundsätzlich können einen andere Menschen nicht helfen glücklich zu sein, sie können einem aber Helfen die Sichtweise und damit den Filter den man sich aufsetzt zu verändern.

Das worin du dich gerade befindest ist eine Negativ-Spirale. Sprich du denkst Negativ, verhältst dich dadurch anders als früher und bekommst dadurch das dementsprechende Feedback von aussen (Feedback: du bist nicht mehr so wie früher) was dir noch mehr Kummer bereitet. Das ist ein sich selbst beschleunigender Prozess der immer tiefer geht und auch bis in eine Depression führen kann.

Was für dich wichtig wäre ist diese Spirale, sowie deine mittlerweile gut ausgebauten Negativ-Gedankenautobahnen (ein Gedanke/Verhalten/Gefühl fällt immer leichter je öfter man ihn Denkt/Tut/Fühlt) zu verlassen und deine alten bzw. neue Gedankenautobahnen zu bauen.
Um dir das neurologisch einfach zu erklären.
Stell dir dein Gehirn vor als eine gigantische Wiese/Feld dort gibt es einige Pfade die immer und immer wieder gegangen werden, deshalb sind diese sehr gut ausgetreten und wenn dieser Gedanke noch trainiert wird werden diese Pfade befestigt. Diese Wege werden dann mit Vorliebe immer wieder benutzt und dadurch auch erhalten. Sind diese wie in deinem Fall negativ bleiben deine Gedanken Gefühle auch negativ.
Da du die positiven Wege welche du früher hattest schon seit langem nicht mehr benutzt hast, sind diese wieder verwildert und zugewachsen wie es in der Natur auch der Fall ist.
Dieses Vorgehen beschreibt unter anderem die sogenannte Neuroplastizität (Adaptive Anpassungsfähigkeit des zentralen Nervensystems)
Was du jetzt tun musst um aus dem Negativkreis auszubrechen ist die Negativpfade zu verlassen und dir wieder neue Positiv Pfade zuzulegen.
Wie im realen Leben funktioniert das auch im Gehirn nicht von heute auf morgen, sondern es ist ein Prozess!

Ein guter Weg hierfür (wenn du dies nur mit dir selbst ausmachen willst) ist die Selbstreflexion.
Das bedeutet: Stelle fest wo du automatisch negativ denkst und finde für dich heraus ob dieser negative Gedanke wirklich einer Grundlage entspricht.
Tut es dies nicht - ändere bewusst deine Denkweise darüber.
Tut es dies doch - finde eine Möglichkeit diese Rahmenbedingung zu ändern!
Was die meisten Menschen nicht wissen, aber essentiell ist - Emotionen sind etwas das wir selbst in uns erzeugen!
Das heisst wir sind ihnen (ausgenommen in Extremsituationen) nicht komplett willenlos ausgeliefert. Wir können diese Steuern.

Du hast geschrieben das du nach der Arbeit alleine vor dem TV sitzt.
Möchtest du mal versuchen nach der Arbeit nicht direkt nach Hause zu gehen, sondern stattdessen mindestens für den Anfang 30 Minuten an der frischen Luft zu gehen? (Wenn es irgendetwas grünes um dich herum gibt noch besser - und keine Stöpsel in den Ohren oder Handy in der Hand)

Ich kann mir gut vorstellen wie du dich fühlst, ich wurde von einem Narz verlassen und war dann alleine und isoliert in einer fremden Stadt.
Seit dem versuche ich mich immer ein Stück glücklicher zu machen und trotz aller Fortschritte gibt es auch bei mir ab und an Rückschläge/Rückfälle.

Wenn du möchtest bin ich gerne für dich da.

Liebe Grüsse
Strassenkatze

20.04.2017 09:32 • x 1 #13


Islantilla
Klarer Fall:
1. Posttraumatische Belastungsstörung
2. Mittelgradige Depression
In so einem Fall UNBEDINGT zu einem guten Psychiater gehen und Medikamente verschreiben lassen !
Auch wenn du denkst, die anderen können dir nicht helfen. Manchmal können die das doch.
Und es gibt tatsächlich Medikamente, die dir das Lachen wieder zurückbringen können. Glaub mir.
Ich habe sieben Jahre gebraucht, bis ich endlich die richtige Medizin hatte. Das war harte Arbeit.
Aber jetzt kann ich wieder lachen und bin zu 99% die Person, die ich vorher auch war.

09.03.2018 22:16 • #14


M
Islantilla, der Post ist ein Jahr alt!

Nothing1982, mich würde aber auch sehr interessieren, wie es dir mittlerweile geht? Hast du einen Weg für dich gefunden?
Vielleicht liest du hier ja noch manchmal und kannst uns einen aktuellen Stand mitteilen, es würde mich auch deshalb sehr interessieren, weil ich diesen Zustand auch irgendwie kenne...?!

09.03.2018 22:50 • #15


A


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