Es war keine Trennung, denn wir waren nie zusammen. Trotzdem fühlt es sich auch heute noch für mich so an.
Du bist heute 31 Jahre jung, aus Köln und damals noch liiert, ich 57 Jahre alt, aus Leipzig und verheiratet. Kennengelernt haben wir uns auf Arbeit, wir arbeiteten gemeinsam ein paar Tage an einem Projekt und waren damals beide im Außendienst.
Wir kannten uns vorher noch nicht, lernten uns erst an diesem schönen Sommertag des Jahres 2018 kennen. Wir trafen uns zum ersten Mal auf dem Parkplatz einer Autovermietung, von wo aus wir dann gemeinsam zu unserem Arbeitsort fuhren. Ich habe Dich zum ersten Mal gesehen und habe mich sofort in Dich verliebt. Ich habe nie an die Liebe auf dem ersten Blick geglaubt, aber es hat eingeschlagen wie eine Bombe, wie ein Tsunami. Seit diesem Tag ist die Welt für mich nie wieder so gewesen wie zuvor. Wir hatten auch sofort einen guten Draht zueinander, waren uns sympathisch, haben uns gut unterhalten, gelacht und gemeinsame Interessen festgestellt. Du bist für mich heute noch die schönste Frau, die ich jemals kennen lernen durfte. Deine tolle Figur, Dein süßes Lächeln und Deine Intelligenz haben mich sofort fasziniert.
Ich will nicht länger schreiben als notwendig. Ich habe Dir per WhatsApp meine Liebe erklärt, Du hast nicht darauf reagiert. Nichts desto trotz haben wir uns im Jahr 2018 noch ein paar mal zum Essen getroffen, Du hast mir Deine Freundschaft angeboten, aber nicht mehr. Ich hätte es wissen müssen.
Ich bin in die Falle getappt, in die wohl jeder Mann irgendwann einmal tritt. Es kam mir nicht in den Sinn, dass Du mich nicht lieben könntest. Du hast Dich zwischenzeitlich von Deinem Freund getrennt, wir haben uns regelmäßig Nachrichten per WhatsApp zugeschickt, über ganz banale Dinge, und immer länger (bis zu mehreren Stunden) telefoniert. Später haben wir uns sogar einen Telefontag eingerichtet, an dem wir von Abend bis zum Teil tief in die Nacht hinein telefoniert haben. Es war eine herrliche Zeit, ich schwelgte in Glückshormonen und war verliebt bis über beide Ohren. Solltest Du mich also nicht lieben? Das konnte ich mir nicht vorstellen. Ich war sogar bereit, meine Ehe für Dich aufs Spiel zu setzen. Ich garnierte meine Nachrichten mit Liebessymbolen und Herzchen wie ein Teenager, schrieb Dir weiterhin Liebeserklärungen. Du hast es geschehen lassen. Später sagtest Du, es sei für Dich ein Tanz auf Eierschalen gewesen
Als nächstes kam meine Eifersucht.
Du bist in der Zwischenzeit wieder in Köln sesshaft geworden, hast dort wieder soziale Kontakte geknüpft. Ich war so verdammt eifersüchtig, konnte mir nicht vorstellen, dass Du als Single ohne Mann leben könntest (Stichwort S.!). Misstrauisch habe ich jedes Wort und jede Nachricht genau analysiert und Du hast das natürlich genau gemerkt. Bis zum Frühjahr vergangenen Jahres ging alles noch recht gut,ich habe Dich auch mehrfach besucht und wir hatten ein paar schöne Abende. Ich habe aber schon gemerkt, dass sich etwas geändert hat. Du warst mir gegenüber nicht mehr so offen und etwas distanzierter als anfangs. Heute im Rückblick sehe ich das genau, damals war ich blind vor Liebe.
Den ersten großen Krach gab es Mitte des Jahres. Ich muss erzählen, dass Du seit Jahren ein paar ältere Freunde in Gießen hast, mit denen Du regelmäßig Zeit verbringst. Ich war so verdammt eifersüchtig und mit ein paar B. im Kopf habe ich Dir eine entsprechende Nachricht geschrieben. Ein paar Tage später hatten wir ein klärendes Gespräch, in dem Du mir nochmal eindeutig zu verstehen gegeben hast, dass aus uns nie was wird und wir maximal Freunde bleiben können. Wenn ich mich jetzt nicht endlich zusammen reißen würde, wäre es aus zwischen uns. Ich habe es versucht, jedoch die nagende Eifersucht bei jeder gelesenen oder gehörten Nachricht blieb. Ich habe Dich erdrückt, habe geklammert und Dir die Luft genommen. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis der Vulkan explodiert.
Das passierte im September. Ich hatte Dich besucht, wir gingen Samstag Abend in ein paar Bars und hatten anfangs sogar Spaß. Bis Du anfingst, mich stehen zu lassen, um Dich mit ein paar Kerlen in deinem Alter zu unterhalten und zu tanzen. Wutentbrannt und eifersüchtig, mit Kölsch und Schnap. im Kopf bin ich aus der Bar gestürmt, du hinterher. Wir haben uns angebrüllt, Du hast alles raus gelassen, was sich in dir aufgestaut hat. Mir könne es egal sein, was Du machst, ich hasse alle Männer, mit denen Du redest, ich ziehe hier eine kranke sch. durch, solle doch das machen was meine Frau mir sagt und so weiter. Das Ergebnis war, dass Du mich in dieser Nacht aus Deiner Wohnung und aus Deinem Leben geschmissen hast. Es gab anschließend noch ein paar hässliche Sprachnachrichten, deren Inhalt ich hier nicht wiedergeben möchte. Am nächsten Tag haben wir nochmal telefoniert. Ich habe versucht, noch irgend etwas gerade zu biegen, allerdings vergebens.
In den letzten Monaten habe ich Dir immer wieder Mails geschickt, eine Sprachnachricht, selbst einen Brief mit der Post. Du hast Dich noch einmal per WhatsApp gemeldet und mir gesagt, dass Du keine Mails, Briefe, Nachrichten usw. von mir liest. Anschließend hast Du mich aus allen sozialen Netzwerken entfernt, auf WhatsApp blockiert, Mails wahrscheinlich sofort in den Papierkorb umgeleitet. Ich habe somit keinen Kontakt mehr zu Dir.
Ich muss Dir auf eine Art und Weise weh getan haben, die ich nie für möglich gehalten habe. Alles nur aus Liebe und einer falsch verstandenen Beziehung. Und das tut mir alles unsagbar leid und ich bitte Dich um Verzeihung.
Das Alles macht mich heute noch, ein knappes halbes Jahr nach unserer Trennung fertig. Ich liebe Dich noch immer. Du bist nicht gesund für mich, nicht gesund für meine Ehe, aber wenn du morgen wieder da wärst, würde ich den Kontakt sofort wieder aufnehmen. Du bist 26 Jahre jünger als ich, könntest meine Tochter sein. Für mich warst Du die Traumfrau meines Lebens. Und eigentlich sollte ich Dir danken. Ich habe mich mit Dir und bei Dir nicht nur wieder wie 30 gefühlt, ich WAR wieder 30. Es hat sich in diesem reichlichen Jahr eine Luke aufgetan, durch die ich in ein Leben schauen durfte, das schon wieder sehr weit weg von meinem Leben ist. Du hast mir das Gefühl gegeben, wieder jung zu sein.
Heute, nach einem halben Jahr, vermisse ich Dich wie am ersten Tag. Ich möchte wissen wie es dir geht und ich denke jeden Tag von morgens bis abends an dich. Wie gerne würde ich alles rückgängig machen und noch einmal von vorne anfangen. Ich weiß, das aus uns nie ein Paar geworden wäre. Ich weiß auch, dass Du irgendwann wieder einen Mann kennen- und lieben lernen wirst. Was dann geworden wäre, weiß ich nicht. Du fehlst mir heute so sehr als Freundin, als Mensch, mit dem ich über alles reden konnte. Unabhängig vom Altersunterschied bist Du der wichtigste Mensch für mich auf der Welt. Und es tut so wahnsinnig weh, so ohne Hoffnung aus Deinem Leben geworfen zu sein. Verzeih mir! Und ja, Du bist I.
Wie kann ich Dich endlich vergessen? Ich bin verzweifelt.
30.01.2020 23:31 •
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