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Ich komme nicht über sie hinweg / Gibt es noch Chancen?

M
Hallo zusammen,

ich bin ganz neu hier, deshalb kurz ein paar Worte zu mir:
Ich heiße Mike, bin 37, seit 16 Jahren mit meiner Frau zusammen, davon 10 verheiratet. Wir haben ein eigenes Haus und einen 6jährigen Sohn.
Und jetzt kommt meine Geschichte (vorsicht, es wird etwas länger):
Es könnte alles so schön sein, und nach außen hin sieht es auch so aus, aber unsere Ehe hat sich seit Jahren sehr negativ entwickelt. Kurzfassung: Wir wohnen (inzwischen leider) neben meinen Schwiegereltern und besonders meine Frau steht sehr unter dem schlechten Einfluss ihrer Mutter, die eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat, sich aber gegen eine Therapie weigert.
Dies hat zur Folge gehabt, dass es immer wieder Situationen gab, in denen meine Frau sich auf die Seite ihrer Mutter stellte statt auf meine, obwohl das Fehlverhalten ihrer Mutter offensichtlich war. Details erspare ich euch an dieser Stelle, es ging um Finanzielles, Einmischen in unser Leben, etc. Jedenfalls wurde es immer deutlicher, dass meine Frau sich in ihrem Verhalten derart veränderte, dass sie die Wesenszüge ihrer Mutter annahm, was im Laufe der Zeit immer wieder zu Streit zwischen mir und ihr führte und auch das Thema Trennung für mich bereits im Raum stand, was ich aber immer wieder verdrängt habe, denn das ist nur ne Phase und wird schon wieder.
Dann kam es, dass ich im Mai 2015 zufällig bei einem Online-Spiel eine Frau kennenlernte. Wir wurden uns per Zufall zum spielen zugelost, und nach einigen Partien schrieb sie mich unverbindlich an. Daraufhin entwickelte sich ein wenig Smalltalk, aber man war sich sofort sympathisch und spielte ab dem Zeitpunkt öfter miteinander. Irgendwann wurde das Spiel nebensächlich und wir schrieben fast nur noch und wurden auch immer persönlicher und intimer. Es stellte sich heraus, dass sie 600km weit weg wohnte, 9 Jahre älter war und ebenfalls verheiratet und mit Kind. Wir wussten also, dass wir uns auf verbotenem Terrain bewegten, aber wir konnten es nicht mehr lassen. Dies ging soweit, dass wir uns nach etwa einem halben Jahr eingestehen mussten, dass wir uns ineinander verliebt haben. Zwischenzeitlich fingen wir dann auch an, öfter zu telefonieren, teilweise auch per Videochat. Weitere Pläne konnten wir aber noch nicht machen, wir wollten es erstmal im Geheimen so laufen lassen wie es war, nannten uns aber schon Freund Freundin.
Für Juni 2016 hatten wir ein erstes geheimes Treffen geplant, was ich jedoch einen Tag vorher abgesagt habe, wegen schlechtem Gewissen. Danach haben wir uns auf eine freundschaftliche Basis mit gewissen (virtuellen) Extras festgelegt, Gefühle haben sich dann etwas abgekühlt. Haben wir jedenfalls gedacht, mehr dazu gleich.
Im Januar 2018 konnte ich dann auf der Rückfahrt einer Dienstreise kurz in ihrer Stadt halten, sodass wir uns zum ersten Mal für eine Stunde zum Kaffee treffen konnten. Wir waren uns sofort sehr vertraut, die Umarmung zum Abschied war inniger als wir erwartet hatten.
Danach kam ein schweres Jahr 2018 für sie, weil ihr Mann sich von ihr trennte (hatte nichts mit mir zu tun). Ich war für sie da, als guter Freund und Berater, und sie war mir sehr dankbar, weil ich sie immer wieder auffing und beistand, wenn es ihr schlecht ging.
Im Dezember 2018 küsste sie bei einer Firmenfeier einen Kollegen. Sie sagte es mir sofort am nächsten Tag, und ich sagte ihr, dass sie kein schlechtes Gewissen haben müsste, weil sie ja Single war und mir keine Rechenschaft schuldigt ist. Innerlich hat es mich aber mehr getroffen, als ich mir eingestehen wollte.
Eine Woche später sagte ich ihr, dass nach ihrer Nachricht mit dem Kuss bei mir alle Gefühle von damals wieder da waren, ich sie nur verdrängt hatte. Sie reagierte sehr verständnisvoll und sagte, dass sie nicht mehr so fühlt. War für mich aber okay. Im Laufe der Zeit wurde es dann wieder inniger wenn wir schrieben oder telefonierten.
Dann hatten wir im April 2019 die Chance, uns für einen Abend und eine Nacht in der Schweiz zu treffen, weil ich beruflich dort zu tun hatte. Wir sind völlig ohne Plan in dieses Treffen gegangen, aber es kam wie es kommen musste: Wir waren uns von Minute 1 an vertraut, es war sofort eine aufregende Spannung zwischen uns, und so verbrachten wir einen romantischen Abend und landeten schlussendlich auch im Bett. Und trotz der schwierigen Umstände bereuten wir nichts, weil es sich einfach richtig anfühlte.
In der Folge trafen wir uns ungefähr alle 6 Wochen, immer mithilfe gewisser Maßnahmen, damit es geheim bleiben konnte. Im August fuhr ich dann zum ersten Mal zu ihr nach Hause für zwei Nächte, und dort war sie zum ersten Mal soweit, dass sie mir Ich liebe dich sagte. Das bedeutete die Welt für mich, weil sie immer sagte, dass sie mich zwar wahnsinnig lieb hat, sich aber auf eine neue Liebe nach der Trennung noch nicht einlassen konnte.
Wir behielten die regelmäßigen Treffen weiter bei, und dann kam Anfang 2020 Corona, sodass wir uns nicht mehr regelmäßig sehen konnten, sondern nur im Februar, Juni, September und Oktober.
Im März 2021 hatte ich dann das Gefühl, dass sie sich ein wenig zurückzieht, und sprach sie darauf an. Sie meinte, dass sie mit der Situation nicht mehr klar kommt, dass wir uns seit dem letzten Treffen im Oktober 2020 voneinander entfernt haben und sie sich zunehmend alleine gefühlt hat, und zudem auch von mir keine Initiative gesehen hat, dass ich mich von meiner Frau trennen und zu ihr kommen würde. Zugegeben, das war bei mir tatsächlich nicht einfach, aber das wusste sie.
Sie kannte allerdings auch meine Probleme daheim und dass ich im Grunde nur noch wegen meinem Sohn hier geblieben bin. Ich hatte nur nie den Mut, um im entscheidenden Moment die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Jetzt sind seit der Trennung drei Monate vergangen, wir hatten (nachdem ich noch zwei Rettungsversuche gestartet habe) danach noch fast täglich platonischen Kontakt, und seit 5 Wochen habe ich eine Kontaktsperre eingeleitet und auch durchgehalten. Ich gehe psychisch auf dem Zahnfleisch, bin mir aber inzwischen sicher, dass ich meine Frau nach einer beruflichen Fortbildung im Herbst/Winter verlassen werde. Vorher wird aus diversen Gründen nicht funktionieren.
Problem ist, dass ich auf WhatsApp gesehen habe, dass sie scheinbar einen anderen Mann datet und den offensichtlich auch ihrem Sohn bereits vorgestellt hat. Sie wirken auf den Fotos recht vertraut.
Ich kann mir jedoch nur schwer vorstellen, dass sie nach so kurzer Zeit sich bereits auf jemand neues einlassen kann. Das würde so garnicht dem entsprechen, was ich von ihr kenne. Und ich kenne sie wirklich gut.
Meine Fragen, die ich mir immer wieder stelle:
- Ist das was Ernstes? Eine Rebound-Beziehung? Will sie mich provozieren mit den Fotos?
- Hat sie noch Gefühle für mich? Nach 6 Jahren, die wir zusammen durch haben, geht das doch nicht so einfach weg?!
- Gibt es noch eine Chance für mich?
- Die Fortbildung wird in München stattfinden und könnte uns somit 6x in 6 Monaten die Möglichkeit geben, sich zu treffen. Ich hoffe natürlich, dass sie das nutzen wird, werde sie aber nicht dazu überreden. Da muss die Initiative von ihr kommen.

Eigentlich wollte ich es sein lassen, aber ich kann sie nicht vergessen, weil sie so ein besonderer Mensch ist. Sie hat mein Leben so sehr bereichert und ich war emotional noch nie so offen wie mit ihr. Man könnte auch sagen, dass sie die Liebe meines Lebens ist. Sowas habe ich noch nie erlebt, und sie ist es absolut wert, dass ich einen Neuanfang versuche.
Ich will sie nächste Woche mal unverbindlich anschreiben, fragen wie es ihr geht, einfach um die Kontaktsperre zu beenden und mich wieder auf den Plan zu bringen. In der Folge will ich ihr dann unterschwellig mitteilen, dass ich verstanden habe, was sie zur Trennung bewegt hat und dass ich an mir und den Unständen gearbeitet habe bzw das noch tue.

So, wer es bis hierhin geschafft hat hat meinen aufrichtigen Dank verdient!
Vielleicht kann der eine oder andere etwas dazu sagen. Es würde mich sehr freuen!

Liebe Grüße,
Mike

05.06.2021 22:50 • #1


LillyP
Hallo Mike, mir fällt dazu was ein (wird nicht zu nett):
Die böse Schwiegermutter hat deine Frau von einer netten zu einer fiesen werden lassen. Darauf triffst du über das online Spiel eine Frau, fängst neben der Ehe heimlich eine Beziehung an und beendest die Ehe nicht, weil du deinen Sohn vorschiebst. Jahrelang. Bei dem ganzen Hin und Her beendet die Nebenbeziehung es, sucht sich einen neuen und du überlegst jetzt, wie du manipulativ mit Ex zurück Strategien wieder landest.
Ich habe nirgendwo in deinem Bericht auch nur den Hauch von Verantwortungsübernahme oder den Versuch einer Klärung mit deiner Frau wahrgenommen. Du treibst wie eine Nussschale steuerlos über den Ozean und versuchst das Beste für dich rauszuziehen. So wirkt das auf mich. Ich würde vorschlagen, bleib eine Zeit allein, such dir noch besser einen Therapeuten und versuche erstmal dein Leben auf einen geraden Weg zu kriegen. Vor allem als Vorbild für dein Kind.

05.06.2021 23:07 • x 5 #2


A


Ich komme nicht über sie hinweg / Gibt es noch Chancen?

x 3


Gorch_Fock
Hey Mike, willkommen hier. Was Du beschreibst ist halt typisch Affaire. Magst Du wahrscheinlich nicht so sehen, ist aber so. In Deinem ersten Teil lieferst Du die - bei jeder Affaire notwendige - Rechtfertigung für Dein Handeln. Deine narzistisch geprägte Frau, mit der es seit Jahren nicht mehr läuft. Du, der einsame Held, der nur für das liebe Kind noch durchhält. Dann erfährt man, dass die Dame aus dem Online-Spiel kommt und sich hier die Affaire aufgebaut hat. Dann kommt man an den Punkt, dass ihr beide schon mal, zumindest emotional, Eure Partner betrogen habt. Dazu gab es Cyber-Sex und all die netten Sachen, die die Online Welt so hergeben.
Dann wird eine Dienstreise genutzt und natürlich landet man im Bett. Komisch, so wichtig war Dein Sohn in dem Moment nicht, oder? Corona hat dann einen - der wenigen postiven - Effekte: das Betrügen wird schwieriger, die Affaire bricht langsam zusammen. Aber natürlich nicht ohne die typische Reaktion der Schattenfrau: Sie will, dass Du dich trennst. Im Forum nennt man dies das berühmte die Pistole auf die Brust setzen. Auch das ist kein Einzelfall, sondern fast immer so. Und nun kommt wieder das liebe Kind ins Spiel. Oder doch vielleicht der Unterhalt, das teure Haus und der liebe Komfort bei der ach so schlimmen Ehefrau? Ich trage jetzt extra etwas auf, da ich Dir darstellen will, dass Deine Geschichte eben kein Einzelfall ist, sondern nach immer gleichen Mustern abläuft. Du bist leider immer noch in Deinem Film, denkst sogar das Deine Schattenfrau ja dankbar sein muss, da Du ggf. mal an 6 Abendveranstaltungen sie beglücken kannst. Das sieht sie wohl - zurecht - anders. Jetzt hat sie einen Neuen und zeigt Dir sehr deutlich wo Du stehst. Was machst Du eigentlich wenn sie Deiner Frau mal einen Brief schreibt? Vielleicht nach Hause oder an die Arbeitsstelle? Wir hatten hier auch Fälle, da werden die Schreiben über den Gartenzaun geworfen oder an den Scheibenwischer gesteckt. Und dann? Explodiert Deine schöne kleine, ich werde mich trennen-Welt ganz schnell. Macht Deine AF natürlich nicht. Du kennst sie ja schon seit Jahren.
Von der Konstellation her wirst Du mit Aufplatzen der Affaire die komplette Familie gegen Dich haben (incl. Schwiegereltern). Vermutlich sind auch hier wieder diverse finanzielle Querverbindungen, welche Du auch vorher mal durchdenken solltest (ich hab Dir 2016 das Vordach bezahlt, das krieg ich jetzt wieder von Dir...). Affairen enden immer extrem destruktiv. Du bist auf dem besten Weg, dies mit voller Wucht zu erfahren.

05.06.2021 23:09 • x 5 #3


nimmermehr
Ich habe sowas ähnliches hinter mir, nur dass ich die AF war, und kann Dir nur sagen: Sollte mein AM je wieder ankommen und noch eine Chance suchen, zählen für mich nur noch Taten, nicht mehr Worte. Ein ich habe draus gelernt, ich habe mich geändert, ich werde mich trennen, nur nicht jetzt würde mir nur ein müdes Lächeln abringen. Ich würde nur fragen Bist Du getrennt? Nein? Dann melde Dich erst wieder, wenn Du es bist. Und tschüss.

Und das solltest Du auch tun, statt deiner AF in ihre neue Beziehung dazwischen zu funken, obwohl du ihr weiterhin nichts als Worte zu bieten hast. Ach so, und 6 S. in 6 Monaten, ich vergaß. Aber vielleicht hat sie jetzt jemanden, der ihr 6 Dates in der Woche bietet.

05.06.2021 23:17 • x 6 #4


M
Guten Morgen und danke für all eure Antworten.
Ihr habt natürlich alle recht, und zwar mit fast allem.
Was ich an dieser Stelle aber noch klarstellen sollte ist, dass es keine reine S. war, sondern da von beiden Seiten wirklich Gefühle im Spiel waren. Wir haben uns geliebt und uns das auch gesagt und vor allem gezeigt.
Und ja, natürlich ist es das typische Klischee mit kaputter Ehe und man kann sich nicht trennen. Aber ich könnt euch sicher sein, dass ich lieber heute als morgen hier ausziehen und mich trennen würde, eben um meiner Ex-Freundin zu beweisen dass ich es ernst meine.
Andererseits wünsche ich mir natürlich, dass sie glücklich ist, und wenn sie das mit einem neuen Mann ist, dann muss ich das akzeptieren und werde auch nicht derart in ihre neue Beziehung funken, dass ich da bewusst irgendwas zerstöre. So bin ich nicht.
Wie gesagt, ich kann mir halt nicht vorstellen, dass ihre Gefühle für mich so schnell weg sind und sie sich vor allem so schnell schon in einen neuen Mann so sehr verlieben kann, dass sie das sogar auf WhatsApp zeigt, wo alle in ihrem Umfeld inklusive ihrem Sohn das sehen können, denn für diesen Schritt war sie mit mir auch nach 2 Jahren Beziehung (2019-2021) nocht nicht bereit, und das obwohl ich in ihrem Freundes- und Familienkreis bereits lange bekannt war und alle sich freuten, dass sie nach der Trennung von ihrem Mann endlich wieder glücklich war und nen Mann an ihrer Seite hat, der sie bedingungslos liebt.
Nunja, danke trotzdem fürs Kopf waschen

06.06.2021 08:29 • #5


M
@LillyP :
Kurzer Nachtrag hierzu:
Ich habe es in meinem ersten Beitrag nicht so explizit erwähnt, aber du kannst mir glauben, dass ich schon seit Jahren versuche, das mit meiner Frau wieder in den Griff zu bekommen. Sei es offen über unsere Probleme zu reden, Lösungsansätze vorzuschlagen, sogar Paartherapie stand im Raum. Aber wenn das nur von einer Seite kommt, dann ist es schon zum scheitern verurteilt bevor es begonnen hat. Kurz gesagt, meine Frau sieht keinen Bedarf, an unserer Ehe zu arbeiten.
Deshalb war ich ja auch froh, dass ich diese Dinge mit meiner Freundin damals besprechen konnte (das war übrigens noch weit bevor wir uns live trafen).

06.06.2021 08:36 • #6


LillyP
Beim Ausziehen sollte es nicht darum gehen, dass du deiner Freundin etwas beweisen kannst, sondern darum, die Verhältnisse zu klären. Jetzt, wo sie weg ist, bleibst du jetzt bei deiner Frau? Du blockierst auch sie, ihr Glück zu finden.

06.06.2021 08:40 • #7


M
@LillyP
Nein, egal wie das weitergeht, ich werde mich trotzdem trennen. Ich kann nicht mehr alleine für unsere Ehe und gegen meine Schwiegereltern kämpfen. Es ist Zeit für einen Neustart.

06.06.2021 08:48 • #8


E
Zitat von Mike229:
denn für diesen Schritt war sie mit mir auch nach 2 Jahren Beziehung (2019-2021) nocht nicht bereit,

Natürlich nicht! Du bist verheiratet - vergessen? Irgendwie scheinst Du in zwei Welten zu leben, die Du nicht zusammen bekommst. Du liebst Deine Freundin - Ihr seid völlig offiziell ein Paar und daheim merkt Deine Frau nicht mal, dass da gerade die Ehe vor die Hunde geht.
Ganz ehrlich? Ich empfinde Dich als extrem feige! Zu feige, der beknackten Schwiegermutter kontra zu geben und dieses Schauspiel zu beenden, indem man mit der Familie von den Schwiegereltern wegzieht. Die Schwiegermutter war ja sicher schon immer schwierig - warum zieht man da überhaupt hin? Weil man zu feige ist NEIN zu sagen!
Was soll das mit dem Sohn? Meinst Du es geht ihm besser mit Eltern, die sich nicht mehr verstehen und mit einem Vater, der ein Doppelleben führt, als mit sauberen Verhältnissen?
Feige kann man sein - da kann man nix dafür, aber sich dann noch als Held darstellen ist harter Toback.
Ich wünsche mir ehrlich für Deine beiden Frauen, das die aktuelle Geliebte mit ihrem Neuen glücklich wird und die böse Hexe Dich hochkant rauswirft. Dein Verhalten ist keiner gegenüber fair!

06.06.2021 11:08 • x 4 #9


LillyP
Zitat von Mike229:
Nein, egal wie das weitergeht, ich werde mich trotzdem trennen. Ich kann nicht mehr alleine für unsere Ehe und gegen meine Schwiegereltern kämpfen

Ich sehe nicht wirklich, dass du kämpfst. Flüchten und Ausweichen scheinen eher das Motto zu sein. Du siehst gerade ziemlich ausschließlich dich und dein Wohlbefinden. Für die anderen Beteiligten scheint weder Mitgefühl noch Verständnis vorhanden, ist das so? Spürst du da irgendetwas in dir?

06.06.2021 11:13 • x 1 #10


M
@Emma75
Ich weiß ja nicht, wo du herausgelesen haben willst dass ich mich als Held darstelle. Das ist bei Weitem nicht so. Ich weiß auch, dass ich da richtig schei. gebaut habe und dass ich vielleicht zu feige bin um da mit erhobenem Haupt raus zu gehen, aber es ist nicht so einfach wie du es dir vorstellst. Ich war immer im Zwiespalt, weil ich meine Frau gegen die Machenschaften ihrer Mutter schützen wollte. Sie hat ja unter der Situation auch gelitten. Aber was soll ich denn machen, wenn meine Frau es nicht schafft, da kontra zu geben?! Irgendwann ist auch meine Kraft mal am Ende, und du kannst mir glauben, dass ich alles versucht habe um uns da aus der Schusslinie zu holen.
Und dass wir dorthin gezogen sind war mir auch nicht einerlei. Im Gegenteil, ich habe mich lange dagegen gewehrt, weil ich schon geahnt habe, dass das nicht gut enden wird. Meine Frau hat mich aber letztlich davon überzeugt, auch mit den Versprechungen, dass alles mit genügend Abstand und Privatsphäre gut laufen wird. Ihr zuliebe habe ich dann zugestimmt.
Bei einem muss ich dir jedoch zustimmen: Ich will auch, dass beide Frauen glücklich werden. So oder so.

06.06.2021 11:45 • #11


M
@LillyP
Ich habe gekämpft, das kannst du mir glauben. Aber wie oben bereits geschrieben sind auch irgendwann meine Kräfte am Ende, wenn keine meiner Bemühungen zu irgendwas führt außer zu Streit und Ärger.
Und bezüglich Mitgefühl für meine Mitmenschen:
Doch, ich empfinde sogar viel Mitgefühl für meine Frau. Das ist ja das Problem. Wenn dem nicht so wäre, dann wäre ich schon längst gegangen. Ich wollte sie halt nie hängen lassen, weil sie eigentlich kein schlechter Mensch ist, nur den Umständen geschuldet zu schwach.
Und ich habe sogar großes Verständnis für das Verhalten meiner Ex-Freundin. Das habe ich ihr auch schon mehrfach gesagt. Sie hatte es nicht leicht wegen meiner Situation. Und ich will definitiv, dass sie glücklich ist. Es wäre mir allerdings lieber gewesen wenn das an meiner Seite gewesen wäre

06.06.2021 11:53 • #12


Gorch_Fock
Mike, dann mal Butter bei die Fische: Wie ist Eure Aufteilung im Grundbuch? Wurden finanzielle Ressourcen Deiner Schwiegereltern eingesetzt (Grundstück, sonstige Geldleistungen)? Was macht Deine Frau beruflich? Wie groß ist der Gehaltsunterschied? Kindesunterhalt ist dann ab Auszug zu zahlen, den Zahlbetrag kannst Du in der Düsseldorfer Tabelle ablesen. Dazu kommt ggf. Trennungsunterhalt für Deine Frau bis zur Scheidung. Dieser ist deutlich höher als ggf. spätere nachehliche Zahlungen. Gibt es ein Familienfahrzeug oder mehrere? Wie stellst Du dir den späteren Umgang mit Deinem Kind vor? Wie weit willst Du wegzuziehen von Deinem jetzigen Wohnort?
Fast immer taucht das Problem das Haus soll dem Kind erhalten bleiben auf. Kann Deine DEF (Demnächst Ex-Frau) das Haus alleine halten? Ansonsten brauchst Du auch hier einen Plan. Du selbst wirst auch mind. eine 2-3 Zimmerwohung für Dich brauchen. Mietkaution, Renovierung, eigene Möbel, Lampen, Waschmaschine, Umzug kommen hinzu. Kannst Du auch mal locker ca. 10.000 Euro Gesamtkosten rechnen.
Ja, eine Trennung bedeutet im Schwerpunkt eine emotionale und finanzielle Belastung, die nicht ohne ist. Du solltest Dich daher gut beraten lassen, wenn Du diesen Schritt gehen willst. Aus der Erfahrung kommt noch ein Punkt dazu: Wenn, geht eigentlich die Frau. Das wäre hier nicht der Fall. In vielen Fällen wird das mit einer extra Portion Rosenkrieg gedankt, da sie nun vor vollendete Tatsachen gestellt wird. Auch darauf solltest Du dich einstellen.

06.06.2021 13:20 • #13


M
Zitat von Gorch_Fock:
Mike, dann mal Butter bei die Fische: Wie ist Eure Aufteilung im Grundbuch? Wurden finanzielle Ressourcen Deiner Schwiegereltern eingesetzt (Grundstück, sonstige Geldleistungen)? Was macht Deine Frau beruflich? Wie groß ist der Gehaltsunterschied? Kindesunterhalt ist dann ab Auszug zu zahlen, den Zahlbetrag kannst ...


Mit diesen Themen habe ich mich tatsächlich auch schon befasst.
Im Grundbuch stehen wir beide, aber meine Frau wird das Haus alleine nicht halten können, auch trotz Unterhalt nicht. Meine Schwiegereltern sind in diese Sache zum Glück nicht involviert, wir haben das Grundstück ganz offiziell von denen gekauft und umschreiben lassen.
Der Gehaltsunterschied ist recht groß, da ich recht gut verdiene und meine Frau in einem kleinen Unternehmen arbeitet und noch dazu als 3/4-Stelle. Unterhalt für Frau und Kind habe ich mir auch schon ausgerechnet, und das Finanzielle würde ich alles in den Griff bekommen, auch wenn ich deshalb erstmal eine Weile kleinere Brötchen backen muss. Leben könnte ich trotzdem recht gut.
Wir haben zwei Autos, das heißt ich würde das kleinere mitnehmen und ihr den Kombi lassen.
Bezüglich Umzug: Ich würde erstmal in die Einliegerwohnung im Haus meiner Eltern einziehen bis sich die Lage stabilisiert hat. Die wohnen etwa 20min von hier weg, haben mehr als genug Platz und würden mich auch jederzeit unterstützen. Dann so bald es geht in eine eigene Wohnung, aber auch in der Nähe, damit ich meinen Sohn so oft es geht sehen kann. Ich hoffe, dass es da dem Kind zuliebe keine Querelen gibt, denn ich will auch weiterhin für ihn da sein und nicht zu einem Vater werden, den er nur alle zwei Wochen für zwei Tage sehen kann. Soviel steht fest.

06.06.2021 13:43 • #14


A


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