Ich komme nicht weg von ihm

M
Hallo ihr Lieben,

nach langem Hin und Her habe ich mich nun doch dafür entschieden, mich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Zumindest erhoffe ich mir hier mehr Verständnis, da mich mein Umfeld nicht wirklich versteht oder verstehen möchte. Mein Ex, nennen wir ihn D., hat bereits vor mehr als einem Jahr Schluss gemacht und ich hatte eigentlich gehofft, dass es mit der Zeit leichter wird, aber das Gegenteil ist der Fall. Aber ich fang jetzt einfach mal an (sorry, falls es mehr wird, ich versuche schon die Kurzfassung zu schreiben ):

Als wir uns im Januar 2012 in einem Chat kennenlernten habe ich mit T., meinem ersten festen Freund, zusammengewohnt. Ich muss an dieser Stelle anmerken, dass es mit T. gar nicht mehr gut lief. Also eigentlich lief es nie wirklich gut. Wir haben uns ständig gestritten, doch kamen nicht voneinander weg. Es war dumm von mir, solange mit ihm zusammen zu sein (3 1/2 Jahre). Wir kamen zusammen als ich 16 war und anfangs war ich wirklich total in ihn verliebt, doch als ich nach nur wenigen Monaten merkte, dass er mich ständig wegen jeder Kleinigkeit anlog, war dieses Verliebtsein weg. Aber ich konnte es nicht beenden, da zum Einen mein Leben bevor ich ihn kennenlernte trist war. Er war 9 Jahre älter als ich und nahm mich zu Orten und Veranstaltungen mit, zu denen ich so nie hingekommen wäre, weil es einfach nicht alterstypisch für mich und meine Freunde war und die Wochenenden waren endlich voller Leben, ganz anders als es vorher war. Außerdem war dann dieses Gewohnheitsgefühl da. Es gehörte einfach schon dazu, die Wochenenden mit ihm zu verbringen. Dazu kam, dass ich unheimlich Angst davor hatte, dass er, sollten wir uns trennen, sofort zur Nächsten rennt, was bedeuten würde, dass ich niemand Wichtiges in seinem Leben war und ich meine Zeit an jemanden verschwendet hatte, der mich ständig anlog, wenn er sagte, ich sei seine große Liebe. Ich weiß nicht wieso diese Angst bei mir so stark war, aber sie war da und der Gedanke daran war so unerträglich.
Naja, Anfang 2011 zogen wir dann zusammen und es lief tatsächlich einige Zeit besser. Aber eben nicht sehr lange. T. war dann auch ständig unter der Woche arbeitsbedingt weg und am Wochenende stritten wir immer nur und nervten uns, weshalb wir auch da immer weniger miteinander unternahmen. Ich wollte mich letztendlich wirklich von ihm trennen, hatte aber Angst - diesmal aber wohin ich sollte. Ich war noch in der Ausbildung für 2 Jahre und konnte mir eine eigene Wohnung nicht leisten (und würde auch ausbildungsbedingt keine bekommen wie sich später rausstellte), zu meinen Eltern konnte ich nicht. Ich weiß, das war egoistisch und dumm, aber ich war verzweifelt und wusste nicht was ich tun sollte. Nach der Ausbildung war das geldtechnisch kein Problem mehr, aber zu diesem Zeitpunkt? Unmöglich.

Irgendwann loggte ich mich schließlich aus reiner Langeweile in einem Chat ein. Es war so einer, bei dem man nur bisschen die Zeit vertreibt, also ohne Anmeldung, ohne Profile usw. Aber mit D. (er wohnte etwas weiter weg) verstand ich mich eben so gut, dass wir bei ICQ weiterschrieben. Und dann fing es an. Da ich unter der Woche alleine war und er auch, schrieben wir seit diesem Tag fast jeden Tag stundenlang. Aber anfangs war es für mich wirklich nur ein Zeitvertreib. Ich wollte nicht mal wissen, wie er aussieht, da ich dachte, es wäre sowieso nie von Interesse. Wozu auch? Ich schrieb ja nur mit ihm. Aussehen war da unwichtig. Doch natürlich waren dann irgendwann Gefühle im Spiel und ich wollte ihn doch sehen. Erst ein Bild und dann haben wir angefangen und über Skype zu unterhalten und zu sehen. Und ich war sofort bis über beide Ohren in ihn verliebt. Ich wusste sofort: Entweder er oder keiner! Das waren Gefühle, die ich so noch nie für irgendjemanden hatte. Und so ist es noch heute.

Ich war dann fix und fertig: Wohnte noch mit meinem Freund zusammen und hatte mich unsterblich in einen anderen, den ich noch nie getroffen hatte, verliebt. Aber irgendwann siegte die Vernunft (oder Unvernunft?) und ich machte - obwohl ich noch 1 Jahr Ausbildung vor mir hatte - mit T. im Mai 2012 Schluss.
D. und ich gestanden uns dann, dass wir uns ineinander verliebt hatten und wir trafen uns dann auch und alles war einfach nur toll! Mit ihm hatte ich alles, was ich mit T. niemals hatte. Er hat mich einfach nur vollendet und es war die wohl schönste Zeit meines Lebens - auch wenn es gleichzeitig die Schlimmste war.

Denn wie ich erwartet hatte, fand ich keine Wohnung. Dazu kam, dass ich nicht wusste, ob ich meine Katzen behalten konnte. Das Schlimmste war aber, dass T. mir das Leben zur Hölle machte. Wie erwartet, traf sich T. übrigens nach nicht mal einer Woche Trennung bereits mit zig anderen Frauen - darunter auch seiner Ex, mit der er vor mir zusammen war. Und das, obwohl er die Trennung nicht mal verstand (laut ihm war alles in Ordnung - obwohl er bei den Streitereien die Wochen vorher immer von Trennung sprach) und gleichzeitig sogar noch von Kindern kurz vor der Trennung gesprochen hatte. Es nahm mich auch etwas mit, weil ich nun dachte, dass Alles nur eine einzige Lüge und ich ihm unwichtig war. Aber Dank D. war es nur halb so schlimm, er fing mich in dieser Zeit auf und Alles war irgendwie - mehr oder weniger - gut.
T. aber... Wir stritten uns nur noch! Es war so furchtbar. Ich hatte in der Zeit öfters Panikattacken, was T. kalt ließ. So ließ er mich mal fast ne Stunde ohne Luft liegen und sagte darauf hin wörtlich zu mir Find ich gut! Selbst Schuld, das geschieht dir Recht!. Nach dem schlimmsten Streit überhaupt verkündete er, dass er in die Wohnung eines Kumpels zog, ich konnte die Kündigung nun mitunterschreiben oder alleine noch in der Wohnung leben. Da ich letzteres weder wollte noch konnte, unterschrieb ich sie mit. Ohne zu wissen, wo ich nach den 3 Monaten wohnen sollte.
Je näher der Auszugstermin kam, desto schlimmer ging es mir. Ich bekam Depressionen, musste Antidepressiva schlucken, was ich eig. nur für D. tat, weil ich ihn wegen meinen Launen nicht verschrecken wollte.

Doch Ende Januar letztes Jahr machte er Schluss. Damals ohne näheren Grund, heute weiß ich, dass er mich zu ernst fand. Er meinte, anfangs sei es so lustig gewesen, doch mit der Zeit sei ich ihm zu ernst geworden und es war ok, aber eben nicht mehr so toll wie am Anfang. Darauf hin brach ich den Kontakt ab.

Doch bis es dazu kam, verging viel Zeit. Ich musste bei meiner Mutter in einen Abstellraum im Keller einziehen, nahm mir schließlich eine Auszeit für 3 Monate und hatte keinerlei Kontakt zu irgendwem. So bin ich meine Depressionen losgeworden und eigentlich war es dann wieder gut. Wenn D. nicht gewesen wäre. Der Gedanke an ihn tat einfach nur weh. Er meinte mal, er hätte noch Gefühle für mich, allerdings wolle er nicht mehr mit mir zusammen sein. Wir sahen uns auch weiterhin bei Skype und es war wie früher - mit der Ausnahme, dass es kein Ich liebe Dich mehr gab. Im Oktober letztes Jahr wusste ich, dass ich den Kontakt abbrechen musste. Danach folgte ein sehr langes Gespräch, bei dem dann u. a. der oben geschriebene Trennungsgrund rauskam. Ich war so sauer und enttäuscht und traurig... Hatte ich doch den ganzen Stress nur wegen ihm und dann sowas... Für mich unverständlich. Am 10. November hatten wir dann zum letzten Mal Kontakt.

Es war sehr schwer, aber dadurch, dass ich so sauer war, ging es. Doch ich vermisste ihn so sehr. Es war wirklich, als wäre ich nur noch zur Hälfte da. Ich hoffte aber immer, dass wir doch irgendwann wieder zueinanderfinden würden. Doch wirklich geglaubt hatte ich nie daran. Und ich wollte mich so oft bei ihm melden, wusste aber, es wäre nicht gut für mich.

Und dann geschah es. Exakt 4 Monate nach dem letzten Kontakt, schrieb er mich bei whatsapp an. Sowas wie, dass er nicht wüsste, ob es für mich ok ist, er aber fragen wollte wie es mir so geht usw. Und seitdem haben wir wieder Kontakt. Ich wollte ihn zwar wieder abbrechen, doch als wir gerade dabei waren uns zu verabschieden, brachte ich es nicht über mich. Diesmal war ich ja nicht sauer und ich wusste, danach würden wir wirklich nie wieder voneinander hören. Außerdem sah ich es als 2. Chance, als hätte mich irgendwer oder irgendwas gefragt, ob ich mir wirklich sicher bin, dass ich das tun möchte. Es tat so furchtbar weh zu wissen, dass ich nie wieder seine Stimme hören und ihn nie wieder sehen würde...

Ich WEISS, dass er mir nicht gut tut und es das Beste wäre, ihn endlich vollständig aus meinem Leben zu löschen. Aber ich kann es einfach nicht. Er ist wie die Luft, die ich zum Atmen brauche. Er ist meine große Liebe. Vielleicht bin ich altmodisch bei sowas oder zu romantisch, aber für mich gibt es nur eine große Liebe. Und in ihm habe ich sie gefunden. Vielleicht kann ich mich wieder irgendwann in paar Jahren verlieben, aber daran wird es nie wieder rankommen. Und nun hoffe ich natürlich auch wieder.
Ich mein... Ich hatte alles von ihm gelöscht: Handynummer, Bilder usw. Hab alles, was mich an ihn erinnert weggeräumt. Und er hat meine Nummer niemals gelöscht. Er hat auch noch meine Geschenke (eines hängt direkt am Bett) und überhaupt scheint es so, als hätte er nie wirklich vorgehabt, den Kontakt vollständig abzubrechen. Dass er sich solange nicht gemeldet hatte, hatte den Grund, dass er sich nicht sicher war, ob es ok für mich war (er weiß ja, dass ich ihn noch liebe) und er sich auch nicht wirklich getraut hab, weil ich eben so wütend auf ihn war.
Doch nun verhält es sich so, dass wir trotzdem kaum Kontakt haben. Wir schreiben 1-2 Mal die Woche bei Skype, letzte Woche haben wir uns zum ersten Mal nach so langer Zeit wieder über Cam gesehen, aber das wars. Dann frage ich mich: Wofür dann überhaupt der Kontakt?! Warum konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen?

Es macht mich zur Zeit so fertig. Manchmal denke ich, ist alles gut so wie es ist und dann ist es dann auch irgendwie. Und dann gibt es wieder solche Tage, an denen ich in ein tiefes Loch falle. Ich versuche mich abzulenken, rauszugehen, neue Leute kennenzulernen. Insbesondere auch neue Männer, weil ständig Leute zu mir sagen, das Beste gegen Liebeskummer sei ein neuer Mann. Doch wie soll das gehen, wenn es nur diesen Einen für mich gibt? In der ganzen Zeit seit der ich D. kenne, gab es keinen einzigen Mann, der mir auch nur Ansatzweise gefiel. Klar, charaktermäßig waren schon paar ganz Nette dabei, aber optisch hat mich nie einer angesprochen. Nicht mal im Entferntesten. Und ich könnte so durchdrehen! Das ist doch nicht normal?! Bisher war es eher so, dass ich optisch, dafür nicht charakterlich interessiert war.

Ich könnte schon wieder losheulen. Das ist alles einfach nur ätzend. Und ich versteh sein Verhalten nicht. Hat er doch noch mehr Gefühle für mich? Gibt es doch noch eine Chance für uns? Oder wieso der plötzliche Kontakt wieder? Was hat das Alles zu bedeuten? Fragen über Fragen, deren Antworten ich wohl schon kenne, aber irgendwie auch doch nicht.

Danke, falls es jemand geschafft hat bis hierher zu lesen und tut mir Leid, dass es soviel geworden ist, das musste jetzt einfach mal Alles raus. Ich würde mich sehr über Antworten freuen.

Liebe Grüße

Mrs.DeWinter

05.04.2014 23:22 • #1


R
Zitat:
So ließ er mich mal fast ne Stunde ohne Luft liegen

Der Mann, mit dem du Schluss gemacht hast wegen einem anderen, auf den du aber finanziell angewiesen warst, lässt dich eine Stunde ohne Luft liegen?
Du bist ein medizinisches Wunder. Hast du dich schon mal auf Hirnschäden untersuchen lassen? Normalerweise überlebt man das nicht.

06.04.2014 00:31 • #2


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Ich komme nicht weg von ihm

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M
Also ich meine jetzt aufgrund der Panikattacke. Ich habs vielleicht etwas ungeschickt ausgedrückt, sorry. Ich hab halt nach Luft geschnappt und kaum welche bekommen, sodass mir total schwindelig war und ich das Gefühl hatte jeden Moment ohnmächtig zu werden. Also nicht so 1 Stunde Luft anhalten-mäßig. ^^

06.04.2014 00:39 • #3


R
Wenn man ne Panikattacke bekommt, weil der Verlassene sich nicht mehr zum Affen machen lässt, kann es schon vorkommen, dass man nach Luft schnappt. Es geht eben dann nicht mehr alles so, wie man glaubt, die Marionetten spielen lassen zu können. Aber daran stirbt man nicht. Das hat T. sicher ganz genau gewusst.
Du hast es ja überlebt.
Wer eine Stunde meint, ohnmächtig zu werden, ist ohne weiteres in der Lage, selbst einen Notruf abzusetzen.
Jetzt bist du T und D los.
Haben die Antidepressiva geholfen? Nimmst du sie noch?
Auch mit schweren Depressionen in einem Kellerzimmer und mit 3monatigem Abbruch aller Außenkontakte sich selbst zu heilen, ist ein weiteres Wunder - für eine Depressive allemal.
Mrs. DeWinter, das Leben ist kein Hitchcock-Film.

Aus meiner beruflichen Praxis weiß ich, dass Menschen wie dir meist Placebos helfen und sie fühlen sich umgehend besser. Oder eine leichte Salz-Infusion. Alleine der Anblick von Notärzten wirkt Wunder.

06.04.2014 01:21 • #4


A
Zitat von Mrs.DeWinter:
Ich WEISS, dass er mir nicht gut tut und es das Beste wäre, ihn endlich vollständig aus meinem Leben zu löschen. Aber ich kann es einfach nicht. Er ist wie die Luft, die ich zum Atmen brauche.

Er ist meine große Liebe. Vielleicht bin ich altmodisch bei sowas oder zu romantisch, aber für mich gibt es nur eine große Liebe.
Hallo Mrs.DeWinter

du schreibst es selbst, er tut dir nicht gut und zu glauben jemanden zu brauchen deutet auf abhängigkeit hin. versuche dich daraus zu lösen.

was steckte hinter deinen depressionen und panikattacken ?
hast du die ursache herausgefunden ?
geht es dir mit trennungen/verlusten grundsätzlich so ?
warum klammerst du dich an menschen, die dir nicht guttun
und was ist der wahre grund weshalb du dich immer wieder auf sie einläßt ?
hast du eine therapie gemacht ? nur antidepressiva schlucken hilft nicht, denn diese beseitigen nicht die ursache, bekämpfen im idealfall nur das symptom und ich finde es nachläßig und unverantwortlich falls dir keine therapie verordnet worden ist.

wenn du wieder hyperventilierst und deshalb atemnot bekommst ist es hilfreich einige male in eine papiertüte ein - und auszuatmen, notfalls auch in deine hohlen hände, falls keine tüte zur hand ist. dadurch gleicht sich der kohlendioxydhaushalt wieder aus, bei zu schnellem abatmen ist zu wenig davon im blut und der körper reagiert zu basisch, das löst diese symptome aus.

du bist noch jung, schaffe dir erstmal genügend sicherheiten, job, wohnung, ein soziales netzwerk, hobby´s, die dir spass machen. er war bisher deine große liebe und die lief ja nicht toll, du stehst am anfang deines lebens und weisst noch gar nicht welche menschen und lieben wieder auf dich zukommen können.
Zitat:
Ich musste bei meiner Mutter in einen Abstellraum im Keller einziehen ...

Ich muss an dieser Stelle anmerken, dass es mit T. gar nicht mehr gut lief. Also eigentlich lief es nie wirklich gut. Wir haben uns ständig gestritten, doch kamen nicht voneinander weg....

Wenn D. nicht gewesen wäre. Der Gedanke an ihn tat einfach nur weh. Er meinte mal, er hätte noch Gefühle für mich, allerdings wolle er nicht mehr mit mir zusammen sein....
wenn ich mir deine beziehungskisten anschaue läuft es von der mutter angefangen durch die bank weg nicht gerade rosig.

was ist los, wenn deine mutter dich in dem abstallraum, im keller, unterbringt ? hat sie kein sofa frei wo du notfalls eine kurze zeit unterkommen kannst ?
wo lebst du jetzt ?
was ist mit einer sozialwohnung, für die du notfalls wohngeld beantragen könntest sofern deine ausbildungsvergütung nicht dafür reicht ?

wenn dein herz frei ist, kannst du jederzeit wieder eine neue große liebe erfahren und deshalb kannst du jetzt lernen langsam abstand zu nehmen, denn du schreibst ja selbst, dass er dir nicht gut tut - und das sollte DIE große liebe unseres leben schon bewirken können.

auch wenn es schwer fällt, versuche alle kontaktmöglichkeiten zu ihm zu kappen, mache dir einen plan was du alles erreichen willst und wohin dein weg dich führen soll, schaue nach vorn und lerne langsam loszulassen und dich unabhängiger zu machen

alles gute!

06.04.2014 04:59 • #5


M
Zitat von Ralf2:
Wenn man ne Panikattacke bekommt, weil der Verlassene sich nicht mehr zum Affen machen lässt, kann es schon vorkommen, dass man nach Luft schnappt. Es geht eben dann nicht mehr alles so, wie man glaubt, die Marionetten spielen lassen zu können. Aber daran stirbt man nicht. Das hat T. sicher ganz genau gewusst.
Du hast es ja überlebt.


Es ging doch gar nicht darum. Im Übrigen lässt du mich hier dastehen, wie ich es nie war. Ich hab T. ziemlich viel unterstützt, auch mit seinen Schulden. So hab ich ihm öfter Rechnungen gezahlt, weil er es nicht konnte, obwohl ich selbst kaum etwas hatte. Auch wenn es nicht gut lief, ich hab immer versucht, ihm zu helfen während unserer Beziehung. Als Dank wurde ich ständig wegen nix angelogen und wer weiß, vielleicht auch betrogen. Gut, ich bin selbst Schuld, weil ich so lange bei ihm war und diese dummen Ängste und alles hatte. Aber im Endeffekt kam es zu diesen Streitereien und Panikattacken, weil er mir Dinge an den Kopf geworfen, die so niemals gestimmt haben und selbst nicht mit der Trennung zurecht kam, weil er, wie ich es schon geschrieben hatte, dachte es sei alles in Ordnung zwischen uns, trotz ständigem Streit etc.

Zitat von Ralf2:
Wer eine Stunde meint, ohnmächtig zu werden, ist ohne weiteres in der Lage, selbst einen Notruf abzusetzen.


Dazu brauch ich eig. nichts schreiben, da es wohl klar ist, dass ich in diesem Moment eher weniger sprechen konnte.

Zitat von Ralf2:
Haben die Antidepressiva geholfen? Nimmst du sie noch?


Nur bedingt, darum hab ich sie in der Auszeit abgesetzt.

Zitat von Ralf2:
Auch mit schweren Depressionen in einem Kellerzimmer und mit 3monatigem Abbruch aller Außenkontakte sich selbst zu heilen, ist ein weiteres Wunder - für eine Depressive allemal.


Ich hab doch nicht 3 Monate im Kellerzimmer verbracht. o.O Ich war in dieser Zeit in Spanien. Hätte ich 3 Monate im Kellerzimmer ohne Kontakt zur Außenwelt verbracht, wäre ich jetzt wohl tot. o.O

06.04.2014 10:21 • #6


M
Zitat von Alena-52:
du schreibst es selbst, er tut dir nicht gut und zu glauben jemanden zu brauchen deutet auf abhängigkeit hin. versuche dich daraus zu lösen.


Genau das ist ja das Problem und so schwer.

Zitat von Alena-52:
was steckte hinter deinen depressionen und panikattacken ?
hast du die ursache herausgefunden ?


Wie oben schon beschrieben, die unzumutbare Wohnsituation mit dem Ex mit dem ich ja noch fast 1 Jahr zusammenwohnen musste und die Tatsache, dass ich in der ganzen Zeit keine Wohnung fand und keine Ahnung hatte wie es weitergehen würde und dazuhin noch vor den Abschlussprüfungen stand.

Zitat von Alena-52:
geht es dir mit trennungen/verlusten grundsätzlich so ?


Nein, ist das erste Mal so extrem.

Zitat von Alena-52:
warum klammerst du dich an menschen, die dir nicht guttun
und was ist der wahre grund weshalb du dich immer wieder auf sie einläßt ?


Ich wünschte ich wüsste es, aber ich weiß nicht, wieso ich davon nicht loskomme. Der Gedanke, dass es blöd ist, ist da, aber weiter komme ich einfach nicht.

Zitat von Alena-52:
hast du eine therapie gemacht ? nur antidepressiva schlucken hilft nicht, denn diese beseitigen nicht die ursache, bekämpfen im idealfall nur das symptom und ich finde es nachläßig und unverantwortlich falls dir keine therapie verordnet worden ist.


Meine Ärztin hatte mir eine vorgeschlagen, aber das war dann gerade zu dem Zeitpunkt, als ich mich sowieso schon dazu entschloss ne Auszeit zu nehmen und wegzugehen. Sie meinte, wenn das so mit meinen Chefs in Ordnung gehen würde, fände sie die Idee ganz gut. Und letztendlich war es ja auch die beste Entscheidung die ich treffen konnte. Anfangs dachte ich, es wäre wohl einfach nur ein Davonlaufen von Problemen, aber man sieht eben durch diesen Abstand alles aus einem anderen Licht und dann die neuen Leute und den ganzen Tag in der Natur und so war einfach nur Balsam für Körper und Seele.

Zitat von Alena-52:
wenn du wieder hyperventilierst und deshalb atemnot bekommst ist es hilfreich einige male in eine papiertüte ein - und auszuatmen, notfalls auch in deine hohlen hände, falls keine tüte zur hand ist. dadurch gleicht sich der kohlendioxydhaushalt wieder aus, bei zu schnellem abatmen ist zu wenig davon im blut und der körper reagiert zu basisch, das löst diese symptome aus.


Danke für den Tipp, hoffe aber natürlich, dass ich nie wieder in eine solche Situation komme.

Zitat von Alena-52:
wenn ich mir deine beziehungskisten anschaue läuft es von der mutter angefangen durch die bank weg nicht gerade rosig.

was ist los, wenn deine mutter dich in dem abstallraum, im keller, unterbringt ? hat sie kein sofa frei wo du notfalls eine kurze zeit unterkommen kannst ?


Sie hatten einfach nicht mehr Platz. Und da es klar war, dass ich nicht nur für wenige Tage bei ihnen wohnen würde (wie bereits geschrieben, habe ich fast 1 Jahr lang eine Wohnung gesucht, aber da es hier nur von Studenten wimmelt und ich selbst kaum Geld zur Verfügung hatte, war es einfach unmöglich etwas vor meinem Abschluss zu finden) und deshalb habe ich das untere Zimmer bekommen. Für kurze Zeit wäre es auch nicht schlimm gewesen, aber zusammengerechnet habe ich dort 4 Monate gelebt und das war natürlich weniger schön.

Zitat von Alena-52:
wo lebst du jetzt ?
was ist mit einer sozialwohnung, für die du notfalls wohngeld beantragen könntest sofern deine ausbildungsvergütung nicht dafür reicht ?


Meine Mutter ist letzten Sommer/Herbst in ein größeres Haus gezogen, wo ich nun auch wohne und ein richtiges Zimmer hab.

Zitat von Alena-52:
auch wenn es schwer fällt, versuche alle kontaktmöglichkeiten zu ihm zu kappen, mache dir einen plan was du alles erreichen willst und wohin dein weg dich führen soll, schaue nach vorn und lerne langsam loszulassen und dich unabhängiger zu machen


Ist halt schwer, wenn man das ALLES schon mal getan und durchgemacht hat und jetzt muss man alles wieder von vorne machen. Das ist ja das Problem. Da ich weiß, wie schwer es beim ersten Mal war, kann ich es jetzt nicht schon wieder machen. Hab in letzter Zeit einige Menschen gehen lassen müssen - sei es durch Tod oder weil sie weiter weggezogen sind - und ihn dann auch NOCHMAL gehen zu lassen ist einfach eine unglaubliche Herausforderung gerade für mich.

06.04.2014 10:39 • #7


E
Hi Mrs.deWinter, vielleicht habe ich es überlesen aber mich würde interessieren wie lange Du mit T. oder D. jeweils zusammen warst zeitmässig. In Whatsapp hattest Du D. nicht gesperrt oder?

LG Einsicht

06.04.2014 11:42 • #8


A
Zitat von Mrs.DeWinter:
Ist halt schwer, wenn man das ALLES schon mal getan und durchgemacht hat und jetzt muss man alles wieder von vorne machen. Das ist ja das Problem.

Da ich weiß, wie schwer es beim ersten Mal war, kann ich es jetzt nicht schon wieder machen. Hab in letzter Zeit einige Menschen gehen lassen müssen - sei es durch Tod oder weil sie weiter weggezogen sind - und ihn dann auch NOCHMAL gehen zu lassen ist einfach eine unglaubliche Herausforderung gerade für mich.
Hallo Mrs.DeWinter

ja, leicht fällt es nicht, aber welche option hast du denn sonst wenn es dir mal besser gehen soll ? an jemanden festzuhalten, der dir nicht gut tut zieht dich nur wieder runter. dann kannst du lieber deine kraft nutzen um einen abschluss zu machen.

unser ganzes leben besteht aus loslassen, ob es die abnabelung von der familie, von freunden, von einer arbeit oder von unseren vorstellungen ist. je mehr erfahrungen wir darin sammeln und daraus lernen, je leichter wird es mit der zeit. auch weil wir die erfahrung machen, dass danach wieder etwas kommen kann, was besser zu uns passt.

loslassen ist ein prozess, der langsam geschieht, sofern du innerlich bereit bist da hindurch zu gehen bleibst du im fluss, auch wenn gefühle von trauer und sehnsucht dich darin begleiten. angst ist ein schlechter wegbegleiter.

du wirst es schaffen, auch wenn es nicht einfach ist.

alles gute!

06.04.2014 12:11 • #9


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