Ich muss einfach ein paar Gedanken loswerden.

E
Hallo,

zur Zeit bin ich wieder an einem Tiefpunkt - die Trennung meiner NochFrau schmerzt so arg, sie lacht gleichzeitig, ist gut gelaunt, ich bin jetzt mal für 4 Tage daheim (Urlaub, puhh). Wir leben immer noch in einer Wohnung, da ich meine neue Wohnung erst ab Mitte Dezember beziehen kann. War/bin ich eine solche Belastung für meine NochFrau gewesen. Wieso geht es ihr so gut ? Das nagt so sehr an meiner Identität, an meinem Selbstwert.

Ich hatte anstrengende Wochen hinter mir, es war viel zu arbeiten in der Kanzlei, aber gleichzeitig hat es auch Spass gemacht, und es lief auch alles ganz gut. Also trotz dieser Trennung funktioniere ich im Beruf noch sehr gut, ich bringe die vielgerühmte Leistung.

Mein Aussehen: liebe Leute, mein Spiegelbild sagt mir täglich, dass ich erbärmlich ausschaue - Augenringe, blass, alt (jawohl auch mit 33 Jahren bekommt man(n) Falten). Ich muss (will) etwas für mich tun, frische Luft, etc.

Die Situation mit der Wohnung belastet mich auch. Meine NochFrau wird in unserer schönen 87 qm Wohnung wohnen bleiben, die wir erst im Mai diesen Jahres bezogen haben. Und ich muss mich wieder einschränken in einem 1 Zimmer Appartment. Ist das gerecht ? Innerlich freut sie sich wahrscheinlich schon, wenn ich ausgezogen bin.

Und natürlich die Situation mit dem Geld - alleinverdiener mit einem Gehalt, das ganz ok ist für eine Familie. Wir hätten was draus machen können, wir hätten uns was leisten können. Vor allen Dingen konnte ich meiner NochFrau ermöglichen ganztags daheim bei meiner Tochter zu bleiben - das ist doch auch was, aber sie sieht und sah es nicht. Es ist selbstverständlich für sie. Jetzt muss sie sich zwar auch einschränken, aber sie kultiviert die Armut. Fühlt sich wohl dabei. Erbringt lediglich eine Erziehungsleistung für meine 1,8 Jahre alte Tochter (wegen dem Lediglich hat sie sich u.a. von mir getrennt, sie kocht dann immer etwas, und ich wollte sie nicht abqualifizieren, lediglich etwas necken und auf die Situation aufmerksam machen). Ich komme mit meinem Geld schon zurecht, bin auch bereit mich - für meine Tochter - einzuschränken, aber bei einem 50 Std. Job ist es doch nicht fair für den Sozialhilfesatz leben zu müssen. Meine Frau tangiert das nicht, sie studiert zu Ende, erzieht weiter unsere Tochter (mit Kinderfrau 3x3 Std.) und ich fühle mich einfach nur ausgenutzt.

Die dauernde Nörgelei, die dauernden Verletzung von meiner Nochfrau - ich mache natürlich alles falsch, nur ihr Weg ist der richtige, kaltherzig hat sie allen Kontakt zu allen abgebrochen (Schiegereltern, zu meiner Schwester), da sie keine anderen Meinungen an sich ranlassen will. Egoistisch.

Und ich verliere meine Tochter, ich muss ja arbeiten, andere Modelle kommen für meine NochFrau nicht in Frage (Teilen der Erziehungsleistung etc.).

Im Radio läuft schöne Musik, meine Gedanken treiben auf grauen Wolken, meine Tochter spielt bei mir im Zimmer, ich habe Angst, die Tränen steigen hoch - ABER ich will nicht larmoyant sein, wehleidig sein, ich will nach vorne schauen, es wird besser werden.

Eine Mediation steht an, der Auszug von mir,

das waren Gedanken 3 1/2 Monate nach der Trennung.

LG

Fate

08.11.2003 17:09 • #1


E
Ganz normal, lieber Fate...

Leider alles ganz normal. Den stärksten Kampf, den der Verlasser kämpft, nämlich - wie werde ich ihn los, den anderen Typen - der ist schon gekämpft. Und wenn das geschehen ist, dann ist bei den Verlassern die Welt sooo was von in Ordnung, daß sie einen mit ihrem Mir ist so sauwohl - Gehabe so richtig ankotzen.

Es kann noch die Freude darüber sein, daß sie es Dir endlich gesagt hat, und nun frei ist. Es kann aber auch ein gewisses Maß an schlechtes Gewissen dabei sein, sie spielt Dir vielleicht vor, daß es ihr gutgeht, da sie nicht weiß, was sie wirklich fühlen muß.

Ich glaube aber eher das Erstere, da ihr noch immer zusammen wohnt, und sie wahrscheinlich noch nicht fühlen mußte, wenn Du TATSÄCHLICH nicht mehr die Aufgaben übernimmst, welche Du jetzt noch trägst.

Über Gerechtigkeit darfst Du nicht nachdenken - ist es gerecht, daß sie die große Wohnung behält? - das bringt Dich nicht weiter, da es Gedanken sind, die sich um die EX drehen. Diese Gedanken bringen nix!

Versuche, so gut es geht, Dein Leben zu leben. Es tut weh, nach 3 Monaten ist es immer noch sehr schmerzhaft. Freue Dich auf Deine Wohnung, und wenn es nur ein Zimmer ist. Es ist Deine Wohnung, Deine Welt, in der Dir keiner mehr wehtun kann.
Ich wünsche Dir alles Gute und zolle Dir hohen Respekt - ich hätte es keinen Tag mehr bei meiner EX ausgehalten. Gruß, Gerd

08.11.2003 23:01 • #2


A


Ich muss einfach ein paar Gedanken loswerden.

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E
lieber fate,

bei dem was ich da über deine EX lese, bekomme selbst ich hassgefühle, obwohl sie gar nichts mit mir zu tun hat.

ums mal sarkastisch auszudrücken, ich hätte mir von Ex auch noch ein kind machen lassen sollen, dann hätte ich ausgesorgt..... ich kann deine wut nachvollziehen, sie ist gegangen, wollte ihre freiheit, will aber nichts aufgeben dafür, lebt ihr 'luxusleben' weiter wie bisher, benötigt eine kinderfrau (frage mich was all die studentinnen machen, die nicht soviel kohle und trotzdem ein kind haben - die lassen es wahrscheinlich allein zu hause und denken sich 'schei. drauf'), will sich nicht von 87 qm wohnung in München trennen, die wahrscheinlich ein schweinegeld kostet - unfassbar - echt!!!!

aber weisst du, sei froh, dass du endlich ausziehen kannst, gratuliere dir übrigens zur neuen wohnung, auch wenn es nur 1 zimmer ist, besser als mit prinzessin zitziffe zusammen zu leben, die noch immer auf ihren thrönchen sitzt und meint den stab schwingen zu können, von dem wird sie alsbald runter fallen - glaubs mir!!!

nur gut, dass sie immer über den dingen steht, habe es gelesen im thread von balou und musste mich da schon schwer zusammen reissen, aber DEN will ich nicht wieder hochkommen lassen.

ich wünsche dir ganz viel kraft, damit du das in den nächsten wochen durchziehen kannst. und dann machen wir in Minga ne weihnachtsfeier der trennungsgeschädigten verlassenen

lg
sabs


PS: .....und Gerd was hälst von dem vorschlag?

11.11.2003 21:28 • #3


E
Liebe Sabs,

vielen Dank für Deine Antwort. Wenn ich lese, welche Reaktion meine NochFrau, oder besser gesagt das Verhalten meiner Noch Frau auch bei anderen auslösen kann, dann bin ich einerseits erstaunt - ich spinne also nicht, auch andere sehen es so, meine Wut wird begreiflich, andererseits macht es mich nur noch trauriger, ich habe diese Frau geliebt, hänge wohl immer noch an ihr, hatte den Traum vom kleinen Glück, und jetzt nimmt es ein solches Ende.

Ich habe heute wieder den Wochenendblues, nach einer anstrengenden Arbeitswoche, würde ich mich gerne entspannen, es mir gut gehen lassen, aber die Existenz meiner NochFrau und das Gedankenkarussel machen mir sehr zu schaffen. Bald werde ich meine eigene Wohnung haben und nächste Woche werden wir einen ersten Termin bei der Mediation haben. Ich werde mein juristisches Denken beiseite lassen, vielmehr darauf achten, was mir gut tut und meiner kleinen Tochter (vielleicht ist die Reihenfolge auch andersherum).

Weihnachtsfest wäre schön, ich weiss eh noch nicht, wie ich es verbringen soll - bei den Eltern ? alleine ? mit meiner NochFrau (sie hat mir den Vorschlag gemacht) ? Bin orientierungslos.....

Außerdem weiss ich jetzt, was finanziell auf mich zukommt, davor habe ich eine furchtbare Angst. Übrigens die einzige Reaktion meiner NochFrau: ich lass das nicht so an mich rankommen, ich gehe damit anders um, ich werde das schon schaffen. Sie kultiviert in gewisser Weise ihre Armut. Und damit demütigt sie mich.

Puh, tief einatmen, es geht weiter,

LG

Fate

15.11.2003 10:16 • #4


E
lieber fate,

endlich habe ich mal wieder richtig zeit hier zu lesen und ein paar zeilen zu schreiben, war die letzten wochen nur gehetzt und gestresst, habe zwischenzeitlich einen minijob in münchen für die letzten 4 wochen in diesem jahr, vielleicht ist das endlich mal ein anfang für mich in beruflicher hinsicht, kann sein, dass sich das dann noch verlängert bis april nächstens jahres. hat mir eine ganz liebe freundin, die ich hier im trennungsforum kennen gelernt habe vermittelt.

ja und ich kann nachfühlen, von was du sprichst. in vielerlei hinsicht......zuerst habe ich im augenblick wieder einen tierischen stress mit EX, nachdem die gegenseitigen anwaltsgebühren so in die höhe geschnellt sind, haben wir beschlossen uns gütlich zu einigen, was den unterhalt und unsere noch gemeinsame kohle betrifft und ich kann dir sagen, ich bekomme eine nach der anderen reingewürgt, fühle mich ständig angekackt und untervorteilt. habe immer noch das gefühl er sitzt am längeren hebel, erst die trennung...neue tante, er hatte wieder sein trautes heim, dann unterhalt gekürzt....jetzt hat er geld um die ecke gebracht, an welches ich nicht mehr ran kann, obwohl wir das teilen wollten.....ich fühle mich echt immer und ständig in der schlechteren position, er hat ein neues leben, er hat arbeit und kohle zum abwinken, versucht mich zu drücken wo es geht und immer und immer muss ich nachgeben. weisst du, bei mir ist im augenblick auch echt die luft raus. ich frage mich, wann kann ich endlich mal triumphieren und ihm die kalte schulter ziegen. ich habs so satt, gestern dann noch ne mail von ihm, in der er mich wieder so fertig gemacht hat, dass ich dachte...ok ich kapituliere, fahre einfach mit meinem rad in die rote kreuzung....kann einfach nicht mehr. aber ich rappel mich dann immer wieder auf, weil ich dann daran denke, dass ich mir und anderen menschen noch eine moralische verpflichtung gegenüber habe. ja und mit der moral und der verantwortung, die m.e. auch der verlasser im nachhinein ein stück zu tragen hat, ist es bei meinem Ex nicht weit her. nicht nur ich sehe das so, auch die menschen, die mich umgeben, aber es tut trotzdem immer wieder auf´s neue weh, welche gemeinheiten er sich dann wieder ausdenkt. und genau wie du denke ich mir: diesen menschen habe ich mal geliebt und er mich. kann es nicht fassen, wie er nun mit mir seit der zeit, in der er sich in bumsnudel verliebt hat, umgeht. ich liebe ihn nicht mehr, das habe ich bei unserem ersten treffen nach der trennung letzten dienstag gemerkt, nicht mal mehr geschenkt würde ich ihn zurücknehmen. nein das ist vorbei, aber ich fasse diese unmoral und diese verantwortungslosigkeit nicht, er geht mit mir nach seinem motto um: das ist schnee von vorgestern und wenn interessiert dieser schnee noch...... harter tobak kann ich dir sagen.

und weisst du, auch er kultiviert seine neue armut, die er gar nicht hat, sagt er doch zu mir, ja ich kann nur noch in norma und aldi einkaufen und habe mir seit monaten keine neuen klamotten mehr gekauft, habe mein tel. zu hause abgemeldet, um geld zu sparen (dabei wohnt er mittlerweile bei Bumsnudel)....und ich die von seiner kohle lebt, würde mir noch den luxus leisten, in unserer gemeinsamen wohnung zu wohnen, die auch nicht viel mehr kostet als eine 2-zi-wohnung und dass das nicht sein kann, ich soll ausziehen und mir.....naja vielleicht nen platz unter der brücke suchen......

ja und um meine zukunft in finanzieller hinsicht sorge ich mich auch, alles war damals abgesichert, keine probs irgendwelcher art und nun sitze ich da und denke mir, hoffentlich klappt irgendwann mal was mit nem job für mich, damit ich mein eigenes geld verdienen kann und ich eine aussicht auf besserung habe und wieder völlig autonom von ihm leben kann. diesbezüglich hat er mir auch noch eine reingewürgt so unter dem motto: weisst du, ich habe mich von dir getrennt, lebe jetzt mit einer neuen frau mein eigenes leben, du gehörst nicht mehr dazu, ich möchte mein geld mit dieser frau ausgeben, will mir ein neues leben mit ihr aufbauen und du hinderst mich daran..... und das nach 16 jahren, wahrscheinlich war er bei unserer hochzeit unter Dro., die ich ihm gegeben haben muss, dass er nicht wusste, auf was er sich da einlässt und dass er nicht nur rechte sondern auch pflichten hat, so wie ich sie auch habe ihm gegenüber. nun ja, ich habe ihm 10 jahre die karriereleiter unten gehalten, damit er raufkrabbeln kann, habe ihn immer wieder aufgefangen, wenn´s mal nicht so klappte, jetzt da er oben angekommen ist, da tritt man eben nach dem, der unten steht, weil unwürdig.

was mich wirklich oft so fertig macht ist diese ungerechtigkeit, die ich immer wieder erfahre, dass ich immer die bin, die alles ausbadet, damit er ein tolles leben hat, das er sich vor 2 jahren anfing zu erträumen. mittlerweile denke ich, der geht über leichen und ich kann das immer noch nicht in meinen kopf bekommen, neee da fehlt mir irgendwie hirnmasse.

ich wünsche dir, dass du das WE gut überstehst und ich an deiner stelle würde weihnachten nicht auf trautes heim machen mit deiner EX, deiner tochter zu liebe würde ich erscheinen, aber sobald sie im bett ist würde ich auf irgend eine weihnachtsparty gehen und madame allein zu hause sitzen lassen.

das mit der weihnachtsfeier der trennungsgeschädigten meinte ich so, dass man sich doch mal an irgend einem tag vor weihnachten mit ein paar leuten aus dem forum und in München lebend trifft.......keine ahnung ob das was wird, aber es wäre doch ne coole idee

lg
sabs

15.11.2003 14:01 • #5




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