Ich sehe ihn jeden Tag Wie damit umgehen?

G
Hallo,

viele Beiträge habe ich hier schon gelesen und sie haben mir über den ersten Schmerz hinweggeholfen. Doch nun muss ich auch einmal schreiben, denn ich weiß nicht mehr weiter. Ich hoffe, ihr könnt mir helfen.

Wir (ich 35, er 40) hatten 8 Monate lang eine sehr innige und intensive Beziehung. 8 Monate mag nicht lang klingen, aber wir waren uns so nah und so vertraut, solche intensiven Gefühle der Nähe und der Liebe habe ich zuvor noch nie gespürt, nicht einmal gewusst, dass ich so sehr lieben kann, dass es solche Gefühle überhaupt gibt.

Seit 7 Wochen ist Schluss. Er machte Schluss, es brach mir das Herz. Wir haben danach darüber viel geredet, und ich kann seine Gründe inzwischen verstehen, und mein Kopf weiß es inzwischen auch, dass, so stark die Gefühle auch auf beiden Seiten gewesen sind, für eine langjährige Partnerschaft hätte es nicht gereicht, weil wir in einigen Dingen doch zu verschieden sind.

Und dennoch komme ich nicht über ihn hinweg. Die Arbeit lenkt ab und macht auch meistens Freude, aber sobald ich wieder allein zu Hause bin, eigentlich schon sobald ich im Auto sitze und von der Arbeit nach Hause fahre, drehen sich meine Gedanken im Kreis und ich fühle mich nur noch leer, wie eine Hülle, als ob es mich nicht mehr gibt, ich jeden Moment zusamenbrechen müsste, weil ich keine Kraft mehr habe.

Wir sehen uns jeden Tag auf der Arbeit. Er weiß, wie schlecht es mir geht, und das tut ihm auch sehr leid. Er möchte alles tun, was möglich ist, damit es mir wieder besser geht. Wenn ich mit ihm reden möchte, nimmt er sich die Zeit, nimmt mich in den Arm, um mich zu trösten, er erträgt, wenn ich ihn aus lauter Wut anschreie oder ihn böse anschaue, und er wäre auch bereit, mir so weit es geht aus dem Weg zu gehen, wenn ich das möchte.

Ich weiß nur gerade nicht, was besser ist. Auf der einen Seite weiß ich, dass ein Kontaktabbruch mir wahrscheinlich helfen würde, ihn zu vergessen. Auf der anderen Seite brauche ich einen Freund zum Reden. Und so seltsam es vielleicht klingen mag, ich kann über meine jetzigen Gefühle mit niemandem so gut reden wie mit ihm. Zum einen, weil da immer noch ein großes Gefühl der Nähe zwischen uns ist und wir einander vertrauen, zum anderen, weil nur er wirklich auch verstehen kann, wie ich fühle. Ihm brauche ich nichts zu erklären, wir verstehen einander ohne viele Worte. Meine Freunde können diese intensiven Gefühle nicht nachvollziehen, nicht verstehen, warum er sich trennte, und langsam wird es ihnen wohl auch zu viel.

Und noch viel seltsamer, ich freue mich auch jedesmal, wenn ich ihn sehe, wenn wir uns im Flur über den Weg laufen oder in der Kantine. Wir lächeln uns an und können auch miteinander scherzen und vor anderen Kollegen ganz ungezwungen miteinander reden. (Ich bin kein Mensch, der seine Probleme/Traurigkeit in der Öffentlichkeit zeigt, das mache ich nur, wenn wir unter uns sind.)

Ich liebe ihn immer noch. Ich weiß, dass er auch noch viel für mich empfindet, aber bei weitem nicht mehr so stark wie ich für ihn. Seine Zuneigung kann ich in seinen Worten und seinen Taten spüren. Er schaut jeden Tag nach mir, wie es mir geht, nimmt sich viel Zeit (manchmal 2h am Tag), um mit mir zu reden, überrascht mich manchmal mit kleinen Aufmerksamkeiten, die er mir morgens bevor ich komme auf meinen Schreibtisch stellt (Blumen, Zettel mit lieben Worten, selbstgemachte Marmelade u.a.). Es fühlt sich gut an, dass ich ihm auch noch wichtig bin, ihm unsere gemeinsame Zeit viel bedeutet hat.
Er ist aber auch immer ehrlich dabei, macht mir keine falschen Hoffnungen, sagt, dass er zwar auch noch viel über uns nachdenkt, aber er bei seiner Entscheidung bleiben wird und sich mit jedem Tag, der vergeht, sicherer wird, dass seine Entscheidung die Richtige war.

Am Liebsten würde ich noch gemeinsam mit ihm verschiedene Dinge, die uns beiden immer Spaß gemacht haben, unternehmen, als Freunde. Das lehnt er aber ab. Er sagt, später einmal sehr sehr gerne, das wünsche er sich auch, aber er ist der Meinung, dass mir das im Moment nicht gut tun würde, weil ich noch zu viel empfinde, dass es mir so nur noch schwerer fallen würde, ihn loszulassen. Er würde sich freuen, wenn ich einen neuen Partner kennenlerne, mit dem ich glücklich werden kann, und dann würde er auch sehr gerne wieder mit mir etwas unternehmen.

Ich weiß nicht, was ich tun soll. Was ist besser? Sollte ich den Kontakt wirklich erstmal ganz abbrechen, um besser loslassen zu können? Das macht mir Angst. Denn der Kontakt, den ich mit ihm habe, ist die einzige Zeit, wo ich es schaffe, auch mal wieder zu lachen und mich nicht einsam zu fühlen, außerdem, mit wem soll ich sonst reden?

Nun ist jetzt wieder WE und ich weiß nicht, wohin mit mir. Liege nur rum und starre die Wand an, habe einfach keine Kraft mehr. In den ersten Wochen nach der Trennung habe ich noch versucht, mich viel abzulenken, bin viel ausgegangen. Aber ich kann einfach nicht mehr, habe keine Lust und Kraft mehr auszugehen. Vor allem weil ich mich beim alleine Ausgehen genauso schlecht fühle wie beim alleine zu Hause sein. Und das Ausgehen mich, egal was ich mache, daran erinnert, dass er nicht mehr da ist, was mich zusätzlich traurig macht. (Wir sind sehr sehr viel ausgegangen). Meine Freunde haben leider auch nicht immer Zeit.

Ich hoffe, ihr könnt mir helfen.
Danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt, alles zu lesen.
LG

05.09.2015 11:14 • #1


G
Ich kann dich sehr gut verstehen. Mir geht es genauso. Ich hatte eine Affäre am Arbeitsplatz, er hatte sich eine zeitlang sogar für mich getrennt-er sagt mir, er liebt mich, aber es geht nicht weiter. Ich will da jetzt nicht so ausführlich werden, denn es ist dein Thread. Ich habe immer wieder überlegt, wie ich ihn zurückbekommen kann, Kontaktsperre, freundschaftlicher Kontakt...nichts hat geklappt und ich habe zwischen uns immer mehr zerstört. Er gibt es nicht zu, ich weiß aber, dass das so ist. Ich glaube, egal was man dir hier rät, wenn du Kontaktsperre halten möchtest, musst du es auch durchhalten. Dieses hin und her macht dich viel mehr kaputt. Ich weiß, ich habe keine Zukunft mit meiner Affäre, ich habe aufgegeben zu taktieren und frage mich jetzt, wie ich ohne ihn glücklich werden soll.

05.09.2015 11:55 • #2


A


Ich sehe ihn jeden Tag Wie damit umgehen?

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Bella13
Hallo, du Liebe

Das tut mir leid, dass du solch einen Kummer erfahren musst ...

Sehr klar scheint dein Ex dir immer wieder zu vermitteln, dass er dich nicht so stark liebt, wie du ihn. Dafür kannst du dankbar sein.

Erkenne, dass du selbst dich immer wieder in ein gewisses Stück Hoffnung drängst... Hast du in der Zwischenzeit mal Urlaub genommen und ihn wenigstens für 2-3 Wochen überhaupt nicht gesehen?

So eine Auszeit täte dir bestimmt gut, auch wenn du dir das im Kopf nicht ausmalen magst ....

Eine Liebe ziehen zu lassen ist immer schwer und traurig, aber dennoch... Wenn sie nicht auf Gegenseitigkeit beruht, so ist da wohl noch Platz für mehr, für neues, was noch kommen soll in deinem Leben ...
Sei behutsam und gut zu dir ... Gönne dir Pausen in denen du gutes, wohltuendes und neues in dein Leben bringen kannst ...

Hast du darüber nachgedacht, ob es Dinge gibt, auf die du immer Lust hattest und die du jetzt ausprobieren könntest ? Sei es ein YogaKurs oder Fallschirm springen ...
Bereichere dein Leben neu ...
Und wenn die Trauer dich überkommt ... Trauere ... Lass die Gefühle durch dich gehen, durch dein Herz ... Fühl nach .... Fühlen ist oftmals wichtiger als denken, grübeln und in ein Gedankenchaos zu verfallen ...

Ich wünsch dir alles Liebe und Gute!

05.09.2015 12:01 • #3


G
Nachtrag:

Am schlimmsten ist es abends und nachts. Es ist auch so eine große Sehnsucht nach ihm, nach der Nähe, nicht nur der emotionalen Nähe, die bekomme ich tagsüber unter der Woche ja noch, sondern auch die körperliche Nähe. Ich vermisse es so sehr, mich zum Einschlafen an ihn zu kuscheln, es tut im Herzen so weh, so ganz allein im Bett zu liegen und zu wissen, so wird es jetzt für sehr sehr lange sein, er wird nie mehr bei mir liegen. Und leider ist auch morgens mein erster Gedanke, noch bevor ich richtig wach bin, noch bevor ich überhaupt wach genug bin um meine Gedanken irgendwie zu beeinflussen, dieses traurige Gefühl/Wissen, dass er nicht mehr da ist, und es schmerzt so sehr.

Es fällt mir auch deshalb so schwer, einen Kontaktabbruch einzufordern, weil in den Momenten, wo wir uns sehen, er für mich da ist, meine Hand hält, mich drückt, wir reden und scherzen, dieser unerträgliche Schmerz im Herzen für eine Weile mal nicht da ist. Ich habe Angst, ohne diese kleinen Pausen vom Schmerz endgültig zusammenzubrechen. Ich fühle mich immer noch so wohl und so geborgen in seiner Nähe. Wie kann das sein?

Er möchte gerne auch zu mir den Kontakt halten, und würde sich freuen, wenn wir irgendwann richtige Freunde sein könnten, weil ich für ihn trotz allem ein besonderer Mensch sei. (Irgendwann, weil er weiß, dass das im Moment von meiner Seite aus nicht möglich wäre, wegen meiner starken Gefühle.) Ein Kontaktabbruch, egal ob auf bestimmte oder unbestimmte Zeit oder für immer würde auch ihm sehr weh tun, aber er würde diesen Wunsch respektieren, wenn es mir dadurch besser ginge. Bis jetzt habe ich ihm immer gesagt, dass ich die Gespräche aber noch sehr brauche, um alles zu verarbeiten, und dass sie mir gut tun. Deshalb nimmt er sich auch die Zeit dafür. Er hat aber schon mehrmals geäußert, dass er manchmal das Gefühl hat, dass mir das nicht wirklich gut tut, es mir manchmal danach noch schlechter gehe. Anfang dieser Woche habe ich dann auch zum ersten Mal von mir aus gesagt, dass ich den Abbruch wünsche, auf unbestimmte Zeit. Doch was ist passiert: noch am gleichen Abend habe ich ihm 4 sehr lange Mails geschrieben (auf die er mir dann auch sehr ausführlich geantwortet hat) und ich bin doch jeden Tag zu ihm ins Büro, um mit ihm zu reden. Gestern kam er nochmal, bevor ich nach Hause fuhr, zu mir, gab mir eine Blume, drückte mich, und schrieb auch nochmal eine sehr liebe Mail, alles als Gruß und Unterstützung gedacht, damit ich es schaffe, mal ein ganzes WE ohne Kontakt (SMS/Mail) auszukommen. Bis jetzt habe ich es auch geschafft, und auch er hat sich daran gehalten und mir heute zum ersten Mal keine Guten Morgen Mail geschickt. (Wir hatten uns früher immer an den Tagen, wo wir nicht zusammen waren, eine Gute Nacht und Guten Morgen SMS oder Mail geschrieben. Das hörte nach dem Beziehungeende auch nicht auf, weil wir uns ja dennoch wichtig waren. Vor 2 Wochen haben wir allmählich die Gute Nacht Mails eingestellt, und nun zum ersten Mal blieb auch die Guten Morgen Mail aus.) Ich denke, dass das wohl auch besser so ist.

Würde mich freuen, hier ein paar verständnisvolle und unterstützende, aufbauende Worte zu bekommen.
Oder vielleicht ist das auch total verrückt und wahnsinnig, wie ich mit der Situation umgehe, dann müsstet ihr mir wohl mal den Kopf richtig waschen.
Ich hoffe auf eure Hilfe.
Danke.

05.09.2015 12:16 • #4


G
Liebe Bella,

danke für deine Worte.

Ja , wir hatten beide zur selben Zeit 2 Wochen Urlaub (wollten da ja eigentlich zusammen wegfahren), das war eine Woche nach der Trennung. In den 2 Wochen hatten wir wirklich null Kontakt. Für mich war es die Hölle. Ich war da noch nicht so weit, vom Kopf her die Trennung schon wirklich akzeptieren zu können. Inzwischen wäre es wohl ganz gut, habe manchmal das Gefühl, einfach mal raus zu müssen, nur leider kann ich mir im Moment keinen Urlaub mehr nehmen.

An neue Hobbies habe ich auch schon gedacht, wollte mal Nähen lernen, auch mehr Sport machen.

Ich weiß vom Verstand her auch, dass das alles irgendwann besser wird.

Ich frage mich nur, ob es besser für mich ist, wenn ich ihm erstmal eine Weile aus dem Weg gehe, wir keinen Kontakt mehr haben,was am Anfang definitiv sich sehr schlecht für mich anfühlen würde, aber vielleicht ist es langfristig besser?
Oder ob dieser Kontakt, da sehr liebevoll, fürsorglich, unterstützend, liebevoller und fürsorglicher als ich ihn z.Z. von irgendeinem anderen Menschen bekomme, nicht doch auch gut ist, weil in gewisser Weise auch Balsam für die Seele, dass da jemand ist, dem man wirklich wichtig ist und der einen liebt und so annimmt, wie man ist?

LG

05.09.2015 12:29 • #5


Bella13
Letztlich musst du das entscheiden ....

Aus meiner Erfahrung jedoch ist bestehender Kontakt nie gut gewesen, da ich einfach keine innere Distanz schaffen konnte.
Natürlich weiß ich aber auch, dass es für mich aus der Ferne einfach gesagt ist, und man sich selbst gefühlt ein Bein ausreißen muss, um diesen Cut durchzustehen ...

Du sagst, er steht dir am nächsten...
Aber- Hast du nicht dennoch vielleicht eine gute Freundin, Schwester etc., die dich einfach mal halten kann?

Man will nicht allen damit permanent auf den Wecker gehen, klar, aber manchmal tut es einfach gut, wenn man sich jemand öffnet ... Und manchmal, wenn der erste Druck weg ist ...ist sogar Platz da für ein wenig Freude und Spaß, der da passieren kann... Und sei es nur, dass du mit einer Freundin o.ä. shoppen gehst und nen Latte trinken gehst, über einen Markt schlenderst oder so....

Und wer weiß ... Vllt stellst du dann fest .... Wow- jetzt hab ich sogar schon mal ein paar Stunden Abstand gehabt ohne permanent an ihn zu denken...

Vllt setzt du dich allein ins Café und beobachtest das Treiben um dich... Wer weiß, Vllt geht eine Mutter mit einem Kind vorüber und zaubert dir ein Lächeln ins Gesicht, oder du sitzt abends am Fenster und widmest dich den Sternen und verschwindest einen Augenblick im Universum ....

Ich selbst meditiere sehr gerne ... Dabei werden die Gedanken mit der Zeit von selbst immer weniger und ohne Belang ....

Sport mache ich auch - das powert mich aus und entspannt mich ....

Es gibt soviele Möglichkeiten, das Leben mit sich selbst zu genießen und zu entdecken.

Am Anfang ist es schier unbewältbar, denkt man, aber wenn man den Focus auf die kleinen Momente der Wohligkeit, Freude und Glücks lenken lernt , dann weitet sich dieses Gefühl step by step aus ....

Ich schicke dir mal ganz liebe Grüße und eine Umarmung!

05.09.2015 14:05 • #6


samesame
Es ist zwar sehr nett von ihm, dass er dich so unterstützt, auf die Dauer wirst du dich damit aber nie von ihm lösen können. Wenn du ehrlich zu dir bist, suchst du mit diesen Treffen ja immer noch die Nähe die ihr mal hattet. Zum Teil gibt es die ja auch noch, aber eben nicht mehr auf der Basis die du gerne hättest. Vielleicht kannst du den Kontakt nach und nach reduzieren.
Seht ihr euch denn zwingend auf der Arbeit? Kann man ihm aus dem Weg gehen? Vielleicht kannst du es erstmal auf einige Anrufe und Mails reduzieren und dann nach und nach runterschrauben...

06.09.2015 08:51 • #7


T
Hey.
Ich habe mir gerade deinen Threat durchgelesen. Also ich bin auch der Meinung dass dir Abstand gut tun würde!
Ich finde auch das Verhalten deines Ex-Freundes etwas ambivalent und nicht gerade konsequent. Er bleibt zwar bei seiner Meinung und du sagst du kannst das akzeptieren. Aber was geht in dir vor, in dem Moment wenn du wieder eine kleine Aufmerksamkeit von ihm vorfindest? Ist da nicht ein kleines bisschen Hoffnung dabei, weil das eigentlich ein Werbeverhalten ist?
Ich kann verstehen dass deine Freunde nicht die Unterstützung bieten die du brauchst. Genauso geht es mir auch. Ich kann verstehen dass du diesen Schmerz nicht mehr spüren willst und nicht ausgehen kannst. Nimm dir Zeit für Trauer. Zieh dich zurück, sei wütend. Mach dir Gedanken zu dir, deinen Bedürfnissen und zu ihm. Das funktioniert allerdings nur mit Abstand. Vieles wirst du nach einer Zeit schon ein bisschen differnzierter betrachten können.
Ich kann selbst kaum erwarten, dass ich in dieses Stadium gelange..Und ich wünsche dir alle Kraft der Welt um dich abzunabeln!

Liebe Grüße!

06.09.2015 10:10 • #8


K
Hallo... Ich denke auch das Du den Kontakt abbrechen solltest, denn nur so kannst Du es schaffen die Trennung zu verarbeiten.. So zögerst Du nur unnötig deinen Schmerz in die Länge.
Ich weiß das es so schwer ist, aber leider das einzig Richtige!

Ich finde es auch überhaupt nicht gut das dein Ex dir kleine Aufmerksamkeiten hinstellt etc..
Ich denke er hat ein schlechtes Gewissen das es dir wegen Ihm so schlecht geht.. Aber helfen tut es dir nicht.. Im Gegenteil!
Ich wurde nach 2 Jahren kurz vor unserer Hochzeit entsorgt, ( das war am 19.06.) , und es geht mir leider auch noch ziemlich bescheiden, hab's Angst vor der Zukunft, hasse das alleine aufwachen etc... Aber hätte ich ihn auch noch jeden Tag sehen müssen wär ich zusammengebrochen..

Er sagt auch immer wie sehr ihm alles leid tut, das er sich dafür hasst was er mir angetan hat etc..
Aber im Endeffekt bringt es einen kein Stück weiter...
Habe den Kontakt aufs Minimum reduziert( müssen die gemeinsame Wohnung noch auflösen in 2 Wochen) , und bin auch nicht mehr auf Facebook mit ihm befreundet..
Denke nur so kann ich es irgendwie schaffen.. Auch wenn ich manchmal denke ich schaffe es nicht!
Wir packen das schon irgendwie, denn das sollten wir selber uns wert sein!
Ich gebe meinen Traum von einem tollen Partner, Hochzeit, ein Kind jedenfalls nicht auf!

06.09.2015 10:31 • #9


S
Hallo Ihr Lieben, hallo Gästin 987 ,

auch wenn es hart wird - und ich bin seit gestern in der ähnlichen Situation. Kontaktabbruch. Dieses Nettigkeit sind genau das was es ist, nett. Jemanden helfen wollen. Vielleicht in der ehrlichen Absicht um der Hilfe willen, vielleicht im Wunsch das eigene Gewissen ein wenig zu beruhigen. Aber wenn die verbale Aussage so hart ist, dann glaube ihr. Alles andere macht Dich kaputt. Nicht falsch vertstehen das ist kein echter harter Vergleich und ich will niemand verunglimpfen, dafür kenne ich deinen Partner nicht - aber es ist schon die Gefahr wie bei einer Sucht, bei der der Co-Abhängige durch Untertsützung vermeintlich meint zu helfen, dem anderen aber jede Chance nimmt sich zu lösen. Und ich glaube das brauchst Du. Wenn er es so deutlich sagt hilft alles nichts, Männer sind da nicht so doppeldeutig

Von jemand der einen ziemlichen sch...Tag hat und gestern hatte und das gut nachfühlen kann

Fühl Dich umarmt wenn Du magst

Micha

06.09.2015 10:35 • #10


G
Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für eure Unterstützung. Ich denke, ihr habt alle recht, ich muss den Kontakt, zumindest für eine Weile, erst einmal komplett abbrechen. Im Grunde habe ich es wohl schon geahnt, sonst hätte ich nicht geschrieben. Wenn es nur nicht so schwer wäre! Daher tut es gut, von eurer Seite Unterstützung zu bekommen. Ich danke euch.

Habe es bis jetzt geschafft, noch kein einziges Mal dieses WE zu schreiben. Meine Gedanken sind dennoch fast ununterbrochen bei ihm. Hätte gerne einen Schalter, mit dem man das einfach mal ausknipsen kann.

Er wird morgen definitiv nach mir sehen. Macht er ja immer. Bitte drückt mir die Daumen, dass ich es schaffe, ihm zu sagen, dass wir den Kontakt abbrechen müssen.
Das wird alles andere als leicht. Wie schon geschrieben, ist es nämlich so, dass ich mich immer noch freue und lächle, sobald ich ihn sehe. Da kann ich gar nichts gegen machen, denn ich bin ihm nicht böse, auch meine Wut ist mittlerweile weg.
Und dann ist er auch noch so unglaublich attraktiv und riecht so gut. Das kann einem schon ganz schön die Sinne benebeln.

@samesame: ja, ich suche wirklich die Nähe, die wir mal hatten. Und bekomme auch noch recht viel davon, wenn auch weniger, als ich gerne hätte.
Das ist das Schwere: mit dem Kontaktabbruch muss ich nicht nur auf das Stück Nähe verzichten, das es nicht mehr gibt, sondern auch auf dieses Stück Nähe, das ich bis jetzt ja noch bekomme.
Wir sehen uns zwingend bei einigen Besprechungen, das ist mal eine, mal 5-6 im Monat. Aber viel häufiger laufen wir uns auf den Fluren über den Weg. Und das kann man nicht reduzieren, das sind viele Wege, die gemacht werden müssen, und ab und an muss ich auch bei ihm oder der Kollegin in seinem Büro etwas übergeben oder mitteilen.

@Tinka-Bella: wenn ich eine Aufmerksamkeit vorfinde, dann ist es große Freude, die ich fühle, ein warmes Gefühl, wie eine Umarmung. Ich beginne deshalb nicht zu hoffen, dass er seine Meinung ändert, da ich weiß, dass er es nicht tun wird. (Kenne ihn gut, wenn er eine Entscheidung getroffen hat, dann bleibt er dabei und steht dazu, mit allen Konsequenzen.)
Was nicht heißt, dass der Wunsch in mir nicht mehr existent ist. Aber er wird immer kleiner, ich kann mir inzwischen nicht mehr wirklich vorstellen, wie das funktionieren sollte mit uns. Denn mit den Gründen, die er nannte, hat er im Grunde genommen recht.
Vermisse seine Nähe trotzdem so sehr.
Wie lange ist es bei dir her?
Ich wünsche auch dir alles Gute.

@Knirpse: kurz vor der Hochzeit, das hätte sich der Gute echt mal vorher überlegen können. Fühl dich ganz lieb gedrückt.
Du hast recht, wenn er sagt, dass es ihm leid tue, geht es mir auch nicht besser.
Auf Facebook sind wir zum Glück beide nicht. Da würde ich durchdrehen, wenn ich auch noch wüsste, was er jetzt so alles ohne mich unternimmt und Schönes erlebt. (Das habe ich ihm quasi verboten, mir davon auch nur irgendwas zu erzählen.)
Schön, dass du deinen Traum nicht aufgibst.
Auch ich bin hoffnungsvoll, noch einmal jemanden kennenzulernen. Weiß aber auch, dass ich noch nicht so weit bin und noch eine ganze Weile alleine aufwachen werde und Nähe vermissen werde.

@Micha: ziemlich treffender Vergleich.
Und danke für die Umarmung. Es tut gut, gehalten zu werden, wenn auch nur virtuell.

Liebe Grüße
Wir werden das alle schon irgendwie schaffen.

06.09.2015 15:06 • #11


S
ja gerne ich glaube die Umarmung können wir alle brauchen ..wenn Du den Kontakt halten magst, gerne PN

lg Micha

06.09.2015 17:14 • #12


G
Hab's nicht geschafft.

Hab's versucht, bin ein paar Mal an ihm vorbei, ohne ihn anzulächeln, ohne anzuhalten oder mich zu ihm zu drehen oder danach nochmal zurück umzudrehen, obwohl ich merkte, dass er stehengeblieben war und mir nachschaute. (Hatte lediglich am Morgen höflich gegrüßt.)

Aber es tat mir so weh, mich so zu verhalten. Das bin nicht ich. Ich bin ein Mensch, der gerne fröhlich ist (leider z.Z. viel zu selten ) und das dann auch gerne zeigt. Und wenn ich ihn sehe, freue ich mich. Es fällt mir schwer, das dann zu verstecken.

Schließlich saßen wir heute nachmittag doch wieder eine Stunde zusammen, tranken Kaffee, aßen Schokolade, und redeten und lachten auch ein paar Mal und drückten uns lieb. Das fühlte sich gut an. (Ich weiß dennoch, er kommt nicht zurück! Spüre es mit jedem Tag, der vergeht, mehr, bei ihm und auch bei mir.)
Dennoch, bis jetzt hält dieses gut-Gefühl noch an, ich bin nicht glücklich, aber mir geht es auch nicht mehr so mies wie heute vormittag, wo ich ihm die kalte Schulter zeigte.

Auf einer Skala von 1-10, wie verrückt ist das, was ich da tue?

LG euch allen

07.09.2015 17:38 • #13


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